In welchen Teilen Deutschlands benutzt man das Wort „Durchschlag“ für Nudelsiebe, bzw. Siebe?
Ich kannte nur das Wort Durchschlag für diese zum selbstständigen stehen fähigen Siebdinger, in denen man Nudeln abschütten kann, aber jetzt bin ich bei meinen Mitbewohnerinnen damit auf völliges unverständniss gestoßen - und die eine kommt aus Friesland, und die andere irgendwo aus Süddeutschland.
Das legt den Verdacht nahe, das man nur in einem begrenzten Teil Deutschlands „Durchschlag“ sagt, und im Rest von D halt nicht.
Vor dem Durchbruch der selbstdurchschreibenden Papiere wurden Formulare noch sehr oft mit Einmalcarbon-Papieren versehen. Diese schrieben schwarz durch und die Kopien waren nach längerer Lagerung noch einwandfrei lesbar.
Kopien mit chemischem Durchschreibepapier mögen Lichteinfall weniger.
Bei uns, einer Hamburger Familie, heißt es für das Gefäß mit den großen Löchern durch das man Nudeln abgießt oder in dem auch ein grüner Salat gewaschen wird stets ‚Durchschlag‘. Ein Sieb ist viel feinmaschiger, sowohl wenn es groß ist als auch z.B. ein Teesieb.
bei uns daheim heißen diese Art von Küchenhilfen im Allgemeinen „Seiher“, z.B. „Spätzlesseiher“. Das Wort Durchschlag kenne ich in diesem Zusammenhang nicht. In Kombination mit der Aussage deiner süddeutschen Mitbewohnerin kannst du also den Süden Deutschlands (Württemberg) vermutlich ausschließen.
Vor dem Durchbruch der selbstdurchschreibenden Papiere wurden
Formulare noch sehr oft mit Einmalcarbon-Papieren versehen.
Diese schrieben schwarz durch und die Kopien waren nach
längerer Lagerung noch einwandfrei lesbar.
Kopien mit chemischem Durchschreibepapier mögen Lichteinfall
weniger.
Hallo Heinz,
das, von dem ich schreibe, hinterließ als Abdruck eine blaue Schrift. Ich kann mich sogar noch an den Geruch erinnern. Wir nannten es Blaupapier. Ältere Menschen nannten es noch Kohlepapier, obwohl es nicht mehr schwarz war.
Grüße
Ulf
„Ond Fritzle, vo wa hots dr Hochwirda heit ghet en dr Schual?“
„Vom Seiher halt…“
„Vo waaa? Du Lomp du niatzigar do hosch grad an Seiher links ond rechts and Backa na! Werscht widar ge Fresch fange gange sei mit deine saubere Kamarada! Etz ruafen grad aa, de Hochwirda, wa do gwäa ischt heit…“
(etwas später)
„Äba langt mers grad mit deine dumme Ausredana! Etz kommsch do här zu mir, noch gib i dir nomol Seiher - dir weres scho eitränka! Von dr Schepfung hotters ghet ond vom Schepfer, sait dr Hochwirda!“
„I hau doch gwis gwisst dasses ebbes ussam Kuchakaschta gwäa ischt!..“
Hallo, Ulf,
selbstverfreilich gibt es auch heute noch Kohlepapier. http://www.pelikan.de/de/docs/pro_viewall.php?aid=35…
Dieses wird vor allem in mechanischen oder elektrischen Schreibmaschinen verwendet. Und auch diese gibt es noch!
Das blaue - (heute meist „Blaupapier“ genannt, da die ursprüngliche Bezeichnung „Kopierpapier“ sich auf weißes Papier für Laserdrucker und Kopierer verlagert hat) wird bevorzugt für handschriftliche Kopien verwendet, daher auch der Name „Durchschreibepapier“.
Gruß,
Eckard
PS: Tut mir leid, dass unsere Begengnung am Samstag so kurz war. ich hätte gern noch länger mit Dir geplaudert, aber alte Leute müssen eben zeitig ins Bett
Um die Kurve zum „Durchschlagpapier“ wieder zu kriegen - damit bezeichnet man die im Gegensatz zur ersten Seite (meist 80g/m²) dünneren folgenden Seiten. Bei kräftigem Anschlag konnte man meist bis zu 5 „Durchschläge“ pro Schreibsatz herstellen, der letzte war allerdings dann nicht immer gut lesbar.
auf der Alb:
Seiher (mit großén Löchern und Füßen und/oder langem Griff; aus emailliertem
Blech oder neuerdings aus Kunststoff; für Salat, Spätzle, Nudeln usw.).
Ein großes, etwas gröberes Drahtsieb heißt: Nudelsieb.
Ein kleines Teesieb.
Durchschlag gab’s nur fürs Schriftliche. Oder als Werkzeug (auch Durchtreiber
genannt).
was Du beschreibst, nannte man in der Schweiz in Druckereien Indigo-
Papier (wegen der blauen Farbe).
Später gab es dann plastifizierte Blätter, auch in Schwarz.
Im Gegensatz zum Einmalcarbon sind diese mehrfach verwendbar.
Wie Eckard schreibt, sind diese Dinger heute noch erhältlich.
Ich habe das Wort „Durchschlag“ im küchentechnischen Zusammenhang erst bei den Weißnichtwievielsterneköchen gehört.
Ansonsten hieß das bei mir, wie schon mehrfach erwähnt, „Seiher“.
Ich glaube fast, manchmal wird auch ein Passevite, also eine „Flotte Lotte“ als Durchschlag bezeichnet (oder man kann statt dieser einen „Durchschlag“ benutzen?).