Grossen Fehler Beichten?

Hallo Tina,

Ob ich sündenfrei bin, weiß ich nicht. Aber in den gut 21
Jahren, die ich mit meinem Mann zusammen bin, habe ich ihn nie
betrogen und noch nie das Bedürfnis nach einem Anderen gehabt.
Keine Ahnung ob mich das zu einem „besseren“ Menschen macht,
es ist halt einfach so.

Ich weiß nicht, ob es bessere und unbessere Menschen gibt, aber ich finde eine solche Beziehung toll.

Und sollte ich Gefühle für einen anderen Mann
entwickeln, dann beende ich die Beziehung bevor etwas läuft,

Das allerdings sagt sich immer so einfach.
Eine jahrzehntelang gewachsene Beziehung aufzugeben will verdammt gut überlegt sein.

Man kann immer nur für sich selbst sprechen, nie für den
Partner. Meist ist es aber so, daß ja beide Partner eine
monogame Beziehung wollen, ob man das immer einhalten kann,
steht auf einem anderen Blatt.

Eben. Wir sind ja alles nur Menschen.

Immer schön ehrlich sein und zu seinen Taten stehen. Klar!

Der Teufel ist ein Eichhörnchen, ein Seitensprung ist nunmal
ein großer Vertrauensbruch, schlimmer ist aber oft, wenn man
diesen von fremden Personen erfährt. Natürlich gibt es auch
Frauen, die gerne den Kopf in den Sand stecken und selbst bei
deutlichen Zeichen nicht wissen wollen, was ihr Partner so
treibt. Zu welcher Sorte Frau die Freundin des UP gehört, kann
wohl nur er beurteilen.

Ich denke, von „treiben“ kann nicht die Rede sein, wenn das einmal passiert ist.

Mir persönlich wäre es lieber, mein Mann würde es mir sagen.

Das kommt aber deutlich auf die Güte und Konsistenz der Beziehung an.

Ich denke ein Ausrutscher kann jedem passieren, ich würde auch
für mich selbst nicht die Hand ins Feuer legen. Aber dann war
er wenigstens ehrlich. Schlimmer empfinde ich, wenn zu dem
Vertrauensbruch eines Seitensprunges auch noch der
Vertrauensbruch einer Lüge kommt.

Ich will jetzt nicht den Begriff der Lüge umdefinieren und ich will den Seitensprung auch nicht als harmloses Kavaliersdelikt hinstellen, aber manchmal ist es besser, etwas für sich zu behalten. Wie Nemo schon sagt: Nicht selten haben Partner sich umgebracht oder dergleichen.

Es ist nun mal passiert und er bereut es ja heftigst. Euch
würde das natürlich nie passieren! Naja, möglich, ein wenig
attraktiv muss man schon sein. :smile:

Sag niemals nie. Ich denke unter bestimmten Voraussetzungen
kann es jedem passieren.

Das ist richtig.

Mir ist es bisher noch nie passiert. Heißt das jetzt ich bin
häßlich?

Aber nein.

Und jetzt geh wieder schön an die Arbeit. Denk dran, wir müssen an der neuen Geisterbahn noch lange abzahlen!

:wink:

To.i

Es ist nun mal passiert und er bereut es ja heftigst. Euch
würde das natürlich nie passieren! Naja, möglich, ein wenig
attraktiv muss man schon sein. :smile:

Das würde selbst dem Papst passieren.

Aber das eigentlich schlimme ist: Manche die es einem vehement vorwerfen, sind selber keinen Scheiß besser, haben manchmal ihre/n Partner/in über Jahre, mit Vorsatz und langerhandgeführter Planung betrogen, sich dabei auf dessen/deren Vertrauen gebettet und ihr/ihm ebenfalls kein Sterbenswörtchen gesagt. Als gibt es dabei auch noch zweierlei Maß.

Von allem abgesehen kann ich allerdings nicht nachvollziehen, wie so etwas betrunken passieren kann. Betrunken bin ich ehrlich gesagt zu nichts mehr zu gebrauchen. :smile:

To.i

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Ein ernstzunehmender Ansatz
Auch hallo,

Das ist schön rausgeredet. Damit kann man sich bequem
zurücklegen und sagen „ich tu es nur ihr zuliebe“.
Vergiss dabei aber nicht, dass die Partnerin vielleicht gerne
die Wahl hätte, selbst zu entscheiden, ob sie die Beziehung
unter solchen Umständen fortsetzen möchte.

so könnte es gefahrlos gehen:

Er lässt ihr die Wahl, indem er sagt: „Du Schatz, mir ist da was passiert, das könnte Dir egal sein oder Dich in den Freitod treiben oder das Ende unserer Beziehung bedeuten - willst Du wissen, was?“

Welche Frau würde da schon „JA“ sagen und falls doch eine so dämlich wäre, hätte sie selbst Schuld.

Jau! So wird ein Schuh draus!

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Hai To.i!

Sei erst in einer solchen Situation und dann sehen wir weiter.

Das ist so ein richtiges Totschlagargument.

Wer keine Kinder hat darf über Kindererziehung nicht mitreden, wer
noch nie eine Diat mitgemacht hat darf über Ernährung nichts sagen
und so weiter und so weiter…

Nee, da machst du dir es etwas einfach, außerdem gibt es genügend
Menschen die niemals in solch eine Lage kommen und auch diese sollten
gehört werden.

Es geht mir nicht um die Moral des Seitensprungs, jeder so wie er
mag. Es geht mir darum ehrlich miteinander umzugehen.

Erziehst du deine Kinder (falls du welche hast) mit den Worten,
„Wann immer ihr was angestellt habt erzählt es mir nicht, ich
will es gar nicht wissen!“.
Oder bekommen die Kinder doch eher was zu hören von dir wenn du
vom Nachbarn erfahren mußt das sie mal wieder dies oder jenes verbockt
haben.

Der Plem

Hallo,

Wird sie der Wahrheit in’s Gesicht sehen können und trotzdem
bei dem Mann bleiben, hat die Beziehung die Chance zu wachsen.
Mit der Lüge tut sie das keinesfalls.

Einspruch: „Die Beziehung“ ist nicht mehr und nicht weniger als zwei Menschen. „Die Beziehung“ entwickelt sich also immer nur genau so viel wie mind. einer der Beteiligten. Warum sollte der Ausrutscher des Mannes als seine persönliche Erfahrung nicht für die Beziehung ebenso gedeihlich sein können wie der Umgang der Frau damit?

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Hallo Plemtau,

Sei erst in einer solchen Situation und dann sehen wir weiter.

Das ist so ein richtiges Totschlagargument.

Nein, ich wollte niemanden totschlagen. :smile:

Wer kein Atomphysiker hat darf über Kernspaltung nicht mitreden,
wer

Nein, richtig. Da rede ich auch nicht mit, weil ich mangels Erfahrung nicht mitreden kann. Bzw. so ich es doch tue, muss ich damit rechnen, dass meine Aussage nicht ernst genommen wird.

Nee, da machst du dir es etwas einfach, außerdem gibt es
genügend
Menschen die niemals in solch eine Lage kommen und auch diese
sollten
gehört werden.

Natürlich. Keiner verbietet denen das Mäu.
Aber: Sag niemals nie.
In ein paar Jahren kann jeder in eine Situation, eine Versuchung kommen, was man sich früher gar nicht hat vorstellen können.

Es geht mir nicht um die Moral des Seitensprungs, jeder so wie
er
mag. Es geht mir darum ehrlich miteinander umzugehen.

Das ist richtig.

Es ist immer ein Dilemma, einzuschätzen, was höher steht: Die Ehrlichkeit, die eine der Säulen einer Beziehung darstellt, oder die Rücksichtnahme, ungeachtet der Angemessenheit, die wir nicht bewerten können, weil wir Fritzens Frau nicht kennen.

Erziehst du deine Kinder (falls du welche hast) mit den
Worten,
„Wann immer ihr was angestellt habt erzählt es mir nicht, ich
will es gar nicht wissen!“.

Das ist was anderes. Wenn meine Kinder eine Scheibe einwerfen oder auf dem Friedhof einen Grabstein umschmeißen, werde ich zur Rechenschaft gezogen.

Wird meine Partnerin in der Fremde unter Eindruck besonderer Atmosphäre schwach und begeht einen einmaligen Fehltritt, möchte ich es lieber nicht wissen. Denn ich bin dann sehr schnell dabei, Versagen und Schuld bei mir zu suchen und dann laufen irgendwelche Filme ab, bis zum Infragestellen der Gefühle.

Das ist nicht automatisch ein Freibrief. Aber es kann wie gesagt sogar dem Jesus Christoph passieren.

To.i

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Ich meinte deine provokativen, sternchenheischenden Auslässe

-)

Du liegst mit dem „sternchenheischend“ falsch. Ich habe vor kurzem ungefähr 3500 Sternchen verschenkt.
Es sind in diesen beiden „südlichen“ Brettern sowieso meistens Kampfsternchen, die eher die Person meinen, als den Beitrag.
Und wenn sie, zu mindestens hier, wo es meist um Meinungen und nicht um Wissen geht, abgeschafft würden, wäre es mir reichlich egal.

Meine Meinung vertrete ich trotzdem und manchmal schwillt mir eben der Kamm. :smile:

Gruß, Nemo.

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Hallo,

…finde ich diese ständig auftauchende Wertung, dass sein
schlechtes Gewissen verdient oder gut oder wichtig sei!

mir scheint das nur folgerichtig, wenn Beziehung letztlich nicht unter dem Aspekt „echter Liebe“ (die per se alles vergibt) als vielmehr unter Besitzdenken (Dieser Partner gehört ausschließlich mir) betrachtet/bewertet wird.

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Meine Meinung vertrete ich trotzdem und manchmal schwillt mir
eben der Kamm. :smile:

Solang’s nur der Kamm ist …

Ich nehme einmal an du hast Recht.

Blickwinkel
Hallo,

Bloß nicht dazu stehen was man
gemacht hat,

darum gehts nicht. Es geht um die Frage, ob er die Klappe hält und allein leidet oder ob er ihr erzählt, was er gemacht hat, so daß es ihm besser geht und ihr schlechter.

Da sie nun am wenigsten für das kann, was passiert ist, halte ich nicht allzu viel von dieser Vorgehensweise.

Daß er sich falsch verhalten hat, steht außer Frage und läßt sich nicht mehr ändern. Es wird objektiv keinen Deut besser, wenn er ihr davon erzählt. Das einzige, was sich ändert, ist, daß sich der Kreis der Wissenden erweitert.

Die Frage ist, was sich dadurch wiederum ändert. Als Außenstehende mag man begrüßen, daß sie dann weiß, was er getan hat. Nur: wenn man sich in die Beteiligten hineinvesetzt, erkennt man, daß durch die Beichte nur das bereits erwähnte passiert: er fühlt sich besser und sie fühlt sich schlechter.

Warum soll man ihm zu etwas raten, daß seinem Seelenheil dient und ihr schadet?

Gruß
Christian

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Hallo Tina.

Also zunächst mal: Nein! Das heißt nicht, dass du hässlich, sondern eher dass du treu bist. :smile:

Und das ist ja kein schlechter Zug von dir.

Du machst aber einen Fehler, wenn du den einmaligen Ausrutscher, um den es hier, zu mindestens dem Schein nach geht, mit notorischem „fremd gehen“ gleich setzt.

Wenn Frauen, oder Männer, ständig betrogen werden, sind sie meiner Meinung nach selber schuld. Denn, sie wissen es ja. Und spätestens beim zweiten Vertrauensbruch, wäre es Zeit, die Konsequenz zu ziehen.

Dass es dir persönlich lieber wäre, die Wahrheit zu kennen, ehrt dich, du schreibst aber gleichzeitig auch, dass du einen einmaligen Seitensprung verzeihen könntest. Vielleicht kann es auch die Partnerin des UP, aber das wissen wir eben nicht. Das muss er allein wissen.

Und ich halte es nicht für besonders ehrenhaft, jemand unglücklich zu machen, nur damit ich ein reines Gewissen habe. Was unter diesen Umständen ja auch gar nicht gehen würde.

Der versteckte Seitensprung hat, das ist unvermeidbar, die Eigenschaft, dass er versteckt ist, dass also niemand etwas davon weiß.

Und insofern kann man seinem Partner (männl. oder weibl.) halt immer nur vor den Kopf gucken. Schon deshalb sollte man sich hüten, die eheliche Treue allzu sehr zu preisen. Schon mancher, der sich in den Himmel erhob, fiel nachher aus allen Wolken.

Mit dem Dilemma des nachträglichen Aufkommens der Wahrheit hast du natürlich völlig recht, wenn die Gefahr besteht, sollte er lieber vorher beichten. Aber auch das muss er wissen.

Das war, das „Wort zum Sonntag“.

Gruß, Nemo

Du meinst seine Frau hätte solche Überlegungen? Näht sie sich
dann
selbst zu?

Du solltest ernsthaft nicht so viel von dem Zeug rauchen!

Der Plem

Wenn du mit mir diskutieren willst, solltest du versuchen, dich auf meine Ebene zu begeben.

Gruß, Nemo.

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Hallo,

Das sollte der letzte Grund sein. Der ist nämlich total
egoistisch :wink:

warum ist es egoistisch die Wahrheit zu sagen? Egoistisch war es mit einern anderen Frau ins Bett zu gehen!

Aber muss jeder selbst wissen was ihm lieber ist.

Eben und der TE hat um unsere Meinunge gefragt und ich kann teilweise auch die Argumentationen gegen die Beichte verstehen.

Dennoch wundere ich mich immer wieder (bei jedem Thema im Bereich Fremdgehen) dass das Fremdgehen als so „normal“ angesehen wird. Viele Leute hier verwechseln Treue mit Besitz. Nur weil man von seinem Partner Treue verlangt ist man noch lange nicht besitzergreifend.

Gruß
Markus

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Hallo,

nachdem ich die vielen unterschiedlichen Meinungen hier gelesen habe (inklusive meiner eigenen), will ich mal versuchen das subjektiv darzulegen, warum ich Verschweigen für besser halte.

Mal angenommen meine Frau hätte mich betrogen, so wollte ich das nicht wissen. Mit diesem Wissen muss die Beziehung nicht am Ende sein, aber eine Delle bleibt. Der Vertrauensmissbrauch würde sich durch die gesamte restliche Beziehung wie ein Damoklesschwert ziehen.

Und deshalb will ich von einer einmaligen Verfehlung überhaupt nichts wissen.
Es hat also gar nichts mit kein Arsch in der Hose zu tun, wenn ich selbst schweigen würde, sondern ich bestehe sogar selbst darauf, angelogen zu werden.

Und ich gehe einfach davon aus, wenn das so läuft, wie im Eingangsposting geschildert, dann ist der Seitenspringer so von einem schlechten Gewissen verfolgt und hat derart daraus gelernt, dass so was nie mehr wieder vorkommen wird.

Bei so einem Seitensprung gibt es natürlich auch unterschiedliche Qualitäten.
Es muss weder andauernd sein, noch muss als Seitensprungpartner ausgerechnet der Bruder oder der beste Freund des Mannes gewählt werden.

Mehrmalige Seitensprünge sind nicht zu verzeihen. Längere Beziehungen zu jemandem Anderen auch nicht.

Man sollte hier schon unterscheiden, ob das Fremdgehen nur rein sexueller Natur ist, oder ob da mehr ist als nur körperliche Nähe.

Wenn der Partner in jemand anderen verliebt ist und nichts mit dem macht, finde ich das nämlich schlimmer, wie wenn er nur einmal seinem sexuellen Trieb nachgibt, ihm die betreffende Person aber sonst scheißegal ist.

Gruß
Lawrence

Blickwinkel sind verschieden
Hai!

so daß es ihm besser geht und ihr schlechter.

Das kannst du doch gar nicht wissen. Vieleicht ist sie froh endlich
einen Grund zu haben der ganzen Beziehung adieu zu sagen.

Da sie nun am wenigsten für das kann, was passiert ist, halte
ich nicht allzu viel von dieser Vorgehensweise.

Das sehen wir dann halt verschieden.

Warum soll man ihm zu etwas raten, daß seinem Seelenheil dient
und ihr schadet?

Ich weiß nicht was dich zu dieser Überzeugung bringt. Wenn sie großen
Wert auf Treue legt dann ist er vieleicht einfach der Falsche und
im Endeffekt hätte sie mehr davon sich zu trennen. All das wissen
wir nicht so genau aber auch ich denke das eine Beziehung eigentlich
beendet ist wenn man anfängt Geheimnisse voreinander haben zu müssen.

Lügen haben kurze Beine …

Der Plem

Einspruch: „Die Beziehung“ ist nicht mehr und nicht weniger
als zwei Menschen.

eben - und einer dieser Menschen hat irgendwann mal ein deutliches Statement offenbar abgeben, das der UP nicht respektiert hat.

„Die Beziehung“ entwickelt sich also immer
nur genau so viel wie mind. einer der Beteiligten.

Einer der Beteiligten hat etwas getan, was für den anderen nicht zur Beziehung gehört - nicht akzeptiert wird, ein Trennungsgrund wäre.

Einer der Beteiligten hat dementsprechend eine Erfahrung/Entwicklung gemacht, die der andere nicht kennt. Also nur durch Kenntnis kann möglicherweise auch der 2. Beteiligte sich und somit die Beziehung insgesamt entwickeln.

Vastehste, wat ick meine?

Warum
sollte der Ausrutscher des Mannes als seine persönliche
Erfahrung nicht für die Beziehung ebenso gedeihlich sein
können wie der Umgang der Frau damit?

Das habe ich doch nirgends geschrieben. Die Frau kann aber damit nicht umgehen, wenn sie nix weiß davon.

Ach Annie.

immer gehst du von den ausschliesslich dir grad in den Kram
passenden Präliminarien aus. Und vielleicht liegst du in
deiner Lebenserfahrung für dich genommen auch durchaus
richtig. Aber immer legst du das als allgemeingültig
seligmachende Weisheit aus.

Ja natürlich, was sonst?

Wobei mir die Anmerkung gestattet sei, dass ich, außer Erfahrungen zu sammeln, auch vieles höre, sehe, lese.

Man kann seine Meinung nicht vertreten, indem man sie von allen Seiten aus in Frage stellt. Das wäre dann keine Meinung mehr, sondern höchstens ein Bericht.

Meinst du allen Ernstes, man kann das wirklich solange geheim
halten, bis dass der Tod sie scheidet?

Ja das meine ich. Oder wenigstens so lange, bis gesichert ist, dass es sie nicht mehr umhaut. Wobei ich selbst allerdings auch von „späten Geständnissen“ nicht viel halte.
„Immer wenn über eine böse Sache endlich Gras gewachsen ist, usw.“.

Meinst du, dass die Beziehung nicht noch wesentlich viel mehr
in Scherben liegen würde, wenn sie das von anderer Seite
erfahren wird?

Doch, das wäre schlimmer.

Ist denn 100%ig ausgeschlossen, dass sie das erfahren wird?
Meiner Erfahrung nach nicht, niemals. Und ich bin schliesslich
auch weiss der Geier schon lange keine 20 mehr:smile:

Nein, 100%ig ausgeschlossen ist sowas nie. Die Gefahr besteht natürlich. Das sollte er abwägen.

Man kriegt es (es sei denn vielleicht, es handelt sich um
einen Bordellbesuch) in meiner Welt immer relativ fix aufs
Brot geschmiert, meistens und gerne auch von dem Seitensprung
persönlich.

Hier solltest du mal über selektive Wahrnehmung nachdenken. Das hervorstechende Merkmal eines heimlichen Seitensprungs ist ja eben, dass es niemand erfährt. Ich kenne persönlich ein Paar, bei dem er nicht weiß dass sie und sie nicht weiß dass er schon mal betrogen hat. Die beiden leben relativ glücklich miteinander und sind stolz auf ihre gute Beziehung, die jetzt schon über 10 Jahre läuft.

Witziger Weise haben sich mir beide irgendwann anvertraut und ich habe von Offenlegung abgeraten, da es sich meiner Meinung nach wirklich um etwas Einmaliges handelte.

Somit gleich zwei Tritte in die Magengrube. Erstens der
Umstand der Untreue, zweitens dann die absolut
niederschmetternde Demütigung, wenn man es aus dritter Hand
erfährt (und das wird man, wenn man nicht absichtlich und
vorsätzlich die Augen verschliesst).

Nochmal, selektive Wahrnehmung, was ich nicht weiß, kann mich nicht heiß machen. Die Zahl der unentdeckten, einmaligen Seitensprünge ist Legion, muss es sein, wenn man sich rein auf die Statistik bezieht.

Übrigens bleibt es, nach der Statistik auch meist beim einmaligen Ausrutscher, Wiederholungstäter sind selten, aber einmal muss man es anscheinend probieren.

Mir würde das im zweiten Fall ganz erheblich mehr die Beine
weghauen als wenn mir Männe selbst das gestehen würde, soviel
ist man klar.

Nun, das ist logisch.

Aber gut, ist Geschmackssache. Andere schweigen dann lieber,
aus deiner Sicht aus reiner lauterer Rücksicht auf das
Nervenkostüm der Liebsten, aus der mindestens ebenso legitimen
Sicht anderer aus reiner Feigheit.

Es mag Feigheit sein, trotzdem ist es meistens besser.
So ein tiefer Einschnitt in eine Beziehung geht nicht ohne Narben ab und oft ist es der Anfang einer Spirale aus Misstrauen und Rache (er hat mich betrogen, jetzt betrüge ich ihn auch) die letzthin zum Ende der Beziehung in gegenseitigem Hass führt. Meiner Meinung nach mehr Aufwand, als sie ein sexueller Ausrutscher verdient.

Gruß, Nemo.

Hallo,

Erziehst du deine Kinder (falls du welche hast) mit den
Worten,
„Wann immer ihr was angestellt habt erzählt es mir nicht, ich
will es gar nicht wissen!“.
Oder bekommen die Kinder doch eher was zu hören von dir wenn
du
vom Nachbarn erfahren mußt das sie mal wieder dies oder jenes
verbockt
haben.

wir reden hier aber nicht von Kindern, die erzogen werden müssen, sondern um einen Erwachsenen, der vor der Frage steht, ob er sich mit seinem Gewissen herumquälen soll oder sich erleichtert und über die Schiene gleich mal seine Partnerin verletzt.

Gruß
Christian

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Hallo,

so daß es ihm besser geht und ihr schlechter.

Das kannst du doch gar nicht wissen.

Ich weiß zumindest, daß es ihm nur darum geht, sein Gewissen zu erleichtern. Das ist alles andere als ein hehres Motiv und es zeugt von Rücksichtslosigkeit und Egoismus. Insofern sagt schon das mehr über ihn aus als der Fehltritt im Suff - auch wenn er sich über seine Handlungsmotive und die Interpretation vielleicht gar nicht im klaren ist.

Vieleicht ist sie froh
endlich
einen Grund zu haben der ganzen Beziehung adieu zu sagen.

Nach Deiner Argumentation wäre sie dann schon längst zur Ehrlichkeit verpflichtet gewesen und hätte die Beziehung beenden müssen.

Warum soll man ihm zu etwas raten, daß seinem Seelenheil dient
und ihr schadet?

Ich weiß nicht was dich zu dieser Überzeugung bringt. Wenn sie
großen
Wert auf Treue legt dann ist er vieleicht einfach der Falsche
und
im Endeffekt hätte sie mehr davon sich zu trennen.

Wieso? Wegen eines Fehltritts? Was ist, wenn er den Rest seines Lebens treu sein wird? Ist es dann sinnvoll, die Beziehung durch Ehrlichkeit zu gefährden?

wir nicht so genau aber auch ich denke das eine Beziehung
eigentlich
beendet ist wenn man anfängt Geheimnisse voreinander haben zu
müssen.

Oh bitte, jeder hat Geheimnisse - aus den verschiedensten Gründen und in unterschiedlichen Dimensionen.

Lügen haben kurze Beine …

Das Sprichwort soll besagen, daß Lügen über kurz oder lang herauskommen. Das ist aber nur ein Sprichwort und nicht die ultimative Wahrheit.

Ich bin ein großer Fan von Ehrlichkeit, aber man sollte sich schon überlegen, wann sie angemessen und sinnvoll ist.

Gruß
C.

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