Heute MDR 19.00 Kleine Hartz-Reise

  1. Klassen Medizin

wer krank ist wird vom arzt versorgt, ohne vorher die Kreditkarte anchweisen zu müssen.

verringernde Lebenserwartung

Tabak- und Alkohol verkürzen das Leben eines Jeden, ob „arm“ oder „reich“

erstens steht das garnicht fest, (gehen mal nach VAE, oder
Kuwait)

Hallo? für Männer vielleicht, für Frauen u. U. für Ausländer ohne Kreditkarte geht fast garnix

USA sind für keinen Menschen auf der Welt in sozialer Hinsicht
ein Vorbild! Eine Abschreckung trifft da wohl eher!

Zugegeben.

noch nie von Rentnern gehört die heute genötigt werden zu
klauen (und eben dabei erwischt werden?)

NEIN!! Der neueste „Armutsbericht“ zeigt, dass Rentner weit unter Durchschnitt „arm“ sind, insbesondere Ost-Rentner sind extrem unterdurchschnittlich repräsentiert…

Wdhl. 2 Klassenmedizin, na suuuuuuper! Warum eigentlich mehr
verlangen?

Wiederholung machts nicht richitger- -> es ist und bleibt Unsinn, eine Krankheit ist eine Krankheit, da ist es egal ob Zweangs- oder Privatversichert. Mal kannse der Arzt heilen und mal nicht. Oder glaubst Du ein „Reicher“ verreckt schöner an Leukämie als ein „Armer“?ß

das ist nichts weiter als eine manipulative Ablenkung des
gesellschaftlichen Denkprozesses!

Häh? Die Manipulation erfolgt duch die Medien, die ständig statistisch irrelevante Einzelfälle zum Standard erklären.

Womöglich sogar doch! Denn diese einfach nicht zurückzuzahlen
ist auch ne Lösung

hast Du Kinder? Frag die mal obd sie später erben wollen oder doch lieber Deine Schulden übernehemen, Du wirst erstaunt sein wofür die sich entscheiden werden…

na dann nimm ihn doch zur Hand!
halbiere die Diäten und lege das Ersparte auf die H IV
Empfänger um!
Was kommt raus?

rd. 1400 Abgeordnete in Bund + Land = rd. 12.000.000 € mtl.
davon die Hälfte macht rd. 6.000.000 € mtl. diviediert duch 5,3 Mio H4ler macht rd. 1,10 € mtl. pro Person, dass sind rd. 5 Zigaretten im Monmat; dass heisst, wenn die H4ler rd. 1/6 Zigarette pro Tag weniger rauchen, haben genausoviel in der Tasche . WOW!!!

rechnen hilft.

wir haben eine Verfassung? Das muß ich wohl verpasst haben!
Seit wann denn? Ach meinst Du die von 1919? na die gilt doch
nur noch in Teilen, wenn ich nicht irre, und an der müssen wir
doch heute miteinander doch nicht mehr feilen, oder?

Verfassung ? Grundgesetz ? Nu hab DIch nicht so!

die sind eher bescheiden, da nur der gewinnt wer den dicksten
Geldbeutel für den Wahlkampf plündern kann, und das ist das
einfache Volk, oder dessen Vertreter nun mal nachgewiesener
Weise nicht!

dann mach es und werd „reich“

Gruß Ralf

Hallo Tobi,

Die breite Masse ist in den USA tatsächlich wesentlich reicher
als in D (nicht nur ein paar böse wenige wie immer behauptet
wird).

Diese Aussage (um deren Widerlegung es mir hier gar nicht geht) lässt sich nicht mit diesen Zahlen belegen:

USA:
GNI per capita: US $37,610

D:
GNI per capita: US $25,250

Quelle: World Bank, 2003

weil hier von der Verteilung des Nationaleinkommens abstrahiert ist („breite Masse“), und zudem das GNI ein sehr fragwürdiger „Reichtumsindikator“ ist; vor allem dann, wenn es darum geht zwei Volkswirtschaften zu vergleichen, weil seine Höhe auch von der Struktur dieser Volkswirtschaften abhängt (womit er zu einem gewissen Teil ein reines statistisches Artefakt ist).

Viele Grüße
franz

weil hier von der Verteilung des Nationaleinkommens
abstrahiert ist („breite Masse“)

Recht hast du.

Breite Masse bezieht sich auf persönliche Erfahrungen in den USA. Das Wohlstandsnivau ist eben wesentlich höher als bei uns. Da kann Moore noch so viele Filme drehen!

Auf jeden Fall ist das H4 gemacht worden
für Wohnungsbaugesellschaften, Hypobanken,
Lebensversicherer und andere Grossvermieter.
Es soll nicht die grosse Panik ausbrechen,
wenn es vom Arbeitnehmer/losen nichts
mehr zu holen gibt. Vermieter haben eine viel zu hohen
Rendite,
die Zinsen sind gesunken, Mieten aber nicht, 20% mehr bei
Vermietung sind genug für die Vermietermühe,

in dem Fall müßte der Steuerzahler auf die Strasse gehen, weil Hartz IV unverhältnismäßig in die Angbeots und Nachfragesituation des Mietmarktes zu gunsten großer Wohnungsgesellschaften und zu Lasten des Steuerzahlers eingreift!

Der Mietpreis wird mittels staatlichem Eingriff unnatürlich hoch gehalten, und der Steuerzahler in Summe ist der Dumme!

Da er das allerdings in Summe kaum merkt, und sich darüberhinaus kaum aus diesem Grunde formiert, bleibt´s dabei, daß der einziger erstrebenswerte Horizont, so wie es z.B. Daimler Chrysler und Konsorten vorexerzieren, derjenige sein wird, nicht nur keine Steuern zu zahlen, sondern sogar noch eine saftigen Betrag von der Gemeinde, die einst von ihm lebte (z.B. Sindelfingen) abzufassen!
Gruß Torsten

guten tag
Hallo Wolfgang,

Es liegt am Einzelnen, wieviel Zeit er investiert. Und nein,
politische Arbeit etwa im Gemeinderat ist ohne eigenes Geld
realisierbar. Es gibt sogar (wenig) Sitzungsgeld.

" Guten Tag, Herr Bürgermeister" -
" Sie wünschen?"-
„Nun, ich bin Hartz IV Empfänger hab seit Jahren keine Chance irgendeinen Job zu bekommen ungefähr 500 Bewerbungen ohne Resonanz, und da dachte ich, ich werd Gemeinderat“ -
Bürgermeister denkend: " na Du kommst mir grad recht geschliffen, denke mal über den Wechsel Deines Arbeitslosenberaters nach"
Bürgermeister sagend:" Na das ist ja Super, morgen kannste anfangen, Leute wir Dich brauchen wir hier ganz dringend!"

???

Gruß Torsten

Wenn eine Gemeinde einen ehrenamtlich tätigen Menschen sucht,
der die Dorfbibliothek betreut, muß er kein Geld mitbringen.

und da gibts ja dann auch irgendwelche Arbeitskollegen, und die werden sicherlich mal irgendwann gemeinsam mal was trinken oder kegeln gehen, irgendeine abendliche Gemeinsamkeit

  • "ja danke für die Einladung aber ihr wisst ja, ein Glas Fanta für 3,50 Euro ist in meinem Budget nun mal nicht drin!

???

  • Arbeit bei sozialen ::Einrichtungen von Kirche bis ::AWO

Bei Kirche falen mir nur :Abrissarbeiten ein. AWO u.ä. :macht hie das DRK zum :Großteil.

Liebe Zeit, das war als Anregung gedacht! Ob jemand bei der
AWO, beim DRK, beim THW oder im Tierheim hilft, ist doch für
ein Beispiel ohne Belang.

Und die Finanzierung? Selbst :bei ner Bibliothek hast du
Kosten und wärest minimal in :nem Nebengewerbe als
Selbständiger (Zubrot).

Ach Frank, doch nicht beim Ehrenamt von Wahlhelfer bis
Schöffe, auch nicht bei Hilfe zugunsten der
Gemeindebibliothek, des Altentreffs, des Jugendclubs oder
irgendeiner anderen Einrichtung des Gemeinwesens.

Alles andere geht schon fast :in Richtung unbezahlte :Arbeit…

Noch einmal: Es ging um Sinnstiftendes, um eine sinnvolle
Aufgabe, um einen geregelten Tagesablauf! Es ging darum, als
Teil der Gemeinschaft zu leben, soziale Kontakte zu halten und
zu knüpfen, nicht vor der Glotze zu vergammeln.

dies nebst dem Lidl Dosenbier ist aber das einzig bezahlbare, deshalb tut ers, weil er sich es leisten kann!

Selbst Schuhe fürs Jogging verschleissen und kosten Geld, oder sollten jene gleich barfuß laufen?

In diesem
Zusammenhang halte ich es für einen ungeeigneten Einwurf, daß
das Engagement ja so schlecht oder womöglich gar nicht bezahlt
wird. Aber wenn denn schon jemand meint, so argumentieren zu
müssen, muß er sich vorhalten lassen, daß die Gemeinschaft für
jeden Hilfeempfänger rund 800 € monatlich bezahlt.

ich fürchte, ich fürchte, das läuft alles wieder mal auf die KDF Geschichte hinaus. Kollektive Fitness mit minimalstem Aufwand für jedermann - Aber, muß ich das wirklich (be-)fürchten ?

Hier wird bedenkliches, zutiefst dummes und asoziales
Gedankengut von und für Konsumproleten gepflegt!

Gruß
Wolfgang

Welt der Ausreden
Moin,

die Fantasie für Ausreden ist irgendwie immer unerschöpflich.
Wolfgang hat mit den Beispielen ein Bild gezeichnet das zeigt,
was möglich ist, wenn mensch will. Wer dieses Bild, bzw. die
dahinter stehende Idee aufgreifen will, findet garantiert
eigene, für ihn passende Lösungen. Alternativen zu Lidl-Dosenbier
und TV-Glotzen sind allemale machbar. Jeder, der diese Situation
als einzig finanzierbare und durchführbare erachtet, vergeudet
selbstverschuldet sein Leben. Braucht sich dann also auch nicht
bei anderen beklagen …

Grüße, René

in dem Fall müßte der Steuerzahler auf die Strasse gehen, weil
Hartz IV unverhältnismäßig in die Angbeots und
Nachfragesituation des Mietmarktes zu gunsten großer
Wohnungsgesellschaften und zu Lasten des Steuerzahlers
eingreift!

Der Mietpreis wird mittels staatlichem Eingriff unnatürlich
hoch gehalten, und der Steuerzahler in Summe ist der Dumme!

Da er das allerdings in Summe kaum merkt, und sich
darüberhinaus kaum aus diesem Grunde formiert, bleibt´s dabei,
daß der einziger erstrebenswerte Horizont, so wie es z.B.
Daimler Chrysler und Konsorten vorexerzieren, derjenige sein
wird, nicht nur keine Steuern zu zahlen, sondern sogar noch
eine saftigen Betrag von der Gemeinde, die einst von ihm
lebte (z.B. Sindelfingen) abzufassen!
Gruß Torsten

Genau so ist es.
Ein fiktives Gespräch zwischen Vermieter und Mieter
um 2012 herum.

Vermieter:

Herr Mieter, sie haben eine staatlich betriebene Banklehre
in einer Kleinstadt absolviert, und jetzt einen Zeitarbeitsvertrag
bei einer hiesigen Grossstadtbank bekommen und suchen hier eine Wohnung, und meine Wohnung ist ihnen nicht zu teuer? Die Miete
übersteigt doch ihr Nettogehalt. Ansich gefallen sie mir gut,
es soll ja auch ein wenig Wirtschaftsleben in meinem
Apartmentblock sein.

Mieter:

Ja ich weiss, aber ich hab noch ein wenig ‚Erspartes‘,
Meine Eltern haben vor ihrem H4 noch schnell eine Hypothek auf ihr Häuschen aufgenommen, der H4 Amtsleiter war bei meinem Vater in der Schulklasse und er hat das durchgehen lassen, das Geld werde ich für die Miete verzehren, ich will unbedingt arbeiten, mit viel Glück wird der Arbeitsvetrag verlängert und ich könnte dann eine Lohnerhöhung durchsetzen, so dass ich davon die Miete + 50 Euro im Monat hätte.
Dass die Wohnung eher ein Loch ist, interessiert mich ersteinmal
nicht.

Vermieter:

Nein, Nein, das ist mir zu gefährlich. Schauen sie, dass sie für ein par Wochen bei Freunden/Kollegen unterkommen, sie melden sich
dann hier an, kündigen, beantragen Hartz4, und dann kommen
sie wieder, und sie kriegen die Nachbarwohnung, die müsste
dann frei sein. Die jetzige Mieterin ist eine alleinerziehende Mutter,
sie bekommt jetzt das dritte Kind, und ihr steht dann von Amts wegen die Dachgeschosswohnung zu, die steht im Moment leer, weil ich da keinen Amtsvermittelten Mieter kriege, und ich schlaf da selbst drin, ab und an, wenn ich mal einen trinken war in der Stadt und auch wegen der schönen Aussicht am Wochenende, aber jetzt dieses Geschäft lass ich mir nicht entgehen, und mach ihr die Wohnung frei,
und sie kriegen dann ihre alte, wenn sie mit dem H4 Schein kommen.

Hallo Tobi,

zuerst: Wenn Moore Filme dreht, erhöht er damit das GNI!

ich will hier keine Diskussion über die USA führen: Aber Du musst in einem anderen Land, das sich USA nennt, gewesenen sein als ich; da würde ich auch gerne mal hinfahren

Viele Grüße
franz

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Genau so ist es.
Ein fiktives Gespräch zwischen Vermieter und Mieter
um 2012 herum.

Vermieter:

Herr Mieter, sie haben eine staatlich betriebene Banklehre
in einer Kleinstadt absolviert, und jetzt einen
Zeitarbeitsvertrag
bei einer hiesigen Grossstadtbank bekommen und suchen hier
eine Wohnung, und meine Wohnung ist ihnen nicht zu teuer? Die
Miete
übersteigt doch ihr Nettogehalt. Ansich gefallen sie mir gut,
es soll ja auch ein wenig Wirtschaftsleben in meinem
Apartmentblock sein.

Mieter:

Ja ich weiss, aber ich hab noch ein wenig ‚Erspartes‘,
Meine Eltern haben vor ihrem H4 noch schnell eine Hypothek auf
ihr Häuschen aufgenommen, der H4 Amtsleiter war bei meinem
Vater in der Schulklasse und er hat das durchgehen lassen, das
Geld werde ich für die Miete verzehren, ich will unbedingt
arbeiten, mit viel Glück wird der Arbeitsvetrag verlängert und
ich könnte dann eine Lohnerhöhung durchsetzen, so dass ich
davon die Miete + 50 Euro im Monat hätte.
Dass die Wohnung eher ein Loch ist, interessiert mich
ersteinmal
nicht.

Vermieter:

Nein, Nein, das ist mir zu gefährlich. Schauen sie, dass sie
für ein par Wochen bei Freunden/Kollegen unterkommen, sie
melden sich
dann hier an, kündigen, beantragen Hartz4, und dann kommen
sie wieder, und sie kriegen die Nachbarwohnung, die müsste
dann frei sein. Die jetzige Mieterin ist eine alleinerziehende
Mutter,
sie bekommt jetzt das dritte Kind, und ihr steht dann von Amts
wegen die Dachgeschosswohnung zu, die steht im Moment leer,
weil ich da keinen Amtsvermittelten Mieter kriege, und ich
schlaf da selbst drin, ab und an, wenn ich mal einen trinken
war in der Stadt und auch wegen der schönen Aussicht am
Wochenende, aber jetzt dieses Geschäft lass ich mir nicht
entgehen, und mach ihr die Wohnung frei,
und sie kriegen dann ihre alte, wenn sie mit dem H4 Schein
kommen.

Hallo Hannes!
Dies ist sooo neu nicht.
Das Sozialamt war schon immer ein beliebter Mieter, da die Mieteinnahmen sicher sind, oder sollten wir heutzutage vielleicht schreiben „sicher waren“
Frohe Ostern
wünscht
Michael

Hallo Torsten!

Nicht alle Tage werden Grenzen des Denkens, ideologische Scheuklappen und Unkenntnis über Aufbau und Funktion des Gemeinwesens so deutlich, wie in den Beiträgen von Frank und von Dir. Das ist weniger ein Vorwurf, es ist einfach nur schade. Schade deshalb, weil Du Dir auf diese Weise alle Möglichkeiten Deines Lebens verbaust und schade auch deshalb, weil es eine Massenerscheinung ist, von der viele Millionen Menschen betroffen sind. Die Existenz besteht nur darin, mit eingezogenem Schwanz aus sicherer Deckung laut in die Gegend zu kläffen und darauf zu warten, daß jemand einen Brocken hinwirft, um wenigstens einen Moment lang Ruhe vor dem Lästling zu haben. Kauen und kläffen geht eben nicht gleichzeitig.

Seit einiger Zeit gebe ich einem 17-Jährigen Nachhilfe, damit er zu einem ordentlichen Realschulabschluß kommt. Das wird auch klappen, obwohl er zuvor nur stinkfaul gerade so das Nötigste tat. Der Junge ist handwerklich, musisch, mathematisch und sprachlich begabt, begreift schnell, aber weiter zur Schule gehen will er einfach nicht. Ich würde ihm gerne bis zum Abitur helfen, aber er will eine gewerbliche Lehre und bald Geld verdienen. Na gut, ich muß das akzeptieren, aber es tut ein bißchen weh, zu sehen, wieviel Potential vermutlich ungenutzt bleibt. Der junge Mann hat nicht begriffen, daß ihm von A bis Z, vom Auswärtigen Dienst bis zur Zahnmedizin alles offen stünde, wenn er denn nur wollte. Die Grenzen, an die er deshalb stoßen wird, sind allesamt Grenzen seines Denkens.

Ich belästige Dich mit weiteren Geschichten, in der Hoffnung, daß Du merkst, worauf ich hinaus will: Gib mal bei Google „Gerhard Schröder Lebenslauf“ oder „Horst Köhler Lebenslauf“ ein. Sie wurden mit keinem goldenen Löffelchen im Mund geboren, ihre Eltern waren weder Spitzenbeamte noch wohlhabende Leute mit großen Fabriken und keine Akademiker. Die Leute unserer Staatsspitze entstammen sehr kleinen Verhältnissen und stehen aus eigener Kraft dort, wo sie heute stehen. Leuten, die sich ihre eigenen Grenzen selbst aufbauen, schimpfen gerne über das Eigentum anderer Menschen und mancher möchte materielles und geistiges Eigentum am liebsten abschaffen. Es entstand angeblich nicht aufgrund eigener Leistung, sondern auf Kosten und durch Ausbeutung anderer Menschen. Klar, solche Fälle gibt es und es gibt Fälle ererbten Wohlstands. Aber auch Wohlstand zu erhalten, erfordert Können. Ungezählte Unternehmer erbten aber nie auch nur einen Cent, schufen ihr Unternehmen mit eigenen Ideen und aus eigener Kraft. Sieht man sich deren Geschichten an, so sind das sehr oft Geschichten aus vielen Jahren harter Arbeit mit Verzicht auf Urlaub und Konsum. Diese Leute haben niemanden gefragt, sie arbeiteten.

Jetzt kommt Deine Vorstellung, wie man zum Gemeindevertreter wird. Die Bewerbung beim Bürgermeister nützt Dir nichts. Du mußt niemanden fragen, Du mußt es MACHEN. Du mußt Bürger überzeugen, Dich zu wählen. Das ist schon alles. Die Chancen dafür stehen bestens, denn die Personaldecke der Parteien auf Kommunalebene ist hauchdünn. Es gibt zwar viele Parteimitglieder, die aber zum überwiegenden Teil stumme Mitläufer sind, beitragszahlende Karteileichen, die keine eigenen Gedanken und Ziele formulieren können oder wollen. Wenn Du Dich also vor der nächsten Kommunalwahl beim Wahlleiter als unabhängiger Kandidat meldest, sodann in Deiner Gemeinde von Tür zu Tür läufst und die Bürger ansprichst, liegt Deine Chance im oberen zweistelligen Prozentbereich, Sitz und Stimme im Gemeinderat zu erhalten. Wer im Gemeinderat ein paar Jahre mitarbeitet - schließlich hat ein ALGII-Empfänger Zeit ohne Ende - und sich durch Sacharbeit und sinnvolle Vorschläge einen Namen macht, bewirbt sich für das Amt des Bürgermeisters oder als unabhängiger Kandidat für den Kreistag oder tritt einer Partei bei und läßt sich für den Landtag aufstellen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt, aber vermutlich schon als Gemeinderat, wirst Du dauernd Leuten begegnen, die auf die Großkopferten - also auch auf Dich - schimpfen, weil die ja alle zu den Privilegierten gehören, die nur kassieren, nichts dafür tun und ihre Stellung durch Betrug und Ausbeutung erhielten. Du wirst das ganz anders sehen, denn Du hast für die Position schon ein Jahrzehnt oder länger zielstrebig gearbeitet und hast Sitzungen vorbereitet, während die Schimpfenden bei Chips und Bier vor der Glotze abhingen. Auch als Inhaber eines selbst aufgebauten Betriebs wirst Du eine andere Sicht der Dinge entwickeln, weil Du nämlich für wenig Geld bei hohem Risiko viele Jahre lang 80 Wochenstunden gearbeitet hast, während Dein schimpfender Angestellter nach 10-tägigem Auskurieren seines Schnupfens den all-inclusive-Urlaub in der Dominikanischen Republik genießt und dort am Geldautomaten zieht, was Du zwischenzeitlich an Gehalt überwiesen hast.

Falls immer noch nicht deutlich wurde, worauf ich hinaus will: Der Arzt, der Dich behandelt, der Rechtsanwalt, der Dich berät, der Metzger, der Dir Deine Schnitzel verkauft, der Frisör, der Dir die Haare schneidet und der Kfz-Meister, der Dein Auto instand setzt, haben sich ihre Praxis oder ihren Betrieb allesamt selbst erarbeitet. Ohne ihren persönlichen Einsatz hätte es den Betrieb nie gegeben. Auch der Gemeindevertreter, der darüber bestimmt, wie die Straße vor Deiner Haustür aussieht, kam zu seiner Verantwortung, weil er sich selbst darum kümmerte. Die von Dir und einigen anderen vertretene Ideologie von den armen, benachteiligten Massen besteht im wesentlichen aus Rechtfertigungen von Phlegma und Untätigkeit. Die einzigen erkennbaren Ziele bestehen aus Konsum, der möglichst zeitnah und ohne nennenswerte eigene Anstrengungen möglich sein soll. Solche Ideologie hat den unbestreitbaren Vorzug, leicht verkäuflich zu sein. Für die Idee, ein Jahrzehnt oder länger hart zu arbeiten, zu lernen, auf Freizeit und Konsum weitgehend zu verzichten, sind Menschen schwer zu begeistern. Da erscheint es schon viel bequemer, den Menschen Neidflöhe ins Hirn zu setzen, von Ungerechtigkeit zu palavern und von der Vergesellschaftung anderer Leute Eigentums zu träumen. Daß man damit die wichtigste Triebfeder, nämlich Eigeninitiative, lahm legt, wird verdrängt und trotz der Ergebnisse entsprechender Experimente geleugnet.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

immer wieder schön, solche Artikel lesen zu dürfen. Schade nur, daß er so weit unten im Brett kaum die angemessene Aufmerksamkeit finden wird. Auch die Adressaten werden ihn kaum einer Antwort würdigen, außer daß Dir Frank vielleicht erklären wird, daß er niemals Unternehmer werden würde, weil er mit dem fiktiven Kapital, das vor allem deshalb fiktiv ist, weil er es erfunden hat, nichts zu tun haben will, und Torsten bedauernd anmerken wird, daß er in den nächsten Tagen leider sehr viel zu tun haben und erst später anworten wird (also nie, wie so oft).

Mein Tip: Sichere Dir den Artikel als Favoriten, damit Du ihn von Zeit zu Zeit wieder hervorholen kannst, um Dir eine erneute Arbeit diesen Ausmaßes zu ersparen.

Schönen Gruß an den Perlenzüchter,
Christian

hallo

ich weiss gar nicht, was ihr euch so an der mietsache hochzieht, da ist doch eh wenig Spielraum, für Betrügerei. Jede Kommune hat doch festgelegt, was angemessen ist und was als Höchstgrenze erstattet wird und das richtet sich bestimmt nach dem Mietspiegel. Onkel Hartz hat aber indirekt für eine Belebung und Vermietung mit seinen Gesetzen gesorgt: Er hat manch „wilde Ehe“ sich wieder scheiden lassen, wenigstens offiziel :wink: ich höre schon wieder " Sozialschmarotzer". Das Geld was früher als AlH vom Bund kam, wird jetzt eben nur anders umverteilt. Jetzt hat derjenige nicht mehr 600netto, sondern nur noch 345 und die anderen 250 bezahlt halt die Kommune an den vermieter und so wird sich wohl ein teil der erhofften Einsparung wieder in Wohlgefallen auflösen. In dem Land wird doch eh alles staatlich gelenkt um umverteilt.
GEZ__ wer zu faul ist sich die Befreiung zu holen ist selber schuld

Zweiklassenmedizin— zumindest im technisch machbaren (sinnvollen) Bereich schon lange da siehe Umschau und Co

  1. Reich bester Sozialstaat— das stimmt auch, meine Mutter hat mir das jetzt erst mal wieder bestätigt und Adolf hat in gewissen Mass von oben nach unter umverteilt und hat sich somit seine Volksgenossen bestochen, wurde so mal ausgedrückt. Sie sind ihm dann ja auch getreulich bis zum letzten gefolgt. Viele dieser Sozialstaatsegnungen sind heute noch da, nur die wenigstens wissen es. Ehegattensplitting, Kindergeld, steuerfreie Schichtzulagen u.u. und noch viele gesetze die einigen Berufsgruppen Monopole sichern. Die Finanzierung ist ja eine andere sache, durch ausplünderung der eroberten gebiete und Juden…

Thema Bürokratie: Das lässt sich wahrscheinlich nur mit einem grossen Krieg und alle Uhren mal auf Null stellen regeln. Reformfähig von imnen scheint das sytem jedenfalls nicht mehr zu sein.

LG
Mikesch

sein als ich; da würde ich auch gerne mal hinfahren

überlege ich mir in Zukunft, bei 150€ für den Reisepass!

MfG

ebenfalls Moin

riiiiichtig würde jetzt Paul Panzer sagen :wink: nach Wolfgangs Posting hab ich mir doch mal gleich die Biografie vom Gerhard reingezogen und abrupt stellte sich mir folgende Frage: Kann man mit 62 oder früher schon unter Alzheimer leiden??? Anscheinend schon, denn das ausgerechnet diese " Sozialreformen" gerade Alleinerziehende mit Kindern, Patchworkfamilien ( wo die Stiefväter plötzlich wie die richtigen Väter behandelt werden) und noch andere weiter benachteiligen , kann ja wohl nicht mehr mit der Herkunft Gerhards erklärt werden. Seine Mutter würde sich wahrscheinlich im Grabe rumdrehen. Führt er nicht mittlerweile den neuen Titel " Kanzler der Bosse" ??

LG
Mikesch

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Hallo Torsten!

Nicht alle Tage werden Grenzen des Denkens, ideologische
Scheuklappen und Unkenntnis über Aufbau und Funktion des
Gemeinwesens so deutlich, wie in den Beiträgen von Frank und
von Dir.

Moment mal - wenn hier einer ideologisch verkrustet ist, ist es eher die Masse samt dir. Das darfst du im Astrobrett beobachten. Dort - das nur als Beispiel dafür - hab ich die SRT in ihrer Logik geradegerückt und kein einziger hats begriffen. Das auch noch Punkt für Punkt. Während meine Vesion sich problemlos überall experimentell bestätigen lässt, gibts für die von Einstein und Co. keinen Beleg, der nicht massivst an den Haaren herbeigezogen ist. Fazit: selbst Wissenschaftler sind hierzulande zum Großteil ideologisch verbohrt.

Ich hab mir auch lang und breit Mühe gegeen, dass das Problem hier eine Warenform ist, welche die Gesellschaft beherrscht. Wenn dieses Verhältnis nicht in sich umgekrempelt wird, ändert sich nix.
Daher sehe ich es - weder politisch noch von der Motivation her - nicht ein, dass ich für jemanden kostenlos meinen Hintern bewege, der sich nicht wenigstens dafür einsetzt. In den Köpfen dieser anderen steckt das Problem und damit wird alles nur noch täglich weiter in die Tiefe gerissen (aufgrund des tendenziellen Falls der Profitrate).

Gruß
Frank

alles nur noch täglich weiter in die Tiefe gerissen (aufgrund
des tendenziellen Falls der Profitrate).

Sollte Teufe heißen statt Tiefe. In der Tiefe sind wir ja bereits.

Gruß
Frank

* (o.w.T.)

.

Hallo Wolfgang,

vorab: Ich bin weder Frank noch Thorsten, werde mir also auf gar keinen Fall diesen Schuh:

Nicht alle Tage werden Grenzen des Denkens, ideologische
Scheuklappen und Unkenntnis über Aufbau und Funktion des
Gemeinwesens so deutlich, wie in den Beiträgen von Frank und
von Dir.

anziehen. Dennoch sei es mir gestattet, auch mal Deine „Grenzen im Kopf“ freilegen zu düfen.

Der junge Mann hat
nicht begriffen, daß ihm von A bis Z, vom Auswärtigen Dienst
bis zur Zahnmedizin alles offen stünde, wenn er denn nur
wollte. Die Grenzen, an die er deshalb stoßen wird, sind
allesamt Grenzen seines Denkens.

Nein, es sind genauso Deine wie seine Grenzen des Denkens; Du reduzierst seinen möglichen Lebenserfolg unbedacht auf „beruflichen Erfolg“; Glaubst Du nicht, dass es außerhalb der Berufsarbeit nicht auch Erfolgsmöglichkeiten gibt; der entscheidende Punkt ist der, dass diese Erfolgsmöglichkeiten nicht alle gleichzeitig offenstehen, es handelt sich um ein Nullsummenspiel; um nur ein belangloses Beispiel zu geben (unabhängig von der konkreten Person dieses Jungen): Glaubst Du, er könnte Erfolg bei dem Mädchen seines Herzens haben, die gerade eine Ausbildung zur Friseuse macht, mit 20 das erste eigene Kind haben möchte, einen ausreichenden Lebensstandard geboten haben möchte, usw., wenn er sich jetzt entschließt, einmal Zahnmedizin zu studieren, damit aber frühestens mit 30 Jahren eigenes Geld verdienen kann? Nein, kann er nicht, bis dahin ist das Mädchen bereits dreifache Mutter - und zwar nicht mit ihm. Steht die Rationalität, Karriere zu machen über der Rationalität aus welchen Gründen auch immer, so früh wie möglich finanziell auf eigenen Füßen stehen zu wollen? Ich glaube, das ist eine schwierige Frage, oder nicht?

Es gibt ganze soziologische Bibliotheken, in denen gezeigt wird, wie das „Wollen“ der Berufswahl eine sehr direkte Funktion von familärer Herkunft, elterlichem Berufskapital und sozialem Milieu (Freundeskreise, etc.) ist. Eine der bekanntesten dieser soziologischen Untersuchung (am Beispiel Frankreichs) ist

Pierre Bourdieu, „Die feinen Unterschiede“.

Sinnigerweise trägt dieses Werk den Untertitel: „Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft“; das Werk zeigt also, wie die Urteile, die Individuen bereits auf der prä-reflexiven Ebene des „Wollens“ fällen, von ihrer gesellschaftlichen Herkunft abhängen; nun wird aber diese gesellschaftliche Herkunft unbestritten wohl in erster Linie durch die ökonomische Situation bestimmt.
Du kannst also gerne Frank und Thorsten „ideologische Scheuklappen“ und andere Nettigkeiten unterstellen, wirst Dir aber ein einfaches „Du doch auch“ anhören müssen, willst Du diese Scheuklappen nicht einer ganzen Wissenschaft wie der Soziologie aufsetzen, was wohl nichts mehr als eine Lachnummer wäre.

Ich belästige Dich mit weiteren Geschichten, in der Hoffnung,
daß Du merkst, worauf ich hinaus will: Gib mal bei Google
„Gerhard Schröder Lebenslauf“ oder „Horst Köhler Lebenslauf“
ein. Sie wurden mit keinem goldenen Löffelchen im Mund
geboren, ihre Eltern waren weder Spitzenbeamte noch
wohlhabende Leute mit großen Fabriken und keine Akademiker.

Erstens musst Du dir mal anschauen, in welcher Zeit diese Leute nach oben geschwemmt wurden: zwischen 45 und 68; dort bestand ein Zeitfenster des massenhaften sozialen Aufstiegs, was in Deutschland vor allem mit dem verlorenen Krieg zu tun hatte; dieses Modell einfach auf heute zu übertragen, ist reduktionistisch.

Zweitens ist es eine sehr seltsame Methode mit der Du hier vorgehst: Du nimmst Dir Erfolgreiche heraus und untersuchst ihre sozialen Wurzeln; gib doch mal den Namen eines vor zwanzig Jahren sozial niedrig Stehenden bei google ein! und Du wirst feststellen, dass er dort nicht zu finden ist.

Langer Rede kurzer Sinn: gesellschaftliche Fakten an Einzelbeispielen exemplifizieren zu wollen, ist ein Taschenspielertrick; es ist soziologischer common sense, dass die Aufstiegsmechanismen in keinster Weise so funktionieren, wie Du uns hier suggerieren willst; wer diese wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht zur Kenntnis nehmen will, handelt wohl noch ideologischer als „Frank und Thorsten“.

Falls immer noch nicht deutlich wurde, worauf ich hinaus will:
Der Arzt, der Dich behandelt, der Rechtsanwalt, der Dich
berät, der Metzger, der Dir Deine Schnitzel verkauft, der
Frisör, der Dir die Haare schneidet und der Kfz-Meister, der
Dein Auto instand setzt, haben sich ihre Praxis oder ihren
Betrieb allesamt selbst erarbeitet. Ohne ihren persönlichen
Einsatz hätte es den Betrieb nie gegeben.

Ok, aber hätte es ihren Betrieb gegeben ohne die Arbeitskraft der Mitarbeiter, ohne die Kaufkraft der Kunden, ohne Start-ups und Subventionen des Staates, etc.? In dieser langen Kette ist der Unternehmer nur ein Glied in einer langen Produktionskette; er ist genauso verzichtbar und unverzichtbar wie alle anderen Kettenglieder auch; hört Rechtsanwalt XY mit seiner Kanzlei auf, macht Rechtsanwalt YZ eine Kanzlei auf, usw. Die konkreten Personen sind allesamt austauschbar; Dein Argument des „Selbst-Erarbeitens“ ist nichts weiter als eine plumpe Heiligsprechung des Unternehmers und nicht weniger weltfremd als die plumpe Verdammung des „bösen Unternehmers“ von einigen Linken.

Für die
Idee, ein Jahrzehnt oder länger hart zu arbeiten, zu lernen,
auf Freizeit und Konsum weitgehend zu verzichten, sind
Menschen schwer zu begeistern.

Ist das ein Wunder, wenn diese Menschen der Gefahr des Scheitern so unmittelbar ausgesetzt sind, wie heute? Schau Dir doch mal die vielen Handwerksbetriebe an, die heute am Rande des Ruins dahinvegetieren, oder besser: die immense Zahl der Insolvenzen; die Leidtragenden hinter diesen Zahlen sind genau die von Dir eben skizzierten Individuen. Ist da der Freizeit- und Konsumverzicht noch als rational zu betrachten oder nicht doch eher als eine massive Form von Masochismus? Die Gründe für diesen Wechsel der Rationalität sind wohl unschwer in der heutigen Verfasstheit der ökonomischen Situation zu verorten.

Da erscheint es schon viel
bequemer

rationaler! wie klar geworden sein müsste

Neidflöhe

Wer den Gegnern des Kapitalismus „Neid“ unterstellt, muss im Gegenzug zulassen, dass diese ihm „Habgier“ unterstellen; da nun aber der Kapitalismus ein ökonomisches Phänomen ist, scheinen beide Unterstellung eher auf einen sehr verwirrten Geisteszustand ihres Urhebers schließen zu lassen, schließlich sind sie psychologischer oder moralischer Natur, ganz gewiss aber nicht ökonomischer Natur.

Daß man damit die
wichtigste Triebfeder, nämlich Eigeninitiative, lahm legt,
wird verdrängt und trotz der Ergebnisse entsprechender
Experimente geleugnet.

Zu diesen „Experimenten“ und ihrer plumpen Logik sei auf:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
und auf:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
verwiesen.

Viele Grüße
franz

Hallo Franz!

Nein, es sind genauso Deine wie seine Grenzen des Denkens; Du reduzierst seinen möglichen Lebenserfolg :unbedacht auf „beruflichen Erfolg“; Glaubst Du nicht, dass es außerhalb der Berufsarbeit nicht auch :Erfolgsmöglichkeiten gibt…

Du eröffnest eine ganz andere Baustelle. Die Rede war von einem 17-Jährigen, bei dem die Grundlagen zu schaffen sind, mindestens bis zur Vollendung des 67. Lebensjahres im Erwerbsleben zu stehen. Es geht also um eine halbes Jahrhundert (!). Mit einiger Wahrscheinlichkeit werden manuelle Tätigkeiten zukünftig noch stärker unter Druck geraten. U. a. deshalb halte ich es für kurzsichtig, das Augenmerk auf baldiges Geldverdienen zu richten. Damit ziehe ich überhaupt nicht in Zweifel, ja betrachte den Aspekt nicht einmal, daß es viele Wege gibt, ein zufriedenes Leben zu führen. Es ging um Schulbildung und Berufsmöglichkeiten. Dabei schlägt das fehlende Abitur Türen zu, die später nur schwer wieder zu öffnen sind, der Weg zum Studium ist versperrt und sei es der Weg, irgendwann in Jahrzehnten ein berufsbegleitendes Fernstudium zu absolvieren. Das Ganze unabhängig vom Wert des Abiturs an sich, das mit der vermittelten Allgemeinbildung für das ganze Leben und Denken bestimmend sein kann.

Du kannst also gerne Frank und Thorsten „ideologische Scheuklappen“ und andere Nettigkeiten unterstellen, :wirst Dir aber ein einfaches „Du doch auch“ anhören müssen, willst Du diese Scheuklappen nicht einer ganzen :Wissenschaft wie der Soziologie aufsetzen, was wohl nichts mehr als eine Lachnummer wäre.

Einfache Beobachtung zeigt, daß es sich mit zunehmendem Bildungs- und Ausbildungsniveau materiell angenehmer leben läßt. Nicht zuletzt wird es mit zunehmender Qualifikation einfacher, sich Veränderungen des Arbeitsmarktes anzupassen. Weil es sich dabei um MEINE Beobachtungen und Erfahrungen handelt, interessiert mich herzlich wenig, wenn der eine oder andere Soziologe eine abweichende Sicht vertritt.

„Gerhard Schröder Lebenslauf“ oder „Horst Köhler Lebenslauf“

Erstens musst Du dir mal anschauen, in welcher Zeit diese Leute nach oben geschwemmt wurden: zwischen 45 :und 68; dort bestand ein Zeitfenster des massenhaften sozialen Aufstiegs, was in Deutschland vor allem mit dem :verlorenen Krieg zu tun hatte; dieses Modell einfach auf heute zu übertragen, ist reduktionistisch.
Langer Rede kurzer Sinn: gesellschaftliche Fakten an Einzelbeispielen exemplifizieren zu wollen, ist ein
Taschenspielertrick

An Stelle der Herren Köhler und Schröder hätte ich auch hunderte andere Personen aller Altersgruppen aus Bundestag und Länderparlamenten nehmen können. Ich führte aus, daß es jedem Bürger anheim gestellt ist, sich selbst zur Wahl zu stellen, was nur den Willen und sodann jahrelange Arbeit zum Ausfüllen des Mandats erfordert. Es ging darum, die vermeintliche Verurteilung zu Passivität und Tatenlosigkeit zu widerlegen.

es ist soziologischer common sense, dass die Aufstiegsmechanismen in keinster Weise so funktionieren, wie

:smiley:u uns hier suggerieren willst…

Bitte an welcher Stelle entspricht der dargestellte „Aufstiegsmechanismus“ nicht der Realität? Natürlich gehören Eigenschaften wie z. B. Kommunikationsfähigkeit und Überzeugungskraft dazu, natürlich sieht nicht jeder sein Glück in der Ausübung eines öffentlichen Amtes, aber diese Aspekte gehen am Thema vorbei.

Ohne ihren persönlichen Einsatz hätte es den Betrieb nie gegeben.

Ok, aber hätte es ihren Betrieb gegeben ohne die Arbeitkraft der Mitarbeiter, ohne die Kaufkraft der Kunden…

Das Engagement eines Unternehmers fällt natürlich nur im Kontext des gesamten Umfelds auf fruchtbaren Boden. Das ändert aber nichts daran, daß solches Engagement mindestens als Initialzündung erforderlich ist, um überhaupt einen Betrieb und Arbeitsplätze entstehen zu lassen.

Dein Argument des „Selbst-Erarbeitens“ ist nichts weiter als eine plumpe Heiligsprechung des Unternehmers :und nicht weniger weltfremd…

Soetwas kann nur jemand in Unkenntnis von sich geben. Am Anfang eines jeden Unternehmens stehen Idee und Einsatzbereitschaft des Gründers. Allein die Bereitschaft, für viele Jahre sehr viel zu arbeiten und persönlichen Verzicht zu üben, macht den Gründer nicht beliebig austauschbar. Schön wäre es, wenn überall die Leute mit Ideen, Know-how, Risiko- und Einsatzbereitschaft stünden. Ist aber nicht der Fall. Dafür haben wir Millionen Menschen ohne Ideen, ohne Know-how, ohne die Ausbildung, um Ideen zu entwickeln und ohne den Willen, entsprechend anspruchsvolle Ausbildungen zu absolvieren. Genau dort haben wir beliebig viel Austauschbarkeit. Mehrere Millionen Menschen warten darauf, daß ihnen jemand einen Arbeitsplatz anbietet. Das muß ja wohl jemand mit Produkt- und Vermarktungsidee sein. Von solchen Leuten haben wir viel zu wenige!

Für die Idee, ein Jahrzehnt oder länger hart zu arbeiten, zu lernen, auf Freizeit und Konsum weitgehend zu ::verzichten, sind Menschen schwer zu begeistern.

Ist das ein Wunder, wenn diese Menschen der Gefahr des Scheitern so unmittelbar ausgesetzt sind, wie heute?

Es geht nicht anders. Für sein Tun und Lassen ist jeder Einzelne selbst verantwortlich. Sollte Dir eine andere realisierbare (!) Methode bekannt sein, verrate sie bitte.

Ist da der Freizeit- und Konsumverzicht noch als rational zu betrachten oder nicht doch eher als eine massive :Form von Masochismus? Die Gründe für diesen Wechsel der Rationalität sind wohl unschwer in der
heutigen Verfasstheit der ökonomischen Situation zu verorten.

Wiederholt taucht in Deinen Aussagen „heute“ auf, um auf Zuspitzungen hinzuweisen. Ich erkenne keine Besonderheit der heutigen ökonomischen Situation. Schon immer scheiterten Betriebe, wenn sie sich nicht rechtzeitig auf veränderte Marktsituationen anpaßten. Schon immer scheiterten Gründer, die sich z. B. ohne ausreichende kaufmännische Kenntnisse, ohne Marktkenntnis und Vertriebskonzept oder in bereits gesättigten Segmenten mit Billigangeboten versuchten. Natürlich erscheint es einfacher, in Zeiten des Mangels in einem Verkäufermarkt jeden Schrott abzusetzen, als in gesättigten Märkten neue Ideen zu entwickeln. Aber auch das ist nichts weiter als ein Anpassungsprozeß des eigenen Verhaltens. Zu diesem Verhalten gehört z. B., sich durch eine breit angelegte Ausbildung wettbewerbsfähig zu halten. Es gehört dazu, einem jungen Menschen zu raten, die hohe Qualifikation mit langwieriger Ausbildung dem schnellen Geldverdienen vorzuziehen.

Wer den Gegnern des Kapitalismus „Neid“ unterstellt, muss im Gegenzug zulassen…

Nein, kein Gegenzug der hier sattsam bekannten Art aus hohlen Worthülsen! Wer sich einerseits dem Wirtschaftssystem der sozialen (!) Marktwirtschaft jammernd verweigert, andererseits die Unmöglichkeit politischer Betätigung und Einflußnahme postuliert, zudem keine realisierbare Alternative anzubieten hat, sucht Rechtfertigungen für Untätigkeit. Vielleicht ist es auch mangelnde Intelligenz, die sich als Fähigkeit definieren läßt, in einem bestimmten Umfeld zu existieren.

Gruß
Wolfgang