Juden, die nicht als solche zu erkennen sind, sind auch
nicht Opfer von Xenophobie.
Das ist so etwas von falsch! Gerade die Geschichte des Holocaust beweist das genau Gegenteil. Je assimilierter, desto eher Zielscheibe! Als fremd erkennbar zu sein ist das allerletzte Kriterium für einen Antisemiten. Der mittelalterliche Antisemit störte sich an der jüdischen Religion, der Nazi-Antisemit an einer jüdischen Rasse und der moderne Antisemit am jüdischen Staat. Wie derjenige sich erkennbar gibt, ist doch völlig egal. Der Mythos, die Weltverschwörung, die angebliche dunkle Macht - das sind die Motive.
Erst das Wissen darüber, dass eine
Person jüdisch ist, führt in diesem Fall zu einer veränderten
Einstellung.
Richtig. Es ist nicht der Auftritt, sondern allein die Zugehörigkeit. Es ist völlig wurst was du anhast, wie du sprichst und wie du aussiehst, es reicht zb. eine Kette mit Davidstern oder ein Autoaufkleber „I love Israel“, damit du Prügel einsteckst. Dazu muß man nichtmal Jude sein - derartige Berichte gibt es häufig.
Wenn Xenophobie und Antisemitismus nur bei paranoiden
Psychopathen vorkäme, wäre das je eine feine Sache.
Natürlich nicht. Beides kommt relativ häufig vor und gilt als normal.
Fremdenhass und Xenophobie beginnt bereits, wenn ein Deutscher
aus Berlin auf eine ostfriesische Insel zieht, dort heiratet,
Kinder in die Welt setzt, und erst seine Kinder als Teil der
Gemeinschaft angesehen werden.
Genau. So ist es.
Eben. Und das trifft auf Türken ja nicht zu. Wenn die endlich
ihr Kopftuch ablegten und ihren Kindern Weihnachtsbäume
aufstellten, dann wären doch alle glücklich, oder etwa nicht?Nein. Schön wärs ja.
Schön wär was?
Wenn ich keinen Weihnachtsbaum aufstelle, bin ich dann auch
nicht angepasst und potentielles Opfer von Fremdenhass ?
Dann probiers doch. Erzähle allen deinen Bekannten und Kollegen und der Familie, daß du ab sofort keine Weihnachtsbäume mehr aufstellst, weil du Wicca, Moslem oder Jüdin geworden bist.
Sorry, aber du redest Unsinn.
Absolut NICHT.
Wenn diese Behauptung stimmt, dann müssten sich Höhepunkte des
Antisemitismus an Orten, mit höchstem Assimilationsgrad von
Juden finden. Würdest du diese bitte mal konkretisieren ?
Haßobjekt Nummer eins ist heute Israel - ein westlicher säkulärer Staat, vom Lebensgefühl kaum zu unterscheiden von Spanien, Griechenland, Süditalien, außer daß es ein Hitechland ist. Dafür werden theokratische Diktaturen wie der Iran auch noch verteidigt! Was willst du eigentlich mehr an Beweis?
Kann sein, dass sich der moderne Antisemit (auch) gegen den
jüdischen Staat richtet. Aber nicht jeder, der Israel
kritisiert oder gegen den jüdischen Staat eingestellt ist, ist
ein Antisemit.
Wer gegen den jüdischen Staat als jüdischem Staat eingestellt ist, der ist ein Antisemit. Eine bessere Definition gibts eigentlich eh nicht.
Somit ist dies Kriterium völlig ungeeignet,
Antisemiten zu kennzeichnen.
Es lassen sich drei Phasen des Antisemitismus erkennen: die religiöse, die rassische und die politische. Die äußeren Inhalte ändern sich, aber die Mythen, die Paranoia, die Wahnideen von Macht und Einfluß, sind immer dieselben. Und die antisemitische Grundeinstellung gilt als „die richtige, korrekte, gute“ quer durch alle Bevölkerungsgruppen.
Viele Leute mit antisemitischen
Tendenzen haben von diesen Mythen nämlich nie etwas gehört.
Es ist typisch für einfache Geister mit geschlossenem Weltbild, daß sie nicht fähig sind, ihre eigene Ideologie abstrakt in Worte zu fassen.
Das
enthebt von der schwierigen Aufgabe, tatsächlich mit den
Menschen ins Gespräch zu kommen.
MIt welchen Menschen? Den Antisemiten? Mit denen kommt man ganz einfach ins Gespräch: Du erzählst von deinem katastrophalen Israelurlaub, wo du um viel Geld beschissen worden bist und mitgekriegt hast, wie ein Soldat ein arabisches Kind beschimpft hat. Mehr braucht man dazu gar nicht zu sagen. Es kommt bei denen dann quasi so aus einem heraus. Es bricht hervor, ES spricht.
Wenn du glaubst, Auseinandersetzung mit dem Thema
Antisemitismus sollte im Wesentlich auf akademischer Ebene
stattfinden in Auseinandersetzung mit historischen Mythen,
dann machst du genau das, was eben so beliebt ist und meiner
Meinung nach hinsichtlich des (real existierenden)
tatsächlichen Antisemitismus zu nichts führt.
Was schlägst du vor?
Gruß
dataf0x

as ist so etwas von falsch!