Gewaltfreiheit im Buddhismus?

Stimmt, und Selbstmordattentäter gibts auch

http://a.relaunch.focus.de/img/gen/J/E/HBJEEE_eWyC_P…

Wo das Attentat bei einer Selbstverbrennung liegt, das ist mir momentan noch nicht ganz einleuchtend.

(Sollte sich bei deinem obigen Posting ein Portiönchen Ironie verbergen, dann möchte ich darauf hinweisen, dass, im Gegensatz zu heute, wo ein ritueller Showkampf gepflegt wird, in der frühen Neuzeit die Shaolin eine mehrere tausend Mann starke Elitetruppe unterhielten, die bei Bedarf Machthabern zu Verfügugung gestellt wurden.)

http://a.relaunch.focus.de/img/gen/J/E/HBJEEE_eWyC_P…

Als 1954 im Süden Vietnams die französische Kolonialmacht durch den Diktator Ngo Dinh Diem abgelöst wurde, setze dieser - unter Einfluß seines Bruders Ngo Dinh Thuc, des Erzbischofs von Hue - die den Buddhismus diskriminierende Religionspolitik der Franzosen fort. Dies führte 1963 zur Gründung des Komitees zum Schutz des Buddhismus, dem alle vietnamesischen buddhistischen Traditionen angehörten.

Auf dem Höhepunkt des Kampfes gegen staatliche Diskriminierung, als dieser schon einige Todesopfer unter friedlichen Demonstranten gefordert hatte, machte im Juni 1963 der Mönch Thich Quang Duc durch seine öffentliche Selbstverbrennung die internationale Öffentlichkeit auf die Lage in Südvietnam aufmerksam. Das Regime Diem reagierte mit einer Verhaftungswelle, was den Widerstand der Bevölkerung nur verstärkte. Auf Druck der öffentlichen Meinung ließ die USA den Diktator Diem endlich fallen und im November 1963 durch einen Militärputsch stürzen.

Hallo,

Wenn du meinst, dass ich noch ein Posting von dir lese, dann
hast du dich getäuscht.

Schade eigentlich.
Etwas wesentliches über dich hast du ja immerhin schon erfahren.
Mach was draus.

Ich weiß, wie verletzend deine Worte
sein können.

Phantasie und Wirklichkeit auseinanderhalten zu können ist meisst eine der vergnüglichen Fähigkeiten des Menschen.
Manchmal aber auch nicht.
Du tust mir Leid.

Deshalb lese ich sie nicht mehr.

Wie wahr.

Zu deinem Trost:
Es gibt keinen Menschen der von sich behaupten könnte keine Fehler zu machen.

Gruss,
Stefan

Verschiedene Ebenen im Buddhismus
Moin!

Einmal davon abgesehen, dass
die Sila keine ‚Regeln‘ oder Gebote sind, sondern Gelöbnisse,
die man freiwillig auf sich nimmt, sind sie dazu da, um sich
in ihnen ernsthaft zu üben.

Also sind es Regeln (die man sich freiwillig zu eigen macht). Ich handele wie gesagt auch nach einer gewissen Ethik, die der buddhistischen stark angelehnt ist, weil ich mich eben DOCH als Buddhist bezeichne und dies - entgegen Deiner Meinung - auch kann. Ich bin kein Mönch (auch nicht zeitweise), sondern Laienbuddhist und übe mich in der höchsten Sichtweise. Dazu sehe ich die Regeln als Leitlinien, als Bezugspunkt. Das hindert mich aber nicht dran, wenn ich das für nötig halte, diese Regeln zu übertreten, wenn jemand in Not ist oder die Menschenrechte verletzt werden.
Da ich außer dem Bodhisattva-Versprechen kein Gelöbniss in dem Sinne abgelegt habe, kann ich auch keins brechen. Und das Bodhisattva-Versprechen ist nicht als äußeres Gelöbnis zu verstehen, sondern bezieht sich auf die Motivation.

Kein
Lehrer, der seinen Reis wert ist, würde Dich ordinieren.

Wer hat denn gesagt, dass ich ordiniert werden will???
Ach ja, ich wußte, bevor ich es hier gelesen hatte, tatsächlich nicht, was die Sila sind. Aber das mußte ich auch nicht unbedingt, da ich mich als Untugendhafter auch nicht an Tugendregeln halten muß. :wink:

Wer aber so viel Weisheit hat, dass es
sieht, was richtiger ist, als das Befolgen einer Regel (einen
Blick weit über diese Regeln hinaus besitzt), der kann auch
anders handeln.

Die Sila, wie sie von Buddha gegeben wurden, sind Ausdruck
höchster Verwirklichung und höchster Weisheit.

Weisheit für die relative Sichtweise, aber nicht für die absolute. Es gibt noch andere Ebenen der buddhistischen Belehrungen. Und ein Buddha hält sich auch nur an so äußere Verhaltensregeln, weil es die Buddhisten im Hinayana und Mahayana sonst verstören würde.

Der Buddhadharma ist kein Selbstbedienungsladen, wo man sich
mal eben aussucht, was einem passt und wenn einem etwas nicht
passt, beruft man sich auf irgendwelche höheren „Weisheiten“.
Wer so etwas mag, ist in der esoterischen Ecke besser
aufgehoben.

Wie definierst Du Esoterik? Ich laß mich jedenfalls nicht in diese Wischi-Waschi Ecke drängen!
Wir reden hier von verschiedenen Ebenen des Dharma, da mußt Du schon unterscheiden.

Beste Grüße
Sebastian

Sorry

… war an „Bitte zurück zum Thema“ nicht deutlich genug?

Bin schon brav. :smile:

Gruß
datafox

Hallo Stefan,

Wer aber so viel Weisheit hat, dass es
sieht, was richtiger ist, als das Befolgen einer Regel (einen
Blick weit über diese Regeln hinaus besitzt), der kann auch
anders handeln.

Yep.

Es kann keine Regel geben, die höher ist, als die Wahrheit
selbst.

Yep.

Macht das Sinn in Euren - buddhistischen - Augen?

In meinen schon.

Aber Vorsicht!
Es kann auch sein, dass man etwas für die Wahrheit hält, das
nicht die Wahrheit ist.

Da hast Du vollkommen Recht. Ich rede aber auch nicht von der persönlichen Wahrheit, sondern ich rede davon, dass man die höchste Wahrheit erkennt. Dass das hoch angesetzt ist, seh ich wohl auch. Deswegen halte ich mich weitestgehend an Regeln, die Buddha zur äußeren Ebene gegeben hat.
ABER, ich halte mir eben den Weg offen für andere Handlungen und beschränke mich da nicht künstlich. Denn die Wahrheit ist jenseits von Beurteilung und schließt auch Gewalt mit ein. Wer das leugnet ist ein Gutmensch und kann nicht wirklich frei denken, weil er immer schaun muß, ob er sich denn auch richtig verhält.

Schön’ Gruß
Sebastian

„Wer da als Soldat in die Schlacht zieht und mutig kämpft,
dessen Herz ist schon vorher niedrig, auf schlechter Fährte,
schlecht gerichtet: ‚Diese Wesen sollen geschlagen werden,
umgebracht werden, zerstört und vertilgt werden, sie dürfen
nicht mehr da sein‘. Während er so mutig kämpft, wird er
erschlagen, hingestreckt, und bei der Auflösung des Körpers
nach dem Tode wird er der Siegreichen Hölle, wie sie genannt
wird, anheimfallen. Wenn er aber etwa die Ansicht hat: ‚Wer da
als Soldat in die Schlacht zieht und mutig kämpft, und er wird
erschlagen, hingestreckt, der gelangt bei der Auflösung des
Körpers nach dem Tode zur Gemeinschaft der Siegreichen Götter
empor‘, so ist das seine falsche Ansicht. Mit falscher Ansicht
aber, Hauptmann, stehen ihm zwei Fährten bevor, sag ich: Hölle
oder Tierreich“.
Yodhajiva Sutta (S.42.3)

Wie gesagt, ich bin fachlich nicht so versiert wie Du und kann solche Zitate nicht bringen. Aber ich weiß auch, dass Buddha unterschiedlichen Leuten gegenüber unterschiedlich geantwortet hat.
Ich red mit Dir ja auch nicht wie mit meiner Freundin. :smile:
Mich würde daher interessieren, welcher Ebene des Buddhismus dieses Zitat zuzuordnen ist. Wen hat er angesprochen?

Schön’ Gruß
Sebastian

Moin,

Ach ja, ich wußte, bevor ich es hier gelesen hatte,
tatsächlich nicht, was die Sila sind.

Und du bezeichnest dich als Buddhist? *hmmpf*
Nichts für Ungut, aber jemand, der sich als Buddhist bezeichnet, sollte wenigstens die Grundlagen der buddhistischen Lehre kennen.

Sich irgendwas zusammenphantasieren, und dann den Stempel „Buddhismus“ draufdrücken, damit es sich „wichtiger“ anhört, kann übrigens jeder. Nur wirst du damit in diesem Forum nur unangenehm auffallen.

Gruß
Marion

Hallo Sebastian,

Aber Vorsicht!
Es kann auch sein, dass man etwas für die Wahrheit hält, das
nicht die Wahrheit ist.

Da hast Du vollkommen Recht. Ich rede aber auch nicht von der
persönlichen Wahrheit, sondern ich rede davon, dass man die
höchste Wahrheit erkennt.

Tust du das?

Dass das hoch angesetzt ist, seh ich
wohl auch. Deswegen halte ich mich weitestgehend an Regeln,
die Buddha zur äußeren Ebene gegeben hat.

Das nenne ich klug.

ABER, ich halte mir eben den Weg offen für andere Handlungen
und beschränke mich da nicht künstlich. Denn die Wahrheit ist
jenseits von Beurteilung und schließt auch Gewalt mit ein.

Nun, du selbst wirst das schon beurteilen müssen.

Wer
das leugnet ist ein Gutmensch und kann nicht wirklich frei
denken, weil er immer schaun muß, ob er sich denn auch richtig
verhält.

Was immer ein Gutmensch auch sein mag, du wirst nie darum herumkommen auch mal selbst zu schauen ob du dich „richtig“ verhältst und wirst dich laut eigener Definition dann auch selbst so bezeichnen müssen.
Deshalb:
Vorsicht mit Worten.

Ich verstehe schon ganz gut, worum es dir geht.

Dazu ein Beispiel:

Stell dir vor, du hast ein Raumschiff.
Wir nennen es hier einmal „Ich“.
Warum auch immer, willst du damit zu einem Ziel welches wir hier einfach mal „höchstes Ich“ nennen.
Nun bist du dir deiner Sache aber nicht so sicher, dass du einfach drauf los fliegst, sondern wendest dich (klugerweise) erst mal an eine Gruppe erfahrenster Weltraumreisenden, wir nennen sie hier der Einfachheit halber mal „die Buddhisten“, da die den Ruf geniessen zu den Besten der Besten zu gehören, nie zu lügen wenn es um Weltraumreiserouten geht und sich bestens auszukennen.
Die bestätigen zu wissen wie man nach „höchstes Ich“ findet und weil sie nett sind, haben sie obendrein auch noch umfassendes Kartenmaterial zusammengestellt, das sie jedermann, so auch dir, frei zur Verfügung stellen.
An Bord deines Schiffes hast du einen Atomreaktor der Modellreihe „Gewalt“, der einzig dazu da ist, dir deine Reise angenehm zu gestalten so dass du nichts entbehren musst.
Unglücklicherweise entnimmst du dem Kartenmaterial der „Buddhisten“, dass es auf deinem Weg nach „höchstes Ich“ mit „Gewalt“ an Bord aufgrund diverser quantenphysikalischer Eigenschaften des Raumes zu Beeinträchtigungen der Reisegeschwindigkeit und deutlichen Kursabweichungen kommen wird.
Obendrein ist dort eine Wegstelle genannt „die Durchqueerung der 10ten Dimension“ markiert und mit der Information: „Kann mit „Gewalt“ an Bord weder umschifft noch passiert werden“ versehen.

Nun fragst du:
Kann ich mich trotz „Gewalt“ an Bord auf die Reise machen ?
Ja, kannst du.

Kann ich trotz „Gewalt“ an Bord das Ziel „höchstes Ich“ erreichen ?
Nein, kannst du nicht.

Der Verkäufer des Atomreaktors „Gewalt“ namens „höchste Wahrheit“ hat mir aber erzählt, dass man auch mit „Gewalt“ an Bord nach „höchstes ich“ kommen kann.

Na denn, viel Glück und
Gute Reise

Stefan

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Moin Ralf,

Hier kann das Dilemma entstehen, dass ein Eingreifen unheilsam
für einen selbst wäre - ein Nichteingreifen jedoch unheilsame
Konsequenzen für Andere hätte. Hier das persönliche Heil über
das Anderer zu stellen, ist nun eben gerade nicht heilsam.

Du gehst also davon aus, dass die karmsichen Gesetze von unsereiner durchschaubar sind? Ich ehrlich gesagt nicht. Ich möchte diesbezüglich gerne auf ein älteres Postings von mir verweisen:

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

„Sicher ist hiernach die Ernte unseres Wirkens; unsicher aber für die allermeisten Menschen wegen seiner äußersten Kompliziertheit der Verlauf des Karma-Gesetzes im einzelnen, eine Kompliziertheit, die so groß ist, dass „die Frucht der Taten“ eben insofern ein weiteres der vier „unfassbaren Dinge“ bildet, über die man nicht nachzudenken hat, es sei denn, dass man, indem man darüber nachdenkt, dem Wahn oder der Verstörung anheimfällt“ (aus Georg Grimm, „Die Lehren des Buddho“).

Und ich denke, es stimmt, was dort steht. Schließlich bewegen wir uns alle fest eingebunden in das Geflecht des bedingten Entstehens und sind Teil davon. Somit ging es mir hier auch nie um „individuelles“ Karma. Wo gibt es bei Ich-Losigkeit individuelles Karma :smile:

Es gilt dann also situationsgerecht zu handeln - nicht aus
ich-bezogenen Antrieben heraus. Das kann dem Anschein
nach objektiv den Sila widersprechen, in Anbetracht der
Gegebenheiten jedoch trotzdem im Sinn der Sila optimales
(bestmögliches) Handeln sein.

Das ist richtig. Nur sollten wir nicht versäumen, unsere Kriterien für „bestmögliches Handeln“ im Sinne der buddhistischen Lehre zu durchleuchten. Vielleicht ist das, was wir derzeit für „bestmögliches Handeln“ ja auch nur ein Produkt von Hass, Gier oder Verblendung.

Hier gebe ich dir vollkommen recht - deswegen lege ich so
großen Wert darauf, die Sila als Feld der Übung zu sehen. Eine
Übung, die andauert, so lange wir leben.

Oh ja.

Das ist natürlich richtig - der springende Punkt ist: was
genau ist bei einer Gefahrenabwehr/Nothilfe zum Zeitpunkt der
Tat der die Tat bedingende und verursachende Wille? Ist es der
Wille zu töten? Oder ist es der Wille, Leben zu schützen / zu
retten.

Der Wille Leben zu retten kann sich aber auf alle mögliechen Arten manifestieren. Töten setzt hingegen in jedem Fall einen Willen zum Töten voraus (sofern es nicht unbeabsichtigt passiert)

Und ich rede hier nicht von
Rationalisierungen , sondern von samskara, vorbewussten
Willensimpulsen. Von Handeln, wie man es in der Praxis der
Sila geübt, konditioniert hat.

Samskara umfasst zwar den Willen, nicht hingegen die Absicht/Motivation

In aller Regel (wenn man nicht gerade ein vollendeter
Bodhisattva-Mahasattva ist) wird die Motivation nicht ‚rein‘
(ausschließlich durch Mitgefühl bestimmt) sein, selbst wenn
der Wille zum Helfen im Vordergrund steht. Es ist das Ausmaß,
in dem hier neben dem willen zu schützen und zu helfen
Antriebe wie Hass, Wut, Zorn, Angst usw. noch eine Rolle
spielen - wie weit willentliches Töten eine Rolle spielt -,
die für die karmische Unheilsamkeit der Tat in Bezug auf den
Handelnden ausschlaggebend ist.

Nicht zu vergessen Verblendung (moha).

Was mir allerdings jetzt fehlt, ist ein konkretes Hilfmittel zum Festellen des „bestmöglichen Handelns“ entsprechend buddhistischer Lehre. Hast du einen Vorschlag?

Lieben Gruß
Marion

[MOD] Teilthread abgeschlossen
Hallo,

ich möchte euch beide daran erinnern, daß der MOD-Hinweis von Yseult
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
auch für diesen Teilthread gilt!

Da ihr den Hinweis nicht beachtet habt, schließe ich hier ab.

Metapher [MOD]

Du meinst eine Ausbildung zum Auftragskiller bei der Mafia?
Ansonsten verstehe ich den Unterschied nicht. Ein
Scharfschütze eines polizeilichen Sondereinsatzkommandos
wird zum Töten ausgebildet und ausgerüstet, was aber noch
nicht heißt, daß er ein Mörder ist.

Ein Buddhist ist dazu angehalten einen „rechten“ Lebenserwerb auszuüben, also einen Lebenserwerb, der in Einklang mit den Silas steht. Ein Sila betrifft das Bemühen, kein Leben zu nehmen. Wenn ein Buddhist dennoch Soldat oder Polizist wird, muss ihm klar sein, dass er allein aufgrund seines gewählten Berufs in Konflikt mit den Silas kommen kann. Warum sollte ein Buddhist sich das antun? Ein Vegetarier wird ja auch nicht Vorkoster für Grillfreisch.

Es geht noch weiter: Verweigert ein solcher einen Schießbefehl
und die Geisel stirbt, dann IST er ein Verbrecher.

Was sagt der Buddhismus DAZU?

Dass er vermutlich den falschen Beruf gewählt hat.

Gruß
Marion

Hallo, Sebastian

Da hast Du vollkommen Recht. Ich rede aber auch nicht von der
persönlichen Wahrheit, sondern ich rede davon, dass man die
höchste Wahrheit erkennt. Dass das hoch angesetzt ist, seh ich
wohl auch. Deswegen halte ich mich weitestgehend an Regeln,
die Buddha zur äußeren Ebene gegeben hat.

Du suchst dir also bestimmte Regeln heraus.

ABER, ich halte mir eben den Weg offen für andere Handlungen
und beschränke mich da nicht künstlich. Denn die Wahrheit ist
jenseits von Beurteilung und schließt auch Gewalt mit ein. Wer
das leugnet ist ein Gutmensch und kann nicht wirklich frei
denken, weil er immer schaun muß, ob er sich denn auch richtig
verhält.

Und die Regeln, die dir nicht in den Kram passen - die verwirfst Du?

Meiner Ansicht nach, machen es sehr viele Menschen wie Du.
Sie schlüpfen unter den Deckmantel einer Religion oder einer Glaubensrichtung - und machen dann doch was sie wollen.
Ein abschreckendes Beispiel ist wohl George W. Bush.

Gruß
karin

1 Like

Hallo Karin,

Deswegen halte ich mich weitestgehend an Regeln,
die Buddha zur äußeren Ebene gegeben hat.

Du suchst dir also bestimmte Regeln heraus.

Ja, ich suche mir die „Regeln“ raus, die zu einer bestimmten Richtung gehören. Buddha hat doch gar nicht gesagt, dass man alle seine Ratschläge befolgen soll. Du gehst ja auch nicht in die Apotheke und bestellst alle Medikamente von A bis Z. Da wirst Du im Zweifelsfall noch kränker.
Wie ich schon sagte, Buddha hat unterschiedliche Ratschläge für unterschiedliche Leute gegeben.

Und die Regeln, die dir nicht in den Kram passen - die
verwirfst Du?

Nein, wenn bestimmte Ratschläge zu dem von mir gewählten Teil des Buddhismus gehören - und das sind die Karma-Kagyü-Belehrungen des Diamantweges (genauer: Marpa-Kagyü) - dann verwerfe ich sie nicht, falls sie mir nicht schmecken sollten, sondern arbeite dran. Es geht doch um die Offenheit und um den Willen zur Entwicklung.

Meiner Ansicht nach, machen es sehr viele Menschen wie Du.

Du weißt doch gar nicht, wie ich es mache!

Sie schlüpfen unter den Deckmantel einer Religion oder einer
Glaubensrichtung - und machen dann doch was sie wollen.

Ja, und genau zu diesen Esoterikern gehöre ich nicht! Danke, das Thema fänd ich auch mal wichtig zu diskutieren.

Besten Gruß
Sebastian

Was immer ein Gutmensch auch sein mag, du wirst nie darum
herumkommen auch mal selbst zu schauen ob du dich „richtig“
verhältst

Mach ich ständig.

und wirst dich laut eigener Definition dann auch
selbst so bezeichnen müssen.

Hmmm, das versteh ich nicht ganz. Was meinste damit?

Dazu ein Beispiel:
[…]
Unglücklicherweise entnimmst du dem Kartenmaterial der
„Buddhisten“, dass es auf deinem Weg nach „höchstes Ich“ mit
„Gewalt“ an Bord aufgrund diverser quantenphysikalischer
Eigenschaften des Raumes zu Beeinträchtigungen der
Reisegeschwindigkeit und deutlichen Kursabweichungen kommen
wird.

Das kann nur ein Buddha beurteilen. Aber da es im Buddhismus um eigene Erfahrungen geht, arbeite ich solange fröhlich und hoffentlich sinnvoll mit „Gewalt“ an Bord weiter, bis ich an jener Stelle bin, wo ich „Gewalt“ von Bord entfernen muß - wenn man denn überhaupt von entfernen sprechen kann.

Gruß
Sebastian

Hallo
Man sollte nicht behaupten, einem gewissen Glauben anzugehören bzw sich nach ihm zu richten, wenn man zentrale Teile eines Glaubenssystems für sich selber nicht annimmt.

jeder darf sich selber ein ethisches System zurechtzimmern, das für ihn als Anhalt für sein praktischens handeln dient, und jeder darf dafür auch Versatzstücke verschiedenster Religionssysteme verbauen, aber man sollte es dann nicht nach irgendeinem Glauben benennen.

Das wirkt dann etwas peinlich.

Mike

1 Like

Und du bezeichnest dich als Buddhist? *hmmpf*
Nichts für Ungut, aber jemand, der sich als Buddhist
bezeichnet, sollte wenigstens die Grundlagen der
buddhistischen Lehre kennen.

Und Du bist so viel besser , weil Du ja soviel weißt.

Sich irgendwas zusammenphantasieren, und dann den Stempel
„Buddhismus“ draufdrücken, damit es sich „wichtiger“ anhört,
kann übrigens jeder. Nur wirst du damit in diesem Forum nur
unangenehm auffallen.

Bin bestimmt keiner der nicht auch Wissen ansammeln mag. Ich schätze aber Lebenserfahrung höher ein als Wissen, weil die tiefer geht als der Intellekt.

Gruß
Sebastian

Guten Morgen,

Man sollte nicht behaupten, einem gewissen Glauben anzugehören
bzw sich nach ihm zu richten, wenn man zentrale Teile
eines Glaubenssystems für sich selber nicht annimmt.

Ich hab’s wohl noch nicht klar ausgedrückt: Ich nehme diese zentralen Teile an. Aber ich schalte mein Hirn nicht aus!

Das wirkt dann etwas peinlich.

Peinlich ist, wenn man nicht zu seiner Gesellschaft steht und die Menschenrechte verteidigt, wenn es drauf ankommt. Einen solchen Beitrag zur Gesellschaft halte ich für wesentlich buddhistischer, als wenn man mit auswendig gelernten Sprüchen (nicht an Dich adressiert) daher kommt. Es gibt in Deutschland zum Glück viele Leute, die wesentlich buddhistischer sind, als die, die sich Buddhisten nennen - nur aufgrund ihres gesunden Menschenverstandes.

Gruß,
Sebastian

Servus
das generelle Grundproblem liegt ja darin, dass diese welt eben leider nicht so perfekt ist, wie es für die ungestörte Religionsausübung notwendig wäre.

Das bedeutet, dass man manchmal Entscheidungen treffen muß, die gegen den eigenen Glauben sind, weil es die Situation so gebietet.

Das bedeutet auch, dass man (öfter) sich aus Wurschtigkeit oder ganz bewusst gegen den eigenen Glauben entscheidet.

Das heisst aber noch lange nicht, dass man Glaubensgrundsätze sich deswegen so hinbiegen kann, dass man dann eben keine „Sünde“ oder wasauchimmer begeht.

Du wirst deine Verstösse gegen deinen Glauben wohl oder übel vor dir selbst verantworten müssen. Aber sich deswegen die Glaubensgrundsätze so hinzubiegen, dass man „mit ruhigem Gewissen“ schlafen kann, das ist in meinen Augen verwerflich.

Durch die Ausübung von Gewalt verstösst Du gegen einen zentralen Glaubensgrundsatz des Buddismus. PUNKT. Aus dem Buddistischen Glaubenssystem heraus ist keine Gewalt rechtfertigbar. PUNKT.
Alle Versuche, hier irgendwas herumzudeuteln, erinnern mich irgendwie an die peinlichen Versuche, solange an diversen heiligen Büchern herumzudrehen und wenden, bis endlich das gewünschte „Du sollst/darfst Töten“ unten herausfällt.

wenn Du Gewalt anwendest, dann ist diese Gewaltanwendung nicht durch den Buddismus gedeckt. Ob Du es persönlich für gerchtfertigt oder notwendig hältst, ist eine ganz andere Frage. Selbst wenn diese Gewaltanwendung in deinen Augen „das geringere Übel“ ist, so ist es dennoch ein Übel im Sinne des Glaubens.

darauf beruht meine Kritik an deinen Äusserungen:
Es geht hier NICHT um Gewaltausübung an und für sich,
dies ist immer unsere freie Entscheidung,
sondern um die Rechtfertigung von Gewalt durch ein Glaubenssystem, welches diese Rechtfertigung einfach nicht hergibt.

Gruß
Mike

Moin,

Ja, ich suche mir die „Regeln“ raus, die zu einer bestimmten
Richtung gehören. Buddha hat doch gar nicht gesagt, dass man
alle seine Ratschläge befolgen soll. Du gehst ja auch
nicht in die Apotheke und bestellst alle Medikamente von A bis
Z. Da wirst Du im Zweifelsfall noch kränker.
Wie ich schon sagte, Buddha hat unterschiedliche Ratschläge
für unterschiedliche Leute gegeben.

Es gibt Grundsätze der buddhistischen Lehre, die ausnahmslos von allen buddhistischen Gruppen anerkannt werden. Da zu gehören auch die Silas und damit das Bemühen, kein Leben zu nehmen.

Wenn du nun einer Gruppe von Leuten angehörst, die meinen, man könne im Einklang mit der buddhistischen Lehre töten, dann verlässt diese Gruppe genau in diesem Punkt die buddhistische Lehre und kocht ihr eigenen Süppchen, das dann irgend etwas anderers ist, aber eben keine buddhistische Lehre.

Nein, wenn bestimmte Ratschläge zu dem von mir gewählten Teil
des Buddhismus gehören -

Man kann sich nicht einfach einen Teil der buddhistischen Lehre rauspicken, der einem genehm ist, und sich weiterhin als Buddhist bezeichne. Genau hier ist nämlich der Übergang zur Esoterik. Im Bereich der Esoterik gibt es auch alle möglichen Gruppen, die sich alle möglichen „Ratschläge“ aus allen möglchen Religionen rauspicken, und damit ihr eigenes Weltbild basteln. Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden, wenn es dich denn zufriedench macht. Nur sollte man dann auch dazu stehen und das ganze dann nicht Buddhismus nennen sondern „Lehre nach Spiff“ oder was auch immer.

Sie schlüpfen unter den Deckmantel einer Religion oder einer
Glaubensrichtung - und machen dann doch was sie wollen.

Ja, und genau zu diesen Esoterikern gehöre ich nicht!

Da irrst du dich, auch wenn dir vielleicht etwas anderes verkauft wurde.
Gruß
Marion