Hallo Omar,
es freut mich, daß du mich in einigen Punkten verstanden hast.
Was haben Hamas oder die PLO damit zu tun, wenn Israel einem
Bauer verboietet, sein Land zu bestellen oder wenn ein Haus
zertrümmert wird? Ich nehme einfach mal den letzten
monatlichen Bericht als Beispiel. Dort heisst es bspw. dass
acht Häuser im Osten Jerusalems demoliert wurden und weitere
12 Verwarnungen ausgehändigt wurden (Häuser, die noch
demoliert werden). Die Begründung bezieht sich nicht auf
Angriffe von Hamas oder Aktivitäten der PLO, sondern nur
darauf, dass die Häuser „illegal“/unlicensed seien. Sehr viele
solcher Aktionen werden in letzter Zeit mit dem Bau der Mauer
begründet.
Das wäre der Umkehrschluss, den ich meine. Hat der Bau des Mauers mit Hamas zu tun? Hat das Institut politische Aktivitäten der palästinensischen Behörde verfolgt, die sich dem im Wege stellen würden? Zum Beispiel, wurde die Entschädigung beantragt? Wurde dem Bauer eine juristische Hilfe angeboten, haben die Kartographen sich darum bemüht, Bauern zu erklären, was - in dieser aktuellen Situation - geht und was nicht? usw. Es entsteht der Eindruck, das Institut klagt über eine Naturkatastrophe, ohne etwas zu unternehmen, ohne sogar vollständige Daten einzusammeln. Deine Erklärung bringt mich weiter, die des Instituts sind dagegen nicht vollständig.
Nun steht aber bspw. unter Jenin, dass die israelische Armee
ein Haus besetzt und in einen militärischen Posten verwandelt
hat. Du hast schon Recht, es wird nicht darauf eingegangen,
warum nun an der Stelle ein Militärposten gebraucht wurde,
allerdings ist das meiner Meinung nach unerheblich. Meist
werden solche Posten dazu gebraucht, um eine naheliegende
Siedlung zu beschützen. Meiner Meinung nach, kann diese
Begründung keineswegs als Rechtfertigung für die Entrechtung
dieser Menschen gelten.
Wie gesagt: Es geht hier nicht um die Rachefeldzüge, die
Israel dann unternimmt, wenn ein Palästinenser Zivilisten
umbringt. Aber selbst diese Feldzüge, in denen schwups so’n
paar Häuser dem Erdboden gleichgemacht werden können nicht mit
dem Tod von Zivilisten gerechtfertigt werden.
Das wäre in dieser Diskussion ein anderes Thema, du hast datafox zu dem Thema Landwirtschaft korrigiert, mit Hilfe von Links, die ich in Frage gestellt habe. Können wir bei diesem Thema bleiben bitte?
Ich glaube nicht. Zugegeben, mich hat an der Seite vor allem
die monatliche Auflistung von Menschen, die entrechtet werden
interessiert, da ich selbst nicht Landwirt bin. Auf der
anderen Seite scheint die Organisation mit Universitäten
zusammenzuarbeiten, um die landwirtschaftliche Lage zu
studieren und dementsprechend zu helfen. Dazu dienen die 4
Projekte, die auf der rechten Seite des Internetauftritts
vorgestellt werden.
Genau diese meine ich, sie scheinen nicht über die Abstracts
hinaus gekommen zu sein. Das ist irgendwie seltsam, milde
gesagt.
Du hast nicht auf Projektseite geschaut oder?
http://www.arij.org/units/posters/index.htm
Du aber auch? Schau mal, unter den abgeschlossenen Projekten sind kartografische, wasserfördernde, agrarwirtschaftliche Themen sowie die Verfolgung der israelischen Aktivitäten. Welches von diesen Themen hat mehr „Outputs“ gebracht? Alle wurden von europäischen Institutionen gesponsert, einige in der Kooperation mit Hebrew University. Wunderbar, nur: Resultate minimal, keine Auswirkung auf die Wirtschaft.
Mit den laufenden Projekten noch interessanter: das erste Projekt sollte bis August 2004 laufen, keine Infos über Outputs; das zweite Projekt sollte bis Januar 2005 abgeschlossen sein, steht aber noch unter den laufenden. Keine Outputs. usw. Hab ich schlecht gesucht? Kannst du mir helfen? Verstehst du, was dieses Beispiel offenbart?
Der zweite Satz wäre
überflüssig, wenn es dir nur um die Landwirtschaft gehen
würde.
Da du auf meine Kritik nicht eingegangen bist, muß ich wohl
davon ausgehen, daß du sie ignorierst. Ich präzisiere, die
Darstellung des Konfliktes in diesem von dir verlinkten
Artikel ist sehr einseitig, schade, daß du dich damit
identifizierst.
Nicht so voreilig. So war es keineswegs gemeint. Ich
„identifiere“ mich nicht mit der Seite. Sie ist für mich eine
Informationsquelle. Du musst ihr ja nicht denselben Wert
beimessen, wie ich, aber darum geht es nicht. Ich gehe einfach
davon aus, dass die Diskussion „meine Quelle ist
besser/objektiver/sachlicher als deine!“ uns nirgendwo
hinführen wird. Aber die Infos von der Seite derartig zu
deskreditieren ist schon komisch (siehe auch datafox’s
Bemerkung).
Mir geht es genau darum - die Glaubwürdigkeit der Quellen und des Zitierens ist ein essentieller Teil einer Diskussion.
Bezüglich der auf mich befremdlich wirkenden Darstellung der
Diskussion im zitierten Forum der „israelkritischen“ Seite
präzisiere ich auch, da du diese Darstellung positiv siehst.
Nämlich, aus dem Briefwechsel ist es nicht klar, ob die
Autoren der Antworte, also der Rabiner und die
Gemeindesprecherin, davon in Kenntnis gesetzt wurden, daß ihre
Texte öffentlich im Forum publiziert werden. In diesen Texten
werden Fragen gestellt oder Rückfragen, dazu noch höflich. Es
ist davon auszugehen, daß diese Rückfragen nicht beantwortet
wurden. Das finde ich nicht höflich. Es ist nicht, wie du es
eingeschätzt hast, „die andere Seite zeigen“, sondern
„vorführen“. Keine gute Grundlage für einen Dialog. Kannst du
das einsehen oder ist es für dich auch nach meiner
ausführlicheren Interpretation immer noch ok?
Ich glaube, dass es hierbei um das halbvolle (oder eben
halbleere) Glas geht. Ich erachte die Nennung der Meinung „auf
der anderen Seite“ bereits ein Schritt in die richtige
Richtung ist. Du scheinst das für nicht gut genug zu halten.
Du kannst ihnen ja gerne schreiben. Ich werde nicht das Tun
oder Lassen der Leute verantworten, die diese Seite
organisieren.
Mir geht es nicht um die Verantwortung, sondern um die Einsicht.
Im Übrigen finde ich es schade, dass du eher die Quelle
besprichst, als die Infos!
Ich darf dich noch einmal daran erinnern, daß ich zu Beginn meiner Einmischung dich unterstützt habe („Deine Richtigstellung ist zu begrüßen.“)
Wer seid „ihr“? Sicher ist niemand für alle „Übel“ der Welt
verantwortlich (dafür hat keiner wirklich Zeit…). Allerdings
muss man demjenigen seine Verfehlen vorwerfen. Das gilt vor
allem, wenn es um Staaten geht.
Sorry, ich dachte, das wäre klar in diesem Thread. Ich
präzisiere, dich und datafox habe ich gemeint. Wenn ihr auf
sich die Rolle des Vertreters einer Seite des Konfliktes
nehmen wollt, dann wäre es nett, wenn ihr nicht mit den
Vorwürfen beginnen und fortsetzen würdet, sondern mit ein
wenig Selbstkritik. Ich zitiere dich in diesem Sinne: „Das
gilt von allem, wenn es um Staaten geht“.
Kritik angenommen. Aber ich bin kein Vertreter ;-] .
Im anderen Posting dieses Threads stellst du dich aber dieser Rolle oder? 
Gruß