„Anschreimethode“
Kann man das
so stehen lassen?
Ja, lieber ruhig stehen bleiben usw.
Oder gibt es eindeutig erkennbare
Situationen, in denen die Anschrei-Methode funktioniert?
Für Laien wohl nicht - Wer genug Erfahrung mit Hunden hat sieht oft wenn der Hund sich freut, der auf einen zu läuft, oder das es eh nur ein Welpe ist… etc Ich z.B. spreche einen Hund der von weitem in irgend einer aggressiven Art auf mich zurennt (was äußerst selten vorkommt) an indem ich ihm in entsprechender Tonlage immer wieder zurufe „Na komm her, na fein…“, das verunsicherte bis jetzt alle, bzw sie scheinen zu vergessen was sie eigentlich wollten, aber man muß wohl auch den Tonfall treffen - soll sich ja echt anhören 
- Was ist die beste Methode sich zu verteidigen wenn es -
bewahre - wirklich ernst werden sollte?
Wahrscheinlich tatsächlich das Spray - wenn man die Windrichtung beachtet und die Ruhe hat richtig zu zielen, es wirkt nämlich nur optimal im Augen/Nasebereich.
Gegen einen Hund ab einem bestimmten Gewicht hat man als unerfahrener ohne Waffe praktisch keine Chance - auch wenn einige Möchtegernkämpfer hier was anderes schreiben, die können sich ja mal mit einer Hetz-/Schutzausrüstung auf einem Hundeübungsplatz angreifen lassen… Kleines Bsp.: Diensthund (Rottweiler) beist riesigen mehrfach wegen Gewaltdelikten vorbestraften Hooligan einmal in die Hand - der Typ ist sofort umgekippt mag nicht bei jedem so sein, dass er gleich umkippt aber unter den extremen Schmerzen können sich wohl die wenigsten noch gezielt wehren. Übrigens würde ein gezielter Schlag auf den Nasenspiegel - die kleine Wölbung hinter der Nase - einen Hund theoretisch sofort töten, aber wer will dorthin treffen?
Daher lieber ruhig stehen bleiben.
Die dominante Meinung schien mir zu sein:
„Selbstverständlich gehe ich als Hundehalter zunächst davon
aus, dass Menschen, die mir begegen, nicht mit meinem Hund auf
Tuchfühlung gehen wollen, ja vielleicht sogar gräßliche Angst
vor ihm haben. Erst wenn diese Menschen mir eindeutig Anderes
signalisieren, erlaube ich dem Hund, auf sie zuzurennen“. Wenn
alle Hundhalter in unseren Parks und Erholungsgebieten das so
sehen würden, wäre ich persönlich sehr froh. Mich würde sehr
interessieren, ob man diesen Satz als allgemeine
Verhaltensregel akzeptieren kann oder ob noch Änderungsbedarf
besteht.
Ich finde man sollte das alles nicht übertreiben. Selbstverständlich sind die Hundehalter für ihre Tiere voll verantwortlich und haben dafür zu sorgen, dass von ihnen möglichst keine Gefahr ausgeht. Trotzdem denke ich auch nicht Hundekenner sollten mal darüber nachdenken, ob es Sinn macht, ihren Kindern von vornherein beizubringen Angst vor Hunden zu haben - Menschen die sich schützend über ihren Kinderwagen beugen, bloß weil man mit zwei angeleinten, völlig ruhigen Schäferhunden auf dem gleiche Gehweg vorbeigeht.
Ein Besuch in einem Hundeverein o.ä. bei dem die Kinder mal einen „großen Hund“ aus der Nähe sehen und anfassen dürfen, aber auch etwas über die Gefahren lernen, die von ihnen ausgehen können wäre evtl. ein guter Weg - vielleicht was für die Schule… Meine Mutter hat damals mal für ein Referat meiner Mitschüler in der Grundschule einen Schäferhund mitgebracht, der sich auf den Tisch gestellt hat und nach dem Referat dürften alle 20 Kinder an ihm rumknuddeln - ich denke das gibt Kindern ne Menge.
Ausgesprochen bedenklich fand ich im übrigen Statements, die
darauf abzielten, Angst vor Hunden als etwas rein Krankhaftes,
für dessen Therapie der Angst Habende selber zu sorgen habe,
hinzustellen. Das Bedürfnis der Hunde, sich frei zu bewegen,
wäre höher zu bewerten als das (ohnehin pathologische)
Bedürfnis vieler Mitmenschen nach Hunde-Distanz. Besonders
gefreut hat mich wiederum, dass es vor allem andere
Hundehalter(innen) waren, die hier heftig widersprochen haben.
Natürlich ist eine völlig überzogene Angst vor Hunden irgendwie krankhaft. Vor Autos hat auch niemand Angst, obwohl die wesentlich gefährlicher sind - bloß hier macht sich jeder die Mühe den Kindern sofort die Grundregeln im Umgang mit dem Verkehr beizubringen, auch wenn man gar kein Auto hat. Kaum ein Unfall geschieht absichtlich, das ist wohl mit Hunden das gleiche.
Ich persönlich denke der Hund ist teil unserer Kultur und wenigstens ein bisschen sollte ich mich damit auskennen, dass kann sogar Spass machen und verringert unnötige Angst. Aber vorschreiben kann man das natürlich niemand - deshalb MUSS sich natürlich im Endeffekt der Hundehalter den Gegebenheiten anpassen…
M.