Nein, das ist kein Scherz. Das einzige, was diese
unterscheidet ist, dass der Selbstmordattentäter weiss, dass
er das Unterfangen nicht überleben wird.
nun ICH sehe einen unterschied zwischen einem
soldaten/polizisten und einem selbstmordattentäter. es ist die
ABSICHT. oder stimmst du dem satz „soldaten sind mörder“ zu?
Es gibt duzende von Unterschieden zwischen Soldaten und Selbstmordattentätern, aber in diesem Kontext ging es um „dem Sterben einen Sinn geben“. Und was diesen Aspekt angeht, sind die Unterschiede marginal.
Ein fanatischer
Palästinenser, der etliche Israelis töten und dabei am Leben
bleiben könnte wird sicher eher diese Alternative wählen.
Aufgrund der militärischen Überlegenheit Israels steht siese
Alternative jedoch nicht zur Wahl.
das ist ein irrtum. du leugnest die bedeutung des selbstmordes
in diesem zusammenhang. er wird nicht aus mangel an
alternativen gewählt, sondern mit voller absicht. ein
überlebender selbstmordattentäter ist ein versager und kein
held!
Natürlich, sein Ziel ist es ja, andere zu töten. Das dies im Fordergrund steht, dürfte klar sein, sonst könnte er sich ja auch irgendwo auf einem einsamen Stück Wüste im Westjordanland in die Luft sprengen.
selbstverständlich gibt es IMMER die möglichkeit eines
terroranschläges, ohne selbst dabei ums leben zu kommen oder
dies zumindest zu versuchen.
Das halte ich für ein Gerücht. Selbst bei Anschlägen bspw. auf israelische Siedlungen in Palästina wurden die Attentäter bislang immer getötet, nur dann von israelischen Sicherheitskräften. Die Überwachung der Israelis dürfte so eng sein, dass kein palästinensischer Attentäter dies überlebt. Das wissen natürlich auch die Palästinenser.
der eigene tod ist aber
unverzichtbarer teil dieser anschläge. durch gehirnwäsche
bekommt dieser tod religiöse bedeutung, in wirklichkeit ist es
strategische berechnung, denn ein kamikazebomber ist
unbedrohbar, unbesiegbar und unbestrafbar.
Stimmt, dafür ist er tot. Bei Religionen, die an ein Weiterleben nach dem Tod glauben, ist die Versuchung immer groß, das vermeintliche Paradies den schier unerträglichen Lebensbedingungen der Gegenwart vorzuziehen. Alternativ kann man natürlich dem Tod auch ohne „äußere Not“ einen religiösen Sinn geben (und damit sind wir wieder beim Thema). Dies ist aber wahrlich nichts neues und düfte bei allen Religionen mit „Jenseitsglauben“ vorkommen bzw. vorgekommen sein.
Um unkontrollierbaren Selbsttötungen (um das Paradies zu erreichen) vorzubeugen, haben zwar alle Jenseits-gläubigen" Religion bestimmte Sicherungsmechanismen eingebaut (z.B. Selbstmord verpönt), allerdings gibt es bei all diesen Religionen auch Schlupflöcher (Außnahmen für besonders ehrenwerte Zwecke). Je unerträglicher das Diesseits empfunden wird, desto anfälliger werden Menschen für Einflüsterungen von Dämagogen, die diese Schlupflöcher zu nutzen wissen. Beste Beispiele dafür sieht man in Kriegszeiten. Je unerträglicher die Situation für eine Bevölkerung und je größer die Wahrscheinlichkeit, dass der Krieg verloren wird, desto mehr Menschen sind bereit, sich durch „Selbstmordkommandos“ in den Krieg einspannen zu lassen.
Das einzige, was in ihren
Möglichkeiten steht, ist den Israelis möglichst weh zutun um
ihnen die Freude an der Besatzung und am Morden (durch
Vergeltungsschläge) zu vermiesen.
ein mord an zivlisten ist kein „vergeltungsschlag“.
Natürlich ist er das, und zwar auf beiden Seiten. Das haben die meuternden Luftwaffenangehörigen und andere Armeeangehörige übrigens ebenfalls erkannt und entsprechende Konsequenzen gezogen.
Man trifft seinen Feind nicht da,
wo er am stärksten und haushoch überlegen ist, sondern wo er
am schwächsten ist.
nun dieses recht scheinst du der anderen seite ja nicht
zugestehen zu wollen.
Isreal ist den Palästinensern in jeder Beziehung überlegen und spielt diese Überlegenheit ja auch konsequent aus. Was ich persönlich davon halte, steht auf einem anderen Blatt. Ich finde beides gleichermaßen zum Kotzen *sorry*.
Im übrigen befinden sich unter den Opfern
der Selbstmordattentate auch immer wieder Mitglieder oder
Reservisten der IDF (die sich nach deiner Definition dann
feige zwischen Zivilisten verstecken).
unsinn. ein reservist ein KEIN soldat im einsatz. ein
reservist darf nichtmal in uniform herumlaufen. informier
dich!
Muss ich nicht, ich weiss das. Ich bezog mich hier nur auf deine Anspielung von wegen „zwischen Zivilisten verstecken“, die gleichermaßen abstruß ist. Ein Palästinenser, der zu Hause in seinem Bett liegt, grade zu Mittag ist oder mit seinem Auto durch die Gegend fährt ist nämlich auch kaum „im Einsatz“ (zumindest nicht mehr, als ein Reservist der IDF oder ein Soldat auf Urlaub).
fast alle sind reservisten in israel, nur eben nicht im
einsatz. heißt das jetzt für dich, daß alle anschläge in
restaurants legitimer widerstand sind? auf welche moralishe
position stellst du dich denn jetzt bitte?
Das frag dich lieber selbst. Du warst diejenige, die Bombadierung von Palästinensern bspw. in ihrer Häusern zu nachtschlafender Zeit nicht nur völlig ok findet, sondern auch noch meintest, es wäre deren Verantwortung, wenn dabei andere Unbeteiligte zu Schaden kämen.
Man kann das gleiche Verhalten bei der einen Seite nicht befürworten und bei der anderen Seite verdammen.
Es geht nicht um die „Stufe“ (was meinst du damit überhaupt
?).
der unterschied zwischen verbrecher und nichtverbrecher.
unterschiede zwischen legitimem widerstand und verbrechen.
Dieser Unterschied ergibt sich im Allgemeinen aus der Siegermoral. Viele hohe israelische Politiker (einschließlich Sharon) begannen ihre Karrieren als Terroristen.
wie
gesagt noch einmal: paramilitärische einheiten in einem land
ohne armee, guerillakampf, angriffe auf militärische ziele
usw. kann man alles als widerstand bezeichnen. wahllos
menschen in restaurants und bussen zu ermorden jedoch nicht.
Ich denke, das „Ehrenhafte“ eines Kampfes, was bspw. die Wahl der Mittel angeht, ist bei dieser Auseinandersetzung zwischen Palästinensern und Israelis schon vor Jahrzehnten auf der Strecke geblieben. Dieser Krieg wird auf beiden Seiten dreckig und hasserfüllt geführt, wie die meisten Kriege übrigens. (Seit dem WW I sind die meisten Opfer der Kriege Zivilisten, das hat sich bis heute nicht geändert).
Ohne Verzicht und dem tief empfundenen Wunsch nach Aussöhnung auf beiden Seiten wird sich da auch nichts ändern.
Man kann nur hoffen, dass Arafat noch eine Weile durchhält. Sollte er sterben, kann sich Israel warm anziehen.
Gruss
Marion