Hallo,
bei mir ist neulich die Frage aufgekommen, ob ich mein Kind
taufen lassen will.
Hallo,
ich hoffe, Du bekommst keine Probleme mit der Frage, ob Dein
Kind einmal Mathematik lernen soll oder nicht.
Das kannst du doch gar nicht vergleichen. Wenn ich nix mit Religion am Hut habe, kann ich trotzdem einen Beruf erlernen und komme ich Leben zurecht. Wenn ich aber kein Mathe kannst dann stehe ich zumindest mal ohne Schulabschluss da…
Religion - egal welche - bietet Ein Werteprogramm und
Anschauungen zur Lebensgestaltung.
Und ein Atheist kann sein Kind nicht nach Werten erziehen? Kann nicht auch sein Kind anständig und bewusst erziehen? Krasse Einstellung.
Ich meine, man sollte
Kindern dieses Wissen wenigstens angebotsweise vermitteln,
Das kann ich aber auch ohne, dass ich mein Kind taufen lasse. Es kann ja z.b auch so am Religionsunterricht teilnehmen.
später können sie immer noch entscheiden, ob sie den Glauben
beibehalten, konvertieren, ablehnen oder sich selber einen
Glauben zurechtbasteln.
Du musst doch aber zugeben, dass es in der Regel so ist, dass das Kind den Glauben beibehält den es vom Elternhaus mitbekommt. Klar gibt es Ausnahmen, aber die Regel ist eben so. Und ich will meinem Kind da eigentlich mehr Spielraum lassen.
Eltern kommen sich immer sehr modern
vor, wenn sie Religion von ihren Kindern fernhalten mit der
Begründung: mein Kind soll später über seinen Glauben selbst
entscheiden.
Vielleicht ist es auch einfach die Aufklärung, die Eltern dazu veranlasst.
Nachdem das Kind aber kein Religionskenntnisse
hat,über was soll es da entscheiden? Um Entscheidungen treffen
zu können, muss man über Wissen verfügen.
Da ist eine Taufe aber eindeutig zu einseitig. Sicher wird mein Kind verschiedene Religionen kennen lernen und darf sich in der Schule auch selbst aussuche, welchen Unterricht es besuchen will.
Darum habe ich mich mal mit meinem Glauben und der Kirche
befasst. Dabei habe ich mir ein paar Fragen gestellt zu denen
ich gerne noch weitere Anregungen/ Meinungen oder
Gedankengänge hätte.
Warum soll ausgerechnet das Christentum die einzig wahre
Religion sein? Wenn ich in Indien geboren wäre, würde mein
:Kind Hindu werden.
Warunm eigentlich? In Indien gibt es auch Moslem, Christen,
Juden usw. Niemand zwingt Dich mit der Masse zu schwimmen.
Klar. Ich will damit sagen, dass die Wahrscheinlichkeit das ich ein Hindu bin, wenn ich in Indien geboren wäre, deutlich höher ist. Und hier in Deutschland leben bekanntlich auch Moslems und Hindus. Das ist also kein Argument für das Christentum als einzig wahren Glauben.
Würden wir in der Türkei leben, wären wir
Moslems.
Warum wohl? Weil man Andersgläubigen bewußt das Leben schwer
macht.
Ist das eigentlich hier in Deutschland mit den Christen auch so?
Du Glückliche lebst in Deutschland und mußt nicht Christ,
Moslem oder Buddist werden. Wir haben Religionsfreiheit und Du
kannst wählen, ob Du Christ, Moslem oder Buddist oder nach
eigener Facon selig werden willst.
Mich schreckt ab, das ein Glaube immer sehr regional ist.
Das trifft wohl für Deutschland nicht zu, in der Türkei
würdest Du Probleme bekommen einen anderen Glauben als den
Islam anzunehmen, in Deutschland kannst Du wählen.
Ach und wenn ich jetzt mein Kind als Deutsche beschneiden lasse und er plötzliche Jude oder Moslem wird, findet das hier kein Deutscher komisch?
Aus
geschichtlichen Gründen gibt es freilich mehr Angebote im
Christlichen Glauben, aber wenn Du eine andere Religion
auswählen willst wirst Du sicher, wenn auch umständlich,
andere Angebote finden. Das ist wie mit der Sprache: aus
geschichtlichen Gründen wird in unserem Land Deutsch
gesprochen, aber wenn es Dich stört kannst Du auch Urdu lernen
und in dieser Sprache versuchen zu kommunizieren.
Warum wird immer versucht mit aller Gewalt Anhänger für seine
Religion zu finden? Jede Religion wirbt für sich und droht mir
mit Strafe, wenn ich mich gegen sie entscheide. Am wenigsten
fühle ich mich von den Buddhisten bedroht. Denen ist es
ziemlich egal ob ich glaube oder nicht.
Ich glaube, Du hast den Buddismus doch nicht richtig
verstanden. Den Buddisten wie hier den Christen ist es wohl
ziemlich egal, wie und was Du glaubst, den Religionen sei aber
der Hinweis erlaubt: wenn Du Dich daneben benimmst dann drehst
Du als Wiedergeborener noch ein paar Ehrenrunden als Paria
oder bratest in der Hölle…!
Ich habe auch kein Loblied auf die Buddhisten gesungen. Ich habe nur erwähnt, dass die mich am wenigsten für ihre Religion werben wollen.
Der Christ droht mit Fegefeuer, der Moslem mit dem heiligen
Krieg und Scientology erklärt jeden nicht - Änhänger gleich
für geisteskrank.
Ich habe das Kind nicht taufen lassen.
Ja, ja, die Angst der Eltern, den Kindern was falsches
anzuerziehen, daher lieber nicht erziehen! Du machst Dir
wenigstens Gedanken, ob Du Dein Kind taufen lassen sollst.
Dann unterlässt Du es aber, weil Du Dich nicht ernsthaft mit
Religion auseinandersetzen willst sondern oberflächlichen
Argumenten von Religionsgegnern anhängst und verweigerst
Deinem Kind ein Stück Kultur, Lebenskonzept, Lebensinhalte.
Ne ich setzte nur meine Schwerpunkte anders. Mein Kind muss nicht auf Verhütung verzichten und sich stur nach einem Stück Papier richten. Mein Kind kann auch ohne Religion ein anständiger Mensch werden. Ich selber wurde getauft und hatte nie wieder Kontakt mit der Kirche. Bin vor ein paar Jahren bewusst ausgetreten, weil ich mit der Kirche absolut nicht konform bin. Trotzdem bin ich ein anständiger Mensch.
Deine Aufgabe ist nicht, dieser oder jener Religion ein
Mitglied zuzuführen, aber als Eltern solltet ihr dem Kind
Angebote machen,
Dadruch, dass ich es aber taufen lasse treffe ich doch gleich eine Entscheidung und mache kein Angeobt mehr. Ein Angebot wäre mit dem Kind in einem gewissen ALter, eine Mosche und Kirche zu besuchen, ihm die verschiedene Religionen zu erklären und ihn dann wählen zu lassen. Mit der Taufe hat er aber keine Wahl mehr. Da ist es schon entschieden.
so das es später selbst entscheiden kann, wie
es leben und was es glauben will. Du hast ihm einen Teil
dieser Entscheidungsmöglichkeit genommen.
Dadruch, dass ich ihm nur einen Glauben, nämlich das Christentum, nahe bringe nehme ich ihm die Entscheidung alle Religionen frei kennen zu lernen? Das ist absolut nicht schlüssig und völlig an den Haaren herbei gezogen.
Das Christentum passt
einfach nicht zu uns…vielleicht sind wir Buddhisten 
Und wegen solcher krauser Gedanken verweigerst Du Deinem Kind
eine religiöse Erziehung? Hoffentlich hälst Du Dein Kind nicht
von der Mathematik oder einem anderen Wissensgebiet ab, bloß
weil Du es nicht verstehst!
Es ist ein Unterschied ob ich etwas beweisen oder glauben kann. Keiner zwingt mich zu glauben und ich muss es auch nicht tun. Ich für mich, weiß noch nicht was ich glauben möchte und werde mich daher nicht festlegen. Aber ich weiß, dass 1+1= 2 ist. Das muss ich nicht glauben.
Und jetzt bitte nicht der Satz, dass wüsste man auch nicht.
Ein bisschen Realitätssinn sollte man sich trotz Religion schon noch behalten.
Gruß Lulea
Gruß Lulea