Gute Bekannte

zieht im 2 Wochen nach Augsburg, ihre Vermieterin stammt aus Franken,
nun suche ich mehr oder weniger satirische ‚Handlungsanweisungen‘/Tips und Witze für meine Bekannte zum Einstimmen.
(Themen: Bayern, Franken, Preussen,Katholen)

Vielen Dank!
Tschuess Marco.

P.S.: Sie ist ev. Preussin, die lange in Sachsen studierte.

Als mein Neffe vor vielen Jahren als 12jaehriger von Baden nach Bayern zog, hat er sich in der Schule sofort SEHR unbeliebt gemacht, weil er ueberall den (damals [?] als Werbung fuer Wein benutzten Spruch anbrachte:
„Ueber Baden lacht die Sonne ----
und ueber Bayern die ganze Welt!“
Elke

bayern und preussen

Ein preusse macht urlaub in bayern. Von einer almhütte aus unternimmt er wanderungen in die nahen berge. Plötzlich ziehen dunkle wolken auf, ein gewitter kündigt sich an.

Der preusse läuft so schnell wie möglich zurück zur hütte. Unterm vordach sitzt der senner und pafft gemütlich seine pfeife.

„gö", sagt der senner, „jetzt bist oba g’rennt wia a hirsch?" -

„ick verbitte mir, mich einen hirschen zu nennen!"

„nau jo, hob jo nur gmoant, weilst schwitzt wia a sau" …

zieht im 2 Wochen nach Augsburg, ihre Vermieterin stammt aus
Franken,
nun suche ich mehr oder weniger satirische
‚Handlungsanweisungen‘/Tips und Witze fE meine Bekannte zum
Einstimmen. (Themen: Bayern, Franken, Preussen,Katholen)

Marco,
Deine Bekannte sollte zunächst wissen, daß Augsburg gar nicht bayrisch ist, sondern schwäbisch. Die Sprachgrenze zum stark unterschiedlichen Bayrischen liegt erstaunlich nahe bei München.

Nach Erfahrungen mit einem aus Schwaben stammenden, gewaltbereiten Vorgesetzten während seiner Schreinerlehre hat Karl Valentin Angehörige dieses Volksstammes in seinen Werken zeitlebens oft des „w“ beraubt.

Augsburg wird von den Münchnern oft auch „Datschiburg“ genannt – ein milder Spott, der auch Anerkennung für die gute Küche dort enthält. Auch wird die gute Zugverbindung nach München scherzhaft als der wesentliche Vorzug Augsburgs bezeichnet, obwohl Augsburg im Gegensatz zu München schon den alten Römern bekannt war.

Daß Evangelische im stark katholisch geprägten Bayern sich des Vorurteiles zu erwehren haben, sie seien asketische, griesgrämige, aber schlaue Leute, in deren Gegenwart man aufpassen müsse, das dürfte wohl der Vergaqngenheit angehören, zumindest im Großraum München.

Achja, und die Franken. Sie gelten in Altbayern und auch in Franken selbst als Hektiker. Die Landesheiligen von Franken heißen St. Habkazeit und St. Schaffinimmer („ich habe keine Zeit“ und „das bringe ich nicht mehr rechtzeitig zuwege“)

Oiso nachad
Wolfgang

Das mögen sie nicht so
Wenn ein Saupreiß sich über Bayern lustig macht, oder gar ihre Mundart nachmacht, dann werden sie stinkig.

Die Erfahrung mußte ich vor langer Zeit in Frankreich machen, wo ich in einem Hotel bei Marseille die bayrische Mundart am Frühstückstisch nachmachte. Kein Wort mehr wurde mit mir und meiner damaligen Frau gesprochen (obwohl die ja nichts dafür konnte), und ich dachte, das würde ihnen gefallen.

Erst später haben mich die noch jugendlichen Töchter aufgeklärt, daß das exakt verkehrt war. Logisch, daß ich die Mundart nicht so rüberbrachte, wie ein echter Bayer. Aber genau dadurch fühlen sie sich auf den Arm genommen.

Ganz anders ein Berliner: der lacht.

Richard

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

auch ein Bayer …
Huhu Richard,

… auch ein Bayer lacht, wenn ein „Preiß“ bayerisch spricht. Weil sie es nämlich nicht können ;o)

Der Klassiker: eine Moaß Bier … ARGH! … es heißt MASS MASS mit kurzem „a“

Scheens Wochnend nu
Gitte

Wenn ein Saupreiß sich über Bayern lustig macht, oder gar ihre
Mundart nachmacht, dann werden sie stinkig.

Ganz anders ein Berliner: der lacht.

Jo mai Gitte,

do muaß i holt di folschen Boarzis gtroffn hom

sefixhallujasogi, die woarn aus Minka.

Scheens Wochnend nu
(klingt ja fast sächsisch, ai verpischnochämol)

Richard

(klingt ja fast sächsisch, ai verpischnochämol)

dann aber ‚ei verbibbscht‘ bitte :wink:), der Buchstabe P existiert im sächsischen nicht.

Gruß Heike

Deine Bekannte sollte zunächst wissen, daß Augsburg gar nicht
bayrisch ist, sondern schwäbisch. Die Sprachgrenze zum stark
unterschiedlichen Bayrischen liegt erstaunlich nahe bei
München.

Folgendes habe ich vor einigen Monaten aus einem Pinboard bei AOL ‚geklaut‘, ich will es Euch an der Stelle nicht vorenhalten:

ein User schrieb:
> Meines Wissens sind Schwaben Nachkommen von Schotten, die aus ihrer
> Heimat ausgewiesen wurden, weil sie zu geizig waren :wink:

eine der Antworten:
>Du verdrehst Ursache und Wirkung: Die Schotten stammen von den >Schwaben
>ab und wurden wegen Verschwendungssucht ausgewiesen :stuck_out_tongue_winking_eye:

Gruß Heike

aufschrei…aua!

Jo mai Gitte,

do muaß i holt di folschen Boarzis gtroffn hom

des is net boarisch!!! boarisch gang ungefea so:
do muaß i hoit de foischn Bazis troffa hom

sefixhallujasogi, die woarn aus Minka.

zefixhalleluja sog i, de woan aus Minga

Scheens Wochnend nu

des komma ungefea lassn (nu --> no)

an scheena Gruaß vo da Uschi :wink:

Auch folgende Anekdote möchte ich euch nicht vorenthalten, auch wenn hier keine Mundart beschrieben wird:

An einer Toilettentür im Kurswagen von Berlin über München und Stuttgart nach Dresden steht geschieben:

„Fünf Minuten wird geschissen; wer länger scheißt, wird rausgeschmissen!“

Darunter steht:

„Der, der das geschrieben hat, der war wohl ein Preuße; denn wer nichts zu essen hat, hat auch nichts zu scheiße!“

Darunter steht:

„Der, der das geschrieben hat, der war wohl ein Bayer; wer den ganzen Tag nur frisst, kann scheißen wie ein Reiher!“

Darunter steht:

„Die innerdeutsche Einigkeit, die tut sich hier beweisen. Dem einen gönn’ se’s Fressen nicht, dem andern nicht das Scheißen!“

Eine uralte Story, doch irgendwie noch immer brandaktuell, oder :wink:)?

Gruß Heike

… und nun noch die Garmischer Version
Hallo Richard,

hehe … nachdem Uschi schon die Münchner Version geliefert hat, steuere ich noch die Garmischer Version bei … die ist (natürlich) nu a bissl anders:

Jo mai Gitte,
do muaß i holt di folschen Boarzis gtroffn hom
sefixhallujasogi, die woarn aus Minka.

Ja mei Gitte,
do muaß I hoid (wobei ich hier „woi“ sagen würde) de foischn Bazis (

heeee … Uschi!

Scheens Wochnend nu

des komma ungefea lassn (nu --> no)

Des war vo mia! Und mir song „nu“ … net no …
;o)

Auf wiederlesen,
Gitte

Augschburg
…dazu muss ich als alteingeborene Augsburgerin auch noch etwas sagen:

also: bayrisch sind wir nicht, da hat mein Vorsprecher schon recht, aber so richtig schwäbisch-württenbergisch auch nicht (und das sind die Schwaben, die fürs "schaffe, schaffe, Häusle baue und fürs samstägliche Rasenmähen bekannt sind).
Wir Augsburger nennen unsere Stadt auch eigentlich nicht selbst „Datschiburg“ (obwohl unser Zwetschgendatschi wirklich supergut schmeckt…). Bei uns heißt das: „Augschburg“ - und damit sind wir schon bei einer der größten Eigenarten unserer Sprache. An für Nicht-Augschburger erst nach einiger Zeit herausfindbaren Stellen setzen wir ein „sch“, so z.B. in Sebaschtian, Kischte, Mischthaufen, … Wichtig sind die Wörter woisch (weißt du), hosch (hast du), kosch (lang und nasal ausgesprochen - kannst du). Meine fränkische Freundin hab ich z.B. bei einem NY-Urlaub mit folgendem sch-Satz völlig vor den Kopf gestoßen: Kaum bisch aufm Empire-Schtate-Building, scho schtehsch im Gift-Schop. (alle sch ausgeschrieben :wink:)
Im Gegensatz zu den Württenberger Schwaben sprechen wir ein rollendes rrrrr.
Und ich finde, dass unsere Sprache auch eher Richtung Allgäu (Kempten, Mindelheim, …) tendiert als nach Stuttgart und Ulm…

Deine Bekannte sollte zunächst wissen, daß Augsburg gar nicht
bayrisch ist, sondern schwäbisch. Die Sprachgrenze zum stark
unterschiedlichen Bayrischen liegt erstaunlich nahe bei
München.

…eigentlich nicht: die Sprachgrenze ist der Lech, der auch noch durch Augsburg spricht. Schon die Stadtbewohner jenseits des Lechs haben eine andere Färbung (zumindest die alten, bei denen sich der Dialekt noch erhalten hat…). Schon kurz dahinter (Aichach) wird tiefstes Bairisch geredet.

Wenn Deine Bekannte mal „Augschburger Gschichtla“ in Mundart lesen will, so fällt mir der Heimatautor Robert Nägele ein, sollte sie eher Lust auf ein sprachwissenschaftliches Werk haben :wink:, so empfehle ich den mehrbändigen schwäbisch-bairischen Sprachatlas von W. König mit unzähligen Wörterkarten für einzelne Wörter und ihre Form in den unterschiedlichen Regionen…

Grüße aus Augschburg,
Birgit

1 Like

Buchtipp: Breißn dratzn + Linktipp
Hallo Marco,

Birgits Augsburg-Schilderung hat mich erinnert, dass es ein wunderbares kleines Büchlein gibt, das da heißt „Breißn dratzn“ von Ludwig Merkle.
Leider finde ich es in amazon.de nicht - es sollte es aber noch geben. Frag doch mal bei Deiner Buchhandlung.

„Breißn dratzn“ (Preußen „ärgern“/„necken“) ist so eine Art Wörterbuch, in dem bayerische Ausdrücke erklärt werden … aber nicht ganz richtig ;o)

Ich tipp mal eine Kostprobe.

Schönen Sonntag,
Gitte

***

I SIECH SCHO, ES SEIDS GRADDLA

Wer Gelegenheit hat, ein bayerisches Bauernhaus zu betreten, wird überrascht sein, welch peinliche Ordnung sowohl in der Küche und in der Stube wie im Stall und in der Scheune herrscht. Alles wird sorgfältig aufgeräumt - bairisch „aufgrammd“ - weshalb man auch sagt: der Bayer ist ein Ramme, ein [Auf.]räumer - er legt Wert auf Sauberkeit und auf Akkuratesse; akkurat, bairisch aggradd (mit zwei hellen a und Betonung auf dem letzten), muss es in einem Hause aussehen. Man erfreut ihn sehr, wenn man ihn lobt: „Ich sehe schon, ihr seid Graddla, ihr seid akkurate Leute.“ Der „Graddler“ hieß ursprünglich „Agraddla“, bis das unbetonte Anfangs-A entfiel. Feminimum: Graddlarin.

***

A GSCHEADS DACH

„Altes Haus“ nennt man im Norden Deutchlands liebe Freunde; „oide Hüttn“, alte Hütte, heißt es, weitaus bescheidener, in Bayern. So ist der Kopf folgerecht das Dach der Hütte, und ein gschertes Dach, ein frisch geschorenes Dach, ein Kopf, der eben von den pflegenden Händen des Coiffeurs behandelt wurde. Ähnlich wie „Schlaukopf“ und „Dickschädel“.

***

ZOANG S MAR AMOI EAHNA GRAFFI

Kunstliebend ist das bayrische Volk - ihm voran seine Könige - seit eh und je gewesen. Ob sich’s um Architektur, Plastik oder Malerei handelt, der Bayer versteht sie zu schätzen. Nicht zufälig haben sich in der bairischen Sprache eigene Ausdrucke auf dem Gebiet der bildenden Kunst herausgebildet. So sagt man für „gemalt“ nicht „gmoid“, sondern lieber „gmoin“, und die Graphik wird mundartlich als Graffi bezeichnet. Die Ateliers der Künstler stehen jedermann offen, der sich höflich nach ihrem Graffi erkundigt.

***

(Die bayerische Volkstracht)
HEID MUFFEDSD WIEDA, LONI

Die bayerische Frauentracht zählt zu den malerischsten der Welt. Besonders prunkvoll sind die Frauen und Mädchen vielerorts im Winter angetan. Zahllose bunte Röcke, Leibchen und Mieder werden übereinander getragen, und als händewärmende, gamspelzgefütterte, oft mit alten Silbermünzen behängte Rolle bildet der Muff einen wichtigen Bestandteil der Festtagskleidung. Das Wort „muffeln“, das vom Muff hergeleitet ist, bedeutet denn auch: mollig warm sein. „Da herinnad muffeds heid vielleichd“, hier in diesem Raum ist es heute möglicherweise wieder warm und gemütlich, hofft man an eisigen Wintertagen. Auch von einem Menschen, der sich mit dicken Kleidern, Umhängen und Pelzen wohlige Wärme verschafft, wird gesagt, er muffle. „Heid muffedsd awa wieda, Loni“, heute bist du aber wieder fein warm angezogen, Apollonia.

***

Die Übersetzung - und da kann Uschi sicher noch viiiiiel detaillierter/besser erklären - ich bin kein Hardcore-Bayer ;o)

Den „Graddla“
kenn ich in der Variante „Gauner“ - „A so a Graddla“ wäre einer, der mich in irgendeiner Form bescheißt/sich nicht korrekt verhält … … das Wiesnlexikon (weiter unten) bezeichnet den Graddla aber eher als „Penner“ …

Das „Gscheade Dach“
kenn ich selbst in der Kombination auch nicht. Gschead ist jemand, der gemein ist. Wie: Gescheada Hund.

Das „Graffi“
ist „Glump“, mei, wie sagt man dazu denn auf Deutsch … wertloses/billiges Zeug … zum Beispiel: „Kauf Dir lieber etwas Gescheites und nicht so ein Glump“.

Und „muffedsd“
ist natürlich „müffeln/stinken“ … „Do herinnad muffeds heit vielleicht“ ist: „Hier herinnen stinkt’s heit aber!“

***

Und das hier hab ich grad noch gefunden - auch ganz nett:
http://www.oktoberfest.de/de/lexikon/

hallo

Ein preusse macht urlaub in tirol. auf der hochalm angekommen sieht er einen ziegenhirten, geht hin und fragt ihn

(soory, kann keinen preissn-dialekt schreiben)
„entschuldigen se, wissnse vielleicht, wie der berch da driben heist?“
entgegnet der hirte in tiefsten tirolerisch
„Waicher?“
darauf der preiß
„aha , vieln dank, wiedersehen“

viele grüße

rasta

aha, so kenn ich den spruch noch nicht…

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genau gitte!

ich lach auch, wenn ein preiß bayerisch redt…
nur wenn einer meint, er kanns! und machts falsch oder hört sich geschwollen an,
derpack i des ned…–.

eine moaß bier… hehe genau!

… auch ein Bayer lacht, wenn ein „Preiß“ bayerisch spricht.
Weil sie es nämlich nicht können ;o)

Der Klassiker: eine Moaß Bier … ARGH! … es heißt MASS
MASS mit kurzem „a“

Scheens Wochnend nu
Gitte

Wenn ein Saupreiß sich über Bayern lustig macht, oder gar ihre
Mundart nachmacht, dann werden sie stinkig.

Ganz anders ein Berliner: der lacht.

und da is scho oaner, bei dems sich sogar gschriem gschwolln anhört!!

übrigens… es heist maß mit kurzem a :smile:

Jo mai Gitte,

es heist ja und nicht jo! mir sanna koane amis

do muaß i holt di folschen Boarzis gtroffn hom

da muast hoit de foischen bazis troffn ham

sefixhallujasogi, die woarn aus Minka.

es heist–> zefixhalleluja sog i… die warn aus minga

a scheens wochenend no …(no kommt von noch… also auf gar keinen fall nu schreiben

(klingt ja fast sächsisch, ai verpischnochämol)

untersteh dich bayerisch mit sächsisch zu vergleichen :smile:
es heist ausserdem(man möge mich verbessern) : aiverbübschT nomal

viele grüße

rasta


ach mensch, hätte ich mal den thread wieter lesen sollen…
da wurde ja schon alles verbessert… naja… umsonst gepostet… was solls…

viele grüße

rasta

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