Fernstudium als minderjähriger Hochbegabter

Hallo Ulrich!

Es ging mir nicht darum, ein Fernstudium als die allein
glückselig machende Sache darzustellen. Es kann eine
Überbrückung für Menschen in ganz bestimmten Lebenssituationen
sein.

Ich meine damit, dass auch persönliche Vergleiche wichtig
sind. Das kann eine Präsenzuni leisten, aber ein Fernstudium
weniger.

Häng das doch nicht so hoch auf. Den Fehler hat auch schon
Branden gemacht.

Ich glaube weder Branden noch ich sehen eine Fernuni als „Alternative“ zu einer Präsenzuni und damit auch nicht als schlechte Uni, schon allein weil wir beide was studieren bzw. studiert haben bei dem ein Großteil des Studienwissens dispositioneller Natur ist.

Es geht hier um junge, interessierte Menschen, die sich in der
Schule befinden. Nun gibt es Eltern, die unglücklicherweise
dort leben, wo die Infrastruktur nicht den Lernwünschen
entspricht.
Es geht nicht um das Studium fürs Leben!

Ist es nicht auch so, dass man die Studienleistungen bei einem Schülerstudium an der FU Hagen nur wieder an der FU nach einer Immatrikulation nach dem Abi anerkennen lassen kann.
Ein Link, den Du gegeben hattest, verbarg einen etwa so lautenden Text. Nach dem Abi sollte man aber nicht „aus Angst vor der Welt“ zu Hause in seinem Zimmer bleiben und ein Fernstudium machen. :wink:

Die Schulen können

nur sehr eingeschränkt den Bedürfnissen der HBler Genüge tun.
Wenn jemand lernen will, der hat kaum Alternativen, oder
kannst du mir welche zeigen?

Glaube mir, wenn man sich intensiv mit Wettbewerben befasst, dann kann man da auch ne Menge für tun :wink:
Und es gibt ja auch Büchereien.
Ich will nicht behaupten, ein Fernstudium während der Schule sei schlecht. Rückwirkend hätte ich womöglich, wenn das örtlich möglich gewesen wäre, ein Präsenzstudium neben der Schule begonnen in Chemie oder Physik.
Aber besonders für Mathias scheint der persönliche Kontakt sehr nötig zu sein. Daher wäre etwas wie eine Projektarbeit, eventuell mit jemandem zusammen sehr gut. Oder auch allein, denn man muss ja auch mit einem Betreuer zusammenarbeiten.

Ich verstehe bis jetzt nicht, weshalb Du dich nicht zu den Angeboten der Wettbewerbe äußerst. Du ignorierst völlig, was ich dazu geschrieben habe. Bzw. hast Du mir sogar widersprochen, dass solche Wettbewerbe grundsätzlich zu empfehlen wären. Als ich um Gründe gebeten habe, bist darüber einfach hinweggegangen. Das ist mir unverständlich.
Auch nicht projektbezogene Wettbewerbe bestehen nicht allein aus Einzelkampf sondern sind mit einer Gemeinschaftlichkeit der Teilnehmer verbunden. Und das halte ich bei Mathias für hier zumindest wenig schädlich.

Grund, Stefan

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Hallo Mathias!

Eines vorweg: ich habe nicht alle Antworten an Dich gelesen…

Was mir aber bei denen, die ich gelesen habe auffällt, ist die irrige Annahme, dass ein Hochbegabter sich etwas zusammenreißen solle und brav gute Klassenarbeiten abgeben.

Leute, das funktioniert nicht!!!

Die sozialen Probleme kommen leider, weil sich HBs häufig in ihrer ganz eigenen Welt befinden, zu denen viele Mitschüler oder Gleichaltrige einfach keinen Zugang finden.
Nun zu sagen, er solle sich integrieren ist offenbar für Mathias „so“ einfach nicht möglich.

Leider gibt es an den Regelschulen immer noch zu wenig Lehrer, die sich mit Binnendifferenzierung auskennen oder bereit sind, sich damit auseinanderzusetzen.
Klar, es ist wieder Arbeit, die obendrauf kommt.

Aber auch Arbeit, die sich lohnt!!

Es gibt an der ehemaligen Schule unseres Sohnes seit einigen Jahren einen Arbeitskreis, der sich genau mit der Problematik (ja, das ist wirklich eine solche) von HBs am Regelgymnasium auseinandersetzt.

So kann man z.B. für Futter sorgen, indem man das Drehtürmodell nach Renzulli umsetzt.
http://www.google.de/search?hl=de&q=dreht%C3%BCrmode…

An unserer Schule heißt das, dass einige Schüler ihren eigentlichen Unterricht verlassen, um in dieser Zeit etwas Anderes, Neues zu lernen.
Es sollen bewusst KEINE Unterrichtsinhalte vorweggenommen werden, da man später dann dasselbe Problem mit der Langeweile wiederbekommt.

So besteht z.B. die Möglichkeit, eine weitere Fremdsprache zu erlernen oder auch Französisch und Latein parallel zu lernen.
Klar, dass die versäumten Stunden zu Hause inclusive der Hausaufgaben nachgearbeitet werden müssen, und dass es keinen Bonus bei Klassenarbeiten gibt.

Vielleicht wäre das eine Möglichkeit, das Schulleben ein bisschen interessanter zu gestalten.

Grundsätzlich kann ich aus 15 Jahren Erfahrung mit HBs sagen, dass sich die Probleme dann verringern, wenn sie auf Ihresgleichen treffen.
Wenn Du, Mathias, Kontaktschwierigkeiten hast - so von Angesicht zu Angesicht - dann nimm doch Kontakt über mail oder Telefon auf.

Spätestens, wenn Du andere von „Deiner Sorte“ kennenlernst, fühlst Du Dich nicht mehr wie im falschen Film.
Du musst nicht Deine Gedanken erklären, nicht Deine vielleicht ungewöhnlichen Hobbies, Deine Langeweile im Unterricht oder Deine Sozialphobie.
Viele HBs kennen das selbst zur Genüge und freuen sich, wenn sie Dir helfen können.
Aber DU musst den ersten Schritt gehen!

Halt die Ohren steif,
Angelika

hallo,

also mir kam der gedanke, wozu du mittlere reife brauchst, wenn du hochbegabt bist.
überspringe die 10 und ruhe. merkst du, dass du in der elf immer noch vor langer weile umkommst, würde ich das dann intensiver angehen.

bis dahin kannst du dich ja in den ferien einfach mal in vorlesungen setzen oder so. damit du ein paar vergleiche hast.

überstürze nichts, aber wenn deine lehrer zustimmen, würde ich auf die mittlere reife pfeifen.

freunde wirst du noch viele haben - und wenn es deine freunde sind, bleiben sie es weiterhin.

mfg:smile:
rené

selektive Hochbegabung?

Hallo,

Hi Mathias!

zuerst kurz ich bin neu hier bei W.W.W. und freue mich daruf
anderen helfen zu können bzw. selbst hier Hilfe zu bekommen.

Das ist ein guter Ansatz - herzlich willkommen!
Aber jetzt zu Deiner Begabung - in Deiner Visitenkarte schreibst Du:

„Frühzeitig gescheiterter Basketball verückter. Gymnasium Schüler in einem Ort mit 1-Stündiger Zuganbindung an München.“

Ausserdem reflektierst Du Dein Sozialverhalten selbst sehr schön.

Vielleicht solltest Du die Zeit bis zum Abitur einfach nutzen, um mit der deutschen Rechtschreibung Frieden zu schliessen - und Dein soziales Umfeld einmal aus „normaler“ Sicht zu erleben. Das mit der hohen Begabung ist vielleicht ein Holzweg?

Sollte ich jetzt auf dem Holzweg sein (mit der Einschätzung Deiner Begabung) entschuldige ich mich ausdrücklich!

Für mich ist ein „begabter“ Mensch jemand, der soziale, emotionale und wissenschaftliche Fähigkeiten hat! … aber ich weiss, dass ich nicht der Massstab bin :smile:

LG Ulli

P.S.: bevor ich meckert: ich habe das „ß“ bereits abgeschafft!

um mit der deutschen Rechtschreibung Frieden zu schliessen -

Hey ich habe in dem ganzen Artikel keinen Fehler gemacht, aber in meiner Vita siehst du Fehler… :smiley:. Naja Rechtschreibung ist nicht meine Stärke, wohl aber sprachliche Fähigkeiten, bei denen ich bei meinem Test am Besten abschnitt.

(Naja, auch wenn der Test feststellt, dass du ein sehr hohes sprachliches Potential (!) hast, musst du natürlich auch was dafür tun, um es zu beherrschen…)

lg
Kate

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Hallo Kate!

Nur um es nicht unerwähnt zu lassen.
Hochbegabung und Rechen- Lese- oder Rechtschreibprobleme bis hin zur Legasthenie bzw.Dyskalkulie schließen sich keineswegs aus!

Angelika

Moin,

Wenn man vereinzelte Hochbegabte aufgrund von sozialen Verhaltensstörungen und Schulversagen nur noch in Sonderschulunterricht beschulen kann, dann muss aber bei diesen vorher schon einiges schiefgelaufen sein.

Die meisten Hochbegabten haben jedenfalls Freunde, ein funktionierendes soziales Leben, durchlaufen die Schule problemlos und haben später ein zufriedenstellendes Berufsleben.

Ja sicher, nicht jeder Lehrer kommt mit Hochbegabten gut klar, aber man muss sich doch nichts vormachen. Viele Eltern kommen mit Hochbegabten auch nicht klar und wenn man nach den Ursprüngen der Probleme der von dir geschilderten gescheiterten Hochbegabten suchen will, dann sollte man erstmal im Elternhaus anfangen.

Und jetzt kommt noch eine ganz verblüffende Erkenntnis im Zusammenhang mit Hochbegabung: Hochbegabung und Faulheit schließt sich nämlich aus nicht aus. Hochbegabte Jugendliche brauchen manchmal genau so einen Schubs, wie andere Jugendliche auch. Vielleicht sogar noch eher weil hochbegabte Jugendliche eine viel geringere Frusttrationsschwelle haben, weil sie es eben gewohnt sind, immer super zu sein und viel leichter zusammenbrechen, wenns mal nicht so klappt. Hier nun zu tätscheln nach dem Motto „ach du armer Hochbegabter“ halte ich für das falsche Signal.

Gruß
Marion, die sich dagegen wehrt das Hochbegabte hier in Postings wie deinem als eine Art „behinderte Freaks“ dargestellt werden, die auf jeden Fall Sonderbehandlung brauchen.

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Schon klar, aber darf ich bezweifeln dass bei jemanden eine außerordentliche mathematische Begabung festgestellt wird wenn er an Dyskalkulie leidet?

lg
Kate

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Moin Mathias,

Zunächst einmal möchte ich dir sagen, dass ich es ziemlich klasse finde, wie du deine Situation hier schilderst und analysierst.

Ich finde du solltest deinen Vorsatz, dir professionelle Hilfe zu suchen, unbedingt in die Tat umsetzen. Allerdings möchte ich dich darauf hinweisen, dass du mit deinen Problemen keineswegs alleine bist. Probleme wie von dir geschildert haben sehr viele Jugendliche in deinem Alter, sie langweilen sich in der Schule, sie werden von Freunden enttäuscht, die erste Freundin läuft ihnen weg, die erste Liebe wird nicht erwiedert, selbst gesteckete Ziele werden nicht erreicht, man findet keinen Anschluss usw.

Fragestellungen wie: Wem kann ich vertrauen? Wem kann ich was erzählen? Wie gehe ich mit Enttäuschungen um? usw. gehören zum Erlernen von sozialer Kompetenz einfach dazu.

Die Probleme erkannt zu haben ist schon mal ein wichtiger Schritt. Genau so wichtige finde ich hingegen herauszufinden, wo diese Probleme herkommen. Wie ist denn dein Verhältnis zu deinen Eltern? Kannst du offen mit diesen über deine Probleme reden und hast du das Gefühl, hier Unterstützung, Zuneigung und Wärme zu erfahren?

Dich als Konsequenz weiter zurückzuziehen fände ich schade. Denk mal an die Zeit zurück, als du ein kleiner Steppke warst und laufen gelernt hast. Vermutlich bist du unzählige Male auf die Nase gefallen, hast dir wehgetan, die Knie aufgeschlagen, den Kopf gestoßen usw. Aber du hast nicht aufgegeben (zumindest nehme ich an, dass du heute laufen kannst :smile:). Du hast dich nicht als es mal sehr wehtat in eine Ecke gesetzt und dich damit „abgefunden“, dass du nie laufen lernen wirst (wie all die anderen), weil es einfach zu schmerzhaft ist. Und jetzt bist du schon viel älter und hast viel mehr Grips als der kleine Steppke. Jetzt gilt es, soziale Kompetenz zu lernen. Das ist möglich, auch wenn es auch hier vielleicht nicht ganz ohne Blessuren abgeht. Nur Mut und hol dir Hilfe.

Und nochwas: Von dem, was du hier schreibst und von dir (preis)gibst habe ich dein Eindruck, dass du echt ein netter Kerl und sympathisch (wenn auch erzeit etwas frustriert) bist. Und wenn ich mir so die große Resonanz anschaue, die du mit deinen Postings ausgelöst hast, so scheint mir, dass andere das vielleicht auch so sehen. Es gibt sicher Leute da draußen, die mit einem netten Typen wie dir gerne befreundet sein würden. Gib ihnen eine Chance, dich kennenzulernen und pfeif auf die anderen.

Lieben Gruß
Marion

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Hallo!

Sie ist gut, man braucht nur ziemlich viel Disziplin. Soweit ich weiß ist es so, dass Du die Fächer, die Dich interessieren belegen kannst und Einsendearbeiten abschickst. Hat man eine Mindestzahl an Einsendearbeiten geschafft, kann man zur Prüfung gehen. Aber die zählt dann erst richtig, wenn Du vorher ein Abi nachweisen kannst.

Wie wäre es aber, wenn Du alle wichtigen Fächer für ein Grundstudium erst mal als Gasthörer belegst und nach Deinem Abi alle nochmal als Kurswiederholer (ist billiger) belegst, dann nochmal die Einsendearbeiten bearbeitest und die Prüfungen schreibst? Für einen Normalbegabten wäre das zwar hammerhart, aber mit einer Hochbegabung evtl. möglich. Oder Du verteilst den Stoff auf ein Jahr. Dann hättest Du ein Grundstudium schnell in der Tasche und kannst überlegen, ob Du auf eine andere Uni wechselst, oder dort weitermachen möchtest. Es ist auch möglich, an der Fernuni parallel zu einer anderen zu studieren. Oder Du erkundigst Dich, welche Uni welche Kurse der Fernuni anerkennt und konzentrierst Dich auf diese Fächer.

Und wenn Du noch nicht genau weißt, was Du mal werden willst, belege doch erst mal etwas Allgemeines. Vielleicht erst mal etwas Mathe oder Physik. Früher gab es auch gute Brückenkurse. Da Du noch nicht in der Oberstufe warst, wäre vielleicht ein Mathe-Brückenkurs ein guter Einstieg. Früher konnte man die sogar bestellen, ohne regulär eingeschrieben zu sein. Ich weiß nicht, ob das immer noch geht, aber es war eine gute Möglichkeit um zu sehen, ob ein Fernstudium zu einem passt.

Wenn Du Dir erst mal gute Grundlagen erarbeitet hast, werden die Dir überall nützlich sein. Auch wenn Du noch keine Prüfung ablegen konntest.

Viele Grüße

Anne

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Liebe Hochbegabte,

schon öfter habe ich in diesem Forum das „stolze“ „Bedauern“ über Hochbegabung bei den Kindern oder sich selbst gelesen, deswegen mal etwas Allgemeines zum „Problem“ der Hochbegabung:

Nimmt man als Kriterium für Hochbegabung den Grenzwert von zwei Standardabweichungen über dem Mittelwert, erhalten ca. 2,5 % der Ausfüllenden eines Intelligenztestes die Diagnose „Hochbegabung“, d. h. etwa 2 Millionen der deutschen Bevölkerung wäre hochbegabt (sprich: können die für einen Intelligenztest typischen Aufgaben am besten lösen).

Die meisten Untersuchungen zeigen, dass Intelligenz und neurotische Störungen (Ängste, Sozialphobien und …), relativ unabhängig sind, und man nimmt an, dass in der Bevölkerung ungefähr 5 % unter neurotischen Störungen leiden. Daraus folgt, dass von den 2 Millionen „Hochbegabten“ etwa 100.000 auch unter neurotischen Störungen leiden.
Ich habe „relativ“ unabhängig geschrieben, weil es durchaus mindestens eine Störung gibt, die gerade Hochbegabte aufweisen: das Anstrengungsvermeidung-Syndrom. Das entsteht dann, wenn Hochbegabte in den ersten Schuljahren alles besser können, nicht lernen müssen und das Lernen auch nicht lernen: Das führt dann zu Frustrationen und möglicherweise zu ernsthaften Störungen, wenn man sich später doch anstrengen muss. Das lässt sich vermeiden, wenn gerade früh das Lernangebot erweitert wird (wie auch immer, da gibt es viele Möglichkeiten: Früheinschulung, Klasse(n) überspringen, zusätzlicher Lernstoff wie Sprachen oder Naturwissenschaften, je nach Interesse, usw.).

Da Intelligenz durchaus hoch mit dem Erwerb unseres Schul- und Universitätswissen zusammenhängt, kann Hochbegabung als eine Gabe verstanden werden, die man nutzen sollte. Geht sie mit sonstigen Störungen einher, sollten diese behandelt werden (auch, weil bei hoher Intelligenz die Behandlungen erfolgsversprechender sind).
Also bei guter Intelligenzausstattung dieselbe nicht bedauern sondern nutzen: arbeiten, auch wenn es mal anstrengend wird.

Grüße
der Vieux

Als PS eine Bemerkung zur Mensa: Vor langer Zeit war ich mal Mitglied, damals ein Haufen von „eingebildeten Fatzkes“.

Hallo Mathias,

beim Sprachenlernen möchte ich Dir etwas ganz anderes vorschlagen. Bedenke, dass das Leben nicht nur aus Beruf und Karriere besteht. Leicht kann es passieren, dass der eingeschlagenen Weg in einer Sackgasse endet. Wenn Du Dich aber nur auf den Beruf festlegst, kommst Du dann erst recht in eine Krise.

Klar, heute hast Du gewisse Ängste vor dem Reisen, vor Leuten usw… Im Grunde gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder Du steigerst Dich da immer weiter hinein, oder Du schaffst es, da wieder herauszukommen. Du solltest Dich in kleinen Schritten dem größeren Ziel annähern.

Was die Sprachwahl angeht: Wie wäre es, wenn Du die Landessprache des Landes erlernen würdest, das Dich am meisten fasziniert? Ganz privat. Wo würdest Du gerne hinreisen, hättest Du keine Ängste? Lerne doch die Sprache, die man dort spricht. So lernst Du das Land schon aus der Distanz besser kennen, Du kannst deren Internetseiten besuchen oder in Foren schreiben.

Und jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Also, übe! Erforsche Deine Umgebung, versuche neue Gegenden zu erschließen. Zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem Bus, dem Zug. Fang doch klein an und vergrößere Deinen Aktionsradius. Mache das Gleiche mit den Menschen. Nähere Dich an. Wie wäre es denn mit einer Sportart, die man auch allein betreiben kann? Aber auch in der Gruppe. So kannst Du Dich vorsichtig an Trainingsgruppen herantasten und die Leute kennenlernen. Wie wäre es z.B. mit Golf? Heutzutage gibt es für Jugendliche viele Möglichkeiten, diesen Sport preiswert kennenzulernen.

Ich war in Deinem Alter immer sehr schüchtern. Trotzdem habe ich mich irgendwann überwunden und habe im Eislaufen an einem Wettbewerb teilgenommen. Das Ergebnis war mittelmäßig, aber ich habe es geschafft, mich zu überwinden und mich vor allen Leuten allein auf eine Eisbahn zu stellen und zu laufen. Das war der größte Erfolg für mich. Heute bin ich längst nicht mehr so schüchtern. Manche lachen sogar und wollen es nicht glauben, wenn ich es ihnen erzähle. Man muss einfach an sich arbeiten und seine eigene Beschränkung immer wieder ein kleines Stückchen überschreiten. Deine Möglichkeiten werden dann immer größer. Bleibst Du aber ängstlich im selbstgeschaffenen Käfig sitzen, wird der auf die Dauer immer kleiner. Man muss nicht gleich ins kalte Wasser springen, aber man kann dem warmen Wasser, in dem man schon sitzt, immer ein wenig kaltes hinzufügen.

Wenn Du so Deine Ängste peu à peu überwindest, kannst Du irgendwann auch in Dein Wunschland reisen. Die Sprache kannst Du bis dahin ja schon recht ordentlich.

Und nochwas: VHS-Kurse können recht nützlich sein, wenn man dabei ganz bewusst einen etwas zu schwierigen Kurs auswählt. Dann muss man nämlich das ganze Semester lang ordentlich arbeiten, um auf den Stand der anderen zu kommen. Also, bringe Dir die ersten Worte einer Sprache selbst bei und belege Kurs II oder III. Der Vorteil bei einem VHS-Kurs ist, dass man recht unverbindlich mit anderen Leuten in Kontakt kommt. Man muss sich nicht überwinden, jemanden anzusprechen. Mir hat das immer gut geholfen. Es ist so schön zwanglos.

Viele Grüße

Anne

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Hallo,

ich hab da mal ne off-topic-Frage - wann ist man hochbegabt? Also welche Werte müssen wovon abweichen? Gibt’s da Unterschiede von Test zu Test?

Um Mensa-Mitglied zu werden, muss man nur einen bestimmten IQ haben oder? Aber ist das auch das (einzige) Kriterium für Hochbegabung?

Grüße

Sonja, hat auch mal nen IQ-Test gemacht…

Hallo KAte!

Schon klar, aber darf ich bezweifeln dass bei jemanden eine
außerordentliche mathematische Begabung festgestellt wird wenn
er an Dyskalkulie leidet?

Dazu kann ich Dir leider nichts Konkretes sagen, aber es ist eine interessante Frage.

Angelika

Hallo,

Hey ich habe in dem ganzen Artikel keinen Fehler gemacht,

Diese Aussage ist fehlerhaft, da falsch. Vielleicht überprüfst Du Deinen Artikel mal auf:

  • Kommasetzung
  • Groß- und Kleinschreibung
  • ss oder s?

Ich will Deine Hochbegabung nicht anzweifeln, aber zumindest in geisteswissenschaftlichen Bereichen nützt es Dir nichts, wenn Du die deutsche Sprache nicht beherrschst. Ich lehre selbst im Fernstudium, da ist die schriftliche Kommunikation ungleich wichtiger als im Präsenzstudium und insbesondere beim Verfassen komplexer Texte ist die Beherrschung der Muttersprache überaus wichtig. Gerade eine fehlerhafte oder auch nicht vorhandene (was meistens der Fall ist) Kommasetzung kann Texte bis zur Unkenntlichkeit entstellen. Ein Studium ist nicht mehr ein geschützter Raum wie die Schule, d.h. ich als Lehrende lasse mich auf Diskussionen, „Sie erkennen ja nur meine Hochbegabung nicht und legen auf Nebensächlichkeiten Wert“, grundsätzlich nicht ein. Falls also Deine Hocbegabung etwas einseitig im mathematischen Bereich sein sollte, wäre der Vorschlag, sich mit der deutschen Rechtschreibung und Interpunktion zu beschäftigen, durchaus konstruktiv. Erst recht aber, wenn das Talent im sprachlichen Bereich liegen sollte, denn auf dem Arbeitsmarkt wird man später trotz allem niemanden brauchen, der nicht auch schriftlich kommunizieren kann.

Grüße
Taju

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Danke erstmal für den netten Artikel werde mal ein wenig draufeingehen.

Zunächst einmal möchte ich dir sagen, dass ich es ziemlich
klasse finde, wie du deine Situation hier schilderst und
analysierst.

Ich analysiere fast alles und jedes, je schwerer das Problem desto mehr denke ich darüber nach. :smile:

Probleme wie von dir geschildert
haben sehr viele Jugendliche in deinem Alter, sie langweilen
sich in der Schule, sie werden von Freunden enttäuscht, die
erste Freundin läuft ihnen weg, die erste Liebe wird nicht
erwiedert, selbst gesteckete Ziele werden nicht erreicht, man
findet keinen Anschluss usw.

Bei mir ist das zumindest ziehmlich schwierig. Also Freundin hatte ich noch keine, was auch nicht wirklich verwundert, wenn man bedenkt, dass ich fast nur zuhause sitze. Habe mir aber ganz konkrete Ziele gesetzt mal wohin zu gehen. Bei meiner ersten Liebe ist das Problem ziehmlich groß. Ich will jetzt keine Liebes-Stories hier verbreiten aber ich sags tortzdem kurz wie es ist: Ich hab mich in sie verschaut im Dezember 2004, mit ihr über meine Gefühle 2005 geredet, sie hat mich jedenfalls zurückgewießen, was mir damals nichtmal so viel ausgemacht hat weil ich es doch erwartet hatte. Nun viele würden jetzt denken so das wars. Leider nein. Keine Ahnung wie aber ich hab sie bis heute nicht aus meinem Kopf bekommen. Ich gehe mit ihr in eine Klasse, obwohl wir eigentlich „Freunde“ waren, haben wir nie wirklich offen miteinander geredet, was ja klar ist. Letzten September habe ich mal versucht einfach mal nicht mehr mit ihr zu reden, weil ich wirklich keine andere Chance sah sie endlich mal zu vergessen. Funktionierte ganz gut, habe dann nicht mehr viel an sie gedacht und dachte ich wäre über sie hinweg. Jetzt muss ich zwangsweiße (wegen Unterrichtstörung, wohl von der Langeweile) neben ihr sitzen und in den letzten Wochen habe ich festgestellt, dass ich sie eigentlich noch genauso mag wie zuvor. Einzige gute Nachricht: Sie denkt ich mag sie nicht mehr und ich habe ein Buch gelesen, okay das ist jetzt peinlich… naja „Wie bringe ich eine Frau dazu sich in mich zu verlieben“ wo ich allgemein mal gelernt habe wie eine Frau tickt. Seitdem ich diese Techniken ein wenig anwende kann ich mit ihr SUPER reden und alles. Gibt mir auch sozial ein wenig Halt und ist meiner Meinung nach ein guter Schritt. Auch wenn ich durch das viele Reden mit ihr sie wieder mag und bald wieder so verzweifelt werde wie im Sommer 2005, wo ich von mir selbst glaubte Depressionen zu haben, weil es mir wirklich dreckig ging. Der ganze Depressions-Schmarn in den ích mich selber ein wenig reingeredet habe, gefiel meinen Freunden gar nicht, aber das Verhältniss zu ihnen hat sich dann schon wieder normalisiert.

Okay das war gerade ganz schön viel Gelabere aber naja jetzt weiß sogut wie jeder meine Situation besser als viele andere.

Wie ist denn dein Verhältnis zu

deinen Eltern? Kannst du offen mit diesen über deine Probleme
reden und hast du das Gefühl, hier Unterstützung, Zuneigung
und Wärme zu erfahren?

Reden kann - und will - ich ehrlich gesagt nicht mit Ihnen. Beim Thema Schülerstudium und so sind sie sehr kooperativ und wollen mir helfen, als ich sie aber nach professioneller Hilfe wegen meiner anderen Probleme, also nach einem Psychologen, fragte, reagierten sie mitunter eher komisch, aber sie sagten wir können es mal versuchen. Aber Probleme mit Freunden etc. kann ich mit ihnen nicht besprechen.

Dich als Konsequenz weiter zurückzuziehen fände ich schade.

Da bin ich zweigespalten. Ich bin zwar wirklich sehr gerne in Gesellschaft (wirklich) aber habe Angst mich irgendwie dumm zu benehmen oder von anderen ausgegrenzt zu werden, was viele Leute ganz extrem machen, so dass sie sich einfach mit dem Rücken zu mir stellen sodass ich nicht mit ihnen reden kann. Zwar ist das eher Spaß als ernst, das weiß ich auch, unangenehm ist es aber trotzdem und ich hab Angst, dass mir sowas auch außerhalb der Schule passiert. Trotzdem sehe ich mich irgendwie wie der „Einsame Wolf“ der alleine am Weitesten kommt.

Sorry für den langen Post und bevor wieder das mit Rechtschreibung kommt. Ich bin unter Zeitdruck und habe keine Zeit das Ganze nochmal zu lesen also einfach mal die Fehler die ihr findet behalten :wink:

ich hab da mal ne off-topic-Frage - wann ist man hochbegabt?

Grundsätzlich gilt mal etwa ab einem IQ von 130 als hochbegabt. Es gibt aber andere Formen der Hochbegabung, von denen ich jetzt genauer leider nichts weiß, die nicht durch einen klassischen IQ-Test erfasst werden können.

Im Grunde gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder Du
steigerst Dich da immer weiter hinein, oder Du schaffst es, da
wieder herauszukommen. Du solltest Dich in kleinen Schritten
dem größeren Ziel annähern.

Sind wir absolut der selben Meinung :smile:

Was die Sprachwahl angeht: Wie wäre es, wenn Du die
Landessprache des Landes erlernen würdest, das Dich am meisten
fasziniert? Das wäre die USA. Englisch allerdings kann ich bereits ziehmlich gut, auch weil ich durch mein Hobby Basketball zu 50% auf englischen Websites surfe.

Sonst faszinieren mich kaum Ländern. Russland ist natürlich beindruckend wegen dem endlosen Land aber das wäre eher was für ein einmaliges Reiseziel nicht für das erlernen der Sprache.

Wie wäre es z.B. mit Golf? Heutzutage gibt es für Jugendliche
viele Möglichkeiten, diesen Sport preiswert kennenzulernen.

Wow du bist wirklich gut. Tatsächlich habe ich im Alter von bereits 9-13 oder so Golf gespielt. Hier wirds aber wieder interessant. Golf, eigentlich der perfekte Sport für Jemanden, der eher alles alleine anpackt und am liebsten alleine bis zum geht nichtmehr trainiert, wurde da aber umgedreht. Übernachtungspartys (mein Horror), Gruppenspiele, alles war in Gruppen zu machen. Deshalb habe ich aufgehört, obwohl wenn ich heute zurückdenke, ich Golf immer als Spaß empfunden habe. Ich wurde in eine Gruppe gedrängt. Was ich noch von mir sagen sollte, ich bin sehr ehrgezig. Gerade bei Sport ist es so, dass ich am liebsten 5 Stunden trainiere würde und dann etwas auch perfekt beherschen will. Wenn ich lange trainiere und dann den selben Schlag versaue wenns zählt, dann treibt mich dann in den Wahnsinn. Bei Golf ist das sogar noch schlimmer, weil man das Ergebniss direkt sieht, als beim Basketball. Trotzdem machte es mir Spaß, weil ich da alleine trainieren wollte so viel ich konnte. Beim Basketball habe ich alleine auch 3-4 Stunden am Tag trainiert, aber is ja ganz klar, dass daraus nichts wird. Es ist ja ein Teamsport. Das wollte ich einfach nicht wahrhaben, ich habe 5 Stunden alleine gespielt und war im Spiel mit anderen immernoch gleich schlecht. Hat damit zu tun, dass mein Idol, der wohl beste Basketballer aller Zeiten, jmd. ist der offenbar jeden Tag alleine an sich arbeitet bis zum geht nichtmehr. Das dieser Spieler Profi ist und ich nicht das war mir nicht ganz bewusst. Es gab sogar eine Geschichte, dass dieser Spieler nach einem schlechtem Spiel um 4Uhr nachts noch alleine an seinen Fähigkeiten arbeitete. Das hat mich unglaublich fasziniert

Hallo Mathias!

Kennst Du die Seiten von Dr. Gumpert?

Vielleicht findest Du Dich in der beschreibung der sogenannten „Underachiever“ wieder.
Dazu im Text weiter nach unten scrollen:
http://www.dr-gumpert.de/html/probleme_der_hochbegab…

Zudem könntest Du Dich nochmal mit dem Schulpsychologen besprechen, der Dich getestet hat.
Es ist immerhin möglich, dass Du mit einer Behandlung, z.B. Gesprächstherapie, an Deinem eigenen Selbstbild arbeiten kannst und dann Deine besonderen Begabungen gut zu nutzen lernst!

Angelika