Moin,
Erst wird gestillt, dann kommen die Zähne, dann ist er Abends
immer so unruhig, dann will er nicht ohne Mama ins Bett,
dann…dann…dann…ist er plötzlich 14 
aber das sind doch reine Mutmaßungen.
Das sind Beobachtungen, die ich in meinem Umfeld gemacht habe. Da gibt es tatsächlich Paare, die seit Jahren nichts mehr gemeinsam ohne Kinder unternommen haben. Man kann immer Gründe finde, warum man nicht weggehen kann. Die Frage ist, wie stichhaltig diese sind.
Sprich: Wem es wichtig ist, der findet auch eine Möglichkeit.
Wem es nicht wichtig ist, ist auch ok, aber er braucht dann
auch keine Gründe vorschieben.
Eben nicht! Es findet sich nicht immer eine Möglichkeit. Ich
kann zum Beispiel kurze Zeit weg, trotz Stillen, weil ich
meiner Tochter auch mal abgepumpte Milch geben kann, sie
trinkt aus der Flasche. Viele Kinder machen das aber nicht
oder trinken dann nicht mehr an der Brust. Lange gehts aber
auch bei mir nicht, weil ich sonst Probleme mit einschießender
Milch bekomme, da helfen alle Stilleinlagen nicht.
Sicher sind Frauen, die Stillen, verschiedenen Einschränkungen unterworfen. Aber ich gehe mal davon aus, dass die Entscheidung, ob und wie lange eine Frau stillt, freiwillig von ihr selbst getroffen und somit auch die Nachteile in Kauf genommen werden. Ich würde wiederum keiner Frau eines Vorwurf machen, die aufgrund dieser Einschränkungen und Nachteile beschließt, eben kürzer oder gar nicht zu stillen.
Du schriebst unten, dass du dich schonmal für zwei-drei Stündchen freimachen kannst. Man muss ja nicht ewig auf einer Hochzeit sein. Zwei-drei Stunden ist doch auch schon nett. (Länger bin ich auch so auf den letzten Hochzeiten, zu denen ich eingeladen war, nicht geblieben
).
Das meinte ich auch gar nicht. Ich glaube auch, dass es dem
Kind am wenigsten ausmacht. Nein, ich meinte tatsächlich die
Mutter. Ich hab das Kind neun Monate in mir getragen und muss
in kleinen Schritten lernen, dass ich auch mal loslassen kann
und vor allem muss.
Das zu erzwingen halte ich aber für
falsch.
Nu ja, es zwingt die UP ja auch niemand, zu dieser Hochzeit zu gehen. Mein Anfangsposting war ja auch als Frage formuliert, wie sich die UP ihr weiteres Zusammenleben vorstellt. Ihre Enttäuschung und Wut jetzt auf das Hochzeitspaar zu projizieren, weil diese vermeintlich „Schuld“ sind, dass sie nun nicht zur Hochzeit kommen kann, weil die UP sich nicht von ihrem Kind trennen mag, halte ich jedenfalls für wenig konstruktiv.
Meiner Meinung nach erzeugt das viel zu
viel Druck auf die 1-2 Personen, auch immer „da“ sein zu
müssen, und Stress für das Kind, wenn es mal doch nicht passt.
Da gebe ich dir Recht. Das war aber nicht Thema.
Doch, ich denke schon. Denn wenn man etwas nicht vorher freiwillig in kleinen Schritten übt, wie du es vorher ausgedrückt hast, dann kann es durchaus passieren, dass die Trennung z.B. durch ein unverhofftes Ereignis plötzlich erzwungen wird oder die Mutter nicht mehr zum Zahnarzt oder Friseur geht, weil sie nicht weiß, was sie in der Zeit mit dem Kind machen soll. Eine Hochzeit ist hier doch ein schöner Anlass zum Üben 
Das meinte ich, dass man nur, weil man mit fünf Monaten das
Kind noch nicht (regelmäßig) abgeben möchte, das nichts über
die kommenden Jahre aussagt.
Muss nicht, aber kann. Ich bin mir sicher, dass die Leute, die 14 Jahre wegen ihren Kindern nicht ins Kino gegangen sind, ihr Kind mit 5 Monaten auch nicht in der Obhut eines vertrauenswürdigen Babysitters gelassen haben. Daher meine Frage an die UP, wie sie sich ihre zukünftiges soziales Leben vorstellt.
Und ich glaube eben, dass dieser Prozess bei jeder Mutter eine
andere Zeit braucht und es irgendwie unverschämt ist zu
unterstellen, dass Mütter, die noch nicht so weit sind, nie so
weit sein werden.
Hab ich das irgendwo unterstellt? Ich habe doch nur darauf hingewiesen, dass es solche Mütter gibt und jeder sich fragen sollte, ob er so werden möchte oder nicht.
Und fünf Monate sind wirklich noch keine
Zeit!
Ich würde es auch gar nicht an diesem „Abgeben“ festmachen wollen. Es wird vermutlich immer wieder Situation in Leben von Eltern geben, wo dieses oder jendes wegen der Kinder nicht geht (Urlaub, finanzielle Einschränkungen, berufliche Einschränkungen etc.). Die Art und Weise, wie man damit umgeht (und damit meine ich jetzt eben nicht die „Schuld“ z.B. beim Hochzeitspaar zu suchen, dass ohne Kinder seine Hochzeit feiern will) wird sicher maßgeblich über die andauernde Zufriedenheit aller beteiligten Personen in der Familie entscheiden.
Lieben Gruß
Marion