Hartz IV - die Ostdt. sind zu dumm!

Hallo,

Tokyo: Es gibt einen Stadtteil, der stillgeschwiegen wird, der auf keiner Stadtkarte zu finden ist. Sanya
Osaka: Hier existiert der größte Slum Japans, Kamagasaki.

ahhhh, da wollen wir hin. Wer als AN nicht gebraucht wird und as als AG nicht schafft, ab in’s Ghetto. Und das verkaufst Du dann als leuchtendes Vorbild.

So wie hier …

In Japan (wiederals Beispiel) ist man ohne Studium ein Nichts, ein Miemand, verdient kaum Achtung. Das mag hart klingen, führt aber dazu, dass jeder bestrebt ist, zu studieren.

Dort ist die Reihenfolge: Mein Studium, meine Arbeit, mein Haus
In Deutschland: Mein Auto, mein Geld, meine Reise, meine Rente.

Seit Jahren wird in Deutschland gejammert, man habe kein Geld. Und was sieht man? Das was gezeigt wird, neue Autos überall, auch von solchen Leuten, die es sich eigentlich gar nicht leisten könnten, aber man will ja dazugehören.

Arbeitslosigkeit ist keine Schimpfwort, keine Blamage, sollte nicht peinlich sein, es ist nur ein normales Ereignis unserer Zeit. Wie war das doch in Japan? Auch ein arbeitsloser Professor geht schon mal Taxi fahren. Wie wäre es in D. Ich mach doch nicht solche minderwertigen Jobs. Der Staat zahlt schon… Nun hoffentlich nicht mehr.

Klar, bevor der Prof. in Kamagasaki endt, fährt er Taxi. Wenn die Jobs dann auch noch besetzt sind, landet er doch dort.

Genau das zu vermeiden ist das Ziel, darüber reden wir hier.
Weitere Verschlechterungen und Meinungen wie Deine werden uns da hin bringen. Gut, daß die meisten Leute anders denken.

Gruß, Rainer

und wenn man bedenkt, daß 50% unverschuldet d.h. ohne eigenes
kalkulierbares Zutun dort gelandet sind, na dann Prost
Mahlzeit!

Wie kommst Du denn auf die Zahl?

Interessiert,
Christian

345 Euro in ihrem natürlichen Lebensraum

welchen Euro-Betrag belaufen sich die "Einkommens"einbußen der
Arbeitslosen und Sozialhilfeempfänger nach den Änderungen ab
1.1.2005?

auf den selben Betrag, um den, wie DU oben richtig bemerkst,
sich der Bundeshaushalt mit möglicher Folge einer geringeren
Verschuldung entlasten möchte, nur die prgnostizierte

Vielen Dank übrigens, daß ich mir die Zahl selbst raussuchen mußte. Das nenne ich seriöse Diskussion. Die Zahl ist übrigens nicht der Rede wert, wenn man sie ins Verhältnis zum Gesamtkonsum in Deutschland setzt.

Ankündigung, daß Du (Arbeitnehmer) es als
Steuerschuldminimierung zurückbekommst, die glaubt Dir nicht
mal mehr der naivste Mecklenburger!

Ich nannte drei Möglichkeiten, in denen sich die Einsparungen niederschlagen können. Für Dich wiederhole ich sie aber gern:

  • weniger Staatsschulden
  • mehr Geld für sinnvollere Zwecke
  • weniger Steuern/Abgaben

Alle drei halte ich für sehr sinnig und alle drei dürften kurz-, mittel- oder langfristig (je nach gewählter Alternative) mehr Nachfrage erzeugen, als durch die paar Kröten genommen wird.

Um mal wieder ein Beispiel herauszugreifen: Hier in der Gegend gibt es einige Kioske, an denen den ganzen Tag lang ein paar Leute rumhängen, die offensichtlich a) keiner geregelten Arbeit nachgehen und b) ein erhebliches Problem mit dem Verzicht auf Alkohol haben. Ich weiß nicht ganz genau, was die Dose am Kiosk so kostet, aber ich schätze mal, 0,5 Liter für 1 Euro sind nicht unrealistisch. Die Differenz zum Billigbier aus dem Supermarkt liegt bei rd. 50 Cent. Wenn durch Leistungskürzung Nachfrage vom Kiosk auf Supermarkt umgeleitet wird, kann ich damit absolut leben. Wenn der Alkoholkonsum generell zurückgehen würde, würde mich das auch nicht stören.

Erhöhte das doch die Chance, daß derjenige wieder mal einen Stift in die Hand nehmen kann, ohne daß sie zittert, um vielleicht mal wieder einen Brief zu schreiben–>Bewerbung.

Nochmal: Ich will das nicht für alle Arbeitslosen pauschalieren, aber diese Volksgruppe existiert in Deutschland und sie ist nicht unwesentlich. 345 Euro im Monat sind 675 DM. Als Student blieben mir über einige Zeit hinweg nicht mehr als 500 DM (exkl. Miete) und bin dennoch noch gelegentlich in Urlaub gefahren und habe Bücher und Kopien gebraucht, von Kleidung und anderen Albernheiten abgesehen.

345 Euro im Monat sind 11,34 Euro am Tag. Bisher bin ich bei € 4,10 und habe zwei Mahlzeiten hinter mir (ein Brötchen für 1,55 und ein Mikrowellenessen für 2,55, weils heute im Büro schnell gehen mußte). Heute abend wird es wohl Schwein süßsauer geben, das mich überschlägig um die Euro 2,50 kosten wird (150 Gramm Schwein, eine halbe Dose Ananas, ein halbes Paket Mungobohnensprossen, Reis und Kleinkram). Damit sind wir bei € 6,6 und es bleiben noch € 4,74.

Ich glaub, ich muß mal zum Kiosk.

Gruß,
Christian

Leider weiß ich nicht, wie man die Menschen wirklich erreicht.
Man kann in diesem Land beliebig viel Geld
verteilen, ohne daß sich etwas ändert.

Menschen brauchen Perspektiven, und mentale Sicherheit.
beides bietet das System (logischerweise auch dessen Giesskannengeld) nicht.
Gruß Torsten
PS
Irgendwann wird einer kommen, der Ihnen Perspektiven gibt, dem werden sie nachlaufen, und so wie es heute aussieht, in Springerstiefeln.
Ein kompletter Offenbahrungseid der derzeitigen Politik die hier auch noch partiell gut geheissen wird (Hartz IV ist Politik!)
Grad so, als ob man zu Haus kein Geschichtsbuch im Schrank stehen hat!

Hi,

Vielen Dank übrigens, daß ich mir die Zahl selbst raussuchen
mußte. Das nenne ich seriöse Diskussion. Die Zahl ist übrigens
nicht der Rede wert, wenn man sie ins Verhältnis zum
Gesamtkonsum in Deutschland setzt.

welche immer du auch brauchst…

Ich nannte drei Möglichkeiten, in denen sich die Einsparungen
niederschlagen können. Für Dich wiederhole ich sie aber gern:

  • weniger Staatsschulden

Wieso müssen AN dafür zahlen, dass Reiche Geld vernichten?

  • mehr Geld für sinnvollere Zwecke

Was gibt es für sinnvollere Zwecke, als Menschen eine niveauvolle Existenz zu ermöglichen? Für wen sinnvoll?

  • weniger Steuern/Abgaben

…kommen dadurch herein, klar.
Aber irgendwann wird es für einen zu eng, entweder Staat oder arbeitslose Bürger, auf dieser Erde.
Ob die sich das auf ewig gefallen lassen? Dass es weniger AL geben wird, ist ausgeschlossen.

Gruß
Frank

Hallo Rainer,

Tokyo: Es gibt einen Stadtteil, der stillgeschwiegen wird, der
auf keiner Stadtkarte zu finden ist. Sanya
Osaka: Hier existiert der größte Slum Japans, Kamagasaki.

ahhhh, da wollen wir hin. Wer als AN nicht gebraucht wird und
as als AG nicht schafft, ab in’s Ghetto. Und das verkaufst Du
dann als leuchtendes Vorbild.

ich glaube nicht, daß er das als Vorbild sieht, sondern als Beispiel dafür, daß es uns hier bei aller Einsparerei so schlecht nicht geht, wie den Menschen dort.

Genau das zu vermeiden ist das Ziel, darüber reden wir hier.
Weitere Verschlechterungen und Meinungen wie Deine werden uns
da hin bringen. Gut, daß die meisten Leute anders denken.

Die meisten Menschen denken, daß wir so weitermachen sollten wie bisher. Das ist auf Dauer nicht finanzierbar und irgendwie versteht das auch jeder. Nur wenn es dann an die konkrete Maßnahme geht, will keiner mehr mitmachen. Die Folge wird sein, daß wir uns weiter auf unserem Niveau bewegen und es dann irgendwann schlagartig bergab geht. Dann werden aber vielmehr Menschen auf der Strecke bleiben, wie das für Hartz IV von einigen behauptet wird.

Wenn das wirklich das Szenario ist, was Dir erstrebenswert ist, wundert mich das doch ein wenig.

Gruß,
Christian

Hallo Christian,

ich glaube nicht, daß er das als Vorbild sieht, sondern als
Beispiel dafür, daß es uns hier bei aller Einsparerei so
schlecht nicht geht, wie den Menschen dort.

ich glaube schon, daß er Japan als Vorbild sieht. Nur will er nicht merken, daß purer Neoliberalismus zwangsläufig zu solchen Auswüchsen führt.

Wenn das wirklich das Szenario ist, was Dir erstrebenswert
ist, wundert mich das doch ein wenig.

Natürlich nicht. Aber ich sehe einen Trend zum Neoliberalismus und befürchte diese Folgen. Daß wir noch weit davon entfernt sind, ist unbestritten. Nur wenn der eingeschlagene Weg weiter verfolgt wird, wird er dort enden. Nur um dieses Ende geht es mir. Wenn sich meine Befürchtungen nicht bewahrheiten, bin ich schon zufrieden.

Gruß, Rainer

Hallo Steven,
gelegentlich Japan als eine Beispiel für eine funktionierende Wirtschaft anzuführen ist von Dir. Siehe Beispiel oben.
Die Folgen hast ebenfalls Du gezeigt. Nur willst Du nicht wahr haben, daß Du das Eine nicht haben kannst, ohne das andere zu bekommen.
die Politik, die Du forderst führt zwangsläufig zu sochen Auswirkungen.

Genau diese Auswirkungen möchte ich nicht haben, deshalb gefallen mir Deine Vorstellungen nicht.

Im übrigen habe ich mir die Links wirklich nicht angesehen. :wink: Das hole ich nach. An der Sache ändert das nichts. Die ‚Übriggebliebenen‘ aus der Gesellschft auszugrenzen, ‚wegzuwerfen‘ wie es Dir vorschwebt (und in Jpan und anderswo passiert) ist menschenverachtend. Ein guter Grund, den Neoliberalismus zu bekämpfen, wo es geht.

Gruß, Rainer

PS.
Es ist recht mühsam, einen Längeren Beitrag zu beantworten, wenn der Text nicht verfügbar ist, weil der Beitrag für das Archiv gesperrt ist. Auf weitere Beiträge, die für das Archiv gesperrt sind, werde ich deshalb nicht antworten.

Hallo!

insgesamt belaufen sich die geplanten Einsparungen je nach
Schätzung auf 2,5-3,0 Mrd. Euro. Das ist weniger als der
Rülpser einer Nachkommastelle des BIP. Nachfrageeffekt also
mehr oder minder gleich null.

Negativer Effekt auf die Kaufkraft hin oder her, darum geht es auch gar nicht, die Einsparungen sind gemessen am Bundesetat genauso marginal. Mir ist durchaus bewußt, dass Einschnitte in die Sozialleistungen dringend notwendig sind, dennoch verstehe ich nicht, warum dieses Gesetz derart bejubelt wird, es gibt hier eine Menge an versteckten Haken.

Ehrlich gesagt, halte ich das für vertretbar. Die Ehe ist eine
Gemeinschaft, die eine - rational wenig erklärbare -
Unterstützung durch den Staat erfährt. Ich halte es für
vertretbar, daß sich diese Gemeinschaft zunächst einmal Hilfe
bei sich selber sucht, bevor sie den Staat anhaut. Jahrelang
Steuervorteile für einen blöden Ring am Finger kassieren und
im Krisenfall wieder nach dem Staat schreien ist zwar aus
einzelwirtschaftlicher Sicht nachvollziehbar, aus
gesamtwirtschaftlicher Sicht unsinnig und vor allem eine
Unverschämtheit.

Dito, genau meine Meinung, ich habe dir ja auch nur die Frage beantwortet, warum einige ihren Anspruch auf Sozialleistungen verlieren.

Zum Thema Verzehr von Vermögenswerten:

  1. Alternative: Der Erwerbslose erhält jetzt eine
    Unterstützung und lebt später von seinem Vermögen.
  2. Alternative: Der Erwerbslose verzehrt jetzt sein Vermögen
    und erhält, wenn das Vermögen aufgezehrt ist, Leistungen vom
    Staat.

Momentan wird ja Alternative 2 präferiert. Allerdings kann man sich den ganzen Kram mit der privaten Altersvorsorge wieder schenken, das ist ja die Lachnummer schlechthin.
Hartz 4, ein weiterer Beitrag zur Altersarmut.

mfG Dirk

Hallo Torsten!

Menschen brauchen :stuck_out_tongue:erspektiven, und mentale :Sicherheit.
beides bietet das System (logischerweise auch dessen
Giesskannengeld) nicht.

Die Perspektiven kommen nicht von alleine und kein Samariter verteilt mentale Sicherheit. Die Menschen müssen sich ihre Perspektiven selbst schaffen und dafür etwas tun. Die Eigenverantwortung für die Perspektive geht vielen Menschen völlig ab; besonders ausgeprägt hier im Osten.

Es läuft immer wieder auf Bildung hinaus. Im Grunde ist der Weg schon ein Stück vorgezeichnet, bevor ein Kind in die Schule kommt. Danach gibt es den Einfluß von Lehrern, aber immer noch prägt das Elternhaus wesentlich. So gibt es 16-Jährige, die keinen ganzen Satz zustande bringen, gleich ob verbal oder schriftlich. Kein Ausbilder tut sich das an. Dann wird gerne auf die Politik geschimpft, obwohl das Versagen der Familie die Ursache war. Das alles hat nichts mit Geld zu tun!

Irgendwann wird einer kommen, :der Ihnen Perspektiven gibt, :dem werden sie nachlaufen, :und so wie es heute aussieht, :in Springerstiefeln.

Jedes Volk hat genau die Leute an der Spitze, die es verdient. Im Moment scheint diese Binsenweisheit etwas zu wanken, denn wie es scheint, verordnet die Regierung ihrem Wahlvolk eine dringend überfällige Roßkur und riskiert dafür die eigene Abwahl. Das ist tatsächlich etwas Neues. Insofern ist die derzeitige Regierung mindestens weitsichtiger, als es viele ihrer Wähler verdienen. Nach deren Ansicht rangiert Bildung unter „ferner liefen“ und die Folgen weiterer Verschuldung werden schlicht verdrängt. Mir ist weder in diesem Forum noch anderweitig ein Kritiker von Hartz IV begegnet, der neben Gejammer, Übertreibungen und dramatischen Einzelfallschilderungen eine Alternative anzubieten hat.

Gruß
Wolfgang

Hallo Dirk,

hauptsächlich durch:
-Anrechnung des Einkommens des Ehepartners
-Anrechnung von Vermögenswerten (Versicherungen, Sparvermögen)

das ist auch vollkommen o.k. so. Es ist nicht einzusehen, warum die Abgaben-Zahler die Vermögenswerte der Leistungsempfänger bis zu deren Rente absichert. Und wie heißt es beim Heiraten so schön: inguten wie in schlechten Zeiten.

Gruß

Johannes

Hallo,

Hartz 4, ein weiterer Beitrag zur Altersarmut.

Was ist Altersarmut? Was kann man sich darunter vorstellen?

Hallo,

Was ist Altersarmut? Was kann man sich darunter vorstellen?

Das läßt sich relativ leicht erklären, nämlich wenn die Rente nicht ausreicht, um eine Grundversorgung zu sichern und daher ein Anspruch auf Sozialhilfe bestünde. Gut, das betrifft nur rund 1,4% der über 65-Jährigen, es dürfte aber eine wesentlich höhere Dunkelziffer geben, denn das Problem ist, dass viele das aus Scham oder Unwissenheit nicht in Anspruch nehmen. Mit dem Grundsicherungsgesetz von 2003 versuchte man dem entgegen zu wirken.

Ich vermute aber, dass durch Hartz IV dieses Phänomen wieder stärker in Erscheinung tritt, denn:
1.Der geburtenstärkste Jahrgang 1964 kommt noch ins Rentenalter. Sollen die Zuschüsse des Staates zur Rentenversicherung (derzeit ~30% des Etats) annähernd gleich bleiben, so müssen die Rentensätze drastisch reduziert werden.
2.Mit Hartz IV wird die Zeit zur Arbeitssuche, die auch dann als ‚Anwartschaftszeit‘ zur Rente gewertet wurde, wenn der Arbeitslose keine Arbeitslosenhilfe bekam, gestrichen.
3.Für ALG-II-Empfänger zahlt die Agentur 78€ mtl. in die gesetzliche Rentenkasse, soviel wie bei 400€ Monatsverdienst. Das macht rechnerisch einen Anspruch von 5,60€ im Monat.

Für junge Leute macht das keinen Unterschied, denn da ist die Wahrscheinlichkeit nach relativ kurzer Zeit wieder Arbeit zu finden relativ groß. Was geschieht aber mit den Leuten, die in den 50ern sind und plötzlich arbeitslos werden? Hier ist es schwer Arbeit zu finden und man wird schnell ungewollt zum Langzeitarbeitslosen, mit allen Konsequenzen.

Von der ‚Altersarmut‘ sind hauptsächlich Frauen betroffen. Sie haben eine höhere Lebenserwartung, meist geringere Einkommen und weniger Beitragsjahre. Das führt zu geringeren Renten, im Durchschnitt die Hälfte von Männern.
Dazu eine Einschätzung der generali Versicherungen: „Eine Frau mit Durchschnittsverdienst über 45 Jahre (sog. Eckrentnerin) müsste gegenüber einem Mann ein um 44.000 Euro höheres Vermögen haben, um allein die Kosten der längeren Lebenserwartung aufzubringen. Damit verbunden besteht für Frauen ein doppelt so hohes Pflegefallrisiko und sie sind im Alter oft auf sich allein gestellt. Dazu zwei Zahlen: 90% der Patienten in stationären Pflegeeinrichtungen sind Frauen. Aber nur 19,8% (GfK Oktober 2003 im Auftrag der Thuringia Generali Lebensversicherung AG) verfügen über eine private Pflegeversicherung. Mögliche Konsequenz: Vernichtung der Lebensersparnisse und des Erbes, eventuell Belastung der Kinder durch Unterhaltszahlungen und schlimmstenfalls Sozialhilfe. Denn derzeit müssen Pflegebedürftige bis zu 1.500 EUR monatlich aufbringen, da die gesetzlichen Pflegekassen nur rund die Hälfte der tatsächlichen Kosten erstatten.“
Ein Pflegefall oder die Notwendigkeit betreuten Wohnens kommen schnell einer Armut gleich.

mfG Dirk

Hallo nochmal,

Negativer Effekt auf die Kaufkraft hin oder her, darum geht es
auch gar nicht, die Einsparungen sind gemessen am Bundesetat
genauso marginal. Mir ist durchaus bewußt, dass Einschnitte in
die Sozialleistungen dringend notwendig sind, dennoch verstehe
ich nicht, warum dieses Gesetz derart bejubelt wird, es gibt
hier eine Menge an versteckten Haken.

ich juble nicht, und selbst wenn ich jubeln würde, dann nur weil die Sache endlich mal in die Gänge kommt. Mir wäre es auch lieber, wenn die Einschnitte nicht nötig wären. Aber: Über 20 Jahre lang hat der status quo allen Spaß gemacht und jede Regierung, die daran geührt hätte, wäre zur Splitterpartei geworden (wie jetzt die SPD). Besser wäre gewesen, die Sozialhilfe z.B. schon vorher mehr an dem zu orientieren, was man mit Arbeit verdienen kann.

Durch die Abwarterei ist die Lage nun prekär und es kommen die bekannten Einschnitte.

Unterstützung durch den Staat erfährt. Ich halte es für
vertretbar, daß sich diese Gemeinschaft zunächst einmal Hilfe
bei sich selber sucht, bevor sie den Staat anhaut. Jahrelang
Steuervorteile für einen blöden Ring am Finger kassieren und
im Krisenfall wieder nach dem Staat schreien ist zwar aus
einzelwirtschaftlicher Sicht nachvollziehbar, aus
gesamtwirtschaftlicher Sicht unsinnig und vor allem eine
Unverschämtheit.

Dito, genau meine Meinung, ich habe dir ja auch nur die Frage
beantwortet, warum einige ihren Anspruch auf Sozialleistungen
verlieren.

Ist auch rübergekommen. Es folgte nur ein Kommentar zum Tage :wink:

Zum Thema Verzehr von Vermögenswerten:

  1. Alternative: Der Erwerbslose erhält jetzt eine
    Unterstützung und lebt später von seinem Vermögen.
  2. Alternative: Der Erwerbslose verzehrt jetzt sein Vermögen
    und erhält, wenn das Vermögen aufgezehrt ist, Leistungen vom
    Staat.

Momentan wird ja Alternative 2 präferiert. Allerdings kann man
sich den ganzen Kram mit der privaten Altersvorsorge wieder
schenken, das ist ja die Lachnummer schlechthin.

Naja, das ist relativ. Es ist zunächst einmal Erspartes und das muß eher dran glauben, als das Einkommen/Vermögen anderer. Für viel dämlicher halte ich die neulich geplante Besteuerung von Kursgewinnen ohne Frist und die Besteuerung von Lebensversicherung. Hier wird genau da beschnitten, wo gefördert gehört. Die Riesterrente ist ja nicht zum Aushalten. Ich habs ja nun wahrlich oft mit sinnlosen Formularen zu tun, aber für einpaarfuffzich drei Stunden die zehn Seiten unverständliche Anweisungen zu studieren, um dann drei Seiten unverständlichen Antrag auszufüllen, ist mir dann doch blöd.

Hartz 4, ein weiterer Beitrag zur Altersarmut.

Möglich, aber dennoch: Was ist verkehrt daran, nicht jetzt Sozialhilfe zu zahlen, sondern erst dann, wenn „das Opfer“ kein eigenes Vermögen mehr hat. Ist es soviel weniger entwürdigend im vollen Saft der Jugend zum Sozialamt zu gehen als im Rentenalter? Und selbst wenn: Die Verlagerung der Zahlungen auf später spart Milliarden an Schulden und damit an Zinsen. Da muß der einzelne nunmal durch. Alle anderen (=Steuer- und Beitragszahler) hätten im Zweifel kein Verständis dafür, daß sie weniger Vermögen aufbauen können, weil andere ihres behalten dürfen.

Grüße,
Christian

Hallo Wolfgang,

da kann ich dir nicht zustimmen: abgesehen vom Bildungsabbau - Bildung braucht keine Sau!
Schröder heißt er, hat bissl rumstudiert und macht einen auf Kanzler. Andere nennen sich Prof. Dr. oek. und können keinen klaren Gedanken fassen. Oder schau ins Astrobrett, zu den „Physikern“ (wahrscheinlich eine eigene Rasse unter sich).

Und? die verdienen alle über den Durchschnitt! Dumm schwätzen muß man hierzulande können, das bringt es.

Gruß
Frank