Hi,
Der auftrag eines mandatsträgers (vielleicht solltest du hier
mal das wort mandat definieren) ist es den willen der
wählerschaft umzusetzen. Solange die todesstrafe bestandteil
der gesetzgebung ist und die wähler ihre durchsetzung
verlangen, wird es gemacht.
Wie man das gesellschaftlich beurteilt steht wieder auf einem
anderen blatt.
Wie Politik in den USA funktioniert ist zur Beurteilung nach
Moralvorstellungen uninteressant. Unsere Werte oder unser
Verständnis von Menschenrechten orientiert sich nicht daran
was in den USA Gesetzeslage ist.
Du merkst hoffentlich, daß deine argumentation im prinzip dieselbe ist, mit der sie usa ihr rolle in der welt rechtfertigen.
Da stößt du mit bush ins selbe horn…
Wenn der gute Mann seine Entscheidungen danach trifft was beim
Wähler gut ankommt hat er jetzt bewiesen daß er zum
Machterhalt im wahrsten Wortsinn „über Leichen geht“.
Wenn du damit meinst, daß er das tut, was ihm das gesetz sagt und die wähler ihm aufgetragen haben, hast du recht.
Man muss sich nur mal die BILD- und stammtischpolemik in
unserem land anhören, wenn wieder ein kind geschändet und
ermordet wurde.
Deswegen kann man solche Diskussionen auch nur emotionsfrei
führen und nicht im Hinblick auf derartige schlimme
Ereignisse, bei denen naturgemäß viele Leute schnell bereit
sind moralische Wertvorstellungen zu verwerfen weil die
Betrachtung des Einzelfalls Wut auf einen konkreten Täter
schürt.
Solch eine diskussion kann man gar nicht emotionsfrei führen.
Bei einem thema wie diesem findet man immer zwei lager.
Die einen, denen prinzipienreiterei wichtig ist und die anderen, die vielleicht vermögen sich in die opfer- und hinterbliebenenrolle zu versetzen (obwohl das auch nur in näherung möglich sein kann).
Ich selbst habe keine kinder, kann aber jeden mit diesen forderungen verstehen (selbst wenn sie affektiv und unsachlich sind), wenn er die nachrichten sieht und bedenkt, daß das nächste kind seins sein könnte.
Außerdem sind diese forderungen ebenso emotional geäußert. Also kann ich nicht verlangen, eine emotionslose diskussion zu führen über eine sache, die durch emotionen ausgelöst wurde.
Er ist aushängeschild für österreich. PUNKT.
Sympathien oder antipathien für oder gegen ihn interessieren
hier nicht.
Dann kann man auch, wie es offenbar manche österreichische
Medien nun tun, die Aufhebung seiner Staatsbürgerschaft
fordern.
Wo siehst du hier den zusammenhang? Mir bleibt er (noch) verschlossen.
Er hat seinen Goodie durch eine Entscheidung, die
nicht in unseren Wertekanon paßt, verspielt. PUNKT. Sympathien
oder Antipathien für oder gegen ihn interessieren hier nicht.
Warum muss ein politiker eines anderen landes in unseren wertekanon passen?
Nochmal zu deinem bananenrepublik-argument:
Warum sieht man länder, wie die türkei und china als menschenrechtsverletzer an und die usa nicht?
Die usa sind (trotz der todesstrafe) ein demokratischer rechtsstaat, in dem es keine willkürherrschaft gibt.
Daß das amerikanisch rechtssystem schwächen hat mag unbestritten sein, diese sind aber nicht „schlimmer“ als die schwächen unserer gesetzgebung.
Und wie sollte man das neu bewerten? Die Österreicher haben
ihn doch auch wieder als „ihren sohn“ bejubelt, als er gewählt
wurde.
Würde man ein bissl konsequenter denken, hätte selbst ein
halbverblödeter spätestens da absehen können, daß eine
todesstrafe durchaus vollstreckt werden kann, in einem staat,
in dem sie zum rechtssystem gehört.
Lieber spät als nie. Allein in seiner Wahl zum Gouverneur lag
ja noch kein verwerfliches Tun, aber jetzt ist die Situation
eben anders. Und wenn es dann Leute gibt, die ihm das
vorwerfen, kann ich diese Reaktion gut verstehen.
DAS kann ich eben nicht. Vorallem nicht, daß sie es IHM vorwerfen. Anscheinend besteht in österreich wieder öffentlicher diskussionsbedarf über die todesstrafe ansich. Das jatzt aber auf dem rücken einer person auszutragen ist sündenbock-treiberei.
Man stellt sich nur allzu gern selbst als den toleranten und
weltverbessernden charakter dar und schließt dann aufgrund von
2 minütigen fernsehberichten auf den geist einer ganzen
nation. Das ist kleingeistig.
Ich habe auch in amerka gelebt und durchweg nette menschen
getroffen. Das muss dann ja heißen, daß ich nicht besser sein
kann, ODER???
Nee, da machst Du es Dir ein bißchen einfach. Natürlich ist
nicht jeder einzelne Bürger an der Politik seiner Regierung
schuld. Es verurteilt ja auch keiner den einzelnen
amerikanischen Bürger und es bezweifelt auch keiner daß es da
liebe Menschen gibt.
Aber dieses Land wird nun mal von einer Regierung bestimmt,
die sich verdammt viele „Klöpse“ leistet, und die sich vor der
Weltöffentlichkeit eine bemerkenswerte Arroganz leistet, die
fast überall auf Kritik und Widerstand stößt.
Auch das ist unbestritten.
Was datafox mit anti-amerikanismus meinte, zeigst du aber auch wieder. Du verwechselst außenpolitik mit innenpolitik. Und die außenpolitische haltung der usa darf in keinem fall herangezogen werden um die innenpolitik angreifbarer erscheinen zu lassen.
Dieses wird dann
auch noch konterkariert durch den lauthals vorgetragenen
Anspruch die Welt sicherer, friedvoller und freier machen zu
wollen. Wenn man sich die Bilanz der Regierung Bush anschaut
muß man das als Realsatire empfinden.
Wer soll das denn deiner meinung nach machen?
Die rolle der usa als welt-polizei ist wichtig für das weltpolitische gefüge. Damit meine ich nicht nur kriege etc. sondern auch die rolle in der un. Ich möchte nicht wissen, wie es ohne die usa samt ihres selbstverständnis aussähe etwas in indien/pakistan, israel oder im balkan.
Das ist leider nur einseitig betrachtet.
Im WW2 haben die amis aus denselben beweggründen gehandelt,
wie sie es immer taten und tun.
Wollten sie hier Öl finden? Ich glaube nicht… woher weißt Du
so genau was „die Amis“ im WW2 wollten und was sie heute
wollen?
Im WW2 wollten sie die welt sicherer machen. Von diktatoren befreien. Das haben sie z.b. im irak auch erstmal gemacht.
Bush hat hier die arbeit seines vaters weitergemacht und sie im gegensatz zu ihm zuende geführt.
Natürlich gibt es auch wirtschaftliche interessen. Nur man muss sich auch mal fragen, welche siegermacht das besiegte land nicht hat bluten lassen…
Ich bestreite nicht die Verdienste der Amis für unsere
Freiheit. Daraus läßt sich aber nicht ableiten daß ihre
Aktionen überall auf der Welt immer nur durch den
Leitgedanken, Frieden und Freiheit sichern zu wollen, getragen
werden.
Meistens aber schon. Mal mit mehr, mal mit weniger erfolg.
Die amerkianer sind eigentlich die einzigen, die jemals einen krieg mit diesen prämissen geführt haben.
Daß es fast immer keineswegs nur um Frieden und
Freiheit für Dritte geht, sondern auch andere Interessen im
Spiel sind, dürfte inzwischen auch der Dümmste verstanden
haben.
Hab ich ja schon oben erläutert.
Aha, dann stimmst Du ja auch mit der Meinung überein daß Bush
ein Griff ins Klo ist.
Nein. Das legst du mir jetzt in den mund.
Siehst du, was du mit dieser äußerung machst, ist mir ein statement zuzuschreiben, das ich NIE gemacht habe.
Bush erscheint nach außen als schlechter präsident, aber „griff ins klo“ ist eine pauschalbeschuldigung deinerseits…
Blöderweise legt dieser Mann 8 lange
Jahre lang die Richtlinien US-amerikanischer Politik fest und
zerschlägt dabei sehr viel Porzellan. Da entstehen Schäden,
die nicht ihm alleine, sondern dem ganzen Land, welches er
vertritt, schlecht angerechnet werden.
Hier war kohl 16 jahre an der macht.
Da könnten wir von den amerikanern noch viel lernen in puncto amtszeitbeschränkung.
Nach seiner 1. Wahl hätte man noch sagen können daß das
amerikanische Volk einen blöden Fehler gemacht hat, aber
nachdem man ihn trotz der Erfahrungen aus der 1. Amtszeit
erneut gewählt hat kommt man kaum umhin „die US-Amerikaner“
für Bush verantwortlich zu machen.
Wieder falsch. Er ist ja beide male schließlich nicht mehrheitsträger gewesen.
Also ist deine äußerung über den „willen des volkes“ falsch!
Weil jetzt ist es kein
Ausrutscher mehr daß der Mann ihr Präsident ist.
s.o.
[…]
aber allein das Aufkeimen einer solchen Forderung in
Österreich setzt ein Zeichen und symbolisiert daß man seine
Einstellung zu den Menschenrechten nicht billigt und sich in
dieser Sache für den Landsmann schämt, sich von seiner Ansicht
distanziert.
Das mit den menschenrechten habe ich auch schon erwähnt. Todesstrafe hin oder her; es besteht ein unterschied ob sie in einem ordentlichen prozess verhängt wird oder willkürlich abgeurteilt wird.
Wer sagt Dir daß sie nicht für AI aktiv sind? Und selbst wenn
sie es nicht wären, dann dürfen sie Schwarzeneggers
Entscheidung trotzdem mißbilligen.
Das dürfen sie. Dann aber auf einem nachvollziehbaren niveau…
Außerdem wird in diesem
Fall genauso protestiert wie in jedem anderen Fall auch.
Schwarzenegger ist sicher nicht der arme Prügelknabe, den man
als einzigen kritisiert.
Genau DAS ist er hier…
LG Alex:smile: