oha, Jesus ist nicht nur auferstanden, er hat auch Familie.
Das ist ausgemachter Quatsch. Ich dachte eigentlich, ich hätte ausreichend klar gemacht, dass ich selbst natürlich auch ein mit Fehlern behafteter Mensch bin. Allerdings halte ich es durchaus für möglich, auch im Zorn nicht jedem Affekt nachzugeben. Und wenn man einmal aus welchen Gründen auch immer seinem Kind gegenüber überreagiert hat, bricht meiner Ansicht nach einem Elternteil auch kein Zacken aus der Krone, wenn es sich bei dem Kind entschuldigt und erklärt, wie es dazu gekommen ist.
Ich würde mal die Einrichtungen die ich zu Kinderzeiten
besucht habe als eher elitäre Musterbeispiele ansehen wollen,
und unser Dorfkindergarten hier steht nun auch nicht gerade in
einem sozialen Brennpunkt. Und trotzdem vergeht kaum ein Tag,
an dem ich beim kurzen Weg Hinbringen/Abholen nicht mindestens
ein weinendes Kind erlebe, weil die „kleinen Schläger“ sind
mal wieder gegenseitig in der ein oder anderen Form - ganz
typisch altersgerecht - weh getan haben.
Wie mir scheinen will, unterscheidet sich Freiburg wohl doch noch mehr von dem Rest der Republik, als mir bewusst war.
Und natürlich wird so
ein Verhalten von Erziehern/Eltern selbstverständlich nicht
dahingehend toleriert, dass man die konkrete Schmerzzufügung
im Einzelfall ignorieren würde. Aber zum Glück sind hier alle
so vernünftig einzusehen, dass es ein Prozess ist Kinder dahin
zu bringen, sich zunehmend weniger körperlich auseinander zu
setzen,
Nun, in dem Kindergarten, den mein Sohn bis vor zwei Jahren besucht hat, ist es üblich, dass einmal in der Woche ein „Kinderparlament“ stattfindet, in dem gegebenenfalls anstehende Probleme besprochen und von den Kindern(!) gemeinsam Regeln für das Miteinander aufgestellt werden. Es mag dich überraschen, aber diese selbst erarbeiteten Regeln sind häufig deutlich strenger als die, die ein Erwachsener aufstellen würde - und die Kinder halten sie auch deutlich besser ein als solche, die ihnen von Erwachsenen aufgestellt werden. Und falls solch eine Regel doch gebrochen wird, sprechen die Kinder im Abschlusskreis darüber und finden - verbal! - eine Lösung für den Konflikt. Und sag jetzt nicht, dass Kindergartenkinder das gar nicht können - wenn man Kinder von Anfang an wie vernunftbegabte Menschen behandelt, können sie es.
Was es aber gibt, sind massenhaft Menschen mit
Wahrnehmungsproblemen, die nicht sehen können, was sie nicht
sehen wollen, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Und
die sehen dann Geschwister die ausschließlich lieb und
zärtlich miteinander umgehen.
Was ich hier sehe, ist, dass es Leute gibt, die nicht zugeben können, dass sie für sich (noch) keinen anderen Weg gefunden haben, als im Zweifelsfall in Stresssituation bei Kindern körperliche Gewalt als Erziehungsmittel anzuwenden, und deshalb ihr eigenes Verhalten zur Regel erklären.
Gruß
=^…^=
PS: Nein, psychische Gewalt lehne ich ebenfalls ab.