Huhu Simsy!
O je, ist das wie bei Kleinkindern, wenn die Mama weg ist?
Ja, im Grunde schon! Wie Steffen es schon geschrieben hat, der Mensch ist derjenige, der dem Hund die Dinge gibt, die er zum Leben braucht. Das weiss so ein Hund natürlich.
Das ist ja komisch, wieso muss denn beim Hund ein Mensch die
Bezugsperson sein? Oder muss es einfach der Chef vom Rudel
sein, egal ob Mensch oder Hund?
Ich weiss es nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass es auf die Haltungsform und die Hunde ankommt. Es gibt ja z.B. viele Huskyhalter, deren Hunde draussen leben und nur stundenweise Kontakt zum Halter haben, und die trotzdem nicht abdrehen. Solche Rassen sind generell eher unabhängig, und durch die Rudelstruktur führen sie wohl eher ihr eigenes Leben. Natürlich spielt der Halter trotzdem eine wichtige Rolle, aber scheins nicht die, die er spielen würde, wenn er zwei solche Hunde mit in der Wohnung halten würde.
Wenn ich mir so ansehe, wie unterschiedlich meine Hunde mich und ihr hündisches Pendant begrüssen, sehe ich schon, wer ihnen wichtiger ist. Bei mir ist grosses Juhuuuu angesagt (auch wenn sie normalerweise nicht alleine, sondern bei meinen Eltern, die mit im Haus wohnen, sind). Habe ich dagegen einen Hund dabeigehabt oder aus irgendeinem Grunde die beiden getrennt, wird zwar gewedelt, die Schnauze wird freundlich beschnuffelt, aber im Grossen und Ganzen wars das. Die beiden leben mehr nebeneinander her als miteinander. Sie liegen zwar z.B. wie jetzt mit Körperkontakt, wenn sie schlafen. Laufen sie im Garten rum, wird auch mal etwas gespielt. Wenn sie eine Katze „ärgern“ wollen, passiert auch sowas mal im Team, oder etwas wird gemeinsam beschnuppert, nachdem einer es entdeckt hat.
Aber das ergibt sich halt so im täglichen Miteinander, es ist nicht so, dass sie grossartig aktiv Zeit miteinander verbringen würden.
Wobei meine Konstellation aus Hundesicht auch nicht optimal ist, die alte Hündin ist bis sie 6 Jahre alt war mit Zweithündin gross geworden, dann war sie alleine, bis sie 12,5 Jahre alt war. Dann kam der junge Rüde dazu. Die Lady ist also kein klassischer „Rudelhund“, sie war immer schon eher eigenständig. Der junge Rüde ist da reingewachsen.
Sowas kann aber eben mit fast allen Hunden passieren, zu denen man einen zweiten dazunimmt. Man kann oft nicht genau sagen, wie sie miteinander klarkommen. Und dementsprechend weiss man dann auch nicht, ob sie sich gegenseitig überhaupt irgendwie etwas geben können, was die Aufmerksamkeit durch den Menschen „ersetzen“ könnte. Da wäre eben ein eingespieltes Hundeteam eine Alternative, aber auch die wollen ihren Menschen für sich. Zwei Hunde gleichzeitig streicheln ist gar nicht so einfach, zwei Hunde gleichzeitig erziehen/trainieren/deren Hirn beschäftigen fast unmöglich, dazu braucht man einfach zu viel Aufmerksamkeit für den einzelnen. Die wenigsten Leute leben ja nur für ihren Hund, man geht einkaufen, zum Arzt, mal zu einer Einladung, muss arbeiten, ist krank, im Urlaub und was nicht alles. Es ist gar nicht so viel Zeit, die man als Normalmensch wirklich übrig hat.
Wobei das nun nicht heissen soll, dass ich gegen zwei Hunde bin. Ich finde es immer schöner, wenn ein Tier Sozialkontakte haben kann, und bei entsprechenden Haltungsbedingungen haben alle Seiten viele Vorteile davon 
Ist jetzt etwas länger geworden als geplant, aber mir war danach, meine Sicht der Dinge etwas genauer zu erklären 
Liebe Grüsse
Bine 