erst wollte ich Dich ob Deines Beitrags im Fremdsprachenbrett
solange mit Kipferln und Croissants bewerfen, bis Du den
Unterschied merkst (Croissants hinterlassen Fettflecken,
Kipferln sind aus Mürbteig).
Dann aber wollte ich doch etwas Konstruktiveres machen und die
die FAQ:321 ein wenig ergänzen.
a) unter Berufe: Winzer - Weinhauer/Weinbauer
b) heuer - dieses Jahr
Jänner - Januar
Feber (veraltet) - Februar
und Pfuschz
hab ich eine nette Gschicht, die sich in der noch stromlosen Zeit die Leut zur gegenseitigen Unterhaltung erzählt haben. Sie ist im (Ober-)Pinzgauer Dialekt geschrieben.
Wenn s dich interessiert, schick ich dir s zu.
Warum steht beim „Tunell“ ein Fragezeichen???
Das Tunell ist dabei nicht einmal Mundart, es ist süddeutsch-österreichische Hochsprache.
Pfiff - 1/4 Liter (nur Bier)
Falsch. Ein Pfiff ist ein Drittel vom Krügel.
Das Krügel war früher einmal ein nicht-metrisches Hohlmaß von ca. 0,54 Litern. Dementsprechend sollte ein Pfiff 0,18 l und ein Seidl 0,36 l beeinhalten.
und die „Tetsch’n“ (vgl. „tätscheln“) sowie die „Fotz’n“
(als Pejorativ für Vagina im Österr. nicht gebräuchlich)
Dazu fällt mir noch die „Dåchtel“ ein.
Kluge-Mitzka leitet das von mhd. dâht (=denken) ab,
also quasi ein „Denkanstoß“ für den Gedachtelten : )
Im Niederösterreichischen gibts auch die „Ordåktel“,
also den Denkzettel „eins auf die Ohren“
Aber ja doch! Und Du kriegst auch eine kleine Geschichte, die man von meinem
Onkel erzählt, und die so kurz vor 1920 spielen muss:
Er spielte mit einem anderen Bub. Sie saßen beide im Leiterwagen drin, einer
lenkte mit den Beinen die Deichsel, der andere trieb das Gefährt nach hinten mit
den Füßen an. Sie kamen dann natürlich schnell drauf, dass sie ein Auto spielten.
„Ja“, meinte dann mein Onkel zum Freund, „ond du muasch da Rootz raahenka, recht
grea, nao moinat d’Leit des sei dr Banzin …“
Das ‚Scherflein‘
ist ein viel zu schönes Wort, als dass man es regional verdingsbumsen sollte!
Hier die wunderhübsche Etymologie:
_ Scherflein
Substantiv Neutrum „kleiner Beitrag“ (nach Mk. 12, 42) erweiterter Standardwortschatz bildungssprachlich (16. Jh.)Stammwort.
Solange der Silberpfennig die kleinste Münze war, wurde er für kleinere Werte geteilt. „Scherfe“ gibt es seit dem 14. Jh., zunächst in Niedersachsen - sie haben eine Sollbruchstelle und sind deshalb nach dem Brechen Scherben (Scherbe). Dann Übergang der Bezeichnung auf kleine Münzen. - Ein Scherflein ist eine kleinere Münze als ein Scherf. Vgl. das Benennungsmotiv bei Deut und Scheidemünze; Scherbe, scheren1.
Bruckner, W. ZDW 13 (1912), 152-154;
Radlach, T. O. Zeitschrift des Vereins für Kirchengeschichte der Provinz Sachsen 11 (1914), 24-46;
Röhrich 3 (1992), 1322f. deutsch s. Scherbe_
Also eine kleine Scherbe, ein kleines Stücklein, ein Bruchstücklein, ein Scherbchen!
ich bin ganz sicher, dass ich diese Geschichte schon mal von dir gehört oder gelesen habe.
Aber ich finde sie nicht mehr.
Weder in meinem Gedächtnis noch in meinen Dateien.
Darf ich also auch bitten?
Hier ist die Gschicht
für alle die sie noch gern hätten:
Aufn ersten Blick a wenk unappetitlich, aufm zweitn gscheit
Da Pfuschz und da Rotz
Da Pfuschz und da Rotz send dean gonga. Eh se si trennt håmb, håmb s ausgmåcht, anan Jåhr treffn se si wieder.
Gsågg – tu!
Da Rotz is za de Bauern gånga und da Pfuschz za de fein Herrn.
Nåch anan Jåhr håm se si troffn.
„Iatz vazöhl!“ håt da Pfuschz gsågg.
„Na, du zerscht!“ drauf da Rotz „Wia is dir gånga ba de fein Leit?“
„Ah, går nit guat!“ jammascht da Pfuschz, „Se håmb mi oafåch nit außilåssn wölln. Zåmmzwickt håmm s wia da Teifö. Und du? Såg du!“
„Jå, wia sollt i sågn…“, sinnierscht da Rotz, „weckschmeißen tean s mi. Oa Nåsnloch klemmn s mit an Finga zua und ba ondan blåsn s mi außi.“
„Woaßt wås“, moant da Pfuschz, „tean ma tauschn! Desmål geh i za de Bauern und du za de fein Herrn. Lowa (=schlechter) ku’s eh neama werdn.“
Gsågg – tu!
Nåch anan Jåhr kemman s wieder zåmm, de Zwee.
„Iatz vazöhl!“ håt da Pfuschz gsågg.
„Na, du zerscht!“ drauf der Rotz. „Wia is da gånga ba de Bauern?“
„Guat! Bualein, guat!!“ gfreit si da Pfuschz. „Dås is a Lebm! Ausfåhr kun i netta wiar i wü! Glei a so außimaggn (= drücken) tean s mi! Und du? Såg du!“
„Jå mei!“ juwöt da Rotz, „ I werd behåndlt wia de reinste Kostbårkeit! Gånz fei schnupfetzn s mi a de seidan Tiachaö drei. De Tiachaö legn s zåmm und nocha trågn s mi mit eah ummanånn.“
Dieses Gschichterl wurde mir von Flora Stainer, meiner Volksschullehrerin, erzählt. Sie erfuhr es von einer alten Bauernmagd.