Hi Arndt !
Und deine Äußerungen über den Euro sind
schlichtweg falsch. Das Hauptkriterium
einer weichen Währung ist Inflation. Und
die haben wir in Euroland nicht, sondern
Preisstabilität. Oder war etwa die DM
eine
weiche Währung Mitte der 80er als der
Dollar auf über 2,50 DM stieg? Nein.
Nun haben wir die späten 90er.
Der Eurokurs fällt, die Teuerungsrate
steigt leicht an und der Euro setzt sich
bekanntlich aus weiteren Währungen außer
der D-Mark zusammen.
Nur zu deiner Infornmation. der Euro ist
in den vergangenen Wochen von fast 1,00
auf 1,07 angestiegen.
Er sollte bei 1,20 stehen.
Wer sagt das? Woher hast du diese Zahl?
In DM umgerechnet hieße das: ein Dollar
für 1,63 DM!! Das war auch nicht der Kurs,
den wir vor Einführung des Euro hatten.
Soweit ich mich erinnere waren Kurse um
1,60 überhaupt die absolute Seltenheit.
Das ist ein Basiswert, den einige Unternehmen im Export für die Kalkulation benutzen.
Ich halte das für recht praxisnah.
Der einzige reale Maßstab, in welchem
Verhältniss zwei Währungen zuzueinander
stehen sollen, ist die Kaufkraftparität.
Zwei weitgehend identische Güter - etwa
der Big Mac - sollte in beiden Ländern
nach Umrechnung mit dem Wechselkurs in
etwa genausoviel kosten. Jetzt rat mal, ob
das eher bei 1,20$ oder 1,07$ für ein Euro
der Fall ist.
Das ist bei keinem der beiden Kurswerte so, da, wie ich weiter unten sage, die Kaufkraft nicht vergleichbar ist (sh. Autobsp.)
Und solltest du mal den Wirtschaftsteil
einer guten Zeitung lesen. Dann würdest
du
feststellen, dass es in Euroland mit der
Wirtschaft aufwärtsgeht, während sich die
Tendenz in den USA nach unten dreht. Das
antizipieren die Marktteilnehmer und das
ist der Hauptgrund, warum der Euro
steigt.
Das ist genau das Problem. Da Du mich nun
absolut nicht kennst, solltest Du Dir
Kommentare bzgl. meiner Lektüre besser
sparen.
okey, tschuldigung
Kein Problem.
Gerade bei Dir hatte ich nicht den
Eindruck, es mit einem weiteren Opfer der
Medienberichterstattung zu tun zu haben.
Schade.
Und woher beziehst du deine Informationen,
aus der Kristallkugel?
Aus verschiedenen Quellen, die ich dann kritisch abwäge. Viel auch aus der Praxis.
Wenn die USA schwache Zahlen liefert,
dann
ist das erfahrungsgemäß nur 3-4 Monate
lang so.
Die längste rezessive Phase in der
Geschichte der USA dauerte also nur 3-4
Monate, so so.
Es geht mir nur um die jüngste Entwicklung. Was vor zehn Jahren war, ist m.E. hier weniger wichtig.
Danach wird der Euro wieder fallen, da er
lediglich über einen schwächeren Dollar
gestiegen war.
Der Dollar war aber nicht wegen dem Euro
gefallen, sondern wegen einer
vorübergehend schwachen Konjunktur in den
USA.
Der Euro wird sich dann stabilisieren,
wenn sich die europ. Länder stabilisiert
haben.
Um da mal ein wenig Ordnung reinzubringen:
Der Euro steigt gegenüber dem Dollar, wenn
mehr Waren von Euroland nach USA
exportiert als von den USA nach Euroland
importiert werden. Dann steigt die
Nachfrage nach Euro, weil die
amerikanischen Importeure Dollar in Euro
umtauschen müssen.
Korrekt, nur das wird nicht in absehbarer Zeit nicht passieren.
realwirtschaftliche Vorgänge.
Und die Exporttätigkeit ist ein guter
Indikator für die wirtschaftliche
Situation eines Landes.
Und wie sieht die aus in Europa ? D exportiert fleißig, die anderen kassieren Subventionen. V.a. unsere südländischen Kollegen.
Hier tut sich ein Graben auf, der diesen gemeinsamen Wi.Raum eben so schwer zu handhaben macht.
Welthandel findet nicht ausschließlich
zwischen USA und Europa statt. So können
durchaus beide Regionen wachsen, ohne dass
das unbedingt Auswirkungen auf den
Wechselkurs haben muss, wie du sie oben
schilderst. Die meisten Exporte der Länder
der EU finden sowieso im Euroraum statt.
Das stimmt.
Die einzige Aufgabe der Geldpolitik (EZB)
ist es indes, die Inflation im Zaum zu
halten. Also die Kaufkraft der Region zu
erhalten. Mehr ist nicht und mehr tut sie
nicht.
Ich glaube du mißt dem festen
Wechselkursen in Europa (und mehr ist der
Euro im Prinzip nicht) viel zu viel
Bedeutung bei.
Nein, da der Wert unserer zuk. Währung, eben die Kaufkraft davon abhängt.
Ich halte das für bedeutsam.
Zweitens nimmt die Inflation in Euroland,
wie du ja selber festgestellt hast,
äußerst moderat zu, was auch so sein
muss.
Eine Deflation ist ja das schlimmste, was
einer Wirtschaft passieren kann (siehe
Japan).
Ich kann mich nicht erinnern, eine
Deflation herbeigebetet zu haben.
Für die meisten Länder in Europa trifft
das ja alles zu. Nur die anderen,
schwächeren Mitglieder bremsen einfach
die
Gesamtbilanz. Und das wird noch viel
schlimmer werden, wenn die Folgen der
letzjährigen Schönrechnerei
offensichtlich
werden.
D und F können nicht alles ausgleichen.
Drück dich mal klarer aus. Woraus besteht
deine „Gesamtbilanz“, Was gleicht D und F
aus? Und selbst wenn Italien um einige
Zehntel Prozentpunkte das
Konvergenzkriterium bei der
Neuverschuldung verletzt. Na und? Wie
kommst du darauf, dass D oder F dafür
irgendwas zahlen müssten? Soweit mit
bekannt ist, hat Europa nur eine
gemeinsame Geldpolitik und keine
Finanzpolitik.
Über ihre starken Landeswährungen gleichen sie innerhalb der Währung Euro die Schwächen der anderen Mitglieder aus. Daher wird der Euro aufgeweicht und mittelmäßig.
Ein Blick auf die
Preissteigerungsstruktur: Trotz höherer
Kosten für Erdöl fallen die Preise für
Telekommunikation und Strom. Auch die
Lohnsteigerungen sind im grünen Bereich.
Das BIP in Euroland wird steigen, wie
auch
alle Institute prognostizieren. Besser
könnte es nicht sein. Alles Zeichen einer
prosporierenden Wirtschaftslage in
Europa.
Die Preise für Treibstoff und Fahrzeuge steigen…
Recht oberflächlich, denke ich.
In Europa funktioniert das Zusammenleben
nur, weil drei bis vier reiche Staaten
die
Verfehlungen der anderen mittragen.
Wir reden aber hier vom Euro! Umfangreiche
Subventionszahlungen gab es auch schon
vorher (wenn du das meinst).
Nein, ich meine lediglich die Aufweichung des Euro durch finanzschwache Mitglieder.
Du siehst immer nur Deutschland.
In Spanien z.B. prosperiert gar nichts.
Es
gibt kaum größere Arbeitgeber, die
Bevölkerung ernährt sich von
Dienstleistungsjobs bei null Vorsorge.
Die Steuereinkünfte sind minimal, die
Strukturschwächen offensichtlich.
Was für Verfehlungen? Wie tragen die
reichen Länder diese Belastungen wegen des
Euros? Rede mal Klartext.
Die Situation in Spanien hat nichts mit
dem Euro zu tun. Auch vor Einführung des
Euros ging es dem Land (und anderen immer
mal wieder) schlecht. In GESAMT-Europa
geht es aber wieder aufwärtsgeht.
Du hast es erkannt. Es ging dem Land natürlich schon vorher schlecht.
Ein Beispiel:
Du bist Chef und Inhaber der Firma A:
Umsatz `98: 25.000.000 DM
Gewinn `98: 900.000 DM
Firmenwert: (Assets): 1.800.000 DM
erfreuliche Zukunftsaussichten
Die Firma B tritt an Dich heran und will fusionieren.
Ihre Daten (Firma B):
Umsatz `98: 2.000.000 DM
Gewinn `98: - 250.000 DM
Firmenwert: (Assets): 80.000 DM
in einer veralteten Branche tätig
Wie würdest Du Dich entscheiden ?
Würdest Du als A der Fusion zustimmen ?
Lediglich etwas besser ist die Situation
in Italien.
Und da soll eine gemeinsame Währung
stabil
sein ?
Wie kann man momentan nur behaupten, die
Wirtschaft prosperiere ?
Sicher, es läuft, aber das war es dann
auch.
Hier ist Inflation vorhanden und somit
wird der Euro aufgeweicht.
Das ist nicht logisch. Die Stabilität
einer Währung mißt sich nach der
Preisstabilität oder auch Inflation oder
auch Kaufkrafterhalt. Der Euro ist stabil.
Es gibt keine Inflationsgefahr. Wenn
einige europäischen Länder wirtschaftliche
Probleme haben, so hat das nichts mit dem
Euro zu tun.
Das ist sehr gewagt. Eine Währung ist doch wohl nur so stark wie ihr Heimatgebiet (außer sie ist extremes Spekulationsobjekt oder Weltwährung. Beides ist der Euro nicht).
Also hat die Schwäche einiger Mitglieder durchaus Auswirkungen auf den Kurs.
Welcher Mechanismus sollte ihn den deiner
Meinung nach zum Aufweichen bringen? Das
würde mich brennend interessieren!
s.o.
Es ist kein Mechanismus, um den es hier
geht; es geht einfach um die
Rahmenbedingungen, die von vorbne herein
instabil waren.
Fein rausgeredet.
Nenn das Kind doch mal beim Namen!
zu 100. mal:
- schwache Eckdaten einiger Mitgliedsstaaten
- schwache Währungen einiger Mitgliedsstaaten
- Unterschiedliche Ziele der Mitgl.st.
- angeschlagenes Ansehen und Vertrauen im außereurop. Ausland durch „Schönrechnerei“
Glaube doch bitte nicht die geschönten
Zahlen der südl. Mitglieder. Ich sehe die
Sache frei nach Churchill:„fälsche Deine
Statistik selbst, dann erhältst Du die
Legitimation, in den Euro-Topf zu greifen
!“
Mit solchen Argumenten immunisierst du
deine Thesen nur gegen jedes Argument.
Nicht sehr konstruktiv.
Aber so ist es doch !
Spanien, Italien, Griechenland wären
eigentlich gar nicht mehr dabei. Die EU
pendelt sich bei Mittelmaß ein, genau wie
der Euro eben auch.
Grichenland ist nicht dabei!!
Sorry.
Und Subventionen flossen auch vorher.
Das hat nichts mit dem Euro zu tun.
Es geht nicht ausschließlich um die Subventionen.
Löse Dich doch mal kurz von Deinen VWL-Theorien.
Die Beurteilung einer Währung durch ausländische Banker, Investoren u.s.w. erfolgt doch wohl eher aufgrund der Fakten, welche ich gerage genannt hatte.
Oder warum sonst sollte der Eurokurs
derart schwach sein ?
Alle Rahmenbedingungen jedenfalls sind
nicht derart negativ.
Er ist es nicht.
Er ist es doch ! Wie gesagt: unter 1,20
braucht man gar nicht anzufangen zu
diskutieren.
Die momentane Situation ist bestenfalls
Mittelmaß. Das reicht mir nicht.
Einfach nur bezahlen, um nicht als böser
Deutscher dazustehen, ist nicht mein
Ding.
Du bezahlst wegen des Euros gar nichts.
Wenn doch bitte, bitte, bitte klär mich
auf wie?
Das ist so simpel.
Der Euro verliert an Wert -: ich habe Euro -: ich habe bezahlt.
Du hast mir noch immer nicht erklärt,
warum das Exportland Deutschland für
einen
schwachen Euro zahlen muss bei
Preisstabilität
?
Preisstabilität ist hier nicht der
entscheidende Faktor.
Doch; DASS IST ER!
Was glaubst du eigentlich, was unsere
exportorientierte Wirtschaft braucht.
Preisstabilität und eine Währung, die
nicht ÜBERBEWERTET ist. Ein Kurs von 1,63
wäre Gift für unsere Wirtschaft in der
momentanen Lage und würde in keinster
Weise unsere momentane Wirtschaftskraft
widerspiegeln.
Warum ?
Außerdem haben wir keine Preisstabilität.
Wo hast Du das eigentlich her ? Aus einer
großen Tageszeitung ?
Eher geht es um die Kaufkraft.
Preisstabile Geldpolitik erhält die
Kaufkraft. Das ist der Sinn der ganzen
Geschichte.
Also wird auch die Kaufkraft mit der Preisstabilität sinken, richtig ?
Es ist unter Experten unstrittig, daß
derselbe Euro in den verschiedenen
Mitgliedsstaaten unterschiedliche
Kaufkraft haben wird.
Für die Zahlerrolle von D ein Beispiel
aus
der Wirtschaft.
Ein best. Auto kostet (immer ohne MWSt)
in
D DM 55.000.-, in E 54.000.-, in DK
39.000.- und in A 49.000.-
Wer subventioniert also die günstigeren
Auslandspreise ?
Der deutsche Verbraucher.
Also das ist vollkommen falsch. Das gab es
das auch schon vor der Euroeinführung.
Auch da konnte ich konnte man DM in
Pesetas zu einem flexiblen Wechselkurs
tauschen und stellte fest, dass der Wagen
viel billiger in Spanien war. Das hat was
mit den unterschiedlichen Präferenzen der
Verbraucher zu tun. Nichts mit dem Euro.
Dort wo die Nachfrage höher ist, sind die
Konsumenten auch bereit, mehr zu zahlen.
Das versuchen internationale Firmen (VW,
DaimlerChrysler) auszunutzen, um den
Gewinn zu maximieren. Durch eine
einheitliche Währung wie den Euro kommt
endlich mehr Transparenz in solche
Machenschaften. So sind die großen
Autofirmen zu mehrstelligen
Millionensummen Strafe verurteilt worden,
weil sie verhindern wollten, dass etwa
Deutsche den Wagen billiger in Spanien
kaufen.
Mein Gott, das ist es doch !!
Die Jungs haben nix auf der Naht !
Wie die o.g. Fusion kann auch so ein Länderkonglomerat nicht plötzlich stark sein, wenn 60% der Mitglieder vorher schwach waren ! Dasselbe gilt für die gemeinsame Währung.
Der einzige Vorteil an dieser Währung ist
wirklich der Wegfall der
Wechselkursrisiken zwischen den europ.
Währungen.
Das Wechselkursrisiko Euro