Das mit dem „wehren“ versuche ich bereits. Lege stets Protest
ein.
Bei wem?
Ich bin ja mittlerweile auch schon zweimal auf der Arbeit
umgekippt. Nicht wegen Kreislauf oder so, sondern einfach weil
ich nicht mehr konnte/wollte.
Mein Vorgesetzter meinte auch „ich solle es doch mal etwas
ruiger angehen“ und „mir das ganze nicht so zu Herzen nehmen“.
Warnsignal!
Jedoch ist das bei Fließbandarbeit nicht so einfach, wo man am
Ende des Bandes steht und neben seiner eigenen Arbeit auch
noch die durchgelaufenen der anderen machen muß.
Sagt wer?
So wie sich das liest, hast du einen ganz entscheidenden Punkt einfach noch nicht begriffen: Dein Verhalten ist wirklich schädlich. Im Ganzen, nicht nur für deine Gesundheit.
Du versuchst, dein Verhalten damit gut zu reden, mit der Einstellung: ICH bin es, der die Arbeit vernünftig macht. Wenn ICH es nicht mache, macht es keiner (vernünftig). Deshalb MUSS ICH so arbeiten, auch wenn es meiner Gesundheit schadet.
Falsch.
Du machst deine Arbeit nicht gut. Das hat dir dein Vorgesetzter auch schon signalisiert. Wenn du die Arbeit machst bis zum Umfallen - machst du sie nicht gut. Du sollst DEINEN Kram vernünftig machen, nicht noch den Kram der anderen. Denn dadurch wird deine Arbeit schlechter, dein Gesamtzustand wird schlechter -und es schadet nebenbei auch noch dem Betriebsklima, wenn da einer rumhüpft, der meint, er könnt alles besser und wäre etwas Besseres.
Erst, wenn du begreifst, dass diese Einstellung niemandem nützt, weder dir und deiner Gesundheit, noch deiner Firma und den Kollegen, sondern dass sie schadet, wirst du erfolgreich etwas ändern können.
Aber so richtig „Gar nix tun“ kann ich irgendwie nicht. Nicht
weil ich ein Hektiker bin oder „Arbeitsgeil“, sondern weil ich
es für „Verschwendung“ halte nicht so machen…
Oh - ich glaube schon, dass du „arbeitsgeil“ auf eine gewisse Art bist. Zumindest genügst du dir nicht.
Wollte auch schon mal zum Psychater, aber irgendwie weiß ich
gar nicht so recht, was ich dem sagen soll.
Das wiederum ist ganz einfach. Du brauchst ihm nichts anderes zu sagen als das, was du hier geschrieben hast. Notfalls ausdrucken und vorlesen.
Die Idee, einen Psychotherapeuten aufzusuchen ist gut. (Der Begriff Psychotherapeut ist etwas allgemeiner und für die Suche besser geeignet als Psychiater. Mit Psychiater ist nur der Arzt gemeint. Es gibt aber auch psychologische Psychotherapeuten)
Ich würde das an deiner Stelle machen. Das, was du beschreibst, ist nicht mit ein paar Entspannungsübungen in den Griff zu kriegen. Die Ursachen liegen tiefer. Und du bist dabei, dir nicht nur deine Gesundheit zu ruinieren, sondern du riskierst deinen Job!
Ich habe manchmal
das Gefühl, das ich einfach nur „zu faul“ bin, das mich das
alles so mitnimmt…
Und genau dieses Gefühl ist auch ein Teil des Problems.
Also tu was.