Drei Löcher - wer war das?

Irgend jemand, der über ziemlich viel Technik verfügt, hat drei Löcher in die im tiefen Meer verlegten Nordstreamleitungen gesprengt.
Wer war das?
Und was hat derjenige sich dabei gedacht (denn irgend etwas denken wird er ja wohl)?

Hallo,

weitere Fragen: wer hat ein Interesse daran, jegliche Möglichkeit zur Wiederaufnahme der Gaslieferung zu verhindern? Oder anders gefragt: wer verdient sich gerade dumm und dämlich? Wer hat Anfang Februar 2022 von seinem höchsten Repräsentanten ankündigen lassen „Wenn Russland eindringt, in die Ukraine, Panzer und Soldaten, eine Armee, dann wird es kein Nord-Stream-2-Projekt mehr geben“ und auf die Frage, dass das doch ein deutsches Projekt sei, versicherte „Ich darf Ihnen versprechen, dass wir dazu in der Lage sein werden.“?

In einem Krimifilm hätte man jetzt eine Tat, ein Tatmotiv, die Möglichkeit und die Ankündigung einer möglichen Tat und damit einen Verdächtigen, den man als erstes befragen würde.

Im Raum steht ein großer, grauer monströser Elefant, dessen Namen aber niemand nennen möchte. Erinnert mich irgendwie an … Harry Potter und den, dessen Namen man nicht sagt.

Weil vermutlich nicht sein kann, was nicht sein darf.

Grüße
Pierre

P.S.: von den Verschwörungstheorien unter anderem aus dem Hause Springer habe ich gelesen. Allerdings frage ich mich, ob die von deren üblichen Wissenschaftsjournalisten stammen (Achtung Sarkasmus: schon seit vielen Jahren bezweifle ich, dass es sowas in den Redaktionen dieses Verlages wirklich gibt).

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Ich glaube, wir zwei beiden wissen, wen du meinst. :laughing:

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Die Lieferverträge zwischen Gazprom und den deutschen Importeuren laufen über Jahrzehnte. Die Geschichten von irgendwelchen Turbinen und anderen mechanischen Bauteilen, von der Unmöglichkeit, diese zu bezahlen usw. usf. sind offensichtlich so löchrig wie der sprichwörtliche Schweizer Käse. Die Leitungen einfach zu sprengen und dann zu sagen, dass man ja liefern wollte, aber nicht mehr kann, weil da jemand die Leitungen gesprengt hat, ist eine von vielen denkbaren Lösungen, aber sicherlich diejenige, der man am wenigsten entgegensetzen kann.

Die hier eingeflochtene Theorie, die USA könnten dahinterstecken, lässt mich eher gähnen. Die USA haben bereits im Frühsommer vor Anschlägen auf die Leitungen gewarnt. Aber klar: man kann natürlich auch so argumentieren, dass die USA vor etwas warnten, was sie selber planten.

Vielleicht kann dann auch gleich den Norwegern jemand erklären, dass die Drohnen, die seit Wochen ohne Erlaubnis in die Schutzbereiche der Erdölplattformen in der Nordsee eindringen, nur ein Teil eines perfiden Plans der USA sind, und nicht irgendwie Versuche der Russen, die Energieversorgung Europas zu beeinträchtigen und auf diesem Wege Westeuropa politisch zu destabilisieren. Angesichts der Gelder, die von Russland an rechte Parteien im Westen fließen, ist das ja ein völlig absurder Gedankengang.

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Im Grunde ist es ganz einfach: Russland liefert kein Gas mehr an Deutschland und bietet dafür eine dämliche und widerlegbare Behauptung nach der anderen auf. Wer außer Russland sollte Interesse daran haben, eine Pipeline zu sabotieren, durch die ohnehin kein Gas mehr geliefert wird, weil Russland das nicht will?

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Keine Ahnung.
Der ehemalige Verteidigungs- und spätere Außenminister Polens schreibt es den USA zu:

Ich trau es aber auch den Russen und den Deutschen zu.
Krasse Geschichte jedenfalls.
Wird den heißen Herbst einläuten.

Wie ich schrieb: der große graue Elefant.

Ich ahnte, wusste, dass es mit proamerikanischer Propaganda geimpfte Menschen gibt, die die Möglichkeit nicht annehmen können, vielleicht, weil es zu sehr an ihrem Weltbild rüttelt.

Erinnern möchte ich an die harten Maßnahmen, die Deutschland gegen die USA ergriff, als bekannt wurde, dass die USA den Bundestag ausspionierte, inklusive der Kanzlerin. Was passierte noch gleich? „Ausspähen unter Freunden, das geht gar nicht.“ Ein paar halbseidene, dann gescheiterte Versuche von No-Spy-Abkommen. Ende.

Oder an den Umgang von Grenell mit deutschen Politikern und deutschen Firmen.

Ich weiß, andere Baustellen, aber symptomatisch für den Umgang der USA mit denen, sich gern als ihre Partner sehen.

Aber wahrscheinlich sind meine Gedanken zu links, zu europäisch, als dass ich keine Zweifel an der göttlichen Unschuld der USA akzeptieren kann. Ich bitte die Voreingenommenheit gegenüber unserem großen, freundlichen, nur an unser Wohl denkenden Bruder zu entschuldigen. Wahrscheinlich habe ich zu viel von amerikanischen Kritikern an der amerikanischen Hegemonialpolitik der letzten 100 Jahren gelesen. Das kann schon verwirren. Da kann man schon mal den Glauben an die Wahrheit verlieren.

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Ich lach mich schlapp.
Wir haben (oder hatten?) nicht mal genügend einsatzfähige Marinefliegerkrafte weil es an Rettungswesten mangelte.
Oder sind die mit unverdächtigen Schlauchbooten da hin gefahren?

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Der Satz könnte 1:1 einem Telegram-Kanal der Querdeppen entsprungen sein: Alle anderen sind zu blöd, zu erkennen, wie sehr sie manipuliert werden. Nur man selber ist derjenige, der vorurteilsfrei und selbständig denkt. Ja, klar.

Ich empfinde nur noch Mitleid. Ich habe weder die Zeit noch das Interesse oder gar das Bedürfnis, dagegen zu argumentieren. Ich habe inzwischen akzeptiert, dass 5-10% der Bevölkerung für rationale, neutrale, faktenbasierte Argumente nicht mehr empfänglich sind.

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Naja, dann werden sie ja wissen wer es war.

Das ist das Problem.
Woher willst du die nehmen?

Aber klar doch, die US-Amerikaner (bzw. deren Strategen) sind die guten.
Die wollen der ganzen Welt nur Gutes, haben überhaupt keine Interessen an deren Rohstoffen und Bodenschätzen. Großmachtstreben, politisch oder wirtschaftlich- nein, gibt es nicht.
„Office of Strategic Influence“ ist eine infame Unterstellung.

Ja, man kann vor so einigem die Augen verschließen.

Da haben wir sogar mal eine Gemeinsamkeit. Jetzt darfst Du raten, wie ich Dich klassifiziere.

Hallo,
Bild gehört aber nicht mehr Springer, sondern wurde von einem Ami aufgekauft. Man weiß jetzt halt nicht, was besser ist…
Gruß

Würde ich auch so sehen, wenn es nur um einen Anschlag auf Nord Stream 1 gehen würde - aber es wurde eben nicht nur Nord Stream 1 sabotiert sondern auch Nord Stream 2.

Wieso sollte Putin eine Pipeline sabotieren, die Deutschland nicht für Gaslieferungen freigeben will?

Es wäre ein Zusatzargument für die Freigabe von Nord Stream 2, wenn nur Nord Stream 1 aufgrund eines Terroranschlags nicht nutzbar ist. Genau das wäre im Interesse von Putin, so dass die unter hohen Gaspreisen leidende Bevölkerung für die Freigabe von Nord Stream 2 demonstrieren würde.

Ja, entschuldige bitte @C_Punkt . Du hast recht. Ich habe Dich persönlich angegriffen, das hast Du nicht verdient und ist unter meinem Niveau. Lass uns das ganze rational angehen.

Welche möglichen Täter wurden bisher ins Spiel gebracht? (Ich denke wir alle halten es für äußerst unwahrscheinlich, dass so junge Leitungen wie Nordstream durch dumme Zufälle an drei Stellen praktisch zeitgleich leck schlagen.)

Bisher habe ich halbwegs sinnvolle Argumente für Deutschland, Russland, Ukraine und USA gelesen (in alphabetischer Reihenfolge).

Ich sehe für Deutschland kein Motiv. Wir haben den Wirtschaftskrieg gegen Russland zusammen mit anderen durch die Sanktionen begonnen. (Ich weiß, das wird von anderen anders dargestellt.) Wir haben klar gemacht, dass wir uns so schnell wie möglich von russischem Gas unabhängig machen wollen. Durch diese beiden Leitungen kam ohnehin kein bzw. kaum noch Gas. Ich halte es, vom heutigen Standpunkt aus gesehen für sehr unwahrscheinlich, dass Russland uns kurzfristig wieder mit Gas beliefert hätte. (Siehe auch weiter unten.) Daher sehe ich keinen Grund, dass deutsche Kräfte hätten einen Anschlag auf die Leitung verüben sollen. Ich bin mir aber, im Gegensatz zu anderen, recht sicher, dass wir Spezialkräfte haben, die dazu in der Lage gewesen wären.

Russland hat deutlich gemacht, dass sie das Gas lieber verbrennen, statt es zu liefern. Sie haben deutlich gemacht, dass sie die Belastungen für die eigene Bevölkerung hinnehmen bzw. davor die Augen schließen und selbst mit den windigsten Begründungen die Lieferung nicht mehr fortsetzen wollen. Ich sehe keinen Grund, warum man zum jetzigen diesem Zeitpunkt die Pipeline evtl. beschädigen und/oder evtl. für immer unnutzbar machen sollte, wo man doch einfach per Erklärung die Lieferung beenden kann. Eher sehe ich die Hoffnung mittel- bis langfristig Deutschland und Europa wieder von sich abhängig zu machen. Also im Gegensatz zu Dir sehe ich sogar Gründe für den Wunsch auf Erhalt der Leitungen seitens der Russen.

Bei der Ukraine sehe ich nur einen kleinen Grund, die Pipeline zu zerstören. Zumindest derzeit gibt es nur wenige Indizien dafür, dass wir kurzfristig über die beiden Leitungen Gas bezogen hätten und die Unterstützung der Ukraine zugunsten des Gases hätten fallen gelassen. Wir machen derzeit deutlich, dass wir bereit sind, starke Belastungen auf uns zu nehmen, um die Ukraine moralisch zu unterstützen. Als Argument für eine Schuld der Ukraine könnte man vielleicht anführen, dass sie sich schon vor dem Krieg durch Nordstream bedroht sah, weil damit die Leitung durch ihr Land möglicherweise obsolet werden könnte. Wenn aber Nordstream zerstört würde, wäre die Leitung durch die Ukraine möglicherweise ein wichtiger Pfand.

Die USA hingegen wettern seit vielen Jahren gegen Nordstream. Sie haben Sanktionen gegen den Bau und Betrieb der Pipeline ausgesprochen. Sie haben offen angekündigt, dass sie einen weiteren Betrieb unterbinden werden. Sie bringen sich seit Jahren als Lieferant für LNG ins Spiel - vor allem aus der Fracking-Gewinnung, die sich in den USA praktisch nicht mehr rechnet, weil sie zu teuer ist. Mit Deutschland und Europa haben sie jetzt einen willigen Abnehmer zu fast jedem Preis. Zur Erinnerung: in Deutschland liegen die Energiekosten um etwa Faktor 10 höher gegenüber denen in den USA.

Es gibt amerikanische Thinktanks, die seit vielen Jahrzehnten vor einer zu starken Verflechtung Europas warnen. Vor allem vor der Verflechtung Russlands mit Deutschland. Das größte Rohstofflager der Welt mit geringen Lohnkosten und einer der größten Innovatoren und Produzenten der Welt in Union könnten die Stärke und Überlegenheit der amerikanischen Wirtschaft deutlich bedrohen. Der jahrzehntelange Außenhandelsüberschuss ist sicher eines der Indizien für die deutsche Wirtschaftskraft auch auf Grund von preiswerter Energie. Diese Bedrohung wurde bereits vor dem ersten Weltkrieg erkannt und schon damals als Ziel von Maßnahmen formuliert worden. Naom Chomsky zum Beispiel wird nicht müde, darüber zu informieren und seine Meinung mit Fakten zu belegen.

Zudem zeigt die USA seit vielen Jahrzehnten, dass sie in der komfortablen Lage sind, nicht nur zu reagieren (wie es Deutschland spätestens seit Merkel zum Modus operandi gemacht hat), sondern langfristig zu planen und auf bestimmte Zustände hinzuarbeiten.

Daher halte ich es durchaus für möglich, dass die USA bereits jetzt an der Nachkriegsordnung in Europa arbeitet. Und dazu gehört es, Russland so stark und langfristig wie möglich zu schwächen. Die „Außerbetriebnahme“ der Gaspipelines wäre eine mögliche Maßnahme dieser Schwächung. Es hat wahrscheinlich niemand ernsthafte Zweifel daran, dass die USA auch die Möglichkeiten hat, solch eine Aktion durchzuführen.

Wer hätte noch ein mittel- bis langfristiges Interesse an der Zerstörung von Nordstream? Als Maßstab könnte man vielleicht die lautesten Proteste gegen die Inbetriebnahme nehmen. Wahrscheinlich habe ich da viel vergessen, kann mich aber noch gut an polnische und französische Bedenken erinnern.

Unter anderem aus dem Springer-Verlag kommt die Theorie, dass die Sprengung eine False-Flag-Aktion der Russen sein könnte. Zu welchem Zweck? Im Gegensatz zu manchen Kritikern dieser Idee sehe ich da einen möglichen Gedanken. Seit Deutschland und die EU mehr und mehr vom Brandt’schen Motto „Wandel durch Handel“ abschworen und Russland den Rücken zudrehten, hat Russland gegen die EU gegrätzt und ihnen Schaden zugefügt, wo es sie selbst nicht unmittelbar schädigte. Es scheint mir also vorstellbar, dass man die Wahrscheinlichkeit der mittel- bis langfristigen Wiederaufnahme von Gaslieferungen abgeschrieben hat, die Leitung bewusst schädigte, um zum einen die EU und Deutschland weiter zu beschädigen (durch die hohen Energiepreise) und es zum anderen der USA in die Schuhe zu schieben. In diesem Falle wären ich und einige Kommentatoren in den Medien gut drauf reingefallen.

Aber wie gesagt: der Elefant ist riesig, er riecht nach Elefant er klingt wie ein Elefant. Wie wahrscheinlich ist es, dass es sich doch nur um ein Zebra handelt?

Du siehst also, meine Meinung beruht durchaus auf rationalen Gedanken. Ich behaupte, dass ich im Gegensatz zu vielen anderen, nicht unterkomplex Russland für das Böse schlechthin und die USA für das überwiegend Gute halte, wie es zum Beispiel Baerbock aus meiner Sicht immer wieder tut. Ich halte beide Staaten für extrem egoistisch und auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Ich halte beide für Oligarchien, die einen haben einen Staat mit mafiösen Strukturen aufgebaut. Die anderen haben Machtstrukturen, die nicht durch den Volkswillen beeinflussbar sind und die Interessen einer kleinen Minderheit durchdrücken. Aber beide kämpfen zusammen mit und gegen andere um Macht, Deutungshoheiten, Ressourcen, Vasallenstaaten und deren Abhängigkeit und gegen die mögliche Bedeutungslosigkeit in den nächsten 50 bis 100 Jahren. Und natürlich letzten Endes um die weitere Ansammlung von Vermögenswerten und damit letzten Endes von Macht für die kleine extrem elitäre Schicht. Und ich halte beide für zutiefst verdorben in der Wahl der Mittel um ihre Ziele zu erreichen.

Und unter diesen Gesichtspunkten halte ich die USA für den wahrscheinlichsten Verdächtigen, wenn man als Grundannahme hat, dass die Leitungen nicht durch einen Unfall oder ein Naturereignis beschädigt wurden.

Ich bin mir aber sicher, dass wir alle die vollständige Wahrheit in unserer Lebensspanne nicht erfahren werden. Denn wie schon vor 2.500 Jahren ein weiser Grieche formulierte: „Im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer.“

Grüße
Pierre

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Nachtrag:
eben lese ich einen Beitrag auf Tagesschau in dem ein norwegischer Marineoffizier zitiert wird.

Ziel ist es, Europa zu spalten und es dazu zu bringen, Druck auf die Ukraine auszuüben, um einen Waffenstillstand oder einen Frieden zu den von den Russen gewünschten Bedingungen zu erreichen.
Quelle

Ich sehe da keine Verunsicherung und Spaltung. Statt dessen sehe ich eine endgültige Klarstellung. Die Pipelines sind defekt, können vielleicht nie wieder in Betrieb genommen werden. Man kann sie also aus den Planungen für die nächsten Monate und Jahre komplett heraus nehmen. Das kann eher zu einem Zusammenschweißen der ehemaligen Abnehmer führen, weil ihnen jetzt klar ist, sie müssen zusammen arbeiten, weil es keinen anderen Weg gibt.

Oder anders gesagt, das Argument von Strömmen halte ich für irrational und von antirussischen Vorurteilen geprägt.

Einige ordnen es tatsächlich so ein, dass in NS2 ja nur ein Leck, in NS1 dagegen zwei gespengt worden wären, damit der Reparaturaufwand für NS2 geringer sein (und weil es sonst zu offensichtlich wäre, hätte der Täter NS2 nicht auch mitbeschädigt), was für die Freigabe von NS2 sprechen würde.

Die Plausibilität dieser Spekulation hängt wohl vom Ausmaß des Schadens ab.

Das finde ich jetzt kein Argument, denn diesen Auftrag kann man ja auch an externe Spezialisten vergeben, wenn man gar keine eigenen Spezialisten haben sollte. Dafür brauchts nicht zwingend die Bundeswehr (die Positionen sind mW ja auch so gewählt worden, dass keine Landesgrenzen verletzt worden sind.)
Immerhin genug Geld haben wir ja noch.

Das Regime in Deutschland hat jedenfalls ein ganz klares Motiv, denn an „Macht NS2 auf!“ hätten sich die Winter-Proteste definitiv ausgerichtet.

Doch, weiß man.
Vorher wars besser.
Nun sind sie zu 110% transatlantisch und auch noch auf woke-Linie getrimmt.

Dazu gibt es Fragen, die beantwortet werden sollten, bevor die Spekulationen beginnen:
Wie schwer ist es, an die Leitungen heranzukommen und den Schaden zu verursachen? Es sind drei Sprengungen(?) registriert worden.
Was genau ist geschehen? Wenn das klar ist, welche Mittel braucht man dazu und wer kann sie haben?
Denken die möglichen Auftraggeber in der gleichen „1+1=2“-Struktur wie beispielsweise @Pierre, oder stecken andere Gründe dahinter?
Ich habe da im Moment deutlichmehr Fragen als Antworten.

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Strohmannargument: übertreibe den Standpunkt des anderen bis ins Absurde, um ihn dann zu widerlegen. Niemand hat gesagt, dass die Amerikaner nur die Guten sind, aber anzunehmen, die Amerikaner griffen Infrastruktur von Verbündeten an, die absehbar von keiner der beiden Seiten (wieder) in Betrieb genommen werden wird, ist halt einfach ziemlich abenteuerlich. Die Russen wollen offensichtlich kein Gas mehr liefern und Deutschland will NS2 nicht in Betrieb nehmen. Wieso sollten dann ausgerechnet die USA diese Pipelines sabotieren?

Dass dieser Tage die Baltic Pipe von Norwegen über Dänemark nach Polen in Betrieb genommen werden soll, ist übrigens ein weiteres Argument dafür, dass Russland hinter der Veranstaltung steckt.

Der Grund ist simpel: Gazprom ist Lieferverpflichtungen für die nächsten Jahrzehnte eingegangen und Russland liefert immer wieder fadenscheinige Gründe dafür, warum NS1 gerade irgendwie nicht recht funktionieren will. Über die Zeit wird das Ganze immer peinlicher. Eine löchrige Pipeline ist hingegen ein sehr gutes Argument, kein Gas zu liefern. Hinzu kommt, dass dieser Tage die Baltic Pipe in Betrieb genommen werden soll, die Europa ein bisschen unabhängiger von russischem Gas machen wird. Die Sabotage darf man auch als Warnung interpretieren, dass der Leitung auch etwas zustoßen kann.

Alles richtig, aber den Betrieb muss man nicht mehr unterbinden, weil er nicht stattfindet - weder bei NS1 noch bei NS2. Deutschland will NS2 nicht mehr und Russland liefert auch durch NS1 nichts. Es gibt keinen nachvollziehbaren Grund, warum die USA unter diesen Umständen Verbündete angreifen sollte, um den Betrieb von etwas zu unterbinden, was gar nicht in Betrieb ist und absehbar nie (wieder) in Betrieb gehen wird.

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Das liegt aber eher daran, dass du es nicht verstanden hast. Ohne Nord Stream gibt es schlicht zu wenig Pipelinekapazitäten außerhalb der Ukraine. Die Yamal durch Belarus hat nur eine jährliche Kapazität von ca. 33 Mrd. m³. Das ist viel zu wenig und daher könnte natürlich der Druck auf die Ukraine steigen, möglichst schnell Frieden zu schließen um den ungestörten Transit zu gewährleisten. Ungarn schert eh schon regelmäßig aus, bei Serbien weiß man nie, was gerade Sache ist und was die Faschisten in Italien vorhaben, weiß auch niemand.

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