Die Volksparteien und der rechte Rand

„Ziel des demokratischen Sozialismus, der den Kapitalismus in
einem transformatorischen Prozess überwinden will…“

Kapitalismus ist ein ökonomisches System und kein politisches.

Es wird zwar gemeinhin angenommen, dass im Grundgesetz die
soziale Marktwirtschaft (welche im Übrigen keineswegs
identisch mit Kapitalismus ist) als Wirtschaftform unseres
Staates festgeschrieben ist, tatsächlich aber ist es
wirtschaftspolitisch neutral
(http://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftsverfassung).

Echt?
„Das Bundesverfassungsgericht hat diese Ansätze früh verworfen und sich bereits in der Investitionshilfe-Entscheidung vom 20. Juli 1954 (BVerfGE 4, 7) dahingehend festgelegt, dass das Grundgesetz weder die wirtschaftspolitische Neutralität der Regierungs- und Gesetzgebungsgewalt noch eine nur mit marktkonformen Mitteln zu steuernde „soziale Marktwirtschaft“ garantiert. Der Verfassungsgeber habe sich nicht ausdrücklich für ein bestimmtes Wirtschaftssystem entschieden. Daher spricht das Bundesverfassungsgericht von der „wirtschaftpolitischen Neutralität“ des Grundgesetzes.

"Vor allem die profitbestimmte private Verfügung über
strukturbestimmende Großunternehmen

Bahn? Post? Telekom? Mmh.

Die ja erst privatisiert wurden und seitdem erst zum einen konkurrenzfähig, zum anderen auch bezahlbar geworden sind.

Betriebliche Mitbestimmung - wie schrecklich! Soll es etwa
auch noch Gewerkschaften geben? Oh nein - die streiken dann
bestimmt!

Kaufe dir Aktien, dann hast du betriebliche Mitbestimmung. Aber es ist immer so, dass diejenigen, die am lautesten brüllen, in einer Firma am wenigsten zu sagen haben.

und sozialstaatliche

Da - ich sehe es genau: in dem Wort kommt ‚sozial‘ vor, genau
wie in ‚Sozialismus‘!

Wie alt warst du nochmal?

Komisch - ich kann mich noch an Zeiten erinnern (aber ich bin
ja auch schon ein Fossil), als in diesem unseren schönen
Westland strukturbestimmende Grossunternehemn wie Post und
Bahn staatseigene Betriebe waren. Ich kann mich allerdings
nicht daran erinnern, in einem sozialistischen Staat gelebt zu
haben!

Ich kann mich nicht erinnern, dass es um Post, Telekom und Bahn geht. Das steht da auch gar nicht so drin. Man legt sich hier nicht fest.

Natürlich - wenn Energieunternehmen und öffentlicher
Nahverkehr, Kranken- und Rentenversicherung wieder wie vor der
allgemeinen Privatisierungswelle in irgendeiner Form in
öffentlichem Eigentum wären, so wären dies natürlich
automatisch VEBs.

Auch das steht nicht so konkret drin. Es steht allgemein was von Enteignung drin und das ist schon sehr gefährlich. Wer bestimmt, was ein Schlüsselbereich der Wirtschaft ist? Was du aufgezählt ist, sind keine Schlüsselbereiche. Wie sieht es denn z.B. mit den High-Tech-Unternehmen in Deutschland aus?

Ja, wenn schon paranoid, dann aber richtig!
Vorrang ist nicht gleichbedeutend mit alleinbestimmend, es ist
nur ein Ausdruck der Gewichtung.

Vorrang bedeutet, dass die Politik die Richtung bestimmt. Ich hörte aber besonders von den Linken immer die Kritik, dass sich die Politik aus der Wirtschaft herauszuhalten hat. Das kam immer dann auf, wenn Politiker auch Posten in Vorständen innehatten. Hier fordert man expliziert ein Mehrgewicht der Politik in der Wirtschaft.

Wie stellst Du Dir ein Staatswesen vor, in dem die Wirtschaft
Vorrang vor der Politik hat?

Die Politik bestimmt die Rahmenbedingungen, nicht die Richtung.

>Wollte ich mit einem ähnlich

pawlowschen Reflex auf diesen Gedanken reagieren wie Du auf
den vorgenannten, so müsste ich sagen: Raubtierkapitalismus.

Du reagierst doch bereits so. Diese Punkte lese ich heraus und diese halte schon ich für unser Wirtschaftssystem gefährlich. Du kannst ruhig alles schlecht reden, dass dem nicht so ist und die lINKE nur das Beste für die Menschheit der Erde will. Entscheiden tut die Vernunft der Wähler.

Die LINKE ist eine Partei der Erfolglosen.

Aha. Welches Klientel hat denn die NPD?

Was hat die NPD damit zu tun? Argumentationslosigkeit durch Ablenkung vom Thema?

links = dumm, rechts = vernünftig

Schön, dass ich das jetzt auch weiß.

Schön, dass du das so interpretierst.

Wie erklärt sich der gute Herr Kostolany denn die Wahl von
Willy Brandt und Helmut Schmidt? Ich meine mich ganz dumpf

Waren die auch bei der LINKEn?

Oder schlägst Du (bzw. Kostolany) die damalige SPD kurzerhand
dem konservativen Lager zu?

SPD ist nicht diue LINKE und sie distanziert sich ganz klar von deren Linie. Argumentationslosigkeit durch Ablenkung vom Thema?

Ich dachte, Du redest vom Sozialismus (kleine Anmerkung: das,

Was bedeutet wohl Sozialismus?

In einigen Teilen der neuen Bundesländer sieht es schon ganz
nett aus - schau Dir einmal den Großraum Halle-Leipzig an.

Du meinst die Gegend mit den 20% Arbeitslosen? Zur Erinnerung, in Bayern sind es gerademal 5%.

Außerdem vergisst Du, dass die Partei auch in den alten
Bundesländern mancherorts schon deutlich über die 5%-Marke
kommt (es gibt Stadtteile von Freiburg, da hat sie mehr Wähler
als die Grünen - und Freiburg hat einen grünen OB!)

Ach wird jetzt schon nach Stadtteilen unterschieden? Wie sieht denn die Wahl in BaWü aus? Hat das die LINKE einen merklichen Einfluss? Erfolglose und Frustrierte gibt es überall.

Ja, deswegen gibt es auch Steuern.

Was haben denn Steuern mit Solidarität zu tun? Angeblich kanntest du doch das Parteiprogramm der LINKEn. Hier zweifle ich jedoch sehr stark.

und während
die LINKE von Gleichheit und Freiheit quatscht, versucht sie
diese Freiheit der Besseren einzuschränken.

Die Besserverdienenden sind auch die besseren Menschen?

Argumentationslosigkeit durch Ablenkung vom Thema? Steht das denn so da?

Durch erzwungene
Gleichmacherei wird gespaltet. Die Fleißigen werden weniger
fleißig und die weniger Fleißigen werden faul.

Seit wann korreliert denn Fleiß direkt mit dem Einkommen? Das

Schon immer.

muss ich doch gleich meinem Nachbarn erzählen, der seit
frühester Jugend bei Wind und Wetter seine Äcker bestellt hat,
ohne Wochenende oder Urlaub zu kennen, und der nun, alt und
körperlich am Ende, von einer Minimalrente existieren muss. Es

Machen wir Fleiß an EINEM Punkt fest? Eine armer Bauer, der nicht im Verband war, um an der Titte des Staates zu nuckeln, wie alle anderen, muss für alle Strebsamen und Fleißigen herhalten?

„Allerdings sind die Beteiligung am gesellschaftlichen
Reichtum und die Lebenschancen ungleich verteilt.“

Und - was genau an dieser Aussage ist falsch?

Musst nur weiterlesen.

Es wird ja jetzt schon in der sozialen Marktwirtschaft

Die nicht mehr das ist, was sie einmal war.

Was war sie denn einmal?

Seltsamerweise wurden mit fortschreitender Privatisierung die
Abgaben für den normalen Bürger immer höher, während z.B. der
Spitzensteuersatz gesenkt wurde.

Und was soll die Argumentation? Sind für dich Menschen, mit über 52k Einkommen unnormale Bürger, also fast jeder Ingenieur? Nur Arbeiter und Bauern sind normale, gute Bürger? Genau DAS spaltet.

Dies wird nicht geschehen, u.a. da es - lies noch einmal! -
nicht Teil des Parteiprogrammes der Linken ist.

„Der Vorrang der Politik auch in der Wirtschaft muss hergestellt werden.“

So, und bei der Gelegenheit kannst Du vielleicht gleich auch
noch das Parteiprogramm der NPD lesen:

Warum sollte ich das tun? Argumentationslosigkeit durch Ablenkung vom Thema?

Hallo!

"Vor allem die profitbestimmte private Verfügung über
strukturbestimmende Großunternehmen

Bahn? Post? Telekom? Mmh.

Z.B. Der Staat zieht sich zurück.
Das möchte die Linke ja umkehren.

Und nicht nur DIE!
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,525947,00.html

Viele Grüsse!

Denis

Hallo Mathias,

Hier steht nicht, dass der Großteil der Mitglieder aus der
PDS/SED kamen.

Die sind scharenweise ins Saarland gezogen? Das wäre mir aber neu.

Viele Linke sind kaum besser, denn sie haben durch ihre
ablehnende Haltung gegenüber der Wiedervereinigung den Tod
weiterer Mauertoter in Kauf genommen.
Lafontaine gehört auch dazu.

Wie bitte? Belege diese Behauptung doch bitte mit Quellen.

Die findest Du hier im Archiv.

Wo denn? Nenne bitte auch nur einen konkreten Link!

so solltest Du doch anerkennen, dass die Linke, so wie sie
heute ist, auf stabilen demokratischen Füssen steht.

Keinesfalls. Not in a lifetime.

Du hältst Dich selbst also für besser in der Lage, dies zu
beurteilen als die Bundeszentrale für politische Bildung (z.B.
http://www.bpb.de/themen/DCTNFN,0,0,DIE_LINKE_%96_Pr…)
und der Verfassungschutz, der nur noch die Kommunistische
Plattform (eine kleine Splittergruppe innerhalb der Partei)
ernsthaft für beobachtungswürdig hält.

Ich halte mich für am besten in der Lage, meine eigenen
Moralvorstellungen zu entwickeln und zu leben.

Moralvorstellungen sind eine Sache, Fakten bezüglich auf möglicherweise verfassungswidriges Verhalten eine andere.

Die Partei, die SED hieß, existierte in einem Staat, den es
heute nicht mehr gibt, und auf den weder die alte BRD (eben
weil anderer Staat) noch das heutige Deutschland (weil
Vergangenheit) Einfluss nehmen konnte bzw. kann.

Wenn ich auf meinen Volvo einen Stern klebe, wird er noch
lange kein Mercedes.

Willst Du damit sagen, dass der Staat, in dem wir heute leben, mit der DDR identisch ist?

Und im Gegensatz zu einem Verbot der Linken, welches nur in
einigen ultrarechten Köpfen herumspukt, wird ein Verbot der
NPD schon seit geraumer Zeit parteiübergreifend diskutiert.

Du solltest nicht damit anfangen, mich als „ultrarechts“ zu
bezeichnen.

Ach, Du fühlst Dich angesprochen? Wo möchtest Du Dich denn politisch eingeordnet wissen?

Die NPD sind dagegen Waisenknaben.

Vielleicht solltest Du Dich erst einmal informieren:
http://www.bpb.de/themen/TV3KOK,0,0,Monatsschwerpunk…

Ist es schon zum wiederholten Male geschehen, dass der von
dumpfen Parolen aufgepeitschte rote Mob Jagd auf Deutsche
gemacht hat

Ja, in der DDR geschah dies täglich.

Das ist doch Humbug!

Ist es das?

Wohl kaum.

Wie der Herr von dem billigen Spiegel-Imitat immer sagt:
Fakten! Fakten! Fakten!
Wenn Du Deine Behauptungen nicht argumentativ untermauerst,
sind Deine Worte nicht mehr als ein ‚Ist aber wohl so!!!‘ aus
dem Sandkasten!

Was gibt es denn bei dem Fakt, dass in der DDR Bürger vom
linken Regime (gestellt von der SED/PDS/Linken) und dessen
ausführenden Mob verfolgt, bespitzelt und ermodet worden sind,
„argumentativ zu untermauern“?
Lies ein Geschichtsbuch.

Noch einmal zum Mitschreiben:
Es ist ein Unterschied, ob von seiten eines Staates Regimegegner bespitzelt werden bzw. ob es an einer Grenze einen Schießbefehl gibt oder ob von dumpfen Parolen aufgeputschte ‚Normalbürger‘ willkürlich anderen Menschen Gewalt antun.

Wie gesagt, beides ist in keinster Weise vergleichbar und
schon gar nicht gegeneinander aufrechenbar.

Ich denke auch, dass man hier nichts „aufrechnen“ kann, was
ich ja auch niemals behauptet hatte.

Allerdings meine ich, dass die Gründe durchaus vergleichbar
sind, aus welchen man weder NPD noch SED oder eine ihrer
Nachfolgeorganisationen wählen kann.

Das gilt nur für die sogenannten Protestwähler, wobei es da noch zu untersuchen gilt, wer denn nun aus Protest wählt und wer aus Überzeugung.

Und die ‚Überzeugungstäter‘ im rechten Lager sind akut im Hier und Jetzt deutlich gefährlicher als die im linken Lager. Schau Dir bei Gelegenheit einmal einen Verfassungschutzbericht an!

Dennoch propagieren NPD sowie SED/PDS/Linke die
Wiederienführung eines verbrecherischen Systems oder Teilen
davon.
Das lehne ich kategorisch ab. Egal welche Farbe die Brüder
sich geben oder ob die Schweinereien nun 70 oder 30 Jahre her
sind.

Ich verweise hier auf die Diskussion bezüglich der Parteiprogramme weiter unten.

Nicht so gut, wegen der Münchner „Idioten“ stehe ich morgens
im Stau (Verhinderung der Grünen Welle) und benötige 6
Minauten für eine Strecke, die man in 3 Minuten fahren könnte.

Die könntest Du sicher auch in einer Viertelstunde laufen - oder ÖPNV benutzen - wär auch gut für die Umwelt… ;o)

Oben meinte ich mit „Idioten“ jedoch die 25% in
Dunkeldeutschland, die es nach wie vor nicht kapiert haben und
ihre alten Peiniger wieder wählen.

Wie gut, dass Du keine Vorurteile hast! Hast Du Dich schon einmal mit einem echten Ossi über seine Beweggründe, die eine oder andere Partei zu wählen unterhalten?

oder gar deren Häuser angezündet hat?

Nein, ich schätze, sie wurden eher konfisziert und ins
Volksvermögen übernommen…

Auch hier musst Du unterscheiden zwischen dem Einzug des
Vermögens von ‚Republikflüchtlingen‘ durch den Staat und dem
völlig unkontrollierten Wüten u.a. auch durch NPD-Propaganda
agitierter Rechtsradikaler, die tatsächlich Gebäude in Brand
setzen, ob da noch Menschen drin sind oder nicht.

Das jeweilige Opfer wird diesen Unterschied als weniger
wichtig ansehen.

Meinst Du nicht, dass es einen klitzekleinen Unterschied
macht, ob ein erwachsener Mensch bewusst seinen Besitz
aufgibt, weil er illegal die Grenze überqueren will, oder ob
ein kleines Kind im Schlaf abgefackelt wird?

Es macht für mich keinen großen Unterschied, ob „ein kleines
Kind im Schlaf abgefackelt wird“ oder ein erwachsener Mann zu
Tode gefoltert wird, weil er nicht regimekonform leben will.

a) Wir sprachen von dem Verlust von Häusern.
b) So übel der Schießbefehl auch gewesen sein mag - Folter ist etwas anderes!

Ich weiss, dass die Schulbildung in Deutschland in den letzten
35 Jahren wenig Wert auf die Vermittlung elementarer
wirtschaftlicher Zusammenhänge gelegt hat

Entschuldigung, aber ich habe Wirtschafts- und Sozialgeschichte studiert.

Ich habe hierzu in den letzten Jahren viel geschrieben, s.
Archiv.
Ebenfalls interessant könnten entsprechende Einlassungen vom
Mitglied „exc“ sein.
Er sieht in diesem Zusammenhang vieles ähnlich wie ich.

Was Du selbst in einem Forum geschrieben hast, kann ja wohl nicht als Beleg für Deine Thesen gelten, auch dann nicht, wenn es da noch einen Zweiten wie Dich gibt.

Ist es ganz vielleicht ein klitzekleines bisschen möglich,
dass Du ein in sich gefestigtes Weltbild ganz weit rechts
außen hast, das bereits gegen jegliche Erschütterung durch
Argumente gefeit ist?

Ich wäre mit solchen Aussagen wirklich vorsichtig, ich scheue
mich absolut nicht, mich gegen derartige Verleumdungen
notfalls auch juristisch zur Wehr zu setzen.

Du bist mir ein Spassvogel - wenn Dir keine Argumente mehr einfallen, willst Du mich verklagen?!?

Gruß

=^…^=
Katze

Hallo Mathias,

Was soll denn dieses Kindergartenargument?
Ich als Nicht - Wendeverlierer, Nicht-Frustrierter und
AndasGuteimMenschen - Glauber bin davon ausgegangen, dass ein
erwachsener Mensch, der hier ganze Sätze zu formulieren
vermag, auch das Parteiprogramm der Linken interpretieren
kann.

O.K., ich werde eines Besseren belehrt.

Da mir aber Steven zuvor kam, verweise ich auf seine Antowrt
weiter oben. Sie ist wirklich erschöpfend und die Reaktion von
Kamikazekatze zeigt ja, dass es kaum etwas entgegenzusetzen
gibt.

Das sagt ausgerechnet jemand, der, nach Belegen für seine Thesen gefragt, auf eigene Beiträge in einem Internetforum verweist?

Kopfschüttelnder Gruß

=^…^=
Katze

Danke Denis!

Z.B. Der Staat zieht sich zurück.
Das möchte die Linke ja umkehren.

Und nicht nur DIE!
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,525947,00.html

Ich dachte schon, ich stehe hier alleine auf weiter Flur.

Bei der Gelegenheit möchte ich einmal betonen, dass ich keineswegs Parteimitglied der Linken bin noch zu deren klassischem ‚Klientel‘ (zumindest wie manche der Herren hier es sich vorstellen) gehöre - ich gehöre nur zu der seltsamen Spezies der Spiegel- und Zeit-Leser, die nicht nur irgendwelche Überschriften wiederkauen sondern auch noch selbst denken!

Beste Grüße

=^…^=
Katze

Hallo Mathias,

Zunächst einmal möchte ich auf den Ausgangspunkt dieser Diskussion verweisen, nämlich Deine Behauptung, die Linke sei weitaus gefährlicher als die NPD.

Die Möglichkeit, privates Kapital zu besitzen, ist durchaus
ein maßgeblicher Teil unseres politischen Systems.

Steht irgendwo in dem Parteiprogramm der Linken expressis verbis, dass jegliches private Kapital abgeschafft werden soll?
Es gibt einen Unterschied zwischen der Möglichkeit privates Kapital besitzen zu dürfen und Kapitalismus.

Bahn? Post? Telekom? Mmh.

Z.B. Der Staat ziehgt sich zurück.
Das möchte die Linke ja umkehren.

Vrgl. das Posting von Denis.

Ich denke nicht, dass hier die „Betriebliche Mitbestimmung“,
wie wir sie aktuell haben, gemeint ist.

Denkst Du? Kannst Du diesen Gedanken irgendwie belegen?

Zudem geht auch die aktuelle Lösung schon zu weit.

Ach ja? Entspricht aber der Verfassung!

Komisch - ich kann mich noch an Zeiten erinnern (aber ich bin
ja auch schon ein Fossil), als in diesem unseren schönen
Westland strukturbestimmende Grossunternehemn wie Post und
Bahn staatseigene Betriebe waren. Ich kann mich allerdings
nicht daran erinnern, in einem sozialistischen Staat gelebt zu
haben!

…weil es nicht alle Unternehmen und schon gar nicht alle
„Schlüsselbereiche“ waren…

Und was sind Deiner Ansicht nach dann ‚Schlüsselbereiche‘, wenn nicht Transport, Telekommunikation und Energieversorgung?

Natürlich - wenn Energieunternehmen und öffentlicher
Nahverkehr, Kranken- und Rentenversicherung wieder wie vor der
allgemeinen Privatisierungswelle in irgendeiner Form in
öffentlichem Eigentum wären, so wären dies natürlich
automatisch VEBs.

Klar. Natürlich. Wer könnte auch etwas dagegen sagen…?

Nichts, wie Du gerade bewiesen hast… ;o)

Ja, wenn schon paranoid, dann aber richtig!
Vorrang ist nicht gleichbedeutend mit alleinbestimmend, es ist
nur ein Ausdruck der Gewichtung.

So ist es. Und welcher private Unternehmer würde sich dann
diesem „gewichteten“ Diktat unterwerfen?

Privat Unternehmer unterwerfen sich doch auch heute einem ganzen Paket von Regelungen, die sie nicht immer gut finden - Gesetzen, Arbeitsschutzvorschriften, Steuerbescheiden…

Wie stellst Du Dir ein Staatswesen vor, in dem die Wirtschaft
Vorrang vor der Politik hat?

Gar nicht.
Eigentlich stellt ein aufgeklärter Mensch sich ein Staatswesen
vor, wo die Politik ein paar wenige Rahmenbedingungen aufsteht
und ansonsten neben der Wirtschaft existiert.

Wer also nicht die gleichen Ansichten hat wie Du, ist per definitionem ungebildet und unaufgeklärt? Tja, dann wird eine Diskussion natürlich schwierig…

Wollte ich mit einem ähnlich
pawlowschen Reflex auf diesen Gedanken reagieren wie Du auf
den vorgenannten, so müsste ich sagen: Raubtierkapitalismus.

…welchen es höchstens noch in China und Cote Ivoire gibt…

Du bist noch nicht viel in der Welt herumgekommen, oder?

Die LINKE ist eine Partei der Erfolglosen.

Aha. Welches Klientel hat denn die NPD?

Junge Erfolglose.
Aber darum geht es nicht. Wir sprechen über die Linke, oder?

Nein, wir sprechen hier davon, dass Du in den Raum gestellt hast, dass die Linke deutlich gefährlicher sei als die NPD.

Vergleiche mal die Mitgliederzahlen.

Vergleiche die Zahl der politisch motivierten Straftaten (z.B. :http://www.zeit.de/online/2006/21/verfassungsschutz-…), und bedenke dabei, wieviele Parteimitglieder und Sympathisanten der Linken und wieviele der NPD wohl unter den Tätern zu finden sind.

Ich würde eher sagen:
links = keine Ahnung von Wirtschaft
konservativ = mindestens ansatzweise Verständnis davon, wie
Geld verdient wird

Ah ja. Und gleichzeitig sagst Du auch, dass Politik nur aus Wirtschaft besteht.

Die damalige SPD war „rechter“ als die heutige CDU unter
Merkel.

Das stimmt nicht. Wenn Du die Presse verfolgst, wirst Du sehen, dass allseits festgestellt wird, dass die SPD deutlich in die Mitte gerückt ist; auch für die Grünen gilt ähnliches, und es wird in der politischen Diskussion allgemein angenommen, dass die Linke heute vielfach die Position besetzt, die vor nicht allzu langer Zeit die Grünen inne hatten. Und nicht umsonst haben viele Mitglieder des linken Flügels der SPD zur Linken gewechselt.

Schmidt wusste genau um die wirtschaftlichen Zusammenhänge.

Ja, da hast Du recht. Und regelmäßige Leser der ‚Zeit‘ wissen auch, dass er sich noch heute deutlich links von der Mitte sieht.

Zudem verwalteten beide ein Land, das noch quasi
Vollbeschäftigung aus den 60ern (CDU-dominierte Phase) hatte.

Und das erklärt die lange Regierungszeit?

In einigen Teilen der neuen Bundesländer sieht es schon ganz
nett aus - schau Dir einmal den Großraum Halle-Leipzig an.

Nett restaurierte Fassaden täuschen Dich über die hohe
Arbeitslosigkeit hinweg.

Warst Du in letzter Zeit einmal persönlich in Leipzig, in Dresden oder in Erfurt?

Außerdem vergisst Du, dass die Partei auch in den alten
Bundesländern mancherorts schon deutlich über die 5%-Marke
kommt (es gibt Stadtteile von Freiburg, da hat sie mehr Wähler
als die Grünen - und Freiburg hat einen grünen OB!)

Klar, in Studentenstädten und Orten mit hoher Arbeitlosigkeit
siegen eben noch linke Ideen.

Also sind es doch nicht nur die doofen Ossis?

Sobald die Studis dann, vorausgesetzt ausserhalb des
Staatsdienstes, Geld verdienen, wählen sie jedoch sehr fix
vernünftig…

Ja, das hatten wir schon - wer nicht Deiner Ansicht ist, ist unvernünftig.

In dem ganzen Programm kommt das Wort Solidarität so oft vor,
doch handelt es sich hier um eine verordnete Solidarität.
Nicht jeder ist bereit, seinen Wohlstand zu teilen

Ja, deswegen gibt es auch Steuern.

Wie hoch wären die denn im Falle eines Wahlsieges der Linken?

Habe ich eine Kristallkugel?
Was auch immer man von der Linken halten mag - zumindest haben sie sich dort, wo sie an Koalitionen beteiligt sind, auch nicht dämlicher angestellt als andere Parteien. Mancherorts stellen sie die Bürgermeister, und mir ist bislang noch nicht zu Ohren gekommen, dass deshalb alle ortsansässigen Firmen fluchtartig die Gegend verlassen hätten.

Naja, für die Arbeiter und Bauern habt Ihr ja ein Herz.

Du wirst es nicht für möglich halten, ich bin kein Parteimitglied der Linken - ich bin nur ein Mensch, der sich politisch informiert hält und es haarsträubend findet, dass Du aufgrund der Vergangenheit die Linke heute für gefährlicher hältst als die NPD und damit rechtsextremisisches Gewalttaten zu relativieren versuchst.

Nach der Übernahme kannst Du ihm dann ja Ackermanns Haus
übereignen.

Habe ich mit einem Wort zu diesem Theam geäußert?

Genau wie bei dem Parteiprogramm solltest Du auch bei diesen Postings nur das lesen, was auch da geschrieben ist.

„Allerdings sind die Beteiligung am gesellschaftlichen
Reichtum und die Lebenschancen ungleich verteilt.“

Und - was genau an dieser Aussage ist falsch?

Nichts.
Nur das ändern zu wollen, ist falsch.

Es ist falsch, die Lebenschancen einzelner Bürger dieses Landes verbessern zu wollen? (Komisch irgendwie fühle ich mich gerade an die Bootcamp-Diskussion erinnert.)

Allein die Formulierung unterstellt schon, dass „verteilt“
werden muss. Vom Staat.

Dun unterstellst, dass diese Formulierung etwas unterstellt.

Dem ist jedoch nicht so, jeder
„verteilt“ für sich selbst, die Armen werden unterstützt. Das
funktioniert auch ohne Sozialismus.

Ein funktionierendes Sozialwesen ist quasi gottgegeben? Die Besserverdienenden unterstützen die Armen freiwillig? Das meinst Du doch nicht ernst - jedes funktionierende Sozialwesen setzt doch durch die Politik vorgegebene ‚Spielregeln‘ voraus. Und über diese kann man unterschiedlicher Ansicht sein.

Es wird ja jetzt schon in der sozialen Marktwirtschaft

Die nicht mehr das ist, was sie einmal war.

Jaja, früher war alles besser. 75% der Ossis scheinen jedoch
anderer Ansicht zu sein…

Du weißt aber schon, dass das mit der sozialen Marktwirtschaft hier im Westen war? Und Du wirst doch zugeben müssen, dass sich in den letzten paar Jahrzehnten einiges geändert hat.

Klar, Deutschland ist keine Insel. Man muss auch
internationale Spitzenkräfte anlocken, um später noch
Sozialleistungen aus deren Steuern verteilen zu können.

Und was genau haben jetzt internationale Spitzenkräfte mit einer Diskussion über die unterschiedliche Gefährlichkeit der Linken und der NPD zu tun?
Ganz abgesehen davon, dass die vielleicht nicht so gerne in ein Land kommen, bei dem sie befürchten müssen, über den Marktplatz gejagt zu werden (und ja, der Vorfall hat es bis in australische Lokalzeitungen geschafft!)

Dies wird nicht geschehen, u.a. da es - lies noch einmal! -
nicht Teil des Parteiprogrammes der Linken ist.

Doch, das lässt sich recht leicht herauslesen.

Vielleicht solltest Du Dich an den konkreten Text halten und Deine Phantasie etwas zügeln.

So, und bei der Gelegenheit kannst Du vielleicht gleich auch
noch das Parteiprogramm der NPD lesen:
http://partei.npd.de/medien/pdf/Parteiprogramm.pdf
Was hältst Du denn davon?

Da diese Partei kaum gewählt wird, ist das weniger wichtig.

Da dieses Gedankengut aber sehr weit verbreitet ist, wäre es vieelicht doch nicht unnütz sich einmal damit zu befassen - zumal mancherorts rechtsextreme Parteien durchaus deutliche Wahlerfolge erzielen können.
Außerdem ging diese Diskussion doch von einem Vergleich der Gefährlichkeit der beiden Parteien aus, da sollte man sich dann schon auch mit beiden befassen…

Gruß

=^…^=
Katze

Hallo Katze,

Ich dachte schon, ich stehe hier alleine auf weiter Flur.

Nein, das tust du nicht.

Bei der Gelegenheit möchte ich einmal betonen, dass ich
keineswegs Parteimitglied der Linken bin noch zu deren
klassischem ‚Klientel‘ (zumindest wie manche der Herren hier
es sich vorstellen) gehöre - ich gehöre nur zu der seltsamen
Spezies der Spiegel- und Zeit-Leser, die nicht nur
irgendwelche Überschriften wiederkauen sondern auch noch
selbst denken!

Erfreulicherweise! Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es mit unserem nassforschen Unternehmerlein hier nicht ganz so einfach ist. Du hast dich mehr als wacker geschlagen und ich bedauere es sehr, hier keine Sterne vergeben zu können.
Schönes Wochenende!

cu Amy

Hallo

In dem ganzen Programm kommt das Wort Solidarität so oft vor,
doch handelt es sich hier um eine verordnete Solidarität.
Nicht jeder ist bereit, seinen Wohlstand zu teilen …

Das stimmt. Eigentlich ist dazu kaum jemand bereit, inbesondere wenn nicht die anderen auch ihren Wohlstand teilen. Es will doch niemand alleine der Dumme sein, und dann nur so viel wie ein Tropfen auf dem heißen Stein bewirken. Und deswegen muss die Solidarität verordnet bzw. von der Mehrheit beschlossen und für alle verbindlich gemacht werden.

…und während
die LINKE von Gleichheit und Freiheit quatscht, versucht sie
diese Freiheit der Besseren einzuschränken.

Die „Besseren“ sind oft genug nur die Rücksichtsloseren. Ohne Ellenbogen, ohne andere auszunutzen, seinen Freunden Beinchen zu stellen, wenn die einen überholen wollen, und recht weitgehende Gewissenlosigkeit wird man normalerweise nicht reich. Eine andere Möglichkeit ist nur Erbschaft oder manche Amtstätigkeiten (z. B. Notar).

Wer wirklich reich ist, ist es eigentlich zwangsläufig auf Kosten anderer, und zwar weitgehend auf Kosten derer, die die wirkliche Arbeit machen.

Dass deren Arbeit irgendwie unqualifizierter und unwichtiger ist als die ihre Arbeit (die teilweise nur darin besteht, die Gelder an sich zu raffen und diesen einträglichen Posten zu halten), das behaupten sie nur, um zu rechtfertigen, dass sie so viel mehr Geld haben als die anderen. Klar ist es auch Stress, sich da auf so einem Platz zu behaupten. Aber im Grunde bräuchte die Menschheit diese Leute nicht.

Die Fleißigen werden weniger
fleißig und die weniger Fleißigen werden faul.

Stimmt, genau das ist der Fall, wenn die Löhne zu sehr sinken.

Fleiß, Mut und
Risiko werden nicht mehr belohnt, sondern bestraft.

Risiko wird aber doch noch belohnt.

Jedenfalls scheint es sich wesentlich mehr zu lohnen, beispielsweise Postaktien zu besitzen, als bei der Post zu arbeiten.

Es darf ja
keiner mehr als der Nachbar verdienen.

Wer sagt das denn? Man stört sich nur daran, wenn der 500mal mehr verdient. Und dass irgendwie immer genau die falschen Leute so viel Geld verdienen.

MfG Simsy

Hi,

Falls Du darauf abzielst: Nein, ich bin kein Ossi.

das meinte ich garantiert nicht, sondern eher, ob Du überhaupt Dinge wahrnimmst.

Aber ich
bin in dieser unserer Republik schon gut herumgekommen.
Derzeit lebe ich in der Nähe von Freiburg (wo es übrigens auch
Mai-Krawalle gibt)

Dann ist Dein Posting erst recht nicht zu verstehen.

Schau noch einmal weiter oben - Mathias hatte von den
Mauertoten gesprochen und mit diesen begründet, warum die
Linke gefährlicher sei als die NPD.

Mathias hatte von vielen Dingen gesprochen und Deine Aussage war (sinngemäß): die Linken sind nicht gewalttätig. Mit meinem Hinweis

Chaos-Tage Hannover, „Mai-Feiertage“ in Berlin, G8-Gipfel

habe ich das widerlegt.

Aber hier musst Du unterscheiden: Bei den Chaos-Tagen und der
Mairandale handelt es sich um Formen ritualisierter Gewalt,

Erstens ist das bei den rechten Ausschreitungen auch häufig so, und zweitens wundert mich, dass das die Sache an sich für Dich offenbar akzeptabel macht. Wo Du gerade noch auf Deine friedfertige Gesinnung verwiesen hast.

die in den Traditionen der beteiligten Subkulturen (bes. der
Punks) begründet liegen und nur noch am Rande etwas mit
politischen Überzeugungen zu tun haben

Ach so. Anti-Globalisierungsdemos haben nichts mit politischer Überzeugung zu tun… oh je, ein Königreich für guten Unterricht in Politik und Ökonomie in der Schule. (seufz)

in den letzten Jahren beobachten, dass andere soziale
Gruppierungen bisweilen fröhlich mitrandalieren.

Richtig: mitrandalieren.

Die Proteste im Zusammenhang mit dem G8-Gipfel waren
weitestgehend friedlich und wurden nur zeitweise von -
tatsächlich politisch motivierten und Gewalt befürwortenden -
Personen aus dem autonomen Spektrum gestört.

Ja, und das autonomome Spektrum ist die linke Szene, die Du hier so heldenhaft verteidigst.

Ein großer Teil
der Eskalation ist dabei dem Verhalten der Polizei vor Ort
zuzuschreiben. (Anmerkung: hierbei bin ich noch nicht einmal
auf Medienberichte angewiesen, sondern verfüge über
Informationen aus erster Hand - sowohl von einer Beamtin der
Bundespolizei, welche vor Ort war, als auch von einem Mitglied
einer der dort auftretenden Bands)

Dieses Argument musste ja kommen. Du weißt aber schon, dass die ersten Ausschreitungen gerade deshalb so eskaliert sind, weil quasi gar keine Polizei vor Ort war und die Schwacjköpfe somit fast ungestört loslegen konnten?! Und zu Deine Quellen sage ich besser mal nix.

Ich fasse zusammen: Du bist gegen rechte Gewalt, ansonsten findest Du sie in Ordnung, wenn sie in Dein Weltbild passt.

Du hast Glück, dass die MODs nur rechten Nonsens löschen.

Grüße, M

Wenn man immer noch keine Ahnung hat…
…und immer noch keine Umgangsformen, lieber Steven, dann sollte man sich vielleicht aus der Diskussion heraushalten.

"Vor allem die profitbestimmte private Verfügung über
strukturbestimmende Großunternehmen

Bahn? Post? Telekom? Mmh.

Die ja erst privatisiert wurden und seitdem erst zum einen
konkurrenzfähig, zum anderen auch bezahlbar geworden sind.

Ich verweise auf das Posting von Denis.

Betriebliche Mitbestimmung - wie schrecklich! Soll es etwa
auch noch Gewerkschaften geben? Oh nein - die streiken dann
bestimmt!

Kaufe dir Aktien, dann hast du betriebliche Mitbestimmung.

Was willst Du mir hier sagen?
Dass jede einzelne Firma in Deutschland ein Aktienunternehmen ist? Dass Du Gewerkschaften für verfassungswidrig hältst? Was?!?

Aber es ist immer so, dass diejenigen, die am lautesten
brüllen, in einer Firma am wenigsten zu sagen haben.

Nettes Weltbild hast Du da. Aber wenn Du recht hast - warum brüllen die Leute denn dann? Aus üurer Lust am Brüllen?

Wie alt warst du nochmal?

Alt genug, um Texte lesen zu können, ohne dass gleich meine Phantasie Amok läuft.

Ich kann mich nicht erinnern, dass es um Post, Telekom und
Bahn geht. Das steht da auch gar nicht so drin. Man legt sich
hier nicht fest.

Es steht expressis verbis drin: strukurbestimmende Grossunternehmen.
Als solches gilt in der aktuellen Diskussion zum Beispiel die Bahn.

Auch das steht nicht so konkret drin. Es steht allgemein was
von Enteignung drin und das ist schon sehr gefährlich.

Uuuh, ein Gespenst geht um in Deutschland…
Abgesehen davon steht da nichts von Enteignung - wie ich immer wieder sage: Lesen hilft!

Wer
bestimmt, was ein Schlüsselbereich der Wirtschaft ist? Was du
aufgezählt ist, sind keine Schlüsselbereiche. Wie sieht es
denn z.B. mit den High-Tech-Unternehmen in Deutschland aus?

Verfolge doch die allgemeine Diskussion in der Tagespresse. Du wirst feststellen, dass als ‚Schlüsselbereiche‘ in der Regel im wesentlichen der Bereich Transport, Kommunikation und Energieversorgung - mit einigen ‚Nebenkriegsschauplätzen‘ im kommunalen Bereich wie z.B. Abfallwirtschaft und sozialer Wohnungsbau - angesehen werden.

Wollte ich mit einem ähnlich
pawlowschen Reflex auf diesen Gedanken reagieren wie Du auf
den vorgenannten, so müsste ich sagen: Raubtierkapitalismus.

Du reagierst doch bereits so.

Ach, tue ich das? Frische bei Gelegenheit doch auch einmal Deine Grammatikkenntnisse auf, wenn Du Dir über die Benutzung des Konjunktives nicht im Klaren bist.

Diese Punkte lese ich heraus

Genau das ist das Problem: Du liest irgendetwas heraus, das so nicht da steht.

Was hat die NPD damit zu tun? Argumentationslosigkeit durch
Ablenkung vom Thema?

Ganz einfach: diese Diskussion wurde dadurch ausgelöst, dass Mathias in den Raum gestellt hat, die Linke sei jetzt hier und heute gefährlicher als die NPD.

SPD ist nicht diue LINKE und sie distanziert sich ganz klar
von deren Linie. Argumentationslosigkeit durch Ablenkung vom
Thema?

Die SPD sieht sich selbst durchaus als links im politischen Spektrum angsiedelt, und wenn Du Dir die SPD zu Brandts und Schmidts Zeiten anschaust, wirst Du feststellen, dass sie dies auch tatsächlich war.
Und Du warst derjenige, der sinnige Sprüche über links und rechts im Allgemeinen in den Ring geschmissen hat.

Was bedeutet wohl Sozialismus?

Ich empfehle Dir die Lektüre einer Einführung in die Politikgeschichte; auch das Lesen der Originalwerke von Marx kann nicht schaden - die Bibliothek Deines Vertrauens hat mit Sicherheit einiges vorrätig.
Du solltest Dich vielleicht auch einmal mit dem Gedanken vertraut machen, dass die Umsetzung nicht unbedingt mehr sehr viel mit dem Grundgedanken zu tun haben muss - so wie z.B. die Inquisition nicht mehr viel mit dem Grundgedanken des Christentums zu tun hatte.

In einigen Teilen der neuen Bundesländer sieht es schon ganz
nett aus - schau Dir einmal den Großraum Halle-Leipzig an.

Du meinst die Gegend mit den 20% Arbeitslosen? Zur Erinnerung,
in Bayern sind es gerademal 5%.

Die nackte Arbeitslosenquote sagt dabei nicht alles aus. Warst Du in letzter Zeit einmal persönlich in Leipzig, Dresden oder Erfurt?

Ach wird jetzt schon nach Stadtteilen unterschieden?

Dein Interesse an Politik ist also nicht so groß, dass Du eine Wahlstatistik lesen würdest?

Wie sieht
denn die Wahl in BaWü aus? Hat das die LINKE einen merklichen
Einfluss? Erfolglose und Frustrierte gibt es überall.

Wenigstens behauptest Du nicht wie Mathias eingangs, dass nur doofe Ossis die Linke wählen…;o)

die LINKE von Gleichheit und Freiheit quatscht, versucht sie
diese Freiheit der Besseren einzuschränken.

Die Besserverdienenden sind auch die besseren Menschen?

Argumentationslosigkeit durch Ablenkung vom Thema? Steht das
denn so da?

Dann erläutere doch, wie das ‚Bessere‘ zu verstehen ist!

Durch erzwungene
Gleichmacherei wird gespaltet. Die Fleißigen werden weniger
fleißig und die weniger Fleißigen werden faul.

Seit wann korreliert denn Fleiß direkt mit dem Einkommen? Das

Schon immer.

Ach ja. Dann ist also die Krankenschwester per definitionen fauler als die Bankangestellte, der KFZ-Mechaniker fauler als der Immobilienmakler?

So, und bei der Gelegenheit kannst Du vielleicht gleich auch
noch das Parteiprogramm der NPD lesen:

Warum sollte ich das tun? Argumentationslosigkeit durch
Ablenkung vom Thema?

Wie ich bereits schon gesagt habe - das Ausgangsthema war die Behauptung, die Linke sei gefährlicher als die NPD.
Und ich schlage vor, dass wir geanu zu diesem Thema zurückkehren!

Gruß

=^…^=
Katze

Hallo Katze,

das

links = dumm, rechts = vernünftig

hat hier niemand behauptet. Allerdings bist Du gerade dabei, „live“ den Beweis zu liefern.

Offensichtlich verstehst Du die grundlegenden politischen und wirtschaftlichen Zusammenhänge nicht, zumindest das Programm der SED/PDS ist wohl etwas zu schwierig.

Wenn der Vorsitzende einer sozialistischen Partei den ungleich verteilten Reichtum anprangert und selber Millionär ist, sollte eigentlich jeder erkennen, wie der Hase läuft.

Aber da Du an anderer Stelle ja sogar den Schießbefehl an der innerdeutschen Grenze entschuldigst, nehme ich mal an, dass Dir ideologisch nicht mehr zu helfen ist.

Grüße, M

Hallo,

Schau noch einmal weiter oben - Mathias hatte von den
Mauertoten gesprochen und mit diesen begründet, warum die
Linke gefährlicher sei als die NPD.

Dies war der Ausgangspunkt der inzwischen sehr langen Diskussion hier; es hilft vieleeicht, wenn Du den ganzen Thread liest.

Mathias hatte von vielen Dingen gesprochen und Deine Aussage
war (sinngemäß): die Linken sind nicht gewalttätig.

Das habe ich nicht gesagt.

Ich habe gesagt, dass ich die Partei ‚Die Linke‘ für deutlich weniger gefährlich halte als die NPD.

Mit meinem
Hinweis

Chaos-Tage Hannover, „Mai-Feiertage“ in Berlin, G8-Gipfel

habe ich das widerlegt.

Nein, denn das ist ein ganz anderes Thema, das nichts mit der Parttei ‚Die Linke‘ zu tun hat.

Wir können es gerne ausführlich diskutieren, aber ich denke, den Rahmen dieser Diskussionen würde es sprengen.

Nur so viel noch:

Ach so. Anti-Globalisierungsdemos haben nichts mit politischer
Überzeugung zu tun…

Das habe ich nicht gesagt - es war von politisch motivierter Gewalt die Rede, und eine Demonstration als solche ist ja erst einmal keine Form von Gewaltanwendung.

oh je, ein Königreich für guten
Unterricht in Politik und Ökonomie in der Schule. (seufz)

Zu deiner Information: Ich habe Wirtschafts-und Sozialgeschichte studiert. An einer echten Uni… ;o)

Ja, und das autonomome Spektrum ist die linke Szene, die Du
hier so heldenhaft verteidigst.

Schau Dir bitte meine Postings noch einmal an: ICH spreche die ganze Zeit von der Partei ‚Die Linke‘ - weil dies das Ausgangsthema der Diskussion war.

Und zu Deine Quellen
sage ich besser mal nix.

Du hast bessere Quellen als Augenzeugen, darunter eine Beamtin der Bundespolizei, die vor Ort eingesetzt war?

Ich fasse zusammen: Du bist gegen rechte Gewalt, ansonsten
findest Du sie in Ordnung, wenn sie in Dein Weltbild passt.

Ich fasse zusammen: Du liest nur das, was Du lesen willst.

Du hast Glück, dass die MODs nur rechten Nonsens löschen.

Du hast Glück, dass ich mir überhaupt die Zeit genommen habe Dir zu antworten.

Gruß

=^…^=
Katze

Hallo,

Aber da Du an anderer Stelle ja sogar den Schießbefehl an der
innerdeutschen Grenze entschuldigst

Ach, tue ich das?!?

Wie ich leider schon mehrfach in dieser Diskussion sagen musste: Lesen hilft!

Gruß

=^…^=
Katze

Hallo,

nur so viel wie ein Tropfen auf dem heißen Stein bewirken. Und
deswegen muss die Solidarität verordnet bzw. von der Mehrheit
beschlossen und für alle verbindlich gemacht werden.

Und das ist wiederum nicht sozial, denn sozial bedeutet gemeinschaftlich. Zwänge verursachen Missgunst, Neid, Gier. Wer sein Geld hart erarbeitet, ist nicht bereit mit denjenigen zu teilen, die nicht arbeiten wollen. Diejenigen, die keine Arbeit finden oder finden wollen, fordern immer mehr. Wird hier Solidarität verordnet, darf man sich nicht wundern, wenn Kapital sowie Kapitalbringer auswandern.

Die „Besseren“ sind oft genug nur die Rücksichtsloseren. Ohne
Ellenbogen, ohne andere auszunutzen, seinen Freunden Beinchen
zu stellen, wenn die einen überholen wollen, und recht
weitgehende Gewissenlosigkeit wird man normalerweise nicht
reich. Eine andere Möglichkeit ist nur Erbschaft oder manche
Amtstätigkeiten (z. B. Notar).

Das hat nichts mit „Besseren“ zu tun. Dieses Bild zieht sich durch alle Schichten. Mit „Besseren“ waren eigentlich diejenigen gemeint, die besser verdienen, die von Katze als unnormale Bürger bezeichnet werden. Das sind die Menschen, die den Wohlstand durch ihre hohen Steuern und Abgaben garantieren.

Wer wirklich reich ist, ist es eigentlich zwangsläufig auf
Kosten anderer, und zwar weitgehend auf Kosten derer, die die
wirkliche Arbeit machen.

Und daran ist nicht schlimmes. Diejenigen, die die wirkliche Arbeit machen, hatten weder die Idee noch den Willen, das Risiko zu tragen. Es gibt sehr viele Menschen, die bereitwillig für eine gute Idee bezahlen, die sich freuen, dass es solche ideenreichen Menschen gibt.
Ohne diese Menschen würde es sehr düster aussehen. Die Menschen erfinden etwas aus puren Egoismus. Nur wenige wollen die Welt schöner und besser machen. Jede3r will nur reich werden. Der eine mit Arbeit und guter Idee, der andere durch Lottospielen. Und dieser Egoismus ist die einzige Triebfeder. Verjage diese Egoisten und mir der Wirtschaft geht es bergab.

Dass deren Arbeit irgendwie unqualifizierter und unwichtiger
ist als die ihre Arbeit (die teilweise nur darin besteht, die
Gelder an sich zu raffen und diesen einträglichen Posten zu
halten), das behaupten sie nur, um zu rechtfertigen, dass sie
so viel mehr Geld haben als die anderen. Klar ist es auch

Diese Aussage ist sehr unqualifiziert. Keiner rafft irgendwo Gelder zusammen.

Risiko wird aber doch noch belohnt.

Soll ja eben nicht mehr. Selbst nach deiner Aussage nicht. Ein risikofreudiger Mensch erfindet ein neues Produkt, bringt es zur Marktreife, vermarktet es und verdient sehr viel Geld damit. Das klagst du an, weil er ja das Geld durch die Arbeit anderer erhalten hat.

Jedenfalls scheint es sich wesentlich mehr zu lohnen,
beispielsweise Postaktien zu besitzen, als bei der Post zu
arbeiten.

Jeder kann im Aktienhandel teilnehmen. Und rate mal, was die Motivation ist.

Wer sagt das denn? Man stört sich nur daran, wenn der 500mal
mehr verdient. Und dass irgendwie immer genau die falschen
Leute so viel Geld verdienen.

Wo soll man die Grenze ziehen? Der eine sagt 500x, der nächste 100x, der übernächste doppelt soviel. Wenn man hier Schranken zieht, dann wandert Kapital und Wissen ab, keiner ist mehr Bereit, in einem so diktatorischen Land zu investieren.

Wohl gemerkt, es wurde schon angeklagt, dass bei den Besserverdienenden der Spitzensteuersatz gesenkt wurde. Dieser fängt bei 52k an und betrifft somit einen sehr großen Teil der Bevölkerung, vor allem der akademischen. Es geht also nicht um 500x mehr verdienen, sondern gerade mal um lächerliche Beträge.

Bahn? Post? Telekom? Mmh.

Die ja erst privatisiert wurden und seitdem erst zum einen
konkurrenzfähig, zum anderen auch bezahlbar geworden sind.

Ich verweise auf das Posting von Denis.

Lies doch mal den Link. Wie äußerst du dich zur Telekom, die du ja mit aufführst?

Betriebliche Mitbestimmung - wie schrecklich! Soll es etwa
auch noch Gewerkschaften geben? Oh nein - die streiken dann
bestimmt!

Kaufe dir Aktien, dann hast du betriebliche Mitbestimmung.

Was willst Du mir hier sagen?
Dass jede einzelne Firma in Deutschland ein Aktienunternehmen
ist? Dass Du Gewerkschaften für verfassungswidrig hältst?

Ab hier wird es mir zu blöd. Den restlichen Mist habe ich erst gar nicht gelesen. Werde erwachsen und diskutiere vernünftig. Deine ganzen Postings bestehen nur Vermutungen, Behauptungen, Unterstellungen.

Es wurde nach Belegen gefragt, dass Lafontain gegen die Widervereinigung war. Here it comes… http://www.sezession.de/pdf/heft19_linke.pdf

Hallo,

Den restlichen Mist habe ich erst gar nicht gelesen.

Dann kann man Dir auch nicht mehr helfen - ich hoffe, Du weißt, dass Du Dich damit gerade selbst disqualifizierst.

Deine ganzen Postings bestehen nur Vermutungen, Behauptungen,
Unterstellungen.

Und das sagst ausgerechnet Du, der Du nicht einen Beleg für Deine kaum Stammtischniveau erreichenden Thesen genannt hast?!?

Gruß

=^…^=
Katze

Quellenkritik

Es wurde nach Belegen gefragt, dass Lafontain gegen die
Widervereinigung war. Here it comes…
http://www.sezession.de/pdf/heft19_linke.pdf

Hallo,

der Artikel, auf den Du Bezug nimmst, ist erschienen in einer Reihe, die vom ‚Institut für Staatspolitik‘ (IfS) herausgegeben wird.

Das ‚Institut für Staatspolitik‘ gilt als ‚Think Tank‘ der Neuen Rechten; in der von ihm herausgegebenen Zeitschriftenreihe ‚Sezession‘ publizieren mitunter namhafte Rechtsradikale.

Dies sollte nicht unerwähnt bleiben.

Gruß

=^…^=
Katze

Hallo Steven,

ich möchte Simsy Mone nicht die Freude nehmen. Dir zu antworten…;o)

Nur eines:

die von Katze als unnormale Bürger bezeichnet werden

Dies habe ich an keiner Stelle dieser Diskussion getan.

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!

Gruß

=^…^=
Katze

Hallo,

Es wurde nach Belegen gefragt, dass Lafontain gegen die
Widervereinigung war. Here it comes…
http://www.sezession.de/pdf/heft19_linke.pdf

Nicht nur dort:
http://www.focus.de/politik/deutschland/herr-backhau…

Aber Vorsicht, vielleicht wird Mecklenburgs SPD-Vorsitzender Till Backhaus oder sogar dem Focus nachgesagt, dass er zur rechten Szenen gehört. Nun ja, wer in Schubladen denkt oder die Welt Schwarz-Weiß sieht, sagt dann eben, alles was nicht links ist, ist rechts.

http://www.welt.de/print-wams/article130961/Oskar_La…