Hallo Georg
Die erste, Tamar, bekam nur deshalb
Kinder, weil sie sich als Hure verkleidet
ihrem Schwiegervater Juda hingegeben hat.
Sonst gäbe es keinen Stamm der Juden.
Letztendlich war es effektiv keine Hurerei, sondern der unfreiwillige Vollzug der Schwagerehe mit dem oben genannten Resultat, siehe dazu auch 1.Mose Kap. 38, Vers 26.
Die zweite, Rahab, war Bordellbesitzerin
in Jericho und ließ die Kundschafter der
Israeliten bei sich schlafen. Für diesen
Hochverrat an ihrer Stadt wurde sie in
das Volk Gottes aufgenommen und konnte so
die Schwiegermutter von Rut werden.
Ich weis nicht, wieso du Rahab als Bordellbesitzerin bezeichnest. Gemäß der Bibel war sie eine Prostituierte.
Dies spielt aber sowieso keine Rolle, denn nachdem sie den Israelit Salmon geheiratet hatte, hörte sie mit diesem Gewerbe auf.
Die wiederum kam zu ihrem zweiten Mann,
indem sie sich nach einem
feucht-fröhlichen Erntedankfest zu ihm
unter die Bettdecke legte. So wurde sie
dann die Uroma von König David.
Diese Aussage halte ich so für sehr irreführend. Wenn man den Text liest (Ruth Kapitel 3, Vers 7 bis 14), erkennt man, daß es nicht zum Sex kam. Und die Bibel spricht solche Fälle sehr offen an (siehe Tamar und Rahab)
Der trieb Ehebruch mit Bathseba und ließ
deren Mann über die Klinge springen, als
die Folgen sichtbar wurden.
Das Kind aus dem Ehebruch starb. Salomon dagegen war ehelich.
Ob er allerdings der biologische
Vater von Jesus war, bleibt Marias
kleines Geheimnis. Fakt ist jedenfalls,
dass sie bei der Geburt ihres ersten
Sohnes nicht verheiratet war.
Für einen Seelsorger ist das eine schlecht recherchierte Bemerkung. Maria selber hielt es nicht für möglich das sie schwanger wird, denn sie hatte keinen Geschlechtsverkehr gehabt; Lukas Kapitel 1 Vers 34.
In Matthäus und Lukas wird ausreichend darauf eingegangen, daß es sich um eine „künstliche Befruchtung“ durch Gott handelte.
Als ich darüber einmal am heiligen Abend
gepredigt habe, wurden einige ältere
Gemeindeglieder ziemlich unruhig. So
hatten sie „ihre“ Bibel nämlich noch nie
gelesen.
Wenn sie ihre Bibel wirklich je gelesen haben.
Aber auch in den Heiligen Schriften geht
es durch und durch menschlich zu. Deshalb
kann ich als Seelsorger den jungen Leuten
nur empfehlen, eine Zeit lang zusammen zu
leben, bevor sie sich für immer binden.
Weil es in heiligen Schrift sehr menschlich zugeht kann man aus ihr lernen.
Du kannst den Menschen jeden Rat geben den du für richtig hälst. Ich bitte dich nur um eines. Laß bitte nicht den Eindruck entstehen dein obiger Rat hätte etwas mit der Bibel oder dem biblichen Gott zu tun. Aus deiner Position als Seelsorger könnte der Eindruck entstehen, daß man einen solchen Rat aus der Bibel entnehmen könnte.
Mit besten Grüßen
Carlos