Guten abend,
Wenn sich der Staat berufen fühlt, das Volk mit Informationen
zu versorgen, dann soll er das auch tun. Also doch
Steuerfinanzierung.
Entweder die Allgemeinheit stellt die Informationen zur
Verfügung, oder eben nicht. Die Finanzieung einer öffentlichen
Aufgabe an den Besitz eines Empfangsgerätes zu koppeln ist
inkonsequent.
sämtliches staatliches Handeln ist inkonsequent, weil es dabei immer um Interessenabwägung geht. Im Falle des öff.-rechtl. Fernsehens geht man einen Mittelweg, indem man die Kosten im weitesten Sinne verursachungsgerecht verteilt.
Es ist tatsächlich schwer, es allen recht zu machen. Die einen wollen für die Kosten, die sie selbst verursachen, doch bitte gar nicht selbst aufkommen, sondern auf die Allgemeinheit verteilt wissen (Bsp.: Krankenversicherung). Die anderen wollen eine verursachungsgerechte Verteilung, was dazu führt, daß für minderbemittelte Bevölkerungsgruppen entweder staatliche Transferleistungen erbracht werden müssen oder sie keine Leistung erhalten.
Wer in Sachen TV vom jetzigen - suboptimalen - Weg abweichen will, macht den Schritt in die ein oder andere Richtung. Soll mir egal sein, ergibt aus meiner Sicht aber keinen Sinn.
Variante 1: Warum sollen nicht nur die dafür bezahlen, die einen Fernseher haben, aber ÖR nicht sehen, sondern auch die, die keinen Fernseher haben?
Variante 2: Warum sollen ganze Bevölkerungsgruppen vom TV ausgeschlossen werden, nur weil sie keine Kohle haben? Warum sollen - um dies zu verhindern - wieder neue Umverteilungsbehörden gegründet werden? Warum sollen 35 Mio. Haushalte neuen Elektronikschrott erwerben, damit sie das machen können, was sie jetzt ohne das Teil auch schon können?
Auch wenn der status quo nicht optimal ist, wäre der Schritt in jede andere Richtung mit Kosten und Ungerechtigkeiten verbunden. Also einfach so lassen wie es ist.
Gruß,
Christian