Hallo, ich bin neu hier und finde gleich die interessante Frage zur Erdölentstehung. Ich bin kein Geologe, aber wissenschaftlich interessiert und dabei skeptisch. Dieser meiner Haltung ist es wohl zu verdanken, dass ich auf den leider kürzlich verstorbenen Thomas Gold stieß. Sein - ich glaube vergriffenes - Buch „Biosphäre der heißen Tiefe“ legt seine Theorie der anorganischen Entstehung des Erdöls dar, wie es außer ihm auch einige Russen tun. Übrigens: Wieso gibt es denn Methan auf dem Jupitermond Titan? Ist dort der Kohlenwasserstoff auch aus Faulschlamm entstanden, wie es von dem irdischen behauptet wird? Also ich neige der Theorie von Thomas Gold zu. In einem alten Erdölatlas von Westermann der 60er Jahre fand ich die Theorie der anorganischen Enstehung des Erdöls übrigens noch neutral neben der biologischen aufgeführt. Das war wohl nach der Erdölkrise 1973 nicht mehr opportun. So, nun gibt es noch eine Kurzbeschreibung von Thomas Golds Buch, gefunden bei Amazon:
Kurzbeschreibung
Das Buch bietet für verschiedene Unerklärbarkeiten der herrschenden Theorie, wonach Erdöl aus Überresten von Pflanzen und Tieren stammen soll, die über lange Zeit im Boden Hitze und Druck ausgesetzt waren und sich dadurch chemisch verändert haben, eine Erklärung. Warum kommt in Erdöl in der Regel mehr von dem reaktionsarmen Edelgas Helium vor als sonst wo, und warum enthält es Moleküle, die offensichtlich biologischen Ursprungs sind? Die biologische Erklärung des Erdöls kann letzteres aber nicht ersteres erklären. Warum findet man Erdöl unter Urgestein? Warum stößt man in sehr tiefen Bohrlöchern, die tiefer als jede Sedimentablagerung hinunterreichen, auf Erdöl, das ebenfalls biologische Reste enthält? Warum findet man Erdöl in Diamanteinschlüssen, die unter sehr hohem Druck entstehen, wie sie nur in extremen Tiefen vorkommen? Warum gibt es viel mehr Erdöl, als sich aufgrund der biologischen Überreste aus früheren Zeiten erwarten und berechnen lässt? Warum füllen sich Öl- und Gasfelder wieder auf, und manchmal sogar so schnell wie man sie leer pumpen kann? Warum findet man hochangereicherte Erzvorkommen in Gruppen beieinander und dazu noch häufig in Gebieten, in denen man auch Erdöl und Erdgas antrifft? Warum erstrecken sich Erdölvorkommen oft über geographische Räume, die viel größer sind als irgend eine Sedimentablagerung in diesem Gebiet? Woher nehmen all die üppig wuchernden Lebewesen um die Vulkane in der Tiefsee ihre Lebensenergie und den für ihren Körperaufbau benötigten Kohlenstoff? Warum gedeihen die uns bekannten einfachsten und frühesten Lebensformen am besten bei den höchsten Temperaturen, in denen bekannte Lebewesen gerade noch überleben können? Unter welchen Umständen konnten sich am wahrscheinlichsten erste Vorformen des Lebens bilden und das Leben entstehen? Von welcher Energie lebten frühe Lebensformen, bevor im Laufe der Evolution der sehr komplizierte Vorgang der Photosynthese gemeistert wurde? Es gibt zwei Annahmen, die auf alle diese Fragen eine stimmige Antwort geben. 1. Die Idee, daß Erdöl zum Material gehörte, aus dem sich die Erde bei ihrer Entstehung zusammengeballt hat, und das seither stetig aus dem Erdinneren an die Erdoberfläche aufsteigt. Das Material wird auch in den meisten anderen Himmelskörpern angetroffen. 2. In der Erdrinde gibt es, soweit die tiefsten Bohrungen bisher reichen, einen bis vor kurzem noch unbekannten Bereich mikrobiologischen Lebens. Er enthält mengenmäßig wahrscheinlich mehr lebende Substanz als alles Leben an der Erdoberfläche. Diese Lebensformen werden von den stetig aufquellenden gas- und ölförmigen Kohlenwasserstoffen mit Kohlenstoff und Energie versorgt, die sie brauchen. Dieser Lebensbereich ist inzwischen gut belegt und bietet sehr frühen Lebensformen und damit tatsächlich auch dem Ursprung des Lebens den bestmöglichen Lebensraum.
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