Einschlafen ohne 'Arbeitsbilder'

Hallo

Ich habe mal ne blöde Frage, vielleicht hat ja jemand einen Tip.

Also ich habe einen ziemlich harten Job. Der nimmt einen Körperlich sowie auch Psychologisch mit. Vor allen Dingen, das ständig Mehrarbeit auf mich abgewälzt wird, weil „Der Andi macht das schon“…
Und Andi kann sich nicht wehren.

Naja… Darum gehts jetzt mal ausnahmsweise nicht.

In meiner Freizeit versuche ich mich stets „positiv“ zu beschäftigen.Also Dinge machen, die mir Spaß machen und mich entspannen.
Nur habe ich Probleme, das ich während des Einschlafens „weiterarbeite“.
Also nicht, das ich mir „irgendwelche Sorgen mache“ unter dem Motto „Was kommt wohl morgen auf mich zu“. Sondern einfach das ich „eindöse“ und dann schon wieder Kollegen sehe die wieder irgendwas wollen, Arbeit die ich erledige und so weiter. Und dann schrecke ich wieder auf und „befehle“ mir, nicht an die Arbeit zu denken.
Ich versuche beim einschlafen immer an etwas schönes zu denken. Das klappt auch soweit wie ich das noch kontrollieren kann, doch irgendwann geht „das arbeiten“ wieder los…
Also ab dann, wenn man (vermutlich) schon träumt oder kurz vor dem Schlafen ist und der Geist „schweift“ - Wenn ich das jetzt mal so ausdrücken darf :smile:

Naja… Jedenfalls wollte ich hier mal fragen, ob man so etwas irgendwie „abschalten“ kann. Wie gesagt, ich meine nicht das Träumen selbst (also die "Tiefschlafphasen), sondern bevor man so richtig wegknackt.

Vielen Dank für die Antworten

Gruß
Andreas

hallo,

vielleicht sollte der arme Andi lernen, sich zu wehren???

Anssonsten: Hörspiel hören zum Einschlafen klappt bei mit gut. Darf aber nichts Spannendes sein :wink:, am besten was mit kurzen Episoden - wenn du dann mas wach wirst, weißt du sofort wieder, worum es geht.

Gruß von Bixie

Hallo Andi,

vielleicht hilft es, wenn du dir keine „Befehle“ mehr erteilst, an etwas anderes zu denken.

Versuche diese Bilder mal nicht zu bewerten. Ein „das darf ich jetzt nicht sehen, weil das ist ja Arbeit und die hat jetzt nichts hier verloren“ gibt den Bildern möglicherweise eine Bedeutung und Wichtigkeit, die sie gar nicht verdienen.

Lass den Film ablaufen, ohne groß was dabei zu denken. Manchmal hilft es, dass diese Bilder keine Bedeutung mehr haben, dann verschwinden sie nach einiger Zeit, oder werden durch andere ersetzt. Und wenn nicht, sind sie ja bedeutungslos. Zumindest sparst du dir das Aufschrecken in der Einschlafphase und zwanghafte „An etwas anderes denken“.

Ich schreibe das nun in Bezug auf dein konkret angesprochenes Problem, unter der Annahme, dass sich kein klassisches Überlastungssyndrom eingestellt hat.

Liebe Grüße
Morrighan

Hi Andi!

Mir drängen sich hier drei Ansatzpunkte auf:

  • Wehr dich gegen zuviel Arbeit. Lerne, dich abzugrenzen. Dadurch bekämpfst du das Problem an der Wurzel, denn es ist effektiver die Ursache zu bearbeiten als nur die Symptome.

  • Gönn dir mal richtige Ruhe und arbeite nicht bei deinen Freizeitbeschäftigungen weiter. Der Körper braucht außer positivem Stress tatsächlich auch mal richtige Ruhe, oder nenne es ruhig ‚Rumgammeln‘.

  • Und höre auf, auch noch am Einschlafen zu arbeiten. Nix mit Hörspielen, eher Entspannungs-CDs. Noch besser: Entspannungsübungen tagsüber und zwischendurch. Ein insgesamt ruhigeres Leben.

Karl Lagerfelds Oma soll mal zu ihm gesagt haben: " Wenn du einschläfst muss dir die ganze Welt egal sein!"

Das find ich cool!

ein entspanntes Wochenende
wünscht
noi

Hallo

Danke für die Antwort.

Das mit dem „wehren“ versuche ich bereits. Lege stets Protest ein. Ich bin ja mittlerweile auch schon zweimal auf der Arbeit umgekippt. Nicht wegen Kreislauf oder so, sondern einfach weil ich nicht mehr konnte/wollte.
Mein Vorgesetzter meinte auch „ich solle es doch mal etwas ruiger angehen“ und „mir das ganze nicht so zu Herzen nehmen“. Jedoch ist das bei Fließbandarbeit nicht so einfach, wo man am Ende des Bandes steht und neben seiner eigenen Arbeit auch noch die durchgelaufenen der anderen machen muß.

Das „richtige Ausspannen“ ist bei mir wirklich ein Problem. Zwar lese ich ab und zu mal, oder schau eine Film oder höre Musik.
Aber so richtig „Gar nix tun“ kann ich irgendwie nicht. Nicht weil ich ein Hektiker bin oder „Arbeitsgeil“, sondern weil ich es für „Verschwendung“ halte nicht so machen…

Beim Einschlafen hilft mir eine kleine Musik-Anlage mit SD-Karte. Dort habe ich all die Musik drauf gepackt, die besonders ruhig sind.Etwas Klassik, hauptsächlich New Age (Vangelis, Kitaro, Enya usw) und ein bissl Filmmusik. Halt ausgewählte Stücke.
Aber hift oft trotzdem nicht. Ist bei mir auch fast jeden Tag so, das ich müde ins Bett gehe (sofern noch Zeit ist, lese ich noch etwas „unaufregendes“) und dann auch oft zügig einschlafe, dannaber sofort wieder aufschrecke und dann meist für Stunden wach liege.
Am Wochenende passiert das selten.Am Schlimmsten ist es meistens Sonntags wo ich teilweise bis 0:00 Uhr wach liege - um 4:00 Uhr muß ich aufstehen.
Deswegen sehe ich oft auch zu, das ich auch Sonntags sehr früh aufstehe, damit ich Abends „richtig Müde“ bin…

Ja, alles nicht so einfach…
Wollte auch schon mal zum Psychater, aber irgendwie weiß ich gar nicht so recht, was ich dem sagen soll. Ich habe manchmal das Gefühl, das ich einfach nur „zu faul“ bin, das mich das alles so mitnimmt…

Gruß
Andreas

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Merkst du was?

Mein Vorgesetzter meinte auch „ich solle es doch mal etwas
ruiger angehen
“ und „mir das ganze nicht so zu Herzen nehmen“.

Ich habe manchmal
das Gefühl, das ich einfach nur „zu faul“ bin, das mich das
alles so mitnimmt…

Sogar dein Chef sieht, dass du (viel zu) viel machst! Es sind deine eigenen Ansprüche, die du so hoch geschraubt hast, dass es dir nicht mehr gelingt, auf deinen Körper zu hören und dir Ruhe zu erlauben.
Die braucht aber jeder Körper! Und es ist auch erlaubt!

Machs so weiter und du wirst irgendwann richtig krank werden!

Hierzu übrigens

Jedoch ist das bei Fließbandarbeit nicht so einfach, wo man am
Ende des Bandes steht und neben seiner eigenen Arbeit auch
noch die durchgelaufenen der anderen machen muß.

würde ich mich mal mit dem Betriebsrat unterhalten und beim Chef intervenieren: Es kann ja nicht sein, dass einer für die anderen mitarbeitet.

Wollte auch schon mal zum Psychater, aber irgendwie weiß ich
gar nicht so recht, was ich dem sagen soll.

Ja klar, Erschöpfung und Schlafstörungen sind ja kein Grund zum Arzt zu gehen, du stellst dich ja nur an, weil du ein Weichei bist, alles klar! Ironiemodus aus

Oh Mann! Willst du wirklich so dein Leben verbringen? Bzw. vernichten? Du hast nur eines. Gehe gut mit dir um!

Hallo Anorak,

Das klingt gar nicht gut. Die Bilder vor dem Einschlafen sind ja da nur ein kleines Steinchen im Mosaik. Damit wird mein zuvor (unter anderen Voraussetzungen) gegebener Rat hinfällig. Ich wollt’ es ja nicht gleich an die Wand malen (weil bisweilen überstrapaziert), aber lass dich doch mal bezüglich Burnout durchchecken und beraten.

Wegen Psychiater: Er wird genau das wissen wollen was du hier im Forum geschrieben hat. Es werden wahrscheinlich mögliche körperliche Ursachen deiner doch schon heftigen Beschwerden abgeklärt, und danach geeignete Maßnahmen ergriffen, deine Beschwerden zu behandeln. Wie bei jedem anderen Arzt auch. Behalte auch im Kopf, dass es körperliche Ursachen geben könnte, wegen derer du sicher keine Scheu hättest zum Arzt zu gehen. Möglicherweise hilft auch ein vorheriger Hausarztbesuch mit einer entsprechenden Überweisung, der Facharzt fragt dann schon entsprechend nach.

Alles Gute
Morrighan

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Also ich hatte das schon mal bei meinem Hausarzt erwähnt. Er hatte sich das dann aber nur angehört (Im Rahmen der Quartalsuntersuchung bezüglich Diabetes).

Zwei Monate später war ich dann umgekippt und kam ins Krankenhaus wo ich durchgecheckt wurde. Die haben aber nichts gefunden und man „riet mir“ mal mit einem Psychologen zu sprechen, wegen dem ganzen Kram (Ich sag immer „Mir braucht keiner Stress machen, ich mach mir selber schon genug Stress“ - Weil ich immer denke, die anderen denken vielleicht das ich faul bin, wenn ich mal weniger zu tun habe als sie).
Als dann mein Hausarzt diese „Empfehlung“ vom Krankenhaus las, meinte er nur, das „er sich nichts davon verspreche“…

Naja… Wie gesagt… Ich denke dann immer, das man mein, ich würde nur was vortäuschen oder so…

Wenn jemand schon erwartet dass man ihn für … hält, dann neigt dieser jemand dazu, jede Äußerung daraufhin zu überprüfen, ob sie die Erwartung erfüllt, und wenn sie irgendwie in diese Richtung interpretiert werden kann, dann nimmt er sie und hebt sie auf. Wieviele solcher „Botschaften“ hast du in deinem Kopf behalten? Und wieviele Gegenteilige? (und da waren sicher mindestens genau so viele, glaub mir)?

Vom Gespräch beim Hausarzt ist im wesentlichen eine Bemerkung in deinem Kopf hängengeblieben, und als die von dir erwartete Botschaft abgelegt (gemerkt) worden. Kann, muss aber nicht interpretiert sein, aber vielleicht denkst du mal für dich drüber nach, ob die Möglichkeit besteht.

Jedenfalls haben die Ärzte im Krankenhaus keine (klassisch) körperliche Ursache gefunden, aber doch gesehen, dass es dir schlecht genug geht und dir den Weg zu einem Facharzt angeraten.

Letzteres ist für mich deutlicher, und passt dir - habe ich den Eindruck - weniger als die Hausarzt-Sache.

Sieh den Tatsachen ins Auge. Du bist krank. Wenn du nichts dagegen tust, wird es schlimmer werden. Einen konkreten Rat hast du bekommen, den vom Krankenhaus.

Jetzt nur noch 1 + 1 zusammenzählen…

Grüße
Morrighan

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Hallo,

ich kenne das von mir selbst und bei mir haben 2 Dinge geholfen:

  1. bei mir war es oft so, dass mir Dinge durch den Kopf gingen, die ich noch nicht erledigt hatte. Da half ein Block am Bett: Ideen sofort aufschreiben, dann sind sie raus aus dem Kopf.

  2. Ich war dann irgendwann - auch wegen Berufsstress - in einer Reha und habe dort Progressive Muskelentspannung nach Jakobson (hier der Wikipedia-Link) gelernt. Ich habe zwar die Erfahrung gemacht, dass das nicht unbedingt für jeden was ist, aber mir hat es schon in den unterschiedlichsten Situationen geholfen: bei Schmerzattacken, in der MRT-Röhre (zum Ablenken) und u.a. beim Einschlafen: man konzentriert sich so sehr auf die „Übungen“, dass man den Kopf völlig frei bekommt.

Bei uns in der Reha (bin Laie, deshalb kann ich nur meine eigenen Erfahrungen schreiben) lief es so, dass ziemlich alle Muskelgruppen einmal durch entspannt wurden und am Ende eine Geschichte erzählt wurde, in die man sich reindenken sollte (man reist an ein Meer…). Unsere Therapeutin hat mir eine Kassette gegeben, mit der man als Ungeübter irgendwann diese Übung selbst machen kann.
Wenn man weiter geübt ist, kann man diese Entspannung innerhalb kürzester Zeit (also auch im Sitzen oder z.B. im MRT) selbst herbei führen.

Bei uns in der Stadt gibt es verschiedene Anbieter, die diese Muskelentspannung durchführen und ich glaube, es wird teilweise auch von der Krankenkasse übernommen.

Wenn man das einmal kann, kann man es allerdings selbst oder mit Hilfe so einer Kassette machen.

Wie gesagt: keine Profi-Auskunft, aber mir hilft das jetzt seit ca. 5 Jahren. In meiner Gruppe waren einige, die erst wirklich skeptisch waren, was das denn wieder für ein Quatsch sei - die das heute aber auch regelmäßig in ihrem Alltag anwenden.

Wünsche dir viel Erfolg,
Gruß
Shannon

Hallo

Mein Vorgesetzter meinte auch „ich solle es doch mal etwas
ruiger angehen“ und „mir das ganze nicht so zu Herzen nehmen“.
Jedoch ist das bei Fließbandarbeit nicht so einfach, wo man am
Ende des Bandes steht und neben seiner eigenen Arbeit auch
noch die durchgelaufenen der anderen machen muß.

Dann drück einfach den Knopf am Fließband, wenn du es „ruhiger angehen sollst“. Es gibt nun mal physische Grenzen, die man individuell, auch am Fließband, nicht überschreiten kann. Und deinem Vorgesetzten wird (oder sollte es zumindest) ein Signal sein, sich mit den anderen intensiv zu beschäftigen. Beispielsweise Qualitätskontrollen einführen, damit er die individuellen Versäumnisse und Unzulänglichkeiten der anderen in der Summe bewerten und bei diesen „KollegInnen“ Maßnahmen ergreifen kann.

Das „richtige Ausspannen“ ist bei mir wirklich ein Problem.
Aber so richtig „Gar nix tun“ kann ich irgendwie nicht.

Das kann und muss man erlernen und regelmäßig üben. Es lohnt sich, auch wenn es auf den ersten Blick unmöglich erscheint. Wichtig: Erlerne etwas, für das du keine Hilfsmittel benötigst! Kann das bereits genannte Jacobson sein, autogenes Training, Thai Chi, Massagetechniken zum Selbst ausführen, …

Im Grunde genommen Aktivitäten, die selbst produzierten „meditativen“ Charakter haben. Ein erheblicher Unterschied zu Berieselungen jeglicher Art wie entspannende Musik.

Franz

Das mit dem „wehren“ versuche ich bereits. Lege stets Protest
ein.

Bei wem?

Ich bin ja mittlerweile auch schon zweimal auf der Arbeit
umgekippt. Nicht wegen Kreislauf oder so, sondern einfach weil
ich nicht mehr konnte/wollte.
Mein Vorgesetzter meinte auch „ich solle es doch mal etwas
ruiger angehen“ und „mir das ganze nicht so zu Herzen nehmen“.

Warnsignal!

Jedoch ist das bei Fließbandarbeit nicht so einfach, wo man am
Ende des Bandes steht und neben seiner eigenen Arbeit auch
noch die durchgelaufenen der anderen machen muß.

Sagt wer?

So wie sich das liest, hast du einen ganz entscheidenden Punkt einfach noch nicht begriffen: Dein Verhalten ist wirklich schädlich. Im Ganzen, nicht nur für deine Gesundheit.

Du versuchst, dein Verhalten damit gut zu reden, mit der Einstellung: ICH bin es, der die Arbeit vernünftig macht. Wenn ICH es nicht mache, macht es keiner (vernünftig). Deshalb MUSS ICH so arbeiten, auch wenn es meiner Gesundheit schadet.

Falsch.

Du machst deine Arbeit nicht gut. Das hat dir dein Vorgesetzter auch schon signalisiert. Wenn du die Arbeit machst bis zum Umfallen - machst du sie nicht gut. Du sollst DEINEN Kram vernünftig machen, nicht noch den Kram der anderen. Denn dadurch wird deine Arbeit schlechter, dein Gesamtzustand wird schlechter -und es schadet nebenbei auch noch dem Betriebsklima, wenn da einer rumhüpft, der meint, er könnt alles besser und wäre etwas Besseres.

Erst, wenn du begreifst, dass diese Einstellung niemandem nützt, weder dir und deiner Gesundheit, noch deiner Firma und den Kollegen, sondern dass sie schadet, wirst du erfolgreich etwas ändern können.

Aber so richtig „Gar nix tun“ kann ich irgendwie nicht. Nicht
weil ich ein Hektiker bin oder „Arbeitsgeil“, sondern weil ich
es für „Verschwendung“ halte nicht so machen…

Oh - ich glaube schon, dass du „arbeitsgeil“ auf eine gewisse Art bist. Zumindest genügst du dir nicht.

Wollte auch schon mal zum Psychater, aber irgendwie weiß ich
gar nicht so recht, was ich dem sagen soll.

Das wiederum ist ganz einfach. Du brauchst ihm nichts anderes zu sagen als das, was du hier geschrieben hast. Notfalls ausdrucken und vorlesen.

Die Idee, einen Psychotherapeuten aufzusuchen ist gut. (Der Begriff Psychotherapeut ist etwas allgemeiner und für die Suche besser geeignet als Psychiater. Mit Psychiater ist nur der Arzt gemeint. Es gibt aber auch psychologische Psychotherapeuten)
Ich würde das an deiner Stelle machen. Das, was du beschreibst, ist nicht mit ein paar Entspannungsübungen in den Griff zu kriegen. Die Ursachen liegen tiefer. Und du bist dabei, dir nicht nur deine Gesundheit zu ruinieren, sondern du riskierst deinen Job!

Ich habe manchmal
das Gefühl, das ich einfach nur „zu faul“ bin, das mich das
alles so mitnimmt…

Und genau dieses Gefühl ist auch ein Teil des Problems.

Also tu was.

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Als dann mein Hausarzt diese „Empfehlung“ vom Krankenhaus las,
meinte er nur, das „er sich nichts davon verspreche“…

Ober er sich etwas verspricht, spielt keine Rolle!

Du hast das Signal schon im Krankenhaus bekommen, nimm es ernst. Falls dein Hausarzt das wirklich nicht ernst nimmt, sollte für dich kein Hinderungsgrund (oder Entschuldigung) sein, nichts zu tun. Es kann auch einfach sein, dass ihm die Kompetenz fehlt, das zu beurteilen.

Aber es geht hier nicht um die Gesundheit eines Hausarztes, sondern um deine.

Übrigens macht dir der Psychologe keinen Stress. Sondern genau das Gegenteil: Er hilft dir dabei, dass du dir künftig weniger Stress machst.

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Tolle Antwort!!
Du bringst es sowas von auf den Punkt!

*Sternchen

Hi,

Aber so richtig „Gar nix tun“ kann ich irgendwie nicht. Nicht
weil ich ein Hektiker bin oder „Arbeitsgeil“, sondern weil ich
es für „Verschwendung“ halte nicht so machen…

Scheint mir eine in der deutschsprachigen Hemisphäre weitverbreitete Einstellung zu sein. Das ist aber keine Verschwendung. Ich setze mich manchmal mit einem Glase Wein bei Kerzenlicht hin und lasse die Gedanken frei schweifen, wohin sie wollen. Das tut sehr gut und man gelangt dabei auch zu neuen Erkenntnissen. Wichtig dabei ist, die Gedanken nicht in eine bestimmte Richtung zu zwingen.

Gruß S

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Das mit dem „Stress machen“ bezog ich nicht auf den Psychologen, sondern auf das „Umfeld“. Also ich soll eigentlich nur meine Arbeit machen und gut ist. Aber im Kopf geht es dann los, das ich mir vorstelle, wie ein Kollege nun sagt „Das hast du gerade nicht ordentlich gemacht“ oder „Du sollst dies und das nicht tun“ (aufgrund der Arbeitsgeschwindigkeit/Bandarbeit kann man stellenweise nur „Pfuschend“ arbeiten/beladen).
Das meinte ich mit „Ich mach mir selber Stress“…

Das ist das Problem, das ich persönlich für mich angehen muß. Da brauche ich eigentlich keinen Psychater, der mir das noch einmal sagt.
Der Psychater würde mich in meiner Situation „unter Druck setzen“, denn er „erwartet“ etwas von mir. Und dann kann ich vielleicht nur negative Antworten geben also wird auch er früher oder später zu einem „Gedanken werden, der mich unter Druck setzt“…
Ist alles sehr kompliziert.

Ein Psychater hilft ja auch nicht, sondern sagt mir nur, was zu tun ist.

Da hast du ein paar Sachen falsch verstanden. Ich bin bestimmt kein „Superarbeiter“. Im Gegenteil.Ich mache meinen Job genauso wie jeder andere auch.
Im Gegenteil, ich setze mich oft für Kollegen ein, die „Ihre Sachen bei mir durchlaufen lassen“, das diese zu viel zu tun haben und diese entlastet werden müssten, was mich dann wiederrum entlasten würde und das ganze „Normalisieren“ würde.

Ich reisse mich gar nicht um neue Arbeit und wenn mir „noch eine Aufgabe zugeteilt wird“, mache ich diese schlechter oder protestiere, bis sie wieder „weggenommen“ wird.
Trotzdem bleibt es eine Bandarbeit und wenn ich mich um die „Mehrarbeit“ nicht kümmere, fällt sie hinten runter und liegt mir vor den Füssen oder blockiert meine eigenen.

Aber arbeiten müssen bei uns alle.

Und in der Freizeit mache ich halt das was ich will. Ich habe nicht mal ne Freundin, weil ich mir diesen Stress nicht antun möchte (wobei ich nach 6 Jahren Solo wieder überlege es noch einmal zu probieren).
Und ich merke das auch wenn ich Feierabend habe, dann geht ein „Glücksgefühl“ durch meinen Körper.

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Ist so nicht ganz richtig. Ich kann meinen Hausarzt nicht leiden. Zeigt sich auch immer darin - für mich - das mein Blutdruck dort bedeutend höher ist als bei mir zu Hause…

Aber irgendwie trau ich mich auch nicht zu wechseln.

Zum Psychologen würde ich schon ganz gerne gehen. Aber bei mir ist das immer so ein Wechselspiel. Mal geht es mir ganz Zauberhaft und dann bin ich zu Tode betrübt.

Außerdem kommt noch hinzu, das ich „niemanden zur Last fallen möchte“ und immer denke, das es „genug Menschen mit echten Problemen gibt“…
Klar. Zu Aussage eins: „Es ist sein Job“ und zu zwei „Du HAST echte Probleme“
Aber eigentlich wollte ich tatsächlich noch dieses Jahr hin. Muß ich nur noch den inneren Schweinehund besiegen :wink:

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Das ist das Problem, das ich persönlich für mich angehen muß.
Da brauche ich eigentlich keinen Psychater, der mir das noch
einmal sagt.

Ein Therapeut wird Dir definitiv nicht sagen, dass Du das Problem für Dich allein lösen sollst.

Und dann kann ich
vielleicht nur negative Antworten geben also wird auch er
früher oder später zu einem „Gedanken werden, der mich unter
Druck setzt“…

Wie kommst Du denn darauf? Ein Psychotherapeut ist - im Gegensatz zu Deinem Hausarzt - dafür ausgebildet, psychische Probleme zu analysieren und zu therapieren; er gibt Dir nicht einfach irgendwelche Ratschläge oder macht Dir Vorschriften, wie Du Dich verhalten sollt.

Ein Psychater hilft ja auch nicht, sondern sagt mir nur, was
zu tun ist.

Wie kommst Du darauf? Ich fürchte, Du hast eine völlig falsche Vorstellung von einer Psychotherapie.

Lass es doch auf einen Versuch ankommen - was hast Du denn zu verlieren? Falls sich Dein Zustand dadurch verschlimmern sollte (was ich für höchst unwahrscheinlich halte), kannst Du das Ganze ja jederzeit wieder abbrechen.

Gruß
Kreszenz

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Aber irgendwie trau ich mich auch nicht zu wechseln.

Du traust dich so einiges nicht. Du traust dich nicht, mal fünfe grade sein zu lassen. Du traust dich nicht, mal nicht ans arbeiten zu denken. Du traust dich nicht, wem auch immer mal zu sagen, dass du auch nicht mehr arbeiten musst als die anderen (die ja offenbar nicht genug arbeiten). Du traust dich nicht, zum Psychologen zu gehen. Du traust dich nicht, dir selbst mal keinen Druck zu machen.

Dass du weiter oben Janinas Antwort abweist, war irgendwie klar - so eine Art Anklage setzt dich ja schon wieder unter Druck, also schnell weg damit.
Aus welchen Gründen auch immer du meinst, anderer Leute Arbeit mit machen zu müssen und dich von eingebildeten Erwartungen anderer (Chef, Arzt, Psychiater, Freundin, werauchimmer) unter Druck setzen lässt - ob das aus Angst, nicht zu genügen, oder aus wirklicher Überheblichkeit („Superarbeiter“) geschieht, ist letzten Endes gehupft wie gesprungen.

Tatsache ist, die anderen haben offenbar weniger Probleme damit, Grenzen zu setzen. Du musst quasi erst umkippen, damit mal jemand merkt, dass du nicht mehr kannst/willst, weil du nicht in der Lage bist, es vorher anzuzeigen.

Gruß

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