Gewalt und Kinder leiden lassen

hallo

siehst Du, und ich bekomme das Kotzen, wenn Eltern mit ihrer
Fehlerlosigkeit kokettieren. Dass man nie und nimmer auf
keinen Fall und in keiner Situation auch nur einen Klapps auf
die Finger geben darf, weil das ach so zarte Seelchen ja dabei
Schaden nehmen könnte.

Wer sagt, dass er seine Kinder nicht schlägt, der kokettiert doch nicht! Und von zarten Seelchen hat hier auch niemand geschrieben.

Ich kann solche Reaktionen wie Deine nur mit Neid erklären. Denn niemand hier möchte seine Kinder schlagen. Einige tun es in Ausnahmesituationen trotzdem. Andere aber nicht.

Ich habe meiner Tochter den Hintern
versohlt, weil sie auf die Straße gelaufen war und fast
totgefahren worden ist. Sie ist nie wieder auf die Straße
gelaufen, ohne zu schauen.

Wenn sie alt genug war, um die Situation zu begreifen, dann wäre sie wohl auch ohne Schläge genug erschreckt. War sie aber noch jünger, dann hast Du nicht gut aufgepasst…

Bin ich deswegen eine schlechte
Mutter? Hat sie deswegen einen Schaden davongetragen?

Das kannst nur Du selber beantworten. Es spricht auf jeden Fall nicht für Dich… (was aber nicht heisst, dass Du sonst nicht eine super Mama bist :wink: )

Gruss,
coco

Hallo Brenna,

Du und Deine Kinder haben in ihrer Kleinkindzeit nie versucht,
ihren Willen durch Hauen, Kneifen oö zu bekommen??? NIE???

das habe ich nicht behauptet. Es ist aber eine Frage der Erziehung, ob die Kinder auch andere Lösungsmöglichkeiten für Konflikte erlernen oder ob die Möglichkeit, Gewalt gegen einen anderen auszuüben, Bestandteil ihres Verhaltensrepertoires bleibt. Meiner Erfahrung nach ist es Kindern mit dem Eintritt in den Kindergarten durchaus möglich, gewaltfrei mit anderen umzugehen.

Was mich an dieser Diskussion erstaunt, ist nicht, dass jemand in seiner eigenen Hilflosigkeit einmal seinem Kind gegenüber übergriffig wird, sondern dass so viele ihr Verhalten nicht reflektieren, es sogar als Norm darstellen und nicht akzeptieren, dass es für Eltern in Stresssituationen durchaus auch andere Möglichkeiten zu handeln gibt.

Grüße

=^…^=

Prust:

Wer
schlägt hat keine Argumente mehr.

Hallo Wiz,

Sorry, aber in welcher Welt lebst Du? Wenn ganz
durchschnittlichen Eltern die Hand ausrutscht reden wir nicht
von „gehen die Argumente aus“, im Sinne von „das Kind hat dann
wohl offensichtlich hier argumentativ die Oberhand“, sondern
davon, dass es um so Dinge geht wie: „Wenn Du mir/anderen weh
tust, und das ganz banale Argument, dass man dies nicht tut
weil es weh tut/gefährlich ist, auch beim wiederholten Einsatz
nicht verfängt, es eben auf die actio-reactio Schiene geht“,
oder Kindern die Gefährlichkeit von Situationen klar zu
machen, die sie verstandesmäßig noch gar nicht erfassen
können, …

Du möchtest Kindern beibringen, dass man anderen nicht weh tun soll, indem Du ihnen weh tust?

Meinst Du ernsthaft, dass das funktioniert?

Grüße

=^…^=

Genau das ist der Auslöser. Erinnert sich einer von euch
beiden daran, was VOR dem Auskippen alles passiert ist?

Nichts weiter - ich war geraume Zeit alleine in der Küche gewesen. Etwaigen Stress bei der Arbeit etc.pp kann ich natürlich nicht ausschließen, aber selbiger dürfte ja wohl noch weniger eine Rechtfertigung für Schläge sein.

was ich stoisch ertrug, um mich, als sie endlich
aufgehört hatte, umzudrehen und zu sagen: „Hä hä, hat ja gar
nicht weh getan!“

Genau, aber ihr.

Zumindest ist sie über sich selbst erschrocken und hat sich zurückerinnert, wie es für sie war, als sie von ihren Eltern geschlagen worden ist. Der Vorfall hat sich auch bei meinen Geschwistern nie wiederholt.

Mal eine Gegenfrage: Woran liegt es wohl, das es auch Leute gibt, die es schaffen, ihre Kinder ohne Schläge zu erziehen? Sind das Übermenschen? Oder ihre Kinder brave Engelchen? Ich denke eher nicht.

=^…^=

Meinst du nicht, dass manch einer es so langsam albern auffallend finden mag, wie sehr du bei jedwedem Thema auf meine Beiträge anspringst?

Warum ist Freiburg denn Kriminalitätshauptstadt?

http://fudder.de/artikel/2011/03/01/kriminalstatisti…

Wenn du dich näher mit der Thematik beschäftigt und nicht nur Bestätigung für dein felsenfestes Weltbild gesucht hättest, wüsstest du, dass der Grund dafür im Wesentlichen in der ungewöhnlich hohen Zahl an Fahrraddiebstählen liegt. Außerdem geht in die Statistik jede unangemeldete Demo, egal wie friedlich sie sein mag, ein.

=^…^=

Scheinbar sind Verzweiflungstaten im Alltag häufiger als gedacht.
Aber sind Überforderung und Verzweifelung eine ausreichend gute Entschuldigung?

Vielen Dank für die Definition übrigens. Mich erschreckt das Posting, auf das wir uns beziehen. Ich interpretiere sicherlich, aber ich lese in diesen Zeilen nichts von Scham oder Reue. Ich lese das Verständnis grundsätzlich richtig gehandelt zu haben.

Wie Tokei-hito gehöre ich zu der Generation, die von ihrem
Vater dann und wann eine Ohrfeige oder einen Katzenkopp oder
was auch immer bekommen haben und ich habe nicht das Gefühl,
dass es mir großartig geschadet hätte.

Ich muss doch sehr bitten - Katzenköpfe sind nicht gewalttätig!

glaube ich dennoch,
dass ein gelegentliches (seltenes) Ausrutschen der Hand keine
so schweren Schäden anrichtet wie mancher zu glauben scheint
und als Markierung einer klaren Grenze auch für das Kind einen
gewissen Wert hat.

Leider geht es dabei aber gar nicht darum, dass das Kind grundsätzlich die Grenzen der Eltern erkennt, versteht und aus diesem Verstehen heraus auch respektiert.

In der jeweiligen Situation geht es - von dem eigenen Frustabbau abgesehen - nur und ausschließlich darum, unerwünschtes Verhalten abzustellen. Will meinen: Mit jeder Ohrfeige oder Schlag auf den Po wird versucht, den Willen des Kindes zu brechen.

Kinder können das mitunter übrigens durchaus schon durchschauen - in lang vergangenen Kätzchentagen überkam es meine Mutter und sie „versohlte“ mich gründlich (als Strafe dafür, dass ich ein Paket Zucker in die Milch gekippt hatte - kein Witz!), was ich stoisch ertrug, um mich, als sie endlich aufgehört hatte, umzudrehen und zu sagen: „Hä hä, hat ja gar nicht weh getan!“

Gewaltfreie Erziehung mag etwas langwieriger sein und auch nicht solch scheinbar durchschlagende Wirkung haben, aber mir ist es, ehrlich gesagt, lieber, dass meine Kinder wirklich verstehen , welche Regeln es warum gibt, und sie sich nicht nur daran halten, weil ich gerade in der Nähe bin und sie Angst vor mir haben.

Grüße

=^…^=
*friedfertig*

Es ist wirklich sinnlos…

In keiner dieser Fälle wird einem Erwachsenen ein ernsthafter
Vorwurf gemacht, wenn er eine Ohrfeige verteilt.

Wie bitte?
Das ist schlichtweg falsch.

Mittlerweile glaube ich auch an Schlichtheit - aber das ist ein anderes Thema.

Sollte es wirklich jemals so weit kommen, daß der Staat glaubt derart tiefgreifend in die zwischenmenschlichen Beziehungen eingreifen zu müssen, werde ich wohl von meinem grundgesetzlich verbrieften Recht auf Widerstand gebrauch machen…

Jule hat es oben sehr schön auf den Punkt gebracht - und die anschließenden Äußerungen zeigen mir, auf welchem Niveau hier diskutiert wird.

Stefan

Moin,

Man ist jedoch kein Verbrecher, wenn es im Einzelfall mal
dazu komund noch einmal: keiner von den Befürwortern ist der
Meinung, dass man sein Kind mit Schlagen, Klappsen oder ä.
erziehen soll.

Du musst nicht schreien. Ist das die Vorstufe zu: wenn dir mal was ernst ist?

Wenn jemand sein Kind nicht mit schlagen, klappsen und so weiter erziehen will, warum macht er es dann? Man kann sowas schließlich lernen. Wer schwimmen will, der lernt das ja auch.

Und: Die Erziehungsberatungsstelle hätte den
Kopf geschüttelt, wenn ich damals angekommen wäre, als ich
meine Tochter wegen des „Aufdiestraßelaufens“ den Hintern
versohlt habe. Die haben sicher wichtigere Sachen zu tun.

Ja, mit den Eltern, die besser damals schon gekommen wären.

Muss man solche Eltern denn tatsächlich erst vor den Richter
zerren, damit sich ein Unrechtsbewusstsein einstellt?

Auch die Richter haben besseres zu tun.

Ja, mit den Kindern (und späteren Erwachsenen), deren Eltern besser vorher schon gekommen wären.

Gruß
M.

Was möchtest du mir damit sagen?

=^…^=

Hi nochmal!

Mittlerweile glaube ich auch an Schlichtheit - aber das ist
ein anderes Thema.

Verstehe ich nicht. Wenn das eine unterschwellige Beleidigung sein soll, brauchst du Dich weiter unten nicht über das Niveau dieser Diskussion zu beschweren. Ich habe in keiner Weise dazu Anlaß geboten.

Sollte es wirklich jemals so weit kommen, daß der Staat glaubt
derart tiefgreifend in die zwischenmenschlichen Beziehungen
eingreifen zu müssen, werde ich wohl von meinem
grundgesetzlich verbrieften Recht auf Widerstand gebrauch
machen…

Das tut der Staat. Er hat das Gewaltmonopol, alles andere ist Selbstjustiz. Und erst, wenn Deine Gesundheit und Dein Leben in Gefahr ist (und Du keine Chance hast, Dich der Situation zu entziehen), dann wird eine Ausnahme gemacht.
Was im Übrigen bei einem Kleinkind kaum zutreffen kann.

Jule hat es oben sehr schön auf den Punkt gebracht - und die
anschließenden Äußerungen zeigen mir, auf welchem Niveau hier
diskutiert wird.

Die Aussage ist mir zu allgemein. Störst du Dich an einer Aussage dort, dann antworte dort und übertrage das nicht auf andere Leute hier.

Nunja, wir können entweder über die Sache diskutieren oder alle beleidigt das gegenseitige Niveau beklagen…

Grüße
kernig

Was würdest Du übrigens zu einer Erzieherin oder einer
Lehrerin sagen, die Deinem Kind den Hintern versohlt, um ihm
„Grenzen aufzuzeigen“?

steht das zur Debatte?

Erzieherinnen und Lehrerinnen sind ebenfalls mit der Erziehung von Kindern beauftragt.

Warum sollten sie also nicht auch etwas machen, was manchen Eltern mitunter als probates Erziehungsmittel angesehen wird?

Oder fühlt sich der Gedanke, dass eine Erzieherin dein Kind schlägt, vielleicht doch etwas komisch an?

=^…^=

Voraussetzung ist natürlich, dass man Kinder von Anfang an wie
vernunftbegabte Menschen behandelt.

Wollen wir das auch für Poster gelten lassen, die eine andere
Meinung haben?

Bist du sicher, dass du das kannst?

=^…^=

Wenn der Satz die von dir vermutete Bedeutung hätte, dann stünden da:

auch bei häufigen leichten Körperstrafen wie Ohrfeigen bestehen für die betroffenen Kinder und Jugendlichen erhöhte Risiken

Da steht aber:

auch bei den häufigeren leichten Körperstrafen wie Ohrfeigen bestehen für die betroffenen Kinder und Jugendlichen erhöhte Risiken

Man muss kein Genie sein, um zu verstehen, dass damit gemeint ist, dass leichte Körperstrafen häufiger vorkommen als schwere.

Weil das nicht mal die Bundesregierung so sieht.
http://www.bmj.de/SharedDocs/Downloads/DE/broschuere…

Zitat aus der Broschüre:

Aus internationalen Studien wissen wir seit langem um die erheblichen negativen Folgen von Gewalt in der Erziehung. Nicht nur bei schweren, sondern auch bei den häufigeren leichten Körperstrafen wie Ohrfeigen bestehen für die betroffenen Kinder und Jugendlichen erhöhte Risiken

Hi

Das ist nur eine Seite der Medaille, die andere Seite ist: „Gewalt ist ein adequates Mittel um meinen Willen durchzusetzen solange ich weiß, dass der andere Schwächer ist“.

Mit solchen Leuten würde ich nicht verkehren wollen.

lg
Kate

Auf S. 7 steht, warum die Broschüre an unserem Thema vorbeigeht, r

Das möchtest du sicher erläutern.

Und davor auch noch Kapitel 3 lesen:

Aus internationalen Studien wissen wir seit langem um die erheblichen negativen Folgen von Gewalt in der Erziehung. Nicht nur bei schweren, sondern auch bei den häufigeren leichten Körperstrafen wie Ohrfeigen bestehen für die betroffenen Kinder und Jugendlichen erhöhte Risiken

=^…^=

guter Vergleich. Erklär uns strunzdummen
Erziehungsflachpfeifen doch mal, wie das geht, du Konifere!

*lautlach*

http://de.wikipedia.org/wiki/Koniferen

Ja, klar - wenn bei einer Demo ein paar Leute Steine werfen o.ä., bedeutet das natürlich zwingend, dass sie im Kindergarten schon Molotow-Cocktails gebaut haben, um sich auf das wahre Leben vorzubereiten. Um mich einmal auf dein Argumentationsniveau einzulassen.

=^…^=

Bitte schau Dir mal den Film „Das weiße Band“ an. Da bekommst Du diese Sätze zuhauf. (und natürlich entsprechende Konsequenzen dieser erziehungsart - aber ist alles nur film, nicht real…)