Gewalt und Kinder leiden lassen

Sind wir hier in einer Sachdiskussion oder im
Deutschunterricht?

Das „gelegentlich“ hatte ich ihr schon als Definition reinkopiert. Warum sie das nun noch mal verwendet…

3 Like

Junge, machmal hab ich das Gefühl, Du hast selber Kinder… Hab letztens eine Grundschullehrer-Freundin geschockt, als ich ihr gestand, meiner Tochter gelegentlich paar vor den Latz gegeben zu haben. Jeweils nach 3 Stunden TrotzSchreiTerror, der durch nichts anderes zu unterbrechen war. Im Alter von 3-6 Jahren nahezu tägliche Show gewesen (das schreien, nicht das schlagen). Jetzt ist sie 9, zuckersüß und es ist ihr ziemlich peinlich, wenn ich ihr Videos von damals vorführe.

palma

Ich glaube nicht das jemand der sich hier wie ein Pöbel
verhält
dies nicht auch an Kindern mal auslässt.

Mir kamen heute Nacht die Begriffe:

militanter Pazifismus &
aggressive Nachsichtigkeit

in den Sinn.

Ich träume schon von diesem Irrsinn.

„Ey ihr Deppen, wißt ihr nicht, dass Prügeln hier VERBOTEN ist? Man sollte Euch die Kinder wegnehmen!“

T

3 Like

es gibt eine erschreckende Studie zu diesem Thema, ganz aktuell
http://www.eltern.de/kleinkind/erziehung/ohrfeigen-k…

Ich konnte die Ergebnisse erst nicht glauben, aber Postings wie Deins - triefend vor Selbstgerechtigkeit - verdeutlichen, dass dies eben doch Alltag ist in vielen Familien.

3 Like

Kinder leiden unter sich…

aber erklärt es mir die Übervorsichtigkeit vieler
moderner Eltern und die schleichende Änderung in der
Moralisierung in Deutschland? Wie du so schön sagst: weil
nicht sein kann was nicht sein darf? Setze ich dann innerlich
dagegen: was ist ein Sandkasten-Schüppchen gegen eine Bombe?
Was ist ein modernes Handy im Vergleich zu Hunger und
Obdachlosigkeit und Todesangst und Folter? Woran verzweifeln
unsere Kinder heute im Vergleich zu den Kindern der
(Nach)Kriegszeit? Und worüber zerbrechen sich heute Eltern die
Köpfe? Irgendwie absurd.

Heute drängeln die Kinder die Lehrer zur Seite, wenn sie in den Raum wollen, lachen und spaßen, statt den Unterricht beginnen zu lassen und geben zerfledderte Zettel ab.
Der Abschluß ist einigermaßen egal…

Man nennt das heue „lebhaft“ oder ist genervt.

Bei AUsflügen ind en Wald funktionieren Gruppenspiele nicht mehr, weil 50% der Kinder nicht imstande sind, die Regeln anzuhören und zu befolgen.
Jedes treibt seine eigene Posse.
Strafen kann man nur duch Abbruch der Aktion.

Somit gehen weitere Möglichkeiten verlustig, bei denen man erfahren könnte, wie schön es in einer funktionierenden Gruppe ist.

Gewalt fängt nicht mit
Schreien an und hört mit Schlagen auf.

Das sehe ich genauso. Kindern die Erfahrung der Natur zu nehmen ist auch Gewalt. Ganz subtil und nett. Lieber Fernsehen und saubere Kinder als Stromer, die nicht rechtzeitig von der Ralley nach Hause komen.

Ausserdem muss ich grade am Milgram denken …

Das fiese an verhinderten Erfahrungen ist ja, dass sie ganz leise und perfide daherkommen… Keiner merkt überhaupt, dass was fehlt. Aber die Kinder drehen duch aus Bewegungsmangel und optischer Überforderung…

T

3 Like

Nee. Offen behauptet nicht.
Aber immer wieder impliziert.

Und das ist das, was uns (die „Klapsbefürworter“) langsam nervt.

T

3 Like

Hi,

.

Ich kann solche Reaktionen wie Deine nur mit Neid erklären.
Denn niemand hier möchte seine Kinder schlagen. Einige tun es
in Ausnahmesituationen trotzdem. Andere aber nicht.

Ich habe meiner Tochter den Hintern
versohlt, weil sie auf die Straße gelaufen war und fast
totgefahren worden ist. Sie ist nie wieder auf die Straße
gelaufen, ohne zu schauen.

Wenn sie alt genug war, um die Situation zu begreifen, dann
wäre sie wohl auch ohne Schläge genug erschreckt. War sie aber
noch jünger, dann hast Du nicht gut aufgepasst…

entschuldige, aber bei solchen Aussagen krieg ich das Kotzen!

Kinder sind nicht immer berechenbar und man kann sie nicht 24 h rund um die Uhr betüddeln. Es kann immer etwas passieren.

Sind jetzt Eltern tödlich verunglückter Kinder selbst schuld, weil sie nicht gut aufgepasst haben?

Gruß
Tina

3 Like

Hi,

Habe ich doch erklärt. Bitte keinen Hickhack - danke.

Du schriebst Du weißt es.

Aber worin besteht der Unterschied genau in Deinen Augen?

In der Lernfähigkeit, beispielsweise. Auch darin zu
unterscheiden zu können was richtig und falsch ist.
Situationen bewußt zu gestalten beispielsweise. Bewußt seine
Grenzen auszutesten ebenso.

Ein Krimineller geht auch bewusst klauen. Deshalb darf er auch
nicht geschlagen werden. Auch ein geistig Behinderter kann
dazulernen.

Wiz hat darauf ausführlich geantwortet, lies es Dir nochmals durch.

Haben etwa Kriminelle mehr Respekt verdient als Kinder?

Wollen wir diese Diskussion sachlich führen oder polemisieren?

Ich nenne Beispiele, Du versuchst Nebenschauplätze
aufzumachen.

Nein, Du wirst polemisch, ich bemühe mich sachlich zu bleiben.

Fragst Du ernsthaft?

Ja. Hast Du Dir die Definition von körperlicher Unversehrtheit durchgelesen? Hier geht es weder um staatlich angeordnete Zwangskastrationen noch um Folter.

Was würdest Du tun, wenn Dein Chef Dir

einen Klaps als Strafe versetzen würde? Ihn anzeigen? ok, das
ist auch richtig so und der Grund, warum Du das kannst, hat
mit deinem recht auf Unversehrtheit zu tun.

Mein Chef hätte dann eine Körperverletzung begangen.

Ein Schlag ist ein Schlag. Er wirkt nicht unbedingt über den
Schmerz /(viele Eltern sagen ja auch, sie würden nur so fest
zuschlagen, dass es nicht weh täte -*grusel*, in dem Fall ist
das nämlich kein Ausrutscher mehr, sondern offensichtlich
kalkuliert, aber das ist ein anderes Thema), sondern über die
Demütigung und die Angst davor.

Du versteifst Dich darauf, daß ein Schlag als Erziehungsmittel betrachtet wird. Dem ist nicht so, davon war im gesamten Strang auch nie die Rede.

Und mal nachgeforscht: Wie soll denn ein Klaps auf den Po
sonst verstanden werden? Warum denken so viele, er würde
funktionieren? Doch nur über Machtausübung, Demütigung, Beweis
der körperlichen Überlegenheit und der darin enthaltenen
Drohung.

Warum willst Du nicht begreifen, daß ein Klaps nicht als Erziehungsmittel angesehen wird.

Nimm das Beispiel Inge2, glaubst Du ihr ging es in dieser Situation wirklich darum körperliche Überlegenheit, Macht oder Demütigung auszuüben?

Gruß
Tina

3 Like

Wenn sich ein Kind so benimmt, dann ist bei der Erziehung
schon lange vor der Ohrfeige etwas gewaltig schief gelaufen.

Ja, eben. Eine OF würde da nichts mehr helfen.

Kinder gewaltfrei zu erziehen heißt nicht, dass sie keine
Grenzen erfahren.

Nichts anderes habe ich geschrieben.

Ich meine nur, dass man angesichts solcher Ausfälle Menschen verstehen kann, denen dann die Hand ausrutscht.

Ein Verhalten zu verstehen heißt noch nicht gleichzeitig, es auch gutzuheißen.

Mein Opa hat im Krieg Russen totgeschossen. Ich kann das verstehen, er musste damit seines und das Leben seiner Kameraden schützen, die genauso unschuldig in die Situation gerissen wurden wie seine Gegner.

Aber ich heiße Kriege und Waffen sowie Uniformen und Gleichschritte nicht gut. Mir sind sogar Schützenvereine zutiefst suspekt. Wozu muss man mit einer Waffe, die Menschen oder Tiere töten kann, rumballern?

3 Like

Hai!

Vermutlich war deine Tochter da noch in einem Alter, wo es
deine Aufgabe gewesen wäre, dafür zu sorgen, dass sie nicht
einfach auf die Straße rennen kann.

Du bestätigst immer wieder mit absoluter Sicherheit, praktische
Erfahrungen kannst du nicht haben!

Wie viele Kinder hattest du noch gleich?
Wie viele hast du groß gezogen?

Der Plem

3 Like

Hallo,

wenn Du diese Frage ernsthaft stellst, dann wundern mich viele deiner Äußerungen nicht mehr, denn Du scheinst ein Grundprinzip der Erziehung nicht verstanden zu haben: Kinder sind keine Erwachsenen!

Sie haben ihre eigenen Agressionen noch nicht so im Griff, wie dies Erwachsene haben.

Sie sind Argumenten verstandesmäßig noch nicht in dem Maße zugänglich wie Erwachsene.

Sie können Gefahren noch nicht so einschätzen wie Erwachsene

Sie haben ihre Position in der Gesellschaft noch nicht eingenommen, und können die Positionen anderer noch nicht richtig einschätzen

Sie müssen noch viel lernen - auch mal gegen ihren Willen

Und insoweit gelten für sie andere Regeln. So einfach ist das.

Als nicht mehr PC hat man ja vor einigen Jahren den Begriff des „besonderen Gewaltverhältnisses“ abgeschafft. Aber egal wie man das Ding nennt, war dieser Begriff eigentlich passender als das heutige Sonderrechtsverhältnis, unter dem sich niemand so richtig etwas vorstellen kann. Denn es ging bei dem Gewaltverhältnis nicht um Gewalt im Sinne körperlicher Gewalt, sondern um die Unterordung unter besondere Regeln aufgrund besonderer Rahmenbedingungen. Und ein solches besonderes Gewaltverhältnis triff Kinder im Rahmen der Schulpflicht, wo der erzieherische Auftrag eben auch mit besonderen Mitteln notfalls auch gegen den Willen der Kinder vom Staat durchgesetzt wird, dem in diesem besonderen Fall eben auch andere Möglichkeiten offen stehen als gegenüber einem normalen Erwachsenen, wenn der nicht gerade zufällig im Knast sitzt, Soldat oder Beamter ist.

Aber wie es der Zufall der Historie so will, ist es noch gar nicht so lange her, dass im Sonderrechtsverhältnis der Schüler sogar tatsächlich auch körperliche Züchtigung zulässig war (und da reden wir nicht von dem leichten Klaps auf den Po oder die Finger). Bayern hat erst 1980 ein Verbot ausgesprochen. Die anderen westlichen Bundesländer waren ca. 10 Jahre früher dran. Es gibt aber durchaus genug zivilisierte Länder die solche Verbote bis heute nicht eingeführt haben. Ich empfehle mal den Wikipedia-Artikel zum Thema Körperstrafe. Und die Regelungen im schulischen Bereich, wo es um Eingriffe des Staates geht, haben ja noch eine deutlich andere Qualität als die Frage des innerhalb der Familie bestehenden Erziehungsverhältnisses. So darf ich die Freiheit meiner Kinder tagtäglich weitestgehend einschränken, ohne mich der Freiheitsberaubung schuldig zu machen, wenn ich erwarte, dass sie zum Essen am Tisch sitzen, ich sie nicht bei schlechtem Wetter raus lasse oder sie abends ins Bett schicke. Sie müssen sich sogar erniedrigende Eingriffe in ihre körperliche Integrität gefallen lassen, wenn mal wieder Fieber im Po gemessen werden muss. Ja, Eltern dürfen sogar ungestraft an den Genitalien ihrer Kinder rum fummeln, wenn das nötig ist, um sie beim Wickeln wieder sauber zu bekommen, … auch wenn die Zeter und Mordio schreien. Das solltest Du besser bei einem Erwachsenen nicht gegen dessen verständig geäußerten Willen tun!

D.h. das Leben von Kindern ist weit mehr von elterlichen und spätestens ab Schule auch staatlichen Maßnahmen betroffen und eingeschränkt, als dies bei Erwachsenen der Fall ist, weil es eben notwendig ist. Und es ist keineswegs so, wie hier immer behauptet, dass dabei das Thema „körperlicher Züchtigung“ so vollkommen glasklar und immer schon so gewesen sei, sondern dass wir hier mitten in einem sicherlich positiven Umbruch stecken, in dem wir es allerdings tunlichst vermeiden sollten 1. das Kinde mit dem Bade auszuschütten, und 2. gerade angesichts der positiven Gesamtentwicklung minimale einzelne Verstöße mit der Dramatik zu belegen, wie dies hier geschieht. Und um nicht mehr und nicht weniger als das geht es hier.

Diejenigen, die hier genau dieser Einordnung folgen können, haben sich allesamt sehr differenziert und maximal einschränkend zu dem Thema geäußert. Dem steht leider auf der anderen Seite ein massive pauschalierende Unterstellung von Dingen gegenüber, die gerade ausdrücklich nicht behauptet worden sind. Oder würdest Du jedem, der mal beim falsch parken erwischt worden ist unterstellen, dass er eine grundsätzlich rechtsfeindliche Einstellung hätte und vorsätzliches Falschparken propagiert, nur weil er Verständnis dafür äußert, dass dies auch anderen schon mal passiert?

Gruß vom Wiz

3 Like

Hi,

Niemand sieht hier Gewalt als ein probates Erziehungsmittel,
aber es gibt User, die zugeben auch mal an ihre Grenzen zu
stoßen und dann eben auch mal einen Klaps zu geben.

Du verlangst also ernsthaft von mir, dass ich erwachsenen
Menschen glauben soll, dass sie ihre Affekte so wenig im Griff
haben, dass sie auf dreijährige Kinder losgehen, obwohl sie
das eigentlich nicht für richtig halten?

wo genau habe ich was geschrieben von „auf Kinder losgehen“? Du setzt also einen Klaps auf den Po oder die Hand, gleich mit „auf Kinder losgehen“?

Dann wäre die Lage allerdings noch schlimmer als ich dachte.

Jou, das schwant mir hier auch…

Ich verstehe nun durchaus, warum viele Kinder Schwierigkeiten haben Grenzen zu akzeptieren. Das kommt mir hier so langsam vor, wie die Eltern eines 8jährigen Kindes, die letzten Herbst bei mir aufgeschlagen sind, weil ich ihr Kind, das auf unserem Hof Kastanien vom Baum geschlagen hat, ich mir dies verbeten habe, aber alternativ angeboten habe, das es Samstags kommen könnte und dann die am Boden liegenden Kastanien aufsammeln darf.

Die haben doch ernsthaft von mir verlangt, ihrem Kind zu erklären, warum es die Kastanien nicht vom Baum schlagen darf und warum es nur Samstags kommen darf.

Nö, muß ich nicht. Es ist ein Privatgrundstück und sie als Eltern haben die Aufgabe ihren Sprösslingen beizubringen, daß man ein fremdes Grundstück nicht einfach betritt und wenn man etwas haben möchte, dann klingelt und fragt.

Gruß
Tina

3 Like

Hallo

Im Alter von 3-6 Jahren nahezu tägliche Show gewesen (das schreien, nicht das schlagen).

So lange?
Und was anderes als Schlagen ist euch nicht eingefallen?

Jetzt ist sie 9, zuckersüß und es ist ihr ziemlich peinlich, wenn ich ihr Videos von damals vorführe.

Man führt auch 9-jährigen Kindern keine Schrei-Videos aus ihrer frühen Kindheit vor. Das macht man erst, wenn sie das sehen wollen.

MfG

3 Like


Warum sollte es erlaubt sein Kinder zu schlagen, aber z.B.
Untergebene oder Ehepartner (also Erwachsene) nicht?

Hallo Kernig,

ich sehe das ähnlich wie du, wobei ich den rechtlichen Aspekt mal ausblenden möchte.

M. E. ist es allein eine Frage der Ethik und Moral, ob man seine Überlegenheit gegenüber Kindern solchermaßen demonstriert; ob sich daraus irreparable psychische Folgen ergeben oder nicht, spielt dabei keine Rolle.

Wenn Eltern „die Hand ausrutscht“, bedeutet das, dass sie sich nicht unter Kontrolle haben. Ich möchte niemanden, der dazu neígt, verurteilen, aber man sollte dies lieber zum Anlass nehmen, an sich zu arbeiten, statt Rechtfertigungen zu suchen.

LG
sine

2 Like

Wird zu jemandem geworden sein!
Drittes Futur bei Sonnenaufgang!

Gute Nacht.

2 Like

Hi,

Ich trenne es, aber für das Kind ist doch der Schlag derselbe.

Jein. An meine eigene Kindheit zurückerinnernd habe ich mit einem Schlag, den ich „zu recht“ bekommen habe, kein Problem. Ich würde nicht sagen, ich habe ihn verdient. Aber wenn ich wußte, ich habe bewußt gegen eine Grenze verstoßen, habe ich eben auch damit rechnen müssen.

Lass gut sein.(Ich sehe eine Frage, auf die ich keine Antwort
erhalten habe :wink: - sorry, ich kann es nicht lassen)

Ich weiß einfach momentan auch nicht, wie ich es anders erklären soll.

Warum darf ein Krimineller nicht geschlagen werden (außer in
Notwehr), ein Kind aber schon?

s. o.

Das ist keine Antwort - immer noch nicht.

Ich probiere es: er darf nicht geschlagen werden, es passiert aber doch, was es aber nun auch nicht wieder richtig macht. Ob und in welchem Umfang ein Schlag gegen einen Kriminellen gerechtfertigt ist, hängt zudem noch von der jeweiligen Situation ab. In bestimmten (natürlich schwerwiegenden) Situationen kann es durchaus sein, daß ein Krimineller sogar schwer verletzt wird. Stichwort: finaler Rettungsschuss.

Guck mal, von mir aus ist es eine Beleidigung - dann ist es
aber immer noch nicht in Ordnung, oder nicht?

Nein, ist es nicht. Aber ich verstehe die anderen Posts hier auch nicht so, als würden sie es gutheißen.

Wir sprechen hier ja über Schläge. Über psychische Gewalt
können wir gern extra diskutieren. Das würde den Rahmen hier
endgültig sprengen.

Ich finde nicht, daß es einen Unterschied zwischen psychischer und körperlicher Gewalt gibt.

Im Übrigen habe ich ja begründet, was ich
tue und auch wie ich es tue und dass es schlußendlich seinem
Schutz dient.

Richtig, trotzdem ist es (für mich) die Ausübung psychischer Gewalt und für mich wäre das demütigender als eine Ohrfeige.

Deine Zitate machen mir mal wieder deutlich, dass es immer ein
Fehler ist, etwas persönliches hier zu posten.
Aber gut: Und ich betrachte mein Vorgehen im Nachhinein nicht
als richtig. Es war ein Fehler und ich versuche, so etwas
nicht zu tun und es gelingt mir zusehens. Mehr verlange ich
auch von anderen gar nicht.

Es ging mir nur darum, Dir zu verdeutlichen, das es jedem von uns passieren kann, nicht mehr Herr der Situation zu sein und das wirklich niemand davor gefeit ist, einen Fehler zu begehen.

Jeder Mensch grenzt seine Würde individuell ab.

Ja, deshalb mein Beispiel mit der Ohrfeige oder dem Klaps vom
Chef: Du würdest Dir das nicht gefallen lassen. Warum also
soll die Grenze bei einem Kind woanders liegen?

Das hat m. M. n. nichts mit Grenze zu tun. Würden Eltern Schläge als adäquates Erziehungsmittel ansehen und Schläge regelmäßig einsetzen, dann würde ich Dir uneingeschränkt zustimmen. Bei einem einmaligen Schlag, der unter besonderen Voraussetzungen stattfindet, aber nicht. Ich würde für mich auch nicht festlegen, das ich einen Erwachsenen nie schlagen würde. Auch hier kann es unter bestimmten Voraussetzungen dazu kommen.

Bin ich nicht, habe ich auch mehrfach geschrieben. Aber ich
bemühe mich, das es nicht passiert und es gelingt mir recht
gut, finde ich. Jeder macht Fehler, ich auch. Aber man sollte
einen Fehler erkennen und ihn zu vermeiden suchen… (ich
wiederhole das zum gefühlt 1000. Mal).

Ich habe jetzt nicht jeden einzelnen Post im Kopf. Aber es gibt hier einige, die von sich behaupten, sie würden niemals in eine Situation kommen, wo sie zuschlagen würden. Und genau das glaube ich eben nicht.

Und Du könntest dafür belangt werden. (Diese Möglichkeit hat
ein Kind übrigens kaum).

Nicht zwingend, es käme auf die Situation an.

Du müsstest Dich auf jeden Fall dafür

rechtfertigen, weil es einfach nicht richtig ist, jemanden zu
schlagen.

Das schon.

Ich sage nicht, dass dafür die Todesstrafe
ausgesprochen werden muss. Aber es muss doch einfach klar sein
und bleiben, dass es nicht in Ordnung ist, auch nur
irgendjemanden zu schlagen.

Ist es ja auch nicht, aber es ist eben auch nicht ausgeschlossen, das es passieren kann.

Nunja, ich schon.

Vermutlich fasst Du manches anders auf, (als) wie ich?

Und falls nicht: Warum rechtfertigen dann so viele die Klapse,
schreiben von der Wirksamkeit und leugnen jeden Schaden beim
Kind? Man könnte doch einfach sagen: Es ist ein Fehler, aber
er passiert.

Ich differenziere hier mal: Ein Klaps kann wirksam sein, s. das Post von Inge2, ihre Tochter ist nie wieder ohne zu gucken auf die Straße gerannt. Was sicherlich nicht der Zweck des Schlages gewesen war, sondern hier handelt es sich meiner Meinung nach um eine Affekthandlung. Klingt blöd ich weiß, aber vielleicht bin ich zu müde um das richtig ausdrücken zu können, ich hoffe aber, Du verstehst worauf ich hinaus will?

Und dann gibt es die Schläge, die aus Überforderung, schlechter Laune was weiß ich entstehen. Die würde ich als Fehler bezeichnen.

Viele Eltern schlagen auch aus Hilflosigkeit zu, weil sie am
Ende ihrer Mittel sind (Ich übrigens auch ein einziges Mal).

Ich sehe hier eher eine Schockhandlung, aber egal, das ist nun wirklich Wortklauberei.

Und dass das einfach mal so passieren kann, erkenne ich an,
habe ich auch schon häufiger hier geäußert.

Dann sind wir doch einer Meinung.

Aber deshalb ist es doch nicht in Ordnung, dass sie ihrem Kind
den Hintern versohlt hat. Sicher auch keine Katastrophe, aber
auch einfach nicht richtig.

Ja.

Ich habe hier niemanden davon schreiben sehen, daß er das gut
findet, wenn es ihm passiert ist.

Doch, immer wieder wird hier erzählt „Mir hat es doch auch
nicht geschadet.“

Das ist individuelles Empfinden. Ich finde tatsächlich nicht, daß mir die eine oder andere Ohrfeige etwas ausgemacht hat. Dagegen sehe ich sehr wohl die Schäden, die die psychische Gewalt bei mir hinterlassen hat.

Oder es wird berichtet, wie wichtig es wäre
„Grenzen zu setzen“ (gemeint ist mit Schlägen, das war im
Zusammenhang deutlich herauszulesen) und dass das heutzutage
viel zu selten passiert.

Das habe ich so nicht gelesen, aber bei der Länge dieses Stranges kann es durchaus sein, daß ich das nicht mitbekommen oder vielleicht auch anders verstanden habe. Wenn es so gemeint war, ist das natürlich falsch.

Aber und da widerspreche ich
Dir, man sollte einen Ausrutscher, der passieren kann, nicht
dramatisieren, solange es eben ein Ausrutscher war.

Da widersprichst Du mir nicht, der Meinung bin ich auch.

Aber ich sehe schon, wir kommen nicht weiter :smile:

Wir konnten aber wenigstens einen Schritt aufeinander zugehen?

Mal ein Angebot:
Es ist ein Fehler, Kinder zu schlagen. Trotzdem kommt es hin
und wieder vor. Wir alle sollten uns bemühen, dass es immer
seltener passiert.

Ja.

Ist das nicht eine Kernaussage, auf die man sich einigen
könnte? Oder ist das schon zu „dramatisch“:wink: ?

Nö.

Gruß
Tina

2 Like

Oder würdest Du jedem, der mal beim falsch parken
erwischt worden ist unterstellen, dass er eine grundsätzlich
rechtsfeindliche Einstellung hätte und vorsätzliches
Falschparken propagiert, nur weil er Verständnis dafür äußert,
dass dies auch anderen schon mal passiert?

Wenn es demjenigen einmal passiert und er sich daraufhin überlegt, welche Alternativen es für das nächste Mal gibt, wenn er keinen regulären Parkplatz finden - dann nein.

Wenn es demjenigen aber nicht nur einmal, sondern gelegentlich passiert und derjenige sich darauf zurückzieht, dass es eben jeweils eine Ausnahmesituation war, sich keine alternativen Lösungsmöglichkeiten überlegt und stattdessen erzählt, dass es schon unseren Großeltern nicht geschadet hat, wenn jemand einmal falsch geparkt hat - ja, dann hätte ich durchaus Zweifel an seiner Einstellung, was die geltenden Verkehrsregeln angeht.

=^…^=

2 Like

Hallo,

Ich kenne auch Raucher, die nicht an Lungenkrebs gestorben sind.

Ich kenne Nichtraucher, die an Lungenkrebs erkrankt oder gestorben sind.

Trotzdem sind wir uns hoffentlich einig, das Rauchen nicht gesundheitsfördernd wirkt.

Und ebenso, dass Nichtraucher nicht gefeit sind vor Lungenkrebs.

Will sagen, dass „gewaltfrei“ * erzogene Kinder später ebenso ihre Kinder vielleicht einmal schlagen, oder straffällig werden können. Wie andere Kinder auch. Die Erziehung ist nicht der einzige Faktor in der Persönlichkeitsentwicklung.

* „gewaltfrei“
Manche Aussagen, dass gänzlich auf jegliche physische und psychische Gewalt verzichtet wird, mag ich nicht recht glauben. Egal. Auffällig ist jedoch der direkt proportionale Zusammenhang zwischen „gewaltfrei erziehen“ und der Vorstellung, dass diese Kinder „sicher, gewaltfrei und problemlos“ ihr Leben meistern werden. Viele Vermutungen und Annahmen, wenig belastbares. Wie auch zu einzelnen Maßnahmen einer gewaltfreien Erziehung. Man muss es hinnehmen.

Franz

2 Like

Moin,

sosehr ich auch alles unterschreibe, was du hier gesagt hast, aber hier:

Eine Ohrfeige ist nicht gleich eine Ohrfeige. Ein 6-Jähriger,
der seiner Mutter gerade ins Gesicht gespuckt hat und diese
Reaktion erfährt, wird damit zurechtkommen - sogar, wenn sie
heftiger ausgefallen ist.

möchte ich doch gerne mal einhaken. Kinder kommen nicht mit der Vorstellung auf die Idee, was es bedeutet, jemanden ins Gesicht zu spucken. Wenn dies passiert, sollte man sich vielleicht mal fragen, woher das Kind das hat.

Die Vermutung liegt nahe, dass dem Kind dies selbst widerfahren ist, einschließlich des damit erlebten Gefühls der Demütigung und Gewalt. Wenn es nicht von Eltern kommt, dann z.B. von Geschwistern oder Mitschülern.

Wenn das Kind nun seinerseits dieses Verhalten anwendet, dann testet es damit auch aus, wie man auf ein solches Verhalten reagieren kann. Die Ohrfeige ist in diesem Zusammenhang nur dann als mögliche Reaktion hilfreich, wenn das Kind selbst von körperlich schwächeren angespuckt wurde. Dies dürfte wohl eher nicht der Fall sein. Somit lernt das Kind aus dieser Situation nichts fürs eigene Leben (außer das Ansprucken grenzüberschreitend ist, aber das hat es vermutlich auch selbst schon erfahren).

Ganz sicher lernt es so jedenfalls nicht, wie man damit umgehen kann, wenn man selbst von einem körperlich Stärkerem angespuckt wird, ohne das Gefühl von Erniedrigung, Hilflosigkeit und Schwäche zu haben.

Hier sinnvolle Hilfestellung zu geben, setzt allerdings voraus, dass die Mutter selbst weiß, wie sie mit so einer Situation umgehen kann, ohne eben dies zu empfinden und gegenüber einbem körperlich schwächeren (dem Kind) entsprechend zu reagieren. Ich denke mal, hier hapert es bei einigen Eltern. (Aber auch das kann man lernen)

Gruß
M.

2 Like

Hallo

http://www.bmj.de/SharedDocs/Downloads/DE/broschuere…

Im Zusammenhang mit diesem Thread hier finde ich diese Aussage
(auf Seite 13 unten links) besonders passend:

"Das Ideal einer gewaltfreien Erziehung wird grundsätzlich
auch von den Eltern geteilt, die ihre Kinder mehr als andere
körperlich bestrafen. 74% der gewaltbelasteten Eltern streben
ebenfalls eine gewaltfreie Erziehung an. Ihre Ambivalenz zeigt
sich jedoch in ihrer wesentlich höheren Rechtfertigung von
Körperstrafen. "

Also richtet der Text sich jetzt an die, die hier so tun, als würden andere prügeln und sie selber niemals, während sie in Wirklichkeit mehr als andere hauen?

Aha, aha.

2 Like