Herzlichen Glückwunsch IGM

Eine sportliche Ergänzung
Mir ist doch noch ein Beispiel eingefallen, wie man das besser erklären kann: Stefan Effenberg und Birgit Fischer.

Ohne die Leistung Effenbergs schmälern zu wollen, kann man wohl sagen, dass Fischer von Talent, Trainingspensum etc. eine höhere Leistung erbracht hat. Dennoch hat Effenberg Millionen verdient (und verdient noch) und Fischer wohl nur einige Hunderttausende.

Und womit? Mit Recht. Viele Deutsche (und auch weltweit) wollen gute Fußballspieler sehen und die Geldgeber konnten somit den Lohn Effenbergs leicht refinanzieren. Ein gleich hoher (oder sogar höherer) Lohn Fischers wäre nicht refinanzierbar gewesen. Denn wer will schon schnelle Ruderinnen sehen? Wäre aus irgendeinem Grund in den 80er und 90er Jahren Rudern DER Volkssport in Deutschland und weltweit und Fußball nur irgendeine Randsportart gewesen, hätte Fischer Millionen verdient und Effenberg wäre auf die Sporthilfe angewiesen gewesen.

Und das obwohl Effenberg und Fischer in dieser umgekehrten Sportwelt die gleiche sportliche Leistung von Talent, Trainingsaufwand etc. erbracht hätten wie in der realen Welt.

Daran sind man, dass der Lohn in einer Marktwirtschaft (und das gilt natürlich auch und vor allem für Manager, die Protagonisten der Marktwirtschaft) nur zu einem geringen Ausmaß von der eigenen, individuellen Leistung abhängt sondern in einem sehr viel höheren Maße davon, wie das, was sie an Arbeit abliefern, am Markt refinanzierbar ist.

Vorankündigung…
Hallo Ralf,

muss jetzt leider weg, aber wollte dihc schonmal draufeinstimmen, dass es dann hier heute nachmittag/abend weitergeht.

Gruß
Marco

muss jetzt leider weg, aber wollte dihc schonmal
draufeinstimmen, dass es dann hier heute nachmittag/abend
weitergeht.

Na gut, dann stimme ich dich auch schonmal draufein, dass ich Dir wohl erst frühestens Montag abend (wenn ich dann mit dem Nachlesen noch nachkomme) darauf antworten werde.

)

Sollten aber diese uninteressanten „Einstimmungen“ nicht zur Gewohnheit werden lassen.

hi ralf,

häää?

ich meinte 2% der bevölkerung (82 MIO) und nicht 2% der erwerbstätigen (35-40 MIO). das wären m.E. nach ca. 4 millionen (um es mal in zahlen auszudrücken), da kann man nicht von vollbeschäftigung sprechen.

2% der erwerbsttätigen ist illusion!!!

gruss

showbee

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

[…]

Wollte halt mal sehen, wer weiterdenken kann. Du gehörst
sicher dazu, Showbee!

*geschmeicheltfühl*

[…]

Absolute Zustimmung! Hätte ich nicht besser (wahrscheinlich
eher weniger gut) schreiben können.

*megageschmeicheltfühl*

danke

vom showbee

rehi,

Ich habe ihn vor 3(?) Wochen in der Woche gelesen. Lohnt sich
nicht mit diesem Unsinn zu beschäftigen. Niedrige Steuersätze
bei Streichung aller Steuervergünstigungen. Kommt eh nicht, da
Widerstand zu hoch und ist auch nicht sinnvoll.

hmmm. warum? sicher, radikale veränderung durch jegliche bundesparteien wird es nicht geben. vielleicht hilft aber die EU und haut mit der axt zwischen und verlangt vereinfachte gesetzgebung, dann muss man …

Nur EIN Beispiel: Nach Kirchhoff wären praktisch sofort alle
politischen Parteien (könnte man wohl mit leben), aber auch
Greenpeace, WWF und auch alle kleinen kulturellen,
sportlichen, sozialen und ökologischen Bürgerbewegungen
pleite, da Spenden nach Kirchhoff nicht mehr von der Steuer
absetzbar sein würden. Sie müßten sich dann am Markt
refinanzieren und ein kleiner Sportverein (z.B.) kann wohl
kaum mit DC konkurrieren. Kirchhoffs Steuermodell würde also
das bürgerliche Leben in
Deutschland grundlegend zerstören.

naaa. hat da einer nicht richtig gelesen? hast du den entwurf da? wenn ja, schau doch mal in den § 14 Nr. 4, da steht:

§ 14 Abzug von den Einkünften

„4. Zuwendungen an eine Körperschaft, die ausschließlich und unmittelbar steuerbegünstigte Zwecke i.S. der §§ 51 - 68 AO verfolgt, bis zur Höhe von 10 v.H. der Einkünfte.“

tja…

somit erteile ich volle entkräftung deines kritikpunktes!!! das mit den parteien muss sowieso irgendwann anders geregelt werden, die verbrauchen m.E. vielzuviel geld des steuerzahlers (auch indirekt über spendenbegünstigungen). im KStG ist der spendenabzug an parteien schon lange nicht mehr zulässig!

Dies ist nur ein Beispiel. Jeder halbwegs vernünftige
BWL-Student im Hauptstudium sollte in der Lage sein, ein
besseres Konzept vorzulegen.

nun, jetzt bist du an der reihe, weil kein beispiel!

mit verlaub: ich bin der tiefsten überzeugung, das EIN BWL student im hauptstudium NIMMER in der lage ist, einen ausgeklügelt und durchdachten entwurf vorzulegen, für den 11 namenhafte 2,5 jahre gebraucht haben. bei verlaub nicht! da überschätzt du das deutsche bildungssystem oder du unterschätzt die fiskalpolitik im allgemeinen!

gruss

showbee

Branchenmix und Managerpräsenz…
Hallo Ralf,

ganz ab davon, dass ich auch eine Begrüßung zu Beginn eines Textes für höflich erachte, was z.B. auch nur ein kurzes „Hi“ sein kann, möchte ich vielmehr zu deinen Aussagen Stellung beziehen.

Interessant! Gibt es also gar kein objektives Kriterium, ob
ein Manager viel leistet?

Doch. dies gibt es. Vielmehr spielt aber hierbei eine Rolle, wer der „Besitzer“ dieser Firma ist. Wenn jetzt ein Kleinaktionär 10 Aktien von einem Volumen, sagen wir 100 Mio. Aktien hält, so wirst du mir Recht geben und müssen, dass dieser Aktionär keine Macht hat, seine Interessen durchzusetzen. Auch seine Konzentration in Kleinaktionärsverbänden hilft da nur bedingt weiter. Er hat sich den Wünschen anderer gewissermaßen unterzuordnen. Seinen Unmut darf er freilig äußern.

Wenn es Ansichtssache ist, dann ist
es halt subjektiv. Glaubst Du das wirklich?

Nein. Es ist schon im gewissen Sinne objektiv. Man kann sich allerdings drüber streiten, worin hier eine Objektivität begründet liegt.

Gut, dann argumentieren wir so: Nehmen wir mal für einen
Moment an, ein Manager eines Altenheimes hätte mehr
Verantwortung als der Altenpfleger (weil der Manager des
Altenheims schafft die Arbeitsplätze, zur Lebensrettung
notwendig sind). Hat dieser Manager dann eine geringere
Verantwortung als Ron Sommer (oder hat der auch eine Firma,
deren Arbeitnehmer im Berufsleben Leben retten)? Oder verdient
der Manager eines Altenheims so viel wie Ron Sommer?

Nein, der Manager des Altenheims wird mit Sicherheit nicht das gleiche verdienen, wie Ron Sommer.
Betriebsbezogen hat dieser Manager sicherlich auch keine geringere Verantwortung. Beide müssen sich um das Wohl ihrer Klientel kümmern. Beide müssen sich um Einnahmen und Ausgaben und Kostendeckung kümmern. Beide müssen sich in diesem Sinne auch um die Sicherstellung und Sicherung von Arbeitskräften/Arbeitsplätzen kümmern.

Aber, der Punkt ist doch der. Wieviel Kunden hat so ein Altenheim? Wieviel Eigenkapital hat so ein Altenheim? Wieviel Anteilseigner hat ein Altenheim? Wieviel Mitarbeiter hat ein Altenheim?

Altenheim:

Gehen wir davon aus, dass das Altenheim 100 Bewohner hat. Dazu nochmal 40 Pfleger und 10 weitere Angestellte.
Das Kuratorium besteht aus 2 Mitgliedern, der Kirche und der Stadt.
Der Chef dieses Altenheims, sozusagen der Manager, verdient wahrscheinlich, sagen wir mal, die Stadt ist geizig. Er verdient 40.000 DM pro Jahr. Er wird auf Garantie mehr bekommen. Aber wir nehmen jetzt mal 40.000 DM

Telekom:

Gehen wir davon aus, die Telekom hat 10 Mio Kunden, wir brauchen hier nicht debattieren, es dürften eher mehr, als weniger sein. Also das 10.000 fache Potential. Jetzt hat die Telekom wahrscheinlich auch 200.000 Mitarbeiter. Macht also das 4000 fache.

Gesamt:

wir nehmen jetzt mal die 4000 (die kleinere Zahl) und 40.000 DM Jahresverdienst. Er hat ja schließlich auch ein um soviel potenziertes Geschäftsrisiko zu tragen. Im übrigen sitzt er auf einem weitaus heißeren Dienststuhl, wie der Altersheimchef.

Gut. Rechnen wir 4.000 * 40.000 = 160.000.000 DM … dies wäre dann eine prozentual gleiche Aufteilung der Risikoverhältnisse.
Und selbst dies wird Herr Ron Sommer im Leben nicht verdienen. Er wird also, gemesssen am Risiko, eher unterbezahlt. Der heiße Stuhl ist dabei noch ohne Risikoaufschlag unberücksichtigt.

Wohl zweimal „Nein“.

Ja, da hast du Recht… mit ausnahme, des Aber :smile:

Also ist es nicht die Verantwortung, die
die hohe Löhne der Manager begründen.

Doch, genau diese… siehe meinem Rechnebeispiel…

Du hattest doch schon
eineinhalbmal den richtigen Gedanken. Bleib doch mal dabei und
führe die weiter.

Soeben gemacht.

Dann hat der Reiche aber schon zehn Jahre (meinetwegen auch 7
mit Zinseszins) die höhere Rendite eingesackt.

Das lässt sich an einem Beispiel auch für den ärmsten erklären.

Nimm 10% Gewinn für den Armen und 10 % für den Reichen.

Bei einer Investition von 1 Mio machen 10% eben mal 100.000 DM Gewinn aus. Bei 100 DM Investition eben nur 10 Dm… folgedessen wächst da auch das Geld schneller… aber jeder ist seines Glückes Schmied und hat es in der Hand auch zu diesem Geld zu kommen.

Gruß
Marco

Tschuldigung…
hi Show
Tz Tz Tz

2% von 82 Mio sind 1,64 Mio…
Meine Güte, bei der Arbeitslosenzahl würden ja alle einen Kopfstand vor Freude machen

2% der Erwerbstätigen wären 0,8 Mio

Gruß
Mike

(derendlichmalnenwirtschaftlerverbessernkann *ggggg*)

ich meinte 2% der bevölkerung (82 MIO) und nicht 2% der
erwerbstätigen (35-40 MIO). das wären m.E. nach ca. 4
millionen (um es mal in zahlen auszudrücken), da kann man
nicht von vollbeschäftigung sprechen.

naaa. hat da einer nicht richtig gelesen? hast du den entwurf
da? wenn ja, schau doch mal in den § 14 Nr. 4, da steht:

Keine Ahnung, war ein Interview und Kirchhoff hat argumentiert (am Beispiel der Parteien, aber eben nur am Beispiel), dass Spenden nicht mehr von der Steuer absetzbar sein sollen.

Ist das jetzt aus dem Kirchhoff-Papier?

§ 14 Abzug von den Einkünften

„4. Zuwendungen an eine Körperschaft, die ausschließlich und
unmittelbar steuerbegünstigte Zwecke i.S. der §§ 51 - 68 AO
verfolgt, bis zur Höhe von 10 v.H. der Einkünfte.“

Wenn ja (davon gehe ich jetzt mal aus), dann wundere ich mich über Kirchhoffs Aussage im Interview. Er hat MEHRMALS betont, dass alle (in Worten: alle) Steuervergünstigungen vollständig gestrichen werden sollten. Entweder ein großer Schritt und alle streichen (dann schreien alle und es hebt sich auf) oder man schafft nichts, weil dann, die bei denen gestrichen wird, immer auf die verweisen, bei denen nicht gestrichen wird.

Kann es aber nicht mehr nachweisen, da „Die Woche“ kein online Archiv hat.

somit erteile ich volle entkräftung deines kritikpunktes!!!

Hier stimme ich Dir zu. Vielleicht sollte Kirchhoff dann mal sein Papier lesen, bevor er ein Interview gibt. Naja…

Dies ist nur ein Beispiel. Jeder halbwegs vernünftige
BWL-Student im Hauptstudium sollte in der Lage sein, ein
besseres Konzept vorzulegen.

mit verlaub: ich bin der tiefsten überzeugung, das EIN BWL
student im hauptstudium NIMMER in der lage ist, einen
ausgeklügelt und durchdachten entwurf vorzulegen, für den 11
namenhafte 2,5 jahre gebraucht haben. bei verlaub nicht! da
überschätzt du das deutsche bildungssystem oder du
unterschätzt die fiskalpolitik im allgemeinen!

Nö, tue ich nicht. Halte von BWL-Studenten nur sehr wenig, kenne genug. War ja auch nur als Vergleich („besseres“ Konzept) gedacht. Von einem guten habe ich ja nicht gesprochen.

Aber wie gesagt, bin anscheinend falschen Informationen aufgesessen, als ich davon ausgegangen bin, Kirchhoff würde das Kirchhoff-Papier kennen. Ist wohl nicht der Fall.

Insofern ziehe ich meine obige Bemerkung zurück.

ganz ab davon, dass ich auch eine Begrüßung zu Beginn eines
Textes für höflich erachte, was z.B. auch nur ein kurzes „Hi“
sein kann,

Meine letzten Bemerkung hierzu:

Ich finde Leute amüsant, die sich mehr über formale als über inhaltliche Gesichtspunkte aufregen (damit meine ich nicht Dich, Du hast Dich ja nicht aufgeregt). Im Deutschen gibt es hierfür das Wort „Spießer“. Sollte es einmal so weit kommen, dass ich Spießer nicht mehr zur Weisglut treiben kann, dann mache ich wirklich etwas falsch. Insofern hat mir die Diskussion mit dem Board-Spießer wirklich Spaß gemacht. :smile:)))

Unhöflich finde ich Leute, die am Board politisch diskutieren wollen, ohne mit ihrem vollständigen Namen zu unterschreiben. Dieses tue ich (ich heisse wirklich so). Aber da ich tolerant bin, unterhalte ich mich auch mit in meinen Augen unhöflichen Leuten. Mich interessiert die politische Diskussion hier, nicht die formalen Kriterien.

Weiter werde ich mich dazu nicht mehr äußern. Wirklich über solche Lächerlichkeiten (Wettbewerb in Höflichkeit, wo ich mich persönlich - nach Raimund Brendle - auf den zweiten Platz sehe :smile:)) Wird aber jeder anders sehen, klar) habe ich keine Lust zu reden.

Das überlasse ich dem - oder den? - Board-Spießer(n).

Zu Deinem Inhalt habe ich mich ja schon geäußert: richtig, es kommt auf die marktrelevanz einer Leistung, nicht auf die Leistung an sich.

Nein. Es ist schon im gewissen Sinne objektiv. Man kann sich
allerdings drüber streiten, worin hier eine Objektivität
begründet liegt.

Das ist ziemlich diffus. Kannst Du das näher erläutern?

Aber, der Punkt ist doch der. Wieviel Kunden hat so ein
Altenheim? Wieviel Eigenkapital hat so ein Altenheim? Wieviel
Anteilseigner hat ein Altenheim? Wieviel Mitarbeiter hat ein
Altenheim?

wir nehmen jetzt mal die 4000 (die kleinere Zahl) und 40.000
DM Jahresverdienst. Er hat ja schließlich auch ein um soviel
potenziertes Geschäftsrisiko zu tragen. Im übrigen sitzt er
auf einem weitaus heißeren Dienststuhl, wie der
Altersheimchef.

Die Verantwortung, die der Altersheimchef bezüglich des Lebens seiner „Kunden“ hat (Ron Sommer nicht), spielt aber interessanterweise bei Dir keine Rolle. Ist ja auch richtig so. Die ist ja nicht marktrelevant.

Ja, da hast du Recht… mit ausnahme, des Aber :smile:

Also ist es nicht die Verantwortung, die
die hohe Löhne der Manager begründen.

Doch, genau diese… siehe meinem Rechnebeispiel…

Nein. Die Marktrelvanz begründet zwar das unterschiedliche Gehalt von Altenheimchef und Sommer, aber Verantwortung ist dann doch noch etwas mehr. Und da hat der Altenheimchef - übrigens auch eine Mutter - eine höhere. Nur sind die eben nicht marktrelevant.

Bei einer Investition von 1 Mio machen 10% eben mal 100.000 DM
Gewinn aus. Bei 100 DM Investition eben nur 10 Dm…
folgedessen wächst da auch das Geld schneller… aber jeder
ist seines Glückes Schmied und hat es in der Hand auch zu
diesem Geld zu kommen.

Habe ich ja nie bestritten. Habe nur gesagt, dass Reiche einen naturgegebenen Investitionsvorteil haben, wodurch eine Tendenz besteht, dass Reiche immer reicher werden. Aber das bestreitest Du ja auch gar nicht.

ich gehe von einer
quote von 2% der bevölkerung aus, wobei diese noch fällt durch
die verringerung der erwerbstätigen bevölkerung.

Damit kann man leben. Bei 2% Arbeitslosenquote spricht man ín
der VWL eh von Vollbeschäftigung.

ich meinte 2% der bevölkerung (82 MIO) und nicht 2% der
erwerbstätigen (35-40 MIO). das wären m.E. nach ca. 4
millionen (um es mal in zahlen auszudrücken), da kann man
nicht von vollbeschäftigung sprechen.

2% der erwerbsttätigen ist illusion!!!

Ok, ich kann nicht richtig lesen und Du nicht richtig rechnen.
Einigen wir uns auf unentschieden?
:wink:

82.000.000 * 2 / 100 = 1.640.000
Bisschen weit weg von „ca. 4 millionen“ (wären 4,88%).
Was ich **LANGFRISTIG für erreichbar halte (nicht die 4 Millionen sondern die 1,64 Millionen).

2% der erwerbstätigen ist illusion!!!

Das stimme ich Dir zu.**

Ich sehe darin aber auch keinen Nachteil…
Hallo Ralf,

zum Thema Spießer… ich empfinde keine Begrüßung auch eher als Affron… das dazu…
Hat also nichts mit Höflichkeit, sondern eher was mit Erziehung zu tun.

Zu Deinem Inhalt habe ich mich ja schon geäußert: richtig, es
kommt auf die marktrelevanz einer Leistung, nicht auf die
Leistung an sich.

Wir gehen d´accord.

Nein. Es ist schon im gewissen Sinne objektiv. Man kann sich
allerdings drüber streiten, worin hier eine Objektivität
begründet liegt.

Das ist ziemlich diffus. Kannst Du das näher erläutern?

Es fällt schwierig, hierbei feste Objektivitätswerte zu schaffen, mit denen wir beide zufrieden sind und leben können.

Die Verantwortung, die der Altersheimchef bezüglich des Lebens
seiner „Kunden“ hat (Ron Sommer nicht), spielt aber
interessanterweise bei Dir keine Rolle.

Shareholder-Value :smile:

Ist ja auch richtig
so. Die ist ja nicht marktrelevant.

Zumindest nicht unter meinen Gewinnmaximierungsgesichtspunkten.
Sie spielt allerdings insofern dann doch wieder eine Rolle, als das diese Kunden bei gewisser Machtkonzentration meine Gewinne beeinflussen können.

Nein. Die Marktrelvanz begründet zwar das unterschiedliche
Gehalt von Altenheimchef und Sommer, aber Verantwortung ist
dann doch noch etwas mehr. Und da hat der Altenheimchef -
übrigens auch eine Mutter - eine höhere. Nur sind die eben
nicht marktrelevant.

Gesellschaftlich gesehen vielleicht schon, aber wirtschaftlich gesehen nein.

Habe ich ja nie bestritten. Habe nur gesagt, dass Reiche einen
naturgegebenen Investitionsvorteil haben, wodurch eine Tendenz
besteht, dass Reiche immer reicher werden. Aber das
bestreitest Du ja auch gar nicht.

Was ich mit diesem Rechenbeispiel bewiesen habe… und letztendlich finde ich das auch richtig… wer viel leistet, soll auch viel vom Kuchen abhaben…

Gruß
Marco

Bevor jetzt hierzu Bemerkungen kommen:
(Wettbewerb in Höflichkeit, wo ich

mich persönlich - nach Raimund Brendle - auf den zweiten Platz
sehe :smile:)) Wird aber jeder anders sehen, klar)

Habe noch mal nachgesehen. Es gibt noch:
Bodo Metschke
Michael Kling
Tom Meisinger
Siegfried Dierker
Erwin Bischofberger
Patrick Eixelsberger
René Meevissen
Herbert Weiner
Rainer Dick
Harald Zauner
Jörg Filzinger
C.
Otto Blumenschein
Fritz Schmid
Matthias Kühn
Andreas Hägele
Kaj Beuter
Christian Meseth
Ingo von Borstel
Patricia Eickhoff
Maximilian Esser
Mathias Ricken
Uschi Müller
Gunter Dannhauer
Isabel Severing
Stefan Lüthi
Bodo Henkel
Mario Kaufmann
Michael Voelkel
Martin Jeker
Otto Pirzl
Richard Meseth
Klaus Christian
Roger Hamm
Ersoy Buran
Francesco von der Lent

so, jetzt habe ich keine Lust mehr. Das war nur Ausländer- und Europa-Politik. Gibt also sehr, sehr viele, die in diesem Board ein Gespür für Höflichkeit haben und ich bin sicher nicht der zweithöflichste. :frowning:((

Aber eben höflicher als die, die meinen hier anonym schreiben zu müssen. Ist natürlich - wie ich schon sagte - Geschmackssache. Und mir auch herzlich egal. Meinetwegen bin ich auch der unhöflichste. Geht mir wirklich am Arsch vorbei.

Das war jetzt wirklich mein letztes Statement zu diesem Schwachsinn (wollte es euch ja nicht zu leicht machen mit den Angriffen): Also jetzt: Feuer frei, wer sich als Spießer outen will!!!

Ich glaube, wir können die Diskussion hier beenden, denn

sind unsere Position wohl klar geworden und

ist es fast nur noch ein semantischer (wenn auch nicht unwichtiger) Unterschied

Was ich mit diesem Rechenbeispiel bewiesen habe… und
letztendlich finde ich das auch richtig… wer viel leistet,
soll auch viel vom Kuchen abhaben…

Ich würde schreiben:
wer viel marktrelevantes leistet, wird auch viel vom Kuchen abhaben.

Oder aber:
wer viel leistet, soll auch viel vom Kuchen abhaben. Dann aber mit der Betonung, dass dem heute bei weitem nicht so ist. Denn manche Mutter oder Vater leisten mehr als mancher Manager, nur eben nichts marktrelevantes (und andere Beispiele habe ich ja schon genannt). Dass in der Marktwirtschaft eine leistungsgerechte Bezahlung vorherrscht, bleibt daher ein Ammenmärchen. Allerdings eine leistungsgerechte Bezahlung NACH MARKTGESETZEN, die gibt es.

Aber ich weiß zu dem Thema nichts Neues, wie gesagt: die Positionen sind klar. Ich wiederhole mich nur noch (wenn auch mit anderen Worten). Weißt Du noch was Neues hierzu?

aber…
ich weiß nicht, ob´s schon fiel… aber man geht von Vollbeschäftigung aus, wenn die Quote unter 3% liegt. Das wäre Vollbeschäftigung…

wir haben in der Region Stuttgart 2,6% :smile:

Gruß
Marco

nö *owt*

Der Manager - Das Opferlamm der Gesellschaft?
Hallo Christian!

Was die Millionengehälter angeht, so gibt es hierzulande doch mehr Unternehmen, als man denkt, die diese bezahlen. Geht man nur einmal vom Durchschnittseinkommen aus, gibt es lt. „Wirtschaftswoche“ im DAX - E.On und Epcos blieben unberücksichtigt - nur Infineon, das unter einer Million jährlich zahlt. Keine Erwähnung finden jedoch die Aktienoptionen, die bestimmte deutsche Manager erhalten. Selbst das Magazin „Forbes“ warf etwa dem DaimlerChrysler-Chef Schrempp vor, Gewinne würden ausbleiben, aber sein Gehalt hätte sich seit der Übernahme von Chrysler 1998 auf 5,6 Mio. Dollar (!) verdoppelt, wobei seine Aktienoptionen in Höhe von geschätzten 9,5 Mio. noch hinzugezogen wurden. (Die Bezüge der Vorstandsvorsitzenden der DAX-Unternehmen haben sich von 1998 auf 1999 um durchschnittlich 20% erhöht. Zudem genehmigten sie sich ergebnisabhängige Boni und Aktienoptionen.)
   Als die höchstdotierten deutschen Manager gelten lt. „Der Spiegel“ der Deutsche-Bank-Chef Rolf Ernst Breuer mit geschätzten 16,4 Millionen Mark p.a., der Porsche-Chef Wendelin Wiedeking (rd. 17 Millionen) und Jürgen Schrempp von DaimlerChrysler (gut 12 Millionen).
   Im MDAX sind es noch mehr als 30 Unternehmen, die über diese „magische“ Millionengrenze hinausgehen. Besonders erstaunlich und herausstechend dürfte hierbei Philip Holzmann mit im Schnitt 1,59 Mio. DM pro Vorstandsmitglied sein; wir wissen ja, was mit dieser Firma war bzw. ist. Es ist schwer, den Arbeitern zu vermitteln, dass sie Arbeitsplatzabbau befürchten oder Gehaltskürzungen hinnehmen müssen, Vorstände hingegen in einem Jahr so viel erhalten, wie sie in einem ganzen Leben nicht zusammenbekommen.
   Im Neuen Markt existieren noch vier Unternehmen mit solch hohen Gehältern, wobei auch hier ein Mangel an Verständnis vorherrscht, sieht man sich etwa EM.TV mit 1,61 Mio. pro Vorstandsmitglied an. Auch Inkompetenz vermag lohnend zu sein, was allerdings nicht nur Unternehmen des Neuen Markts zutrifft. Wenn aufgrund des Shareholder Value die Prämisse lautet, möglichst kurzfristig Gewinne zu machen, und dies im wahrsten Sinne auf Kosten der Arbeiter geschieht, kann man nur den Kopf schütteln.
   Heutzutage wird so oft personalisiert, von den Schicksalen der Entlassenen hört man hingegen wenig. Aber man möge sich nur kurz einmal in deren Situation hineinversetzen, wenn sie bloss als Bauern (-opfer) im internationalen Schachspiel hin- und hergeschoben werden. (Neue Arbeiter lassen sich ja schnell finden, und sie werden es auch für weniger Lohn machen, wenn die Not nur gross genug ist.) Wir haben es mit Menschen zu tun, die keine sonderlichen Finanzpolster besitzen, von denen sie zehren könnten. (Mal abgesehen davon, dass etliche Manager nach ein bis drei Jahren gar nicht mehr arbeiten müssten, sofern sie bescheiden wären.)
   Gar zynisch und obszön wird es, wenn Beteiligungen abgestossen werden; nicht etwa, weil sie keinen Gewinn abwerfen würden, sondern weil der Gewinn zu niedrig war. Diese Beteiligungen sind dann in anderer Hand, und die Beschäftigten dürfen sich nun mit neuen Arbeitgebern herumschlagen, die selbstverständlich auch aus dem erkauften Anteil ihren Profit herausholen wollen.
   Aus eigener Anschauung weiss ich von der Zerschlagung des Hoechst-Konzerns. Was in Generationen von Arbeitern - die natürlich nur eine anonyme Masse bleiben - erschaffen wurde, wusste ein Dormann innerhalb weniger Jahre auseinanderzunehmen. Aber nicht etwa, weil die Hoechst AG keine Gewinne gemacht hätte; zudem hat sich der Aktienkurs im letzten Jahrzehnt verdreifachte und steht damit in einer Linie zu Bayer und BASF. Doch allmählich fing es an: erst haderte man mit der einen Sparte (Pharma), dann mit der anderen (Farben), und „plötzlich“ schien es unausweichlich, mit Rhône-Poulence zum Life-Sciences-Unternehmen Aventis zu fusionieren, um eine grössere Marktposition einzunehmen.
   Früher bedeutete ein Job in der „Rotfabrik“ quasi eine Lebensstellung. Die Löhne waren verhältnismässig gut, ebenso Urlaubs- und Weihnachtsgeld und weitere Leistungen. Nicht selten folgten die Kinder ihren Eltern in den Betrieb. Damit ist es zu Ende. Die Belegschaft ging von 30.000 auf mindestens 20.000 zurück, und das Gelände der ehemaligen Hoechst AG ist eine Ansammlung und Gewirr von Firmen geworden, das sich beschönigend Industriepark nennt. Die Folgen konnte bzw. kann ich nach wie vor „live“ erleben: Immer häufiger hingen an den leeren Schaufenstern „Zu vermieten“-Schilder; kleine, nicht zentral liegende Geschäfte schlossen - wie etwa mein Stammcafé -; das Leben konzentriert sich nun auf die kurze Fussgängerzone. Mitten darin steht übrigens das dreistöckige Hertie-Kaufhaus, das dort existiert, seit ich denken kann. Vor wenigen Jahren begann man zuerst, das obere Stockwerk anderweitig zu vermieten; die VerkäuferInnen, der Service sowie die Produktauswahl wurden weniger. Wie ich inzwischen gehört habe, wird Hertie demnächst ganz geschlossen werden. Ich gehe selten dorthin, aber letzte Woche war ich mal wieder darin. Ich empfand es als furchtbar, die bereits geleerten Regale zu sehen, wo sich früher einmal die Buch-, später die Musikabteilung befand…

Es ist mir selbstverständlich bewusst, dass wieder von Sachzwängen die Rede sein wird, die solche Eingriffe belegen sollen, die aber letztendlich nur dem Prinzip des Shareholder Value folgen. Klar, es sind auch die US-Fondsmanager, die die Unternehmen unter Druck setzen, noch mehr und noch schneller Gewinne zu erwirtschaften. Aber das liegt ja ebenso daran, dass Unternehmen unbedingt auf dem Weltmarkt mitspielen wollen und glauben, ihm nicht gewachsen zu sein, wenn nicht rationalisiert, fusioniert und zugekauft wird. (Dabei sind wir doch Exportweltmeister.)
   Gut, es ist nun eine ganz persönliche Meinung, zumal Du wohl weisst, was ich von Privatisierungen halte, aber ich hatte mich gefragt, weshalb eine Deutsche Telekom resp. Deutsche Bundespost unbedingt privatisiert und zum Global Player werden musste. Die letzten Jahrzehnte versorgte man überwiegend deutschen Markt, doch auf einmal war das nicht mehr ausreichend. Staatsbetriebe galten als marode - allerdings nur, weil man sie vernachlässigt hatte -, anschliessend machte man sie mit Steuergeldern attraktiv, sprich: Entlassungen, Abschreibungen und Schuldenerlassen, und warf sie dann auf den Markt. Ähnliches sahen wir bei der Gelben Post alias Deutsche Post World Net AG, und gleiches gilt für die ehemalige deutsche Bundesbahn, die bis 2003 vom Steuerzahler 26 Mrd. Mark erhalten wird. Da man spätestens 2005 an die Börse gehen will, glaube ich nicht, dass dies die letzte Subvention war, die die Bahn einsteckt.
   Es wird mir niemand erzählen können, dass für solche gravierenden Eingriffe eine solche Notwendigkeit bestand oder Misswirtschaft Schuld daran wäre. Aber den Preis dieser Zäsur und das „Verscherbeln unseres Tafelsilbers“ zahlen die BürgerInnen dieses Landes. Was „uns“ einmal allen gehörte - klingt das sozialistisch? -, was wir alles an Infrastruktur aufbauten, was wir durch Steuergelder finanzierten - hat sich nun binnen weniger Jahre in Luft aufgelöst. Und selbst nach diesen Verkäufen sind anscheinend die ganzen Kassen leer, wodurch wiederum der Druck auf der Bevölkerung sitzt. Es muss weiter und weiter gespart werden, dass man den Eindruck erhalten kann, in den letzten 40 Jahren hätten keine halbwegs mit Verstand versehene Menschen dieses Land regiert, sondern die Inkompetenz.
   Und wie müssen sich Menschen fühlen, die ihre Lebensarbeitskraft hergaben, heute mit etwas mehr als 60% an Rente auskommen sollen, während Industrielle innerhalb kurzer Zeit mehr zu verdienen wissen, als dies die meisten Menschen in ihrem ganzen Leben können?
   Oder etwa Politiker, die unter bestimmten Umständen schon nach acht Jahren Rentenansprüche in Höhe von 75% haben, was zudem ab dem vollendeten 55. Lebensjahr gilt? (Natürlich unter Bezug auf das bisherige Gehalt, was bei Politikern „naturgemäss“ höher liegt.)
   Sind die Menschen tatsächlich so wenig… wert? Anscheinend ja, glaubt Rolf Haubl, Psychologieprofessor an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Augsburg. Die Diskussion wäre noch immer mit dem „protestantischen Arbeitsethos“ verknüpft, und „im Zuge der Globalisierung sind auch deutsche Unternehmen längst dazu übergegangen, die Höhe der Gehälter nicht mehr an der Dauer der Firmenzugehörigkeit festzumachen, sondern die Mitarbeiter danach zu bezahlen, welchen Wert sie aktuell für das Unternehmen darstellen“.
   Es ist nicht nachvollziehbar, wenn eine Gruppe Privilegierter grosse Gehälter bezieht und auch noch erhöht, während sie der Masse erklärt, man müsse mit noch weniger zufrieden sein und/oder noch mehr Abgaben, Zuzahlungen, Gebühren, Einschnitte, Verluste als einzelner bewältigen.
   Extrem zynisch wird es zudem, wenn der Diplombetriebswirt Rainer Schätzle in einem Interview mit der „Wirtschaftswoche“ zum Ausdruck bringt, deutsche Manager verdienen im Vergleich zur USA noch zu wenig und es ein deutsches Problem wäre, dass wir „seit Jahren Fragen der Vergütung nicht vom Geschäft, sondern von Prinzipien getrieben diskutieren“. Dies wäre blosser Neid, und „Realeinkommen von Arbeitern mit den Vorstandsbezügen in Relation zu setzen“, würde uns nicht weiterbringen. (Also wenn das kein Neid der deutschen gegenüber den US-Managern ist!)
   Das sind natürlich nur Vorwände, um die Diskussionen auf andere Ebenen zu lenken. Statt sich mit den Argumenten der Verhältnismässigkeit auseinanderzusetzen, greift man den Neid an. Doch dieser ist vollkommen berechtigt! Wenn jemand von morgens bis abends arbeitet und trotzdem auf keinen grünen Zweig kommt (Stichwort: Arbeitszeit), wenn Pflegepersonal Einschränkungen trotz grosser Verantwortung hinnehmen muss (Stichwort: Verantwortung), dann ist nicht einzusehen, weshalb Manager mit ihrem Mass an Arbeitszeit und Verantwortung - um einen gewissen Durchschnitt zu nehmen - zwischen 2000 und 10000% mehr verdienen sollen.
   Man sollte statt solcher Diskussionen über internationale Managerlöhne und den wirtschaftlichen Wert eines Menschen die Berechtigung für solch hohen Gehälter hinterfragen! Wenn es also nur darum geht, Löhne zu drücken, Sozialabbau zu betreiben und sich selbst die Taschen zu füllen, könnte man dies alles schon von heute auf morgen bewerkstelligen. Dies ist jedoch, trotz ihrer sonstigen Lethargie gegenüber solchen Eingriffen, weder den Beschäftigten noch der Bevölkerung zu vermitteln, weil diese augenblicklich erkennen würden, wieso und weshalb überall tatsächlich gekürzt wird und welch geringen Wert sie tatsächlich besitzen. Ergo folgt der Wandel latent; die Schraube wird immer nur ein Stückchen angezogen, wobei man beachtet, dass sich möglicher Zorn nicht gegen die Entscheider selbst richtet, sondern gegen andere Personengruppen oder angeblich unvermeidbare Zustände.

Wenn ich oben von der Verhältnismässigkeit sprach, so ist diese auch bei den Zinsen nicht vorhanden. Es macht einen erheblichen Unterschied, ob ich im Jahr 8% Zinsen auf 1.000.000 oder 1.000 DM bekomme (Differenz 79.920 DM p.a.). Das muss man ebenso in Überlegungen zur Verbesserung der Siuation einfliessen lassen. „Wir müssen in der Lage sein, auch Einschnitte in Besitzstände durchzusetzen, um die Wettbewerbsfähigkeit und unsere Arbeitsplätze zu erhalten“, meinte 1996 BDA-Chef Dieter Hundt. Sollte er seine eigenen Besitzstände damit tatsächlich nicht gemeint haben!?
   Wir müssen davon ausgehen, dass hohe Gehälter und Besitzstände eben zu einem gewisse Masse stärker herangezogen werden müssen, wenn schon jeder Opfer bringen. Ein Arbeitsloser oder Sozialhilfeempfänger wird durch die Ökosteuer zusätzlich belastet, da er die Vorzüge der Steuerreform nicht auszunutzen vermag, weil er zwangsläufig keinen Lohnsteuerausgleich machen kann, aber über diese Kürzung auf Umwegen regt sich schliesslich auch niemand auf. Und es ist doch eine rhetorische Frage, wer es besser verschmerzen kann: Derjenige, der von knapp 400 DM gerade mal seine Lebensmittel bezahlen kann, oder derjenige, dessen Vermögen zwar unangetastet bleibt, der jedoch nicht so hohe Zinsen erhält. Es sollte eben alles ein gewisses Mass haben, und das bedeutet nicht, masslos gegen andere vorzugehen und masslos sich selbst die Taschen zu füllen. Dann gäbe es weniger Neid und mehr Gerechtigkeit und sozialen Frieden in der Gesellschaft. Daran scheint allerdings keinem der „Oberen“ gelegen zu sein, sonst hätte ich dies alles nicht schreiben müssen.

Quellen:

Marco

Und wo ist die „harte Bestrafung“ dieser Manager, die ja nun
wirklich ihre Unternehmen in den Keller gefahren haben?

Hallo Ralf,

es ist mir fast peinlich, schon wieder das Buch „Wasserprediger und Weintrinker“ als Quelle nennen zu müssen - nein, ich erhalte keine Provision vom Steidl-Verlag! -, aber just heute stiess ich auf folgende Zeilen. Dort steht:

Wenig glaubwürdig und konsequent ist angesichts solcher Kraftmeierei, dass die Daimler-Vorstände sich selbst die 100prozentige Gehaltsfortzahlung für ein volles Jahr gesichert haben. [Während man die normale Lohnfortzahlung den Arbeitnehmern kürzen wollte und dafür auch bereit war, Tarifverträge zu brechen; Anm. MM] Auch Stumpfe bestand in einem anderen Fall auf strikte Einhaltung von Verträgen: Bei sich selbst nämlich. Er war als Personalchef mit dem gesamten Vorstand des Springer-Verlags Ende 1994 in die Wüste geschickt worden und kassierte dafür drei Millionen Mark Abfindung. Doch der Mann wollte mehr - 200000 entgangene freiwillige Tantiemen. (Der Spiegel 14/96, S. 111)

Und man hätte Stumpfe sicherlich nicht „in die Wüste geschickt“, wenn er seinen Job gut gemacht hätte. Hm, drei Milliönchen… Ein Jahr könnte ich damit herumkommen, wenn ich mich stark einschränken würde. ;o)

Marco

Hallo Ralf!

Stimme ich Dir zu. Ob es allerdings richtig ist, wenn die
Kultur von den Reichen zum Teil bestimmt wird (denn wer zahlt,
bestimmt), ist eine andere Frage.

Diese Frage von Christian liess ich bei meiner heutigen Entgegnung („Opferlamm“ unbeantwortet, aber ich bin nicht der Meinung, dass Kultur zur eigenen Imagepflege von Konzernen finanziert werden sollte. Allerdings bin ich sowieso gegen diese permanente und an jeder Stelle auftauchende Werbung. Man kann natürlich entgegnen, dass es gewisse Dinge ohne dieses Geld nicht gäbe. Gut, sage ich, dann gibt es diese eben nicht. Man muss sich doch nicht alles prostituieren!

„Die ‚Mona Lisa‘, gemalt von da Vinci, präsentiert von Deutsche Bank AG. Die Bank ihres Vertrauens!“

Marco

Hallo Christian!

Im übrigen glaube ich nicht, daß
Krankenschwestern und Polizisten ihre Arbeit sowohl körperlich
als auch geistig mit nach Hause nehmen.

Gut, das kann ich mir auch schwerlich vorstellen, den Patienten oder den Täter mit nach Hause zu nehmen…
   Spass beiseite. Seit 15 Jahren pflege ich die Freundschaft zu einer Krankenschwester, die ich seinerzeit als Patient kennengelernt hatte. Von ihr erfahre ich hin und wieder einige Dinge, aber mir fällt vor allem auf, dass diese ziemlich ruhige Person sich in den letzten Jahren immer öfter aufgeregt hat.
   Was die Pflege und Schicksale der Patienten angeht, so versucht sie diese Gedanken abzuschalten, wenn sie die Haustür hinter sich geschlossen hat, aber bisweilen gelingt das selbst der hartgesottensten Person nicht.
   Sie ist ledig und macht diesen Beruf seit über 32 Jahren, war oft auf Intensivstationen in diversen Kliniken in Deutschland beschäftigt, und vor einiger Zeit erzählte sie mir, dass immer öfter Krankenschwestern schon mit 30 abspringen, weil sie sich überfordert fühlen. Allerdings ist das auch nicht verwunderlich, wenn nicht mehr das Personal früherer Zeiten vorhanden ist und der Einzelne noch mehr Arbeit hat. Zum Beispiel am Wochenende: Da hat meine Bekannte einen Vor- oder Nachmittag allein Dienst auf der Station, und nur eine Praktikantin steht ihr zur Seite. Dies darf jedoch nichts wirklich machen, ausser mal ein Kopfkissen aufschütteln und ähnliches. (Früher gab es noch zwei Krankenschwestern für diese Wochenendschicht.)
   Wie gesagt, macht sie schon sehr lange diesen Job, und sie ist sehr ausgebrannt. Wenn sie von der Arbeit nach Hause kommt, macht sie sich einen Kaffee und legt sich anschliessend aufs Sofa. Später trinkt sie noch einen Kaffee und geht dann schlafen und fühlt sich am morgen trotzdem groggy. Obwohl sie ihr Leben lang gearbeitet hat, ist sie bis heute nicht auf einen grünen Zweig gekommen. So etwas macht auch mich wütend, denn gerade die Menschen, die die Sozial- und Pflegeberufe - nicht eben die beliebtesten - ausüben, sind bewundernswert und hätten bessere Gehälter im wahrsten Sinne des Wortes verdient!

Auwei, s.o. Im übrigen ist die Verantwortung eine ganz andere.
Aber eigentlich setzt hier schon mein Wille aus, Deinen
Klassenkampf mit auszufechten. Mal schauen, was noch kommt.

Das hat doch überhaupt nichts mit Klassenkampf zu tun! Mag die Verantwortung unterschiedlich sein, so sind solch gravierenden Gehaltsunterschiede nicht einzusehen.

Stimmt, aber diese Position ist auch sehr einfach zu
vertreten. Ich erwarte gemeinnütziges Engagement von
vermögenden Unternehmern, aber wenn sie es tun, stelle ich
ihre Ziele infrage und vermute böswillige Einflußnahme auf die
Volksgesinnung.

Ja, ein häufig vernommenes Argument, was für sich allein auch sehr wahr ist. Doch der Zusammenhang wird vergessen, weil er sich nicht so leicht erschliessen lässt. Und es ist doch gerade das Gegenteil der Fall: Wenn ein Industrieller eine Spende macht, bewundert man ihn ob seines sozialen Engagements; woher er allerdings die Millionen hat, verschliesst sich für uns.
   Somit würde es mir auch leicht fallen, mal als Beispiel gewählt, meinen Arbeitern weniger Geld zu geben, dieses zurückgehaltene Geld statt dessen „arbeiten“ zu lassen und anschliessend mit einem Teil davon soziales Engagement zu beweisen. Vielleicht soll es ja bisweilen auch nur das eigene Gewissen beruhigen. Mir hingegen fällt dazu nur Rio Reisers „Menschenfresser“ ein.

Marco