Hallo Gernot,
um das Leben nach dem Tod kümmere ich mich, wenn es so weit
ist.
wenn es dann nur nicht zu spät ist.
Erst mal ist das Leben hier unten dran - damit habe ich
eigentlich schon genug zu tun.
Also das läuft bei mir so nebenbei 
Und wenn ich das hier unten so hinbekomme, daß ich selber
ehrlich in die Augen schaien kann dabei, dann habe ich auch
keine Angst vor dem, was danach kommt.
Ich denke mal, was dann zählen wird, ist ja vorrangig das, was
ich getan oder nicht getan habe.
Leider nicht.
„Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, daß jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.“ (Joh.3,3)
Und wenn ich mir jesus
ansehe, dann sehe ich da in allererster Linie einmal eine
wahnsinnige Liebe zu den Menschen. Für sie nahm er sogar das
Kreuz, um sie zu erlösen. Das sollte man nicht vergessen.
Aber er knüpfte eben auch daran eine Bedingung:
„Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ (Joh.3,16)
Und ‚an ihn glauben‘ meint mehr, als nur an seine Existenz zu glauben.
„Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.“ (Matth.7,21)
Allerdings war er auch Mensch an dieser Stelle. Und zhwar ein
sehr lebensbejaender Mensch. Er hat nicht verlangt, daß wir
ständig vor Frömmigkeit im Staub liegen.
Davon war nie die Rede.
Und er sagt „Gib des
Kaisers, was dem Kaiser ist.“ Da steckt viel mehr drin, als
man glaubt, denke ich. Da steckt nämlich auch die Anerkenntnis
drin, daß das Leben auf Erden nicht nur aus der Anbetung
Gpottes sondern auch aus sehr irdischen Dingen besteht.
Dem widerspreche ich nicht.
Natürlich ist Harry Potter kein christliches Lehrbuch. Soll es
aber auch gar nicht sein. Es ist kurzweilige Unterhaltung -
mehr nicht. Und ich kann mir nicht vorstellen, daß das so
schlimm sein sollte.
Die Grenze ist sicher fließend. Wer weiss, wie weit er gehen kann?
Was also ist schlecht dann an Geschichten, in denen das Gute
über das Böse siegt? In denen jemand mit leidenschaft für das
Gute kämpft - so leidenschaftlich, daß man sich ein Stück weit
auch dort finderfinden möchte?
Es sind die Mittel.
Nicht umsonst gilt der Satz „Der Zweck heiligt die Mittel.“ als völlig unchristlich.
Zumal ich ja nicht weltfremd bin und auch die Alternative
sehe. Die Alternative heißt ja nicht Potter oder die Bibel.
Die Alternative für die heutige Jugend heißt ja Potter oder
gar nichts lesen - oder allenfalls irgendwelche ziemlich
blöden Comics. Und das gefällt mir nun echt überhaupt nicht.
Das ist leider Realität.
Mag ja sein, dass es pädagogisch wertvoll erscheint, HP zu lesen. (Hauptsache sie lesen)
Aber es ist christlich-theologisch nicht empfehlenswert.
Und darum ging ja die Diskussion.
Gruss Harald