Wir sanieren seit einiger Zeit ein denkmalgeschütztes Haus. Wir haben es so aufgeteilt, dass wir der Kinder wegen vor dem Einzug das Erdgeschoss renoviert haben und nun zwei weitere Etagen kernsanieren. Bisher ist es immer so gelaufen, dass wir benötigte Mittel aus eigenem Kapital vorgeschossen haben und dann von der Bank nach Vorlage der Belege unser Geld zurückerhielten. Nun plötzlich, nachdem die letzte Quittungssammlung abgegeben wurde, kam keine Überweisung, weshalb ich bei der Bank angerufen habe und man mir erklärte, man wisse erstens nicht, ob alle verwendeten Mittel auch wirklich fürs Haus benötigt wurden und zweitens wolle man wissen, wann die Sanierung endgültig abgeschlossen ist, damit man den Gutachter senden könnte, um festzustellen, ob dem Haus nun auch jener Mehrwert zukomme, der durch die geplanten Sanierungen beabsichtigt sei.
Am ersten Punkt habe ich gar nichts einzuwenden und die Bank mag gerne überprüfen, ob die entsprechenden Werkzeuge und Baustoffe auch fürs Haus verwendet werden, die wir angeschafft haben, weil wir einen Grossteil eben in Eigenarbeit machen, beim zweiten Punkt aber werde ich misstrauisch und habe deshalb mit einem Freund von einer anderen Bank gesprochen, der mir mitgeteilt hat, dass mir die Bank in der Tat nicht vorschreiben könne, dass die Sanierung in zwei Monaten abgeschlossen sein muss - und im Grunde für die Bank nach Inaugenscheinnahme der verwendeten Mittel kein Grund bestehe mich zu drängen, denn schliesslich zahlten wir ja für unser geliehenes Geld Zinsen. Wohl aber habe er einmal den Fall erlebt in dem eine Bank versuchte einen Kunden zu einem weiteren Kredit zu drängen - in dem er alles von Fachfirmen erledigen lassen sollte - und was sein Kredit nicht hergab. Das ist bei uns zwar nicht der Fall - aber trotzdem habe ich die Zeit und den Wunsch vieles selber zu machen und sehe keinen Grund, warum ich nach Absprache mit einem Elektriker nicht selber Schlitze setzen sollte, oder nach Absprache mit anderen Fachfirmen nicht vieles selber machen sollte. Das gehört für mich dazu. Ich besuche Workshops und lasse Fachleute kommen, die mir Arbeiten zeigen, so dass ich Lehm putzen kann, oder weiss wie ein Kalkputz aussehen sollte, oder eben nicht und Holzarbeiten kann ich nach vielen Jahren bei einem Tischler auch zum Grossteil ausführen. Nun drängt die Bank auch bei uns und ich möchte mich nicht drängen lassen, es mir aber auch nicht direkt verscherzen, weil die sich sonst am Ende einfach was neues einfallen lassen und ich kann mir unnötigen Ärger wirklich ersparen.
Ich freue mich über jeden Tipp und Hinweis.
Hallo
Damit ich mir ein Bild machen kann fehlen noch paar Eckdaten:
Wert Haus angegeben bei Darlehensbeantragung
Gesamtdarlehenshöhe
Ist die Bank alleine im Grundbuch?
Liegen diese Daten vor, kann ich besser argumentieren.
Letztendlich aber zählt auch der Darlehensvertrag. Gerne können Sie mir diesen zur Prüfung zusenden per Email.
Mit freundlichen Grüßen
Vinzenz Hillermann
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Bankkaufmann seit 1991
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www.baufinanzierung-internet.de
Leider kann ich nicht helfen aber viel Glück wünschen!
Hallo,
im Darlehensvertrag wurde der Kaufpreis und die zur Sanierung angesetzten Mittel eingetragen. Im Anschluss daran kam ein Sachverständiger der sich das Haus angesehen hat und das Objekt bewertet hat, oder wie die Bank es nannte, der bewertet hat, ob das Objekt nach den Sanierungen mindestens soviel Wert ist, wie der Kaufpreis plus Sanierungskosten betragen. Sollte dies nicht der Fall sein, so erklärte die Bank, dann würde sie nicht finanzieren. Heraus kam tara - das die Bewertung des Objektes nach Sanierung genau die Summe betrug, die die Bank sehen wollte. Interessanterweise sind Objekte in unserer direkten Nachbarschaft, die in wesentlich schlechterem Zustand waren, als unseres nach Übernahme für wesentlich mehr Geld über den Ladentisch gegangen, aber für mich war klar, dass die Bewertung sowieso nicht mit einer offiziellen Bewertung eines Sachverständigen zu vergleichen war, sondern einen anderen Sinn hatte. Ich wollte damals auch ein wesentlich günstigeres Objekt erwerben, aber da hat die Bank abgelehnt - Begründung: die Sanierungskosten im Vergleich zum Kaufpreis seien zu hoch. Aber all das ist ein anderes Thema. Zum Grundbuch. Die Bank ist im GB in der dritten Abteilung als Einzige eingetragen.
da kann ich nicht weiterhelfen bzw. lediglich auf die im Kreditvertrag getroffenen Vereinbarungen verweisen. Daran haben sich beide Parteien zu halten.
Die Frage lässt sich nicht einfach beantworten.
Es hängt von den Bedingungen des Darlehens ab. Ist es derzeit eine Zwischenfinanzierung oder sind es schon Auszahlungen auf einen festen Hypothekenkredit?
Welche Vereinbarungen sind innerhalb des Darlehensvertrages getroffen?
Selbstverständlich hat die Bank das Recht zu überprüfen ob die Arbeiten auch wirklich zu einem Mehrwert am Haus führen und nicht nur einfach Bastelarbeiten sind.
Wie man mit der Anforderung umgeht hängt aber natürlich von den o.a. Fragen ab.
Ein Gutachter könnte auch einen Teilzustand abnehmen aber man sollte Verständnis dafür haben, dass eine Bank auch nervös werden kann wenn die ausgeliehene Summe nicht richtig abgesichert ist. Schließlich ist ein halbfertiges Haus im Zweifelsfall nicht so leicht veräußerbar wie ein fertiges Haus.
Hallo Detlef,
danke für die Antwort. Ich habe auch kein Verständnisproblem, was den Wunsch der Bank angeht zu Überprüfen, ob es sich bei den Sanierungsmassnahmen um Mehrwert oder Basteleien handelt. Ich habe auch kein Problem damit, dass die Bank wissen möchte, ob alle Investitionen (Maschinen, Werkzeuge) für die Sanierung erworben wurden - es gab ja auch schon Menschen - die haben Dinge gekauft und weiterveräussert - deshalb noch einmal. Die Bank darf gerne einen Gesandten schicken, der sich den Stand der Sanierung ansieht und alle Mittel überprüft. Mir geht es um etwas ganz anderes. Mal Fleisch an diesen Knochen. Wir haben die alte E-Installation (Hauptkasten) im Keller erneuern lassen - dann das EG - nun folgt die erst und die zweite Etage - danach Sanitärinstallationen, dann wird verputzt und dann folgen Putzarbeiten und dann wird alter Dielenboden aufgearbeitet und dann kommen Stuckateurarbeiten. Das Dach ist ebenfalls bereits neu gedeckt. Alles was ich selbst machen kann, mache ich selber. Aufarbeitung von Solbänken, Aufarbeitung von Laibungen und Fenstern etc. Ausserdem Schlitze für Elektro, Löcher für die Sanitärsachen, Kabel verlegen, verputzen, Böden aufarbeiten usw. und das dauert eben. Es geht lediglich darum, dass ich mich nicht drängeln lassen will - natürlich kann ich jetzt dem Elektriker sagen - mach Du alles - und dem Parkettleger und dem Sanitärunternehmen - bloss wieso soll ich Geld aus dem Fenster werfen, wenn es am Ende nicht besser wird - ausserdem mache ich nichts, was ich nicht kann - Du sprichst so abwertend von Basteleien. Für den Boden den ich im EG mit meinem ehemaligen Meister aufgearbeitet habe, habe ich gerade mal ein zehntel von dem bezahlt, was drei verschiedene Unternehmen dafür haben wollten. Selbst wenn es länger dauert sehe ich nicht ein, dass ich das zehnfache bezahlen soll, nur weil die Bank nervöse Störungen hat. Und Elektrik anschliessen mache ich nicht - Dachdecken mache ich nicht - Sanitärleitungen verbinden mache ich auch nicht. Ich mache einfach die Drecksarbeit und das rentiert sich eben für uns - aber nochmal das dauert eben.
Bei sehr alten Gebäuden ist eine Sanierung immer ein schwieriges Thema für den Kreditgeber. Teilweise sind die Objekte während der Sanierungsphase nicht bewohnbar oder die Eigenleistungen sind eher hingefuscht.
Ihr Kreditgeber hat wohl diesbezüglich kalte Füße bekommen.
Ein offenes Gespräch hilft da sicher weiter. Wenn es eine federführenden Architekten gibt, würde ich mir von ihm die fachgerechten Eigenleistungen mit einem EUR-Wert bestätigen lassen, ansonsten von jedem Handwerker, der die Rechnungen bezahlt haben möchte. Manche Finanzierer haben hierfür extra Formulare.
Zusätzlich würde ich zu dem Termin viele Fotos mitnehmen. Nicht nur Außenaufnahmen, sondern auch Innenaufnahmen mit Details woraus dies auch gut zu sehen ist. Über die Aufnahmen freut man sich Jahre später auch, wenn man überlegt, wo welche Leitung versteckt ist
.
Wenn die Eigenleistungen nachweislich korrekt ausgeführt sind, gibt es in den Darlehensbedingungen es sei den in besonderen/individuellen Vereinbarungen keinen Handlungsspielraum auf einmal nur Fachleute arbeiten zu lassen.
Wenn die Auszahlungsphase nicht zeitlich begrenzt ist, gibt es auch dort keinen Anhalt für ein mögliches Eingreifen, wenn nicht ein Baustopp zu sehen ist.
Die Bank kann ja auf eigene Kosten (aktuelles Urteil, Interesse der Bank) ja regelmäßig einen Gutachter vorbeischicken. Ist ja für den Kreditnehmer der nichts zu verheimlichen hat, kein Problem. An Unordnung auf dem Bau sind die gewöhnt.
Viel Erfolg beim Gespräch mit dem Kreditberater.
Ich hoffe,ich bin auf alle Fragen eingegangen.
SG
Hallo,
Ich bin auch der Meinung Ihres Freundes. Eine Bank kann den Fortschritt der Arbeiten nicht erzwingen. Sie soll den Fortschritt der Arbeiten überwachen und sich davon überzeugen, dass die Arbeiten im geplanten Kostenrahmen bleiben. Die Bank kann Ihren Kredit aber, so lange die Arbeiten noch nicht wie geplant abgeschlossen sind, nicht abschliessen und refinanzieren. Dadurch entstehen der Bank zum Teil erhebliche Zinsnachteile. Das Drängeln Ihrer Bank ist somit nicht gegen Sie gerichtet, sondern die Bank möchte sicherlich nur wissen und kalkulieren, wie lange sie den Kredit noch aus Bankmitteln finanzieren muss.
MFG
Vielen Dank für die Antwort Monika,
wäre von meiner Seite alles machbar: Also Nachweise zu erbringen, wieviel die Eigenleistungen Wert sind usw. Bei jedem Handwerker der da war, gab es z.B. genaue Gespräche und Kostenvoranschläge für Arbeiten und es hat alleine schon ganz schön gedauert bis ich überhaupt Handwerker gefunden habe, die Interesse hatten Arbeitsteilung vorzunehmen - und ich ärger mich noch heute über den Anfang, als wir Handwerker einfach Dinge haben ausführen lassen für die wir viel Geld bezahlt haben und wir hätten es preiswerter und besser haben können. Was bin ich heute heilfroh, dass wir mit dem Dachdecker einen Festpreis vereinbart haben, denn ich möchte nicht wissen, wie ich als HB-Männchen im Dreieck gesprungen wäre, bei all den Zeiten, in der die nur in ihrem Anreise-Jetter bis mittags gefrühstückt haben und dann ausstiegen, wenn sie wussten der Chef rückt an. Aber was sie gemacht haben, haben sie super gemacht und der Rest hat mich nicht interessiert. Aber das war erst mit dem siebten Dachdecker zu vereinbaren (Festpreis) und auch nur weil der jemanden gut kannte, den wir kannten usw.
Und vorher haben wir einigen Leuten Geld nachgeworfen, dass wir uns hätten sparen können und heute bin ich heilfroh, dass ich mit Handwerkern arbeiten kann, die kein Problem damit haben, dass ich einen Teil der Arbeit übernehme und die sich die Zeit nehmen mich einzuweisen. Und mit Architekten ist es ja auch nicht einfacher. Drei waren da und haben uns Sanierungskonzepte vorgelegt, die sich in 50 Jahren nicht armotisiert hätten. Erst durch die IG-Bauernhaus und andere Institutionen findet man seinen Weg. Das das alles schwierig ist war uns aber vorher klar und das die Bank auch nicht immer einfach ist auch - aber wie gesagt - wir haben nichts zu verheimlichen - und die Bank kann gerne jemanden schicken - es geht nur darum dass ich mich nicht drängeln lassen mag. Ich sehe einfach nicht ein, dass mir die Bank vorschreibt wann die Sanierung durch sein muss, denn dafür zahle ich Geld, dass ich nicht auszugeben bereit bin und auch nicht sicher sein kann, dass es dann tiptop ist - bloss weil es ein sogenannter Fachbetrieb gemacht hat. Ich mache an dieser Stelle gerne noch einmal ein Beispiel. Im Obergeschoss musste ein Fenster ausgetauscht werden, also Fenstermacher bestellt, austauschen lassen und bezahlt - und ich war im Urlaub. Als ich wiederkam musste ich feststellen, dass es keine Kompribänder gab, das Fenster einfach aufgeschraubt und mit Bauschaum zur Abdichtung ausgeschäumt wurde. Mittlerweile ist die Sache durch und erledigt - Rechtsstreit. Klar ging das schnell - aber brauche ich das. Dann habe ich einige Schreiner bestellt. Aufarbeitungen und Teilerneuerungen einer Laibung. Pro Laibung über 2000 Euro. Es geht im Ganzen aber um 6 Fenster. Der Tischlermeister der bei uns um die Ecke wohnt und bei dem ich während meiner Studienzeit oft nebenbei ausgeholfen habe, hat mir angeboten: Willst Du was dauerhaftes? Kauf Dir eine Bandsäge und eine Tischfräse und ich bringe Dir nach und nach bei wie man solche Laibungen aufarbeitet und nehme die Arbeiten auch ab. Also für 2000 Euro gebraucht die Maschinen gekauft und losgelegt. Die ersten drei Laibungen sind fertig, eine vierte komplett neu und selbst die Denkmalschutzbehörde hat nichts einzuwenden. Aber die Bank zweifelt. Sind 2000 Euro für solche Maschinen angemessen? Nein aber über 12000 für den Tischler? Gleiches gilt fürs Stemmen der Mauerschlitze. Der Elektriker wollte über 4000 Euro für beinah 300 qm Wohnraum. Die Mauernutfräse hat gebraucht 350 gekostet und die Zeit investiere ich gern, aber die Bank wird nervös. Wir können das Fortsetzen. Kostenvoranschläge für den Parkett im EG liegen vor. An die 10000 Euro für neue Eichendielen, abfräsen eines Estrichüberstandes und Aufarbeiten des Fischgrätparketts. Die eine Maschine habe ich mir kostenlos geliehen, die zweite eine Parkettschleifmaschine für 450 gekauft und natürlich Schleifhülsen und Zeit. Machen wir weiter beim Einfahrtstor mit Denkmalschutzauflagen. Der örtliche Metallbauer wollte 3200 Euro haben für ein einfach ausgeführtes aber denkmalgerechtes Tor. Ich habe abgewunken, obwohl die Bank das finanziert hätte. Vor vierzehn Tagen habe ich ein aufwendig gestaltetes Tor über Kleinanzeigen erstanden und gerade mal 500 bezahlt. Die Denkmalschutzbehörde ist begeistert - von der Bank kein Kommentar. Kommen wir zum Thema Putz. Als wir das Haus übernommen haben - gab es am Dach einen Wasserschaden. Die Lehmdecke darunter hatte auf einem Quadratmeter einen Schaden. Kostenvoranschlag: 450 Euro plus MwSt. Sanierungsmassnahme: eine verputzte wasserfeste Rigipsplatte. Ich habe mir eine Maurerin mit dem Spezialbereich Lehmputz eingeladen und für eine Woche Lehmputzen 650 Euro gezahlt (wohl gemerkt nicht vom Baugeld - sondern aus eigener Tasche) und dann in ihrem Beisein, die Decke selbst wieder verputzt - und ich denke, es wird bei dieser Decke nicht bleiben. Usw. usf.
Ich verstehe natürlich heute, warum bei Sanierungsmassnahmen schnell 150 000 Euro drauf gehen. Ausgeben kann ich die auch, aber ich will nicht. Und das EG hat bei der Sanierung eben 8 Monate gebraucht - 150 qm. Und knapp 300 liegen noch vor uns - aber der Anfang ist gemacht - überhaupt denke ich immer von aussen nach innen. Haus trocken kriegen - also zuerst Dach, Laibungen - Fenster - dann die selbstbewohnte Etage - danach der Rest - zuerst Elektro, Sanitär, dann die Schönheit - Stuck, Putz, Boden. Eile mit Feile, aber ordentlich.
Hallo Anne,
tja schwierig, wenn man die AGB nicht kennt. Grundsätzlich kann ich nachvollziehen, dass die Bank da querschießt, denn Eigenleistungen dürfen bei den meisten Banken einen bestimmten Wert nicht überschreiten. Das ist aber unterschiedlich und von Institut zu Institut anders.
Oft liegt die Grenze aber bei 20-30 Prozent. Wenn ein mehr an Eigenleistungen mit der Bank nicht abgesprochen wurde, wird es kompliziert. Besonders übel wird es, wenn die Arbeit nicht von Fachleuten, sondern z.B. von versierten Laien ausgeführt wird. Die Werthaltigkeit ist für die Bank dann nicht schlüssig nachvollziehbar. Schlimmer noch, es gibt keine Gewährleistung im Falle von Baumängeln.
Ich empfehle dir, das Gespräch mit der Bank zu suchen und vorher die AGB sehr genau zu lesen.
Viel Erfolg
S. Heddinga
Vielleicht ist da falsch rübergekommen. Ich unterstelle nicht Bastelarbeit - aber das wäre eine berechtigte Sorge der Bank. Weil diese Art von Arbeit den Wert eines Hauses nicht verbessern sondern verschlechtern würde.
Ich empfehle mit der Bank ein langes Gespräch zu führen. Anzubieten das die einen Gutachter senden können und mit denen einen Zeitplan zu vereinbaren.
Hallo Herr Lindenhahn,
vielen Dank für Ihre Antwort, vielleicht ist das ja des Pudels Kern, auch wenn ich das mit der Refinanzierung natürlich im Detail nicht verstehe. Es würde mich aber freuen, wenn Sie trotzdem versuchen würden es mir zu erklären. Und: bedeutet abgeschlossen - das die Sanierungen abgeschlossen sind, oder bedeutet abgeschlossen, dass die Gesamtsumme ausgezahlt wurde, denn darauf drängt die Bank auch schon seit einiger Zeit. Auch in dieser Hinsicht gab es vor längerer Zeit einmal eine Auseinandersetzung: Uns wurde monatlich nicht die im Darlehensvertrag genannte Summe vom Konto abgehalten, sondern nur ein geringer Betrag von ein paar Hundert Euro. Da meine Frau die Kontoführung erledigt hat, habe ich davon gar nichts mitbekommen - und als sie mich darauf ansprach - habe ich sofort mit der Bank telefoniert. Damals hatte die Bank für einen grösseren Teil des noch nicht benutzten Baugeldes lediglich die Bereitstellungszinsen eingezogen und die Bearbeiterin erklärte mir, dass dies ja in unserem Sinne sein müsse. Ich fand das aber ganz und gar nicht und habe ihr erklärt, dass sie, wie im übrigen besprochen von Anfang die Gesamtsumme abbuchen sollte, da bei lediglicher Einziehung der Bereitstellungszinsen zwar der Betrag geringer ist, aber dafür auch keine Tilgung geleistet wurde und nach Auszahlung sowieso noch einmal die regulären Zinsen anfallen. Nach einigem Hin und her hat sie dies dann veranlasst. Der nächste Verärgerungsgrund folgte dann, als unsere Bearbeiterin einmal im Urlaub war und wir in einem Gespräch mit einem Kollegen erfuhren, dass er standardmässig die Kostenfreiheit für die Bereitstellung des Baugeldes von 3 auf 6 oder sogar noch längere Zeit ausdehnt und bevor er in unseren Datensatz im Computer sah, erwähnter er das und meinte, dass Frau soundso dass ja sicherlich auch getan hätte und dann fiel ihm die Kinnlade runter und er suchte nach Ausflüchten über besser gewährte Zinssätze. Als nächstes folgte ein Unwohlsein, als unsere Bearbeiterin uns fragte, warum wir unser Privatkapital noch nicht für die Sanierungen komplett eingesetzt hätten und immer ans Baugeld wollten. Zum Glück waren vor Vertragsabschluss zwei weitere Personen (mein Vater und ein Architekt) mit in der Bank die bezeugen konnten, dass man uns gewährte, von einem Teil unseres eigebrachten Eigenkapitals Möbel zu kaufen. Ich wies die Sachbearbeiterin darauf hin aber beim nächsten Treffen kam die Frage schon wieder bis mir irgendwann der Kragen platzte und ich ihr erklärte, dass es für mich bald an der Zeit sei einen anderen Sachbearbeiter zu bekommen. Und ein letztes Ärgernis stellte sich ein, nachdem die Bank mit meiner Frau einen Vertrag zur Absicherung des Kredites abschloss, ohne mein Wissen und Termine mit einer Versicherungstante des Hauses bei uns zu Hause vereinbarte. Die Versicherung habe ich umgehend gekündigt und bei einem Direktversicherer abgeschlossen auf den ich vom Architekten hingewiesen wurde und den Termin mit der Versicherungstante der Bank habe ich ebenfalls abgesagt und in der Folge mit Unwohlsein reagiert, wenn wir wieder darauf angesprochen wurden. Ich habe bei unserem letzten Termin folgendes gesagt: Sie leihen uns Geld und dafür bezahlen wir mit abgesprochenen Zinssätzen und kümmern uns mit Sorgfalt um die Instandsetzung des Hauses. Sie können kommen und gucken und die Zinsen kassieren und sich im Zweifelsfall durch ihre Eintragung ins Grundbuch bei Zahlungsverzug bedienen. Aber niemand gibt Ihnen das Recht uns mit weiteren Provisionoptionen zu belästigen. Ich will keinen Bausparvertrag und keine Lebensversicherung. Ich wollte Geld und Sie wollten Sicherheiten. Ich habe das Geld und Sie haben die beanspruchten Sicherheiten bekommen. Wenn die Dame wieder angefangen hat zu reden, habe ich mich immer nur wiederholt. Danach hat mir meine Frau die Hölle heiss gemacht und gesagt, dass sich unsere Sachbearbeiterin nun wohl etwas einfallen lassen wird und wohl möglich hat sie recht, bloss die Frage ist - bekommt sie auch Recht.
Hallo !
Es ist etwas schwierig, die Lage zu beurteilen, weil ich nicht weiß,
was Sie mit Ihrer Bank für eine Vereinbarung getroffen haben bzw.
was im Kredit-Vertrag steht – sofern einer besteht.
Deshalb würde ich folgende Vorgehensweise vorschlagen:
Sie gehen erst mal zur Bank und fragen die, was sie überhaupt genau
mit deren Anliegen bezwecken. Nur fragen und die Hintergründe
versuchen zu erkennen.
Dann habe Sie bessere Karten, um selbst aktiv zu werden. Sie könnten
z.B. durchblicken lassen, die Bank zu wechseln. Oder Sie sagen denen,
dass von Besichtigungen und Gutachten im Vertrag nichts drinsteht.
Würde mich schon interessieren, wie es weitergeht. Vielleicht verraten
Sie mir noch ein paar Details für eine bessere Einschätzung der Lage… ?
Sie können gern antworten ohne über diese Forum zu gehen,
per Email an [email protected]
MfG
Hartmut
Hallo Herr Heddinga,
so wie Sie die Sache schildern ist der Fall doch recht einfach zu lösen. Ich lasse jetzt den Elektriker ran zum Schlitzen und Verlegen der Leitungen und dann noch den Sanitärmenschen zum Bohren undsoweiter und dann lasse ich die Baustelle so wie sie ist, denn für den Putzer und den Anstreicher, den Parkettschleifer und den Einfahrtstoreinsetzenden Schlosser fehlt schliesslich das Geld, was dann aber ja nicht mehr mein Problem ist, weil die Bank hat ja die Kalkulation für die Sanierung gerade auch in Kopplung mit dem daraus enstehenden Mehrwert abgenickt und den Kredit gewährt. Wäre Sie kompetent gewesen, hätte sie beim selbstüberschlagen und abschätzen wohl schnell feststellen müssen - gerade nachdem sich der Gutachter die Rechnungen angesehen hat - dass der Hase so nicht laufen kann. Dann noch etwas zu den versierten Laien. Die grössten Probleme hatte ich mit Undichtigkeiten an einem Fenster, das fehlerhaft eingesetzt wurde - von einem Fachbetrieb. Das wurde erst dicht als sich jener schon einmal erwähnte Tischlermeister der Sache annahm und zu verstehen, wie so ein Fenster eingebaut werden muss, wie ein Laibung auszusehen hat und was es bei einer vernünftigen Solbank zu berücksichtigen gibt, ist kein Hexenwerk, aber man muss Menschen finden, die etwas von der Materie verstehen. Jener Tischlermeister hat angefangen solche Dinge mit 15 Jahren einzubauen und aufzuarbeiten und ist nun 73 und ich traue ihm, denn man sieht, dass das was er tut Hand und Fuss hat und wenn auch die Denkmalbehörde begeistert ist über seine Arbeit, dann verschenke ich gerne die Haftungsängste anderer Bauherren. Anders sieht es bei Elektro und Sanitär aus. Noch einmal: Ich habe jeweils mit Fachbetrieben Arbeitsteilunge besprochen und die Arbeiten werden auf diesen Gebieten von Fachfirmen abgenommen, nur warum sollte ich für Arbeiten bezahlen, die ich nach Absprache selbst machen kann. Welche Haftungsrisiken sehen Sie bei Schlitzen klopfen, oder einem Bohrloch für eine Sanitärleitung setzen? Es ist doch einfach nur so, dass diese Drecksarbeit viel Geld kostet, wenn ich sie ausführen lasse. Zwei Mitarbeiter kosten in der Stunde über 80 Euro plus MwSt. und das für eine Arbeit, die wirklich jeder machen kann. Da ist es mir doch schnurz egal, ob die Bank 20 oder 30% Limits hat, ausserdem hätte sie dies vorher mal kundtun sollen und wusste, dass ich solche Arbeiten selbst übernehmen möchte. Macht es da nicht mehr Sinn, wenn ich den Elektriker für die Arbeiten bezahle für die es eine Ausbildung braucht und die, mal ganz nebenbei, auch gefährlich sind?
Ich komme da wirklich nicht mehr mit und habe das Gefühl hier treffen zwei Welten aufeinander, oder sogar drei. Finanzdienstleister, Handwerker und Eigenheimbesitzer. Irgendwie sind das zuviele im Boot. Oder einmal anders gefragt: Was ist das Problem der Bank. Ist es das Problem der Refinanzierung, die erst beginnen kann, wenn die Sanierungen abgeschlossen sind? Wenn Sie sich die Mühe machte zu sehen, dass die Eigenheimbesitzer ein Haus mit viel Aufwand wieder Instandsetzen, das hinterher wohl wesentlich mehr Wert ist als vorher, die alles von einer Denkmalbehörde abnehmen lassen, die Tischlermeister, Stuckateure und andere Fachleute im Haus haben, damit aus dem Haus nicht einfach eine Obi-Bruchbude wird, sondern ein vorsichtig saniertes Denkmal. Wo liegt das Problem?
Hallo Hartmut,
danke für Ihre Antwort. Also ich habe jetzt einmal im Kreditvertrag nachgesehen. Die AGB habe ich noch nicht durchgekaut, aber ansonsten steht da gar nichts von irgendwelchen Vereinbarungen. Es steht die Summe da, die wir beantragt haben und dann etwas zur Regelung der Abzahlung. Dann folgen die jedermann wohl bekannten 30 Jahresreihen mit Zins und Tilgungsvarianz. Dann gibt es ein Blatt auf dem man verschiedene Voraussetzungen hätte ankreuzen können, da ist aber nichts angekreuzt worden. Dann einige Regelungen zur Berechtigung das Darlehen nach 10 Jahren sonderzukündigen, insofern es länger als diese 10 Jahre läuft usw. usw. aber nichts zu irgendwelchen Vereinbarungen, wie lange die Sanierungen dauern dürfen, wohl aber der Satz, dass die Bank berechtigt ist den Fortgang der Sanierungen zu überwachen, wogegen ich ja auch nichts habe. Ich denke, ich werde Ihren Rat mal annehmen und sehen, was die Bearbeiterin von mir will. Hätte ich aber sowieso gemacht, bloss wäre es schön gewesen zu wissen, ob dieses Vorgehen häufiger bei Banken vorkommt, also zu drängeln - dann wüsste man was Sache ist. Jedenfalls werde ich Sie auf dem Laufenden halten, was weiterhin passiert.
Mit besten Grüssen
Anne
kenne mich nicht aus, doch würde ich vielleicht noch mit der Denmalbehörde sprechen. Ob die sich innen Häuser anschauen weiß ich nicht (meines Wissens nur außen), doch vielleiht können die der Bank sagen daß eine Sanierung erfolgt ist, daß Haus keine Schäden vorweist und lediglich die ein oder andere Sanierung von x Euro ansteht
Andernfalls rede direkt mit der Bank. Wenn die unbedingt einen Gutachter senden wollen, dann solllen Sie ihn auch zahlen. Der kann dann sehen was für Schäden da sind und wie viel das Haus wert ist.
Hi,
zunächst möchte ich Ihnen erst einmal meine Sympati ausdrücken für die Eigenleistung und die Einstellung dazu!! Auch für mich sind prof. Handwerkerleistungen kein Thema und meistens mache ich den Handwerkern etwas vor.
Zum Ihrer Frage:
- Die EL Abrechnung muß in abgerechneter Arbeitsleistung (Stundenkostensatz und Material) in gesundem prozentualen Verhältnissen stehen, die den bankinternen Vorstellungen entspricht. So ist z.B. das Lohn/Materialverhältnis bei Elektroleistungen anders als bei Putzarbeiten. Die Bank hat da Richtlinien, wonach dann die abgerechnete EL i.d.R ohne Überprüfung akzeptiert wird.
Wenn Sie bei der Vertraggestaltung die EL definiert haben und das die Bank akzeptiert hat, kann Sie Ihnen jetzt nicht einen Handwerkbetrieb vorschreiben. Es sei denn, die EL ist mangelhaft und damit die Wertschöpfung nicht erfüllt. Auch dann wäre meiner Meinung nach auch nur eine Erfüllung der Leistung (egal durch wen) einzufordern. - Die Bank kann bei der Kredittierung einen Zeitrahmen für das Abrufen des Kredites festlegen. Das sollte allerdings in den Vertragsunterlagen formuliert sein. Schauen Sie in den Vertrag und auch in die Nebenabreden und AGB. Mir sind keine Fälle bekannt, wonach die Bank die Auszahlung von der Bekanntgabe eines Fertigstellungstermins bei EL abhängig macht.
- Die Bank kann sich eine Schlusszahlung vorbehalten zwecks Überprüfung der Wertschöpfung.
Wenn Sie absolut nicht mit der Bank klarkommen, dann erkundigen Sie sich nach dem Ombudsmann der Bank. Er dient als schlichter und Wegbereiter zwischen Bank und Kunde.
Viel Glück!
PL
Respekt vor eurer großen Aufgabe und sorry: Ich habe keine Erfahrungen auf dem Gebiet. Viel Erfolg!
Hallo Frau Blume,
zunächst einmal gaaaaaanz wichtig: Ich als unabhängiger Finanzdienstleister habe mir bereits vor Jahren abgewöhnt bei Banken mit logischem Menschenverstand zu arbeiten. Dafür habe ich in dem Bereich einfach schon zu viel erlebt, was ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Soll heißen, ich stehe immer auf der Seite meiner Finanzierungskunden und sehe mich auch als deren Interessenvertreter. Daher kann ich gegenüber der Bank so manches mal mehr bewegen, als die Kunden selbst, denn die Banken, mit denen wir zusammen arbeiten möchten ja auch neues Geschäft von uns.
Nun weiß ich natürlich nicht, wie und wo sie ihre Finanzierung gemacht haben und wie gut sie der jeweilige Berater auf die genannten Rahmenbedingungen aufmerksam gemacht hat. Jedes Jahr aufs neue ist zu lesen, dass die Bankberatungen mit Masse eine Katastrophe sind und da müssen dann auch sie sich nicht wundern, dass vieles nicht so läuft, wie geplant.
Die meisten Bankberater haben zudem zwei linke Hände und wirklich null Ahnung, wie ein Hammer zu halten ist, um das mal überspitzt zu sagen. Ich habe früher ein ordentliches (Metall-)Handwerk gelernt, so dass ich vieles sehr viel besser beurteilen und einschätzen kann und den Kunden auch entsprechend mitteile. Das verhindert schon im Vorfeld so manchen Frust.
Doch langer Rede kurzer Sinn - ich verstehe, dass sie völlig genervt sind und ihnen das Verständnis für die Argumente der Bank fehlen. Das geht mir, wie sie wissen, häufig genauso. Dennoch sitzt die Bank am längeren Hebel und sie brauchen das Geld. Aus dem Vertrag kommen sie wahrscheinlich auch nicht raus und deshalb sollten sie eben auf ihr diplomatisches Geschick vertrauen und sehen, was sie der Bank an Zugeständnissen abringen können.
Ich sehe da sonst (so aus der Ferne) keine andere Option für sie.
Ich drücke ihnen auf jeden Fall fest die Daumen, dass sie da doch noch auf ein verständiges Ohr treffen und ihr Projekt wie geplant zum Abschluss bringen können.
Beste Grüße aus dem schönen Südniedersachsen
S. Heddinga