Hi,
Ich finde es im übrigen haarsträubend wie wenig in diesem
Bereich hinterfragt wird. Der Gott in weiß ordnet an und die
Eltern folgen. Bei jeder Krankheit beliest sich der
Normalbürger sonst und forscht im Internet, nur beim Thema
Impfen wird hingenommen, was serviert wird. Impfen ist eben
ein Geschäft mit der Angst.
Ich bin mir sicher, da trügt Dich Dein Eindruck.
Es gibt Menschen, die hinterfragen ärztliche Ratschläge und andere die das nicht tun. Ich glaube nicht, daß sich das beim Thema Impfen von anderen Themen grundsätzlich unterscheidet.
Nun ist es aber so, daß die große Mehrheit der Fachwelt sich beim Thema Impfen weitgehend einig ist. Und daß sie sich vor allem darin einig ist, daß Impfen grundsätzlich richtig und wichtig ist. Und daß die Empfehlungen des RKI nicht aus der Luft gegriffen sind und nicht irgendwelchen wirtschaftlichen Interessen folgt. Das RKI ist genau die neutrale Stelle, die Du Dir an anderer Stelle wünscht.
Das Problem ist doch, daß wir als Laien überhaupt nicht das Wissen haben um uns wirklich ein Urteil erlauben zu können. Trotzdem wird ständig proklamiert, die Eltern sollen eigenverantwortlich entscheiden.
Ich bin zwar mittlerweile Brandschutzingenieur aber ich komme aus der Biologeiecke. Ich habe in der Pharmaindustrie Laborant gelernt und später Biotechnologie studiert (Mikrobiologie und Immunologie sind wichtige Studieninhalte). Ich kann also sicher mit mehr Sachverstand als andere Menschen an das Thema Impfen herangehen. Und trotzdem traue ich mir kein eigenes Urteil zu.
Um das fällen zu können, muß man sich jahrelang mit dem Thema beschäftigen und dabei deutlich mehr machen als nur Veröffentlichungen lesen - man muß Studien hinterfragen können und auch Originaldaten (und nicht nur deren Interpretation) studieren.
Ich habe und hatte durch meine Tätigkeiten interne Einblicke in die forschende Industrie, in den staatlichen Wissenschaftbetrieb und in Behörden unterschiedlicher Art, ich bin und war Teil dieser Struckturen. Zu unterstellen, da würde sich eine große Verschwörung tummeln die die Bevölkerung absichtlich schädigen will um großes Geld zu verdienen, ist einfach nicht haltbar.
Intrigen funktionieren nur, wenn sich der Kreis der Mitwisser in kleinem Rahmen hält. Es gibt einfach zu viele Menschen, die ihrem Gewissen folgen und irgendwann reden.
Daß es eine enge Zusammenarbeit zwischen Industrie, Universitäten und Behörden gibt ist nicht geheim, politisch gewollt und keineswegs verwerflich. Sicher ist es richtig und wichtig Interessen, persönliche Verbindungen oder Geldflüsse mit kritischen Augen zu beobachten und diese Kontrollfunktion wird von unterschiedlichen Institutionen auch wahrgenommen (von der Politik über Verbände bis zur Presse).
Aber ich denke nicht, daß man die Zusammenarbeit grundsätzlich in Frage stellen sollte. Sie hat einfach zu viele Vorteile und wirkt in der Regel sehr segensreich (ohne daß dies große Schlagzeilen macht).
Was bleibt mir also als Vater, wenn ich mit meiner Partnerin vor der Entscheidung stehe, ob und was ich impfen lasse? Obwohl man eine objektive Entscheidung nicht fällen kann, ist man zur Entscheidung gezwungen.
Wir (meine Frau ist Krankenschwester) haben letzlich für uns entschieden, den Empfehlungen der Impfkommission zu folgen. Wem, wenn nicht einem staatlichen Institut soll ich denn glauben? Irgendwelchen obskuren Leuten, die mir die Existenz von „Chemtrails“ verkaufen wollen und erzählen am Äquator würden atomar Wolkenformationen geschaffen, ganz sicher nicht.
Ich weiß, daß Impfen grundsätlich wichtig und richtig ist. Die Frage, welche Impfungen wann gemacht werden können und sollen, kann ich aber nicht selbst beurteilen. Und ich traue dieses Urteil auch keinem praktisch tätigem Kinderarzt zu, für die nötige Forschung fehlt ihm einfach die Zeit, sein Urteil ist also auch nicht aus erster Hand (Beobachtungen und Erfahrungen in der Praxis sind keine wissenschaftliche Forschung).
Gruß Stefan