Erziehung und Tiere, hier: Hunde

Hallo Gandalf,

da muss ich mich jetzt doch mal einmischen:

Einen Schäferhund der auf mich zukommt kann ich nicht ohne
Gefahr für
mein Leben aufhalten.

Du scheinst seltsame Erfahrungen mit Hunden gemacht zu haben.

Ähnliches auf dem Fahrrad ist auch in München Alltag: Die Tiere galoppieren im Zentimeterabstand neben dem kurbelnden Fuß her, und das §$%&§$%-Besitzervolk meint: „Er will doch nur spielen“.

Ähnliches auch im Gegenverkehr, war auf Schnee besonders lustig. Ich will aber gar nicht mit allen Hunden Münchens spielen, schon gar nicht, wenn ich mit voll beladenem Fahrrad über Schneedecke nach Hause fahren will.

Normalerweise zieht sich ein Hund zurück, wenn man auf ihn
zugeht; meine langjährige Erfahrung, ich habs noch nie anders
erlebt.

Dann besuch uns doch mal in München, da gibt es genug anderes Anschauungsmaterial.

Zur Ursprungsfrage kann ich nur sagen: Das ist mal wieder einer von vielen Beweisen, dass die gutbürgerliche Theorie „Wer Kinder in die Welt setzen kann, kann sie auch automatisch erziehen“ halt nicht stimmt.

Gruß, Karin

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Hallo Stefan,

Der wesentliche Unterschied zwischen
einem Knirps und einem (größeren) Hund ist doch, das man jeden
Knirps mal locker festhalten kann und einen bekloppten Hund
nicht.

eins musst Du aber zugeben: Das kann bei dem Knirps dann wieder Ärger mit der Mutter geben, siehe Diskussion hier drunter.

Gruß, Karin

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Hallo

Genauso wenig wie man das Verhalten von Hundebesitzern oder
Hunden selbst verallgemeinern kann sollte man das auch nicht
bei Kindern tun. Die meisten Kinder (wie wohl auch
Hundebesitzer) kennen die Spielregeln und halten sich daran.
Im Zweifel aber gilt, für mich ganz klar – KINDER haben
Vorfahrt.

Der obligatorische Videobeitrag dazu:

http://www.youtube.com/watch?v=u4SLS0UR-7s

Grüße

CMБ

Hallo Karin,

eins musst Du aber zugeben: Das kann bei dem Knirps dann
wieder Ärger mit der Mutter geben, siehe Diskussion hier
drunter.

Stimmt auch wieder, aber immerhin würde das der Halter verletzungfrei
überstehen. :smile:

Gruß, Karin

Hi,

für mich ist der wesentliche Unterschied der, dass ein Kind nie solche Verletzungen herbeiführen kann wie Hunde.

Viele Grüße
Me

Hallo Stefan,

Der Dackel fällt aber sofort raus wenn man berücksichtigt
welche
Schäden hervorgerufen wurden.

das mag für Erwachsene gelten, aber ein Dackel hätte Deiner Tochter durchaus tödliche Bisse versetzen können. Um bei Deinem Beispiel zu bleiben.

Ich bleibe dabei, ein Hundeproblem ist ein Halterproblem, genauso wie die von Anja beschriebenen Probleme Probleme der Eltern sind, die es versäumt haben ihren Kindern klar zu machen, daß sie nichts bei fremden Hunden verloren haben.
Du läßt Dein Kind ja auch nicht über eine stark befahrene Straße gehen, hoffend, daß die Autofahren das schon merken.

Und das Hunde auf einem Spielplatz nichts zu suchen haben, da sind wir uns sicher auch einig, egal ob Kinder da sind oder nicht; Hundescheiße im Sandkasten finde ich auch übelst.

Gandalf

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Hallo Gandalf,

Ich bleibe dabei, ein Hundeproblem ist ein Halterproblem,

Dann laß es uns mal so sehen, warum zum Henker beschafft sich jemand
einen Hund der statistisch gesehen die meisten tödlichen Beißunfälle
hat (Rottweiler wenn man die Anzahl der Population berücksichtigt).
Na klar hat der Halter ein Problem.

  • will er beweisen das er so einen Hund erziehen kann
  • will er zeigen wie toll er mit so einem Hund umgehen kann
  • liebt er einfach das Risiko
  • will er zeigen das alle Statistik falsch ist

Ich habe keine Ahnung aber in meinen Augen ist das einfach nur
verantwortungslos und ich sehe eigentlich auch keinen Sinn sowas
zu erlauben. Hat jemand den geeignet umzäunten Platz dann ist es
sein Ding aber auf der Straße hat so ein Hund nichts verloren.

Gruß
Stefan

PS: Ich glaub ich kauf mir einen Braunbären und geh mit dem spazieren.

Hallo Stefan,

warum zum Henker beschafft sich
jemand …

ich fürchte, daß ist ein ähnlich gelagertes Problem wie das, daß sich die gleichen Typen hochmotorisierte Autos kaufen und damit Unfälle bauen, die immer wieder auch andere (mit) in den Tod ziehen.

Und ich gehen mit Dir dabei gleich zu meinen, daß beide Fälle kriminell sind.

Gandalf

Hi,

klar muss auch ein Hundehalter seinen hund dann zurückholen. Das entbindet aber die Eltern des Kindes nicht von der pflicht, ihr Kind so zu erziehen, dass es einen Hund oder ein anderes tier nicht malträtiert!
Es kann doch nciht umgekehrt so weit gehen, dass ein hundehalter seinen hund vor Kindern beschützen muss?! Im Normalfall ist doch ein Kind nichts bedrohliches.
Stell Dir mal folgende Situation vor, Wackelkind und mutti sehen Hundehalter mit ordentlich angeleintem Golden REtriever im 'Rentenalter. Kind bricht in Begeisterungssturm, will Hund anfassen, Mama fragt Hundehalter, kriegt ein Ja, Kind stürzt sich auf hund und zeiht an den Haaren und will ihm grad auf den Rücken hauen… Klar wird der Hundehalter (und soll und muss auch) seinen hund wegziehen) Aber die Mama MUSS ihr Kind auch zur Ordnung rufen, ihm in den Arm greifen, und nicht erst gucken ob der Halter sein Tier wegnimmt!

Ich bin übrigens in der Schulzeit mit einem Mädchen befreundet gewesen, deren Eltern ausser einer großen Gärtnerei (riesiges Grundstück) auch noch einen extrem wohlerzogenen Schäferhund hatten. Wir (so ca 6-8 Kinder, plus die vier Kinder der Familie) haben uns in wechselnder Besetzung auf dem Riesengrundstück getroffen und da gespielt, mit dem Hund dabei. Der hatte seinen zwinger auf dem Grundstück und zwei Straßenecken weiter einen zweiten bei Verwandten der Familie. Zwischen den beiden Grundstücken ist er frei herumgelaufen, nach Lust und Laune. Wir haben mit dem Hund gespielt, er lag zwischen uns (das kleinste Kind so 1 Jahr alt), wir drauf (hund als Kopfkissen) und daneben und drumherum. Aber wir wußten auch genau, gehaun, getreten, oder sonstwie verletzt wird er nihct, und als Reittier benutzt schonmal gar nicht - das haben wir beigebracht bekommen, und das lernt man als Kind sehr schnell, über analogie: man möchte ja auch selber nciht verletzt werden. NIE ist auch nur ansatzweise etwas passiert. Nie. Wenn er genug von uns Kindermeute hatte, knurrte er leise, stand auf und ging. Fertig. Und wir wußten auch genau, dass das „Schluß für heute“ bedeutete. Einfach so.

Die Franzi

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KINDER haben Vorfahrt.

Kinder haben auf jeden Fall Vorfahrt. Das sehe ich in der Doppelrolle Mutter und Hundehalter genauso.

Das eigentliche Problem sind ja nicht die Kinder, sondern (in dem vom Ausgangsbeitrag beschriebenen Blickwinkel) deren Eltern.

Das es genauso, wie es „umsichtslose“ Eltern gibt, ebensolche Hundehalter gibt, steht auch außer Frage.

Obwohl wir eine absolut treue Seele von Hund haben: Der Hund ist in der Nähe von größeren Kindergruppen (selbstredend Spielplatz und Co.) immer angeleint und läuft kurz. (Letzteres schon alleine deshalb, weil Kinder nun auch ab und an mal urplötzlich losbrüllen und sich dann auch mal eine Seele erschreckt :wink:, außerdem kommt unsere kurz eben auch gar nicht erst auf die Idee ihre Botschaft zu hinterlassen, dass sie da war). Und wenn möglich wird eben auch die unmittelbare Nähe zu Spielplätzen vermieden.

Leider, leider machen das hier in unserer Umgebung nicht alle Hundebesitzer so.

LG Petra

offtopic
Hallo Gandalf,

Und ich kann Anns Frage gut verstehen,

Warum? Was hat Ann denn gefragt?

Gruß
Elke

Hallo Stefan,

es steht außer Frage, dass es bescheuerte Hundhalter gibt.

Was man aber eben auch nicht vergessen darf:

Wenn ein Kind völlig unkontrolliert auf einen Hund zu rennt und dem weh tut. Dann droht zweierlei:

  1. Der Hund kann verschreckt wie auch immer reagieren. Und das kann er sogar, wenn er an der Leine ist. Und das kann er sogar, wenn er an der Leine ist und einen Maulkorb an hätte. Je nach Masseverhältnis zwischen Hund und Kind kann das auch mit diesen „Schutzvorkehrungen“ für das Kind ungut ausgehen.

Und nein. Hier wäre auch nicht die Lösung einem Städter die Anwesenheit von Hunden zu ersparen… Denn ein Kind muss auch frühzeitig lernen, dass es mit seinem Stock nicht auf die Straße laufen kann, weil da die pöhsen Autos fahren…

  1. Der Hund, dem von einem Kind mal weh getan wurde, hat ein genauso tolles Gedächtnis, wie deine Tochter mit ihrer unangenehmen Erfahrung mit eine Schäferhund. Wobei in dem Fall der Schäferhund „nur“ gekläfft hat (das „Nur“ bitte mit allem Vorbehalt zu verstehen. Ein kläffender Schäferhund unmittelbar vor einer Dreijährigen ist sicherlich ernsthaft beängstigend). Der Hund aber im Zweifel richtig „angegriffen“ wurde (auch hier bitte „Angriff“ nur mit Vorbehalt zu verstehen), also im Zweifel eine wirkliche Verletzung davon trägt. Genauso wenig, wie du diese Erfahrung bei deiner Tochter ausknipsen kannst, kannst du es bei einem Hund.

Was ich übrigens in so einem Moment mit meiner Tochter gemacht hätte, ist das, was meine Mutter (selbst Kindheitstraume mit Hunden) mit mir und meinem Bruder gemacht hat: Sofort und bald wieder den gezielten Kontakt zu Hunden / Tieren fördern… Damit das nicht so negativ hängen bleibt. Davon haben dann alle was.

Hier aber auf ALLE Hundebesitzer verbal loszugehen ist genauso wenig angemessen, wie es unangemessen wäre, ALLEN Eltern den Vorwurf zu machen, sie würden ihren Kindern nicht den richtigen Umgang mit Tieren beibringen…

LG Petra

Hallo Peter,

für mich ist der wesentliche Unterschied der, dass ein Kind
nie solche Verletzungen herbeiführen kann wie Hunde.

das halte ich aber für ein Gerücht…

Ich nehme an, viele haben bei dem gegebenen Beispiel das Bild ‚kleines Kind vs. großen Hund‘ im Kopf nebst den entsprechenden Verletzungen die ein großer Hund verursachen kann - z.B. wenn er nach einem ihn am Schwanz ziehenden Kind schnappt.

Es gibt aber auch kleinere Hunde und größere Kinder, und wenn diesen Kindern nicht der Respekt vor anderen Lebewesen im Allgemeinen und der richtige Umgang mit Haustieren im Besonderen beigebracht wurde, kann das auch für das Tier äußerst unschöne bis tödliche Folgen haben.

Tatsächlich war mein unlängst verstorbener Kater solch ein Fall: Eine zufällig des Weges kommende Tierärztin hatte ihn im Alter von ca. 2 Wochen ein paar Kindern abgenommen, die mit ihm Ball spielten - er war der Ball. Wäre sie nicht eingeschritten, hätte er nicht überlebt; die gebrochenen Knochen sind dann zwar verheilt, aber er ist zeit seines Lebens in seinen Kapazitäten beeinträchtigt geblieben.

Beste Grüße

=^…^=

Hallo

Ich habe mit Hundebesitzern auch ziemlich extreme Erfahrungen gemacht, als meine Kinder klein waren.

Was öfters passiert ist, dass Hunde die Plastikbälle meiner Kinder zerbissen haben, und die Besitzer offensichtlich gar kein Problem darin sahen. Sie waren anscheinend der Ansicht, dass man mit sowas rechnen muss, wenn man im Park mit Plastikbällen spielt. Ich finde, die hätten mir wenigstens 3 Mark geben müssen, dass ich einen neuen Ball kaufen kann. Die haben aber nichts gemacht, gar nichts, auch wenn sie es gesehen haben.

Einer der Hundebesitzer, die da im Park immer rumliefen, war zwar recht kinderfreundlich, aber offensichtlich rassistisch. Meine blonden Kinder, die keine Angst vor Hunden hatten, fand er wohl soweit ok und schützenswert, aber wenn die Türkenkinder vor seinen Hunden wegliefen, meinte er nur, dass die doch selber schuld seien, wenn sie von seinen Kampfhunden verfolgt werden, eben weil sie ja weglaufen. (Diese Kampfhunde waren aber ansonsten anscheinend einigermaßen harmlos, passiert ist jedenfalls nichts)

Was auch nicht gerade selten passierte war, dass Hunde, die für ein kleines Kind so groß sind wie für unsereinen ein Löwe, die Kinder angesprungen haben, und wenn sie dann umfielen und weinten, von den Besitzern gutmütig und jovial (also von oben herab) ausgelacht wurden, weil die Hunde ja nur spielen wollten.

Allerdings waren sehr viele Hundebesitzer auch sehr nett und haben geholfen, den Kindern deutlich zu machen, wie man sich einem fremden Hund nähert bzw. dass man fremde Hunde nicht anfasst usw.

Viele Grüße

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Panik
Hallo

Was gibt es an einem gemächlich an der Leine und neben zwei Kindern dahertrottenden Tattergreis von Schäferhund, dass man, wenn man ihn nur von weitem sieht, sein Kind panisch hochreißen muss?

Das weiß ich auch nicht, aber Eltern, die sowas machen, haben Panik vor Hunden. Die können in dem Moment wahrscheinlich nicht klar denken.

Und vor allen Dingen: Was vermittelt man dadurch seinem Kind?

Wahrscheinlich, dass man sofort Panik bekommen sollte, sobald man einen Hund sieht. Und dass man - wenn man erwachsen ist und selber Kinder hat - sein Kind sofort hochreißen und weglaufen muss, wenn man einen Hund sieht.

Was ich mich allerdings wirklich frage, was diese Leute sich denken, wie die Hundehalter es so lange überlebt haben.

Viele Grüße
Simsy

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Abend!

es steht außer Frage, dass es bescheuerte Hundhalter gibt.

Wohl war.

Denn ein Kind muss auch
frühzeitig lernen, dass es mit seinem Stock nicht auf die
Straße laufen kann, weil da die pöhsen Autos fahren…

Wenn du mir zeigst welches Auto Kinder angreift oder gar eins
das sich verteidigt wenn ein Kind mit einem Stock drauf haut dann
würde ich dies als Vergleich gelten lassen.

Übrigens du darfst den Schaden an deinem Auto in den allermeisten
Fällen auch noch selber tragen!

Mal so nebenbei, wieviele Hunde sind schon gestorben weil ein Kind
sie angegriffen hat?

Gruß
Stefan

das tier

er war der Ball.

vielleicht ist das der punkt:
wie bei einem tier die domestizierte unterordnung vorausgesetzt wird, wäre im gegenzug eine respektvolle behandlung förderlich.

zum thema:
auch der beste liebhund hat seine grenzen. das liegt schlicht daran, daß er lebt.
der unterschied zum kuscheltier sollte kindern früh vermittelt werden.

selbst eine hübsche kuhweide kann gefährlich sein, wenn auf einmal jungbullen das kinderidyll stören.

e.c.

Hallo Stephan,

Mal so nebenbei, wieviele Hunde sind schon gestorben weil ein
Kind sie angegriffen hat?

nun, derlei findet schlicht und ergreifend in den Medien sehr viel seltener Platz als die Kampfhund-Mörderbestien-Thematik, die man so wunderbar mit großen Bildern aufhübschen kann.

Du kannst Dich aber bei Gelegenheit vielleicht einmal bei einem Tierschutzverein Deiner Wahl erkundigen, was so an alltäglicher Grausamkeit alles anfällt.

Da ich mich nicht wiederholen möchte, verweise ich noch auf meinen Artikel weiter unten: /t/erziehung-und-tiere-hier-hunde/5086381/54

Mein Kater war zwar kein Hund, aber ein Welpe hätte es auch nicht überlebt.

Gruß

=^…^=

Hallo Stephan,

Stephfan

die Kampfhund-Mörderbestien-Thematik,
die man so wunderbar mit großen Bildern aufhübschen kann.

Du meinst die Opfer waren in Wirklichkeit gar nicht derart zugerichtet?
Die sind nur ein bischen tot, so wie ein bischen schwanger?

Das viel zu viele Tiere mißhandelt ins Tierheim kommen ist leider wahr
und sicher nicht auf Hunde beschränkt aber die Anzahl Tiere die von
Kindern mißhandelt wurden sind zumindest nach meinen Informationen
nahe Null.

Tschüß
Stefan