Ich bin mir nicht sicher / ich bin nicht sicher

Hallo zusammen!

ein totales Durcheinander!

ich bin mir sicher, dass
ich bin es mir sicher, dass
ich bin sicher, dass

genauso wie mit vorstellen

ich kann mir vorstellen, dass
ich kann es vorstellen, dass
ich kann es mir vorstellen, dass

Bei dieser Gelegenheit möchte ich gerne wissen, ob „sich“ in diesem Fall Dativ ist?

Lassen Sie es sich schmecken

Danke sehr

Nachtrag!

ich kann es mir denken, dass

ich kann mir denken, dass

Ich kann es denken, dass

Vielen Dank

Ich bin mir sicher, dass es Schokopudding ist.
Ich bin sicher, dass es Schokopudding ist.
–Ich bin mir es sicher–

Ich kann mir vorstellen, dass du gern Schokopudding isst.
–Ich kann es vorstellen–
Du hast Schokopudding gekocht und die Küche sah unglaublich aus? Ich kann es mir vorstellen. Das „es“ bezieht sich auf eine im Vorfeld näher bezeichnete Information.
Ich kann es mir vorstellen, dass mir Schokopudding schmeckt. Auch hier wieder, das „es“.

Data

hallo MrsData,

vielen Dank für die Antwort. Aber ich verstehe es nicht ganz.

Warum kann ich nicht sagen:
ich bin es mir sicher, dass es Schokopudding ist.

Habe ich dich richtig verstanden? Die beiden folgenden Sätze sind richtig? Es ist nur eine Interpretationssache!

Ich kann mir vorstellen, dass du gern Schokopudding isst
Ich kann es mir vorstellen, dass mir Schokopudding schmeckt.

Nach dieser Logik kann ich auch schreiben

Ich bin es mir sicher, dass es Schokopudding ist.

Weil wir uns vorher über Schokopudding unterhalten haben und wissen, worüber wir reden

Danke sehr

Nö. Ich bin mir es sicher, geht überhaupt nicht. Das es hat da schlicht nix verloren. Du könntest dann sagen: Ich bin mir sicher, dass es mir schmeckt, wenn du den Schokopudding kochst.
Ziemlich verzwickt, nicht?

Hier ist es sehr schön erklärt mit vielen Beispielen.

Data

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Was auch noch ginge: Ich bin mir dessen sicher, daß es Schokopudding ist (Genitivus qualitatis)

Dein Argument trifft aber nur auf ein „es“ zu, nicht auf beide.

Das „es“ bei „dass es Schokopudding ist“ ist ein Pronomen. Es ist Schokopudding.

„Es“ ist allerdings ein Funktionswort mit unterschiedlichen Funktionen im Deutschen:

„Es gibt heute Schokopudding“ ist ein Beispiel für die feste Redewendung „es gibt“ (there is/ il y a)

Bei „es wird gearbeitet“ ist „es“ Teil der Passivkonstruktion.

„Es“ kann auch Nominalersatz sein, wie bei „es brennt“.

usw.

Findet man in guten Grammatikbüchern oder online.

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Hi Nadja,

ein totales Durcheinander!

:slight_smile: es scheint so, aber es läßt sich entwirren:

ich bin mir sicher, dass
ich bin es mir sicher, dass
ich bin sicher, dass

Es wurde ja schon gesagt:
„ich bin (mir) sicher, dass du es verstehen wirst“
ist korrekt.

Aber
„ich bin es mir sicher …“
ist deshalb falsch, weil das (reflexive) Verb „sich einer(!) Sache sicher sein“ kein Akkusativobjekt hat, sondern ein Genitivobjekt. Und der Genitiv zu „es“ ist „seiner“ (oder ggf. „dessen“).
Beispiele:
„Du glaubst, sie werde heute noch anrufen?“ - „Ich bin mir (dessen) sicher.“
Hier fungiert „dessen“ als Stellvertreterobjekt für das Vorausgehende. Es kann aber meist bei diesem Verb „sicher sein“ weggelassen werden, insbesondere, wenn das Objekt ein Objekt-Nebensatz ist:
„Ich bin mir dessen sicher, dass sie heute noch anrufen wird,“

Anderes Beispiel:
„Meinst du, du kannst ihm vertrauen?“ - „Ich bin mir seiner sicher.“
Hier kann man „seiner“ nicht weglassen, Aber:
„Ich bin mir sicher, daß ich ihm vertrauen kann.“

genauso wie mit vorstellen

Nein, das ist nicht genauso, sondern etwas ganz anderes:

ich kann mir vorstellen, dass
ich kann es vorstellen, dass
ich kann es mir vorstellen, dass

Hier ist nur „ich kann mir vorstellen, dass“ korrekt.
Das (reflexive) Verb „sich etwas vorstellen“ hat mit „etwas“ ein Akkusativobjekt.
Im zweiten Satz:
„ich kann es vorstellen, dass“ fehlt das Reflexivpronomen, das man nicht weglassen kann.
Im dritten Satz:
„ich kann es mir vorstellen, daß“
ist das „es“ (Stellvertreterobjekt) überflüssig, weil ja das Nebensatzobjekt folgt.
Aber:
„Du möchstest zum Mond fliegen?“- „Ich kann es mir vorstellen.“
Hier ist das Stellvertreterobjekt „es“ unbedingt notwendig. Es zieht das Objekt aus dem vorhergehenden Satz in die Aussage herüber.

Lassen Sie es sich schmecken

Beide (reflexiven) Verben „es schmeckt (mir)“ und „es sich schmecken lassen“ gehören (wie „es regnet“) zu den → [Verben mit obligatorischem „es“][1]. (Wir hatten das schon mal.)

Und, ja, das Reflexivpronomen steht im Dativ. Die Höflichkeitsform „Sie“ ist historisch von der 3. Pers. Plur. („sie“) abgeleitet. Und der Dativ heißt:
ich - mir
du - dir
er, sie, es - ihm, ihr, ihm
wir - uns
ihr - euch
sie - sich

Für:

ich kann es mir denken, dass
ich kann mir denken, dass
Ich kann es denken, dass

gilt genau dasselbe wie oben für „ich kann mir vorstellen, dass“.
Also nur
„ich kann mir denken, daß“

Gruß
Metapher
[1]: http://www.deutschegrammatik20.de/spezielle-verben/verben-mit-obligatorischem-es/

vielen Dank Metapher. Ich erlaube mir, noch eine Frage in diesem Zusammenhang zu stellen. Ich freue mich sehr auf eine Antwort.

Es geht um das Verb „lassen“ in Kombination mit einem „Infinitiv“.

„Jemanden etwas wissen lassen“ Hier haben wir „lassen“, das wie ein Modalverb funktioniert, aber ein Akkusativobjekt nach sich zieht. Das zweite Verb ist „wissen“ das wiederum einen Akkusativ nach sich zieht. Wir haben daher zwei Akkusativobjekte, zwei sogennate obligatorische Akkusativobjekte

Lassen Sie es mich wissen.
Sind „es“ und „mich“ beide Akkusativ? und sind beide obligatorisch und nicht weglassbar?
Warum kann ich nicht in diesem Fall schreiben?

Lassen Sie mich es wissen

ist dieser Satz nun richtig?

Lassen Sie es mich wissen, ob Sie damit einverstanden sind.

In diesem Satz kann ich doch „es“ nicht weglassen und sagen, dass das Objekt im Nebensatz mit „ob " abgegolten ist. Oder? Das bedeutet, dass " es“ eine unvermeidbare redundanz ist. Oder? Kann ich hier „es“ weglassen? Ich habe dann in diesem Satz drei Objekte:
A)es
B)Sie
C) ob Sie damit einverstanden sind.

Und in diesem Zusammenhang habe ich noch eine andere Frage, was das Verb „lassen“ betrifft.

Das Verb „helfen“ kommt mit Dativ. In einer Kombination mit „lassen“ wird es problematisch

Ist dieser Satz nun richtig?

Ich lasse Sie mir helfen, da ich es nicht allein kann.
Aber ich habe glernt, dass Akkusativ vor Dativ kommt, wenn die Objekte Pronomina sind.

Ich lasse mir Sie helfen, da ich es nicht allein kann.

Und kann ich „mir“ hier weglassen und schreiben? Im Nebensatz ist das Objekt abgegolten und wäre eine Redundanz.

Ich lasse Sie helfen, da ich es allein nicht kann.

Oder ich lasse „Sie“ weg und schreibe

Ich lasse mir helfen, da ich es allein nicht kann.

Aber wenn ich „lassen“ mit einem Infinitiv habe, welches Pronomen darf ich weglassen? Das Objekt von „helfen“ oder das Objekt von „lassen“?
In deinem Beitrag war die Rede von einem einzigen Verb. In Kombination mit „lassen“ haben wir zwei Verben und zwei Objekten? EIN TOTALES DURCHEINANDER :wink:

Gibt es eine Lösung für diesen Fall? Oder herrscht andere Regel, wenn das Verb „lassen“ einen Infinitiv nach sich zieht? Welche?

Ich danke dir und einen schönen Sonntag noch

Das „es“ kann sehr wohl wegbleiben, „Lassen Sie mich wissen, ob…“ ist ein völlig korrekter Satz.

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Hallo Armin,

aber was ist richtig?

Lassen Sie mich, es wissen

oder

Lassen Sie es mich wissen

„es“ als Akkusativ für das Verb „wissen“
„mich“ als Akkusativ für das Verb „lassen“

Die Objekte sind beide Akkusativ. Oder? Hier gilt die Regel nicht: Akkusativpronomen vor Dativpronomen

Das ist nicht wie das Verb „geben“. Oder?

Ich gebe es dir: Hier ist Akkusativ vor Dativ. Aber wir haben auch nur ein einziges Verb.

Danke

Ersteres auf keinen Fall mit Komma, ansonsten geht es, auch wenn es altmodische Satzstellung ist, letzteres ist richtig und gebräuchlich

Hallo Armin,

aber ist meine Vermutung richtig?

„es“ gehört zu „wissen“ und „mich“ zu „lassen“. Und ist das richtig zu sagen:

das Verb „lassen“ mit einem „Infinitiv“ setzt die Regeln ( Akkusativpronomen vor Dativpronomen" aus?

Danke

Hi Nadja,

lass mich ein corrigendum vorausschicken:

In meiner vorigen Antwort hab ich Unsinn geschrieben:

er, sie, es → ihm, ihr, ihm

Der Dativ des Reflexivpronomens 3. Pers. Sing. heißt natürlich „sich“.
er, sie, es → sich
also genauso wie 3. Pers. Plur.

Nun lass uns über das Verb „lassen“ reden:
Es gehört zu einer Gruppe von Verben, die eine besondere Objekt-Konstruktion mit sich führen. Sie heißt „Akkusativ mit Infinitiv“, Akronym: „AmI“. In modernen indogermanischen Sprachen gibt es sie, soviel ich weiß, außer im Dt. nur noch im Englischen. In der Antike gab es sie in zahlreichen idg. Sprachen, z.B. in Latein und in Altgriechisch. In der lat. Grammatik heißt sie ebenfalls „Acc. cum Inf.“, weshalb auch meist das Akronym „AcI“ geschrieben wird.

Beispiele:
→ Ich sehe dich (Akk.) lesen (Inf.).
Hörst du die Nachtigall (Akk.) singen (Inf.)?
→ Er lässt den Besucher (Akk.) eintreten (Inf.).
→ Sie lässt das Weinglas (Akk.) fallen (Inf.).
→ Ich lasse dich (Akk.) lesen (Inf.).

Dabei ist das Objekt zum Haupsatzprädikat immer der gesamte Akk. + Inf. Das bedeutet: Der gesamte AmI ist ein Akkusativobjekt. Und der interne Akk. ist immer zugleich das Subjekt des Infinitv-Verbs:
→ Du liest.
→ Die Nachtigall singt.
→ Der Besucher tritt ein.
→ Das Weinglas fällt.
→ Du liest.

Etwas kompkizierter scheint(!) es dann zu sein, wenn das Infinitiv-Verb noch zusätzlich ein Objekt (oder ein Adverbial usw.) hat:
→ Ich sehe dich ein Buch lesen.
→ Hörst du die Nachtigall ein Abendlied singen?
→ Ich lasse dich das Buch lesen.
Hier hat der Infinitiv ein eigenes Akk.-Objekt.
Und hier:
→ Er läßt den Besucher ins Haus eintreten.
→ Sie lässt das Weinglas auf den Boden fallen.
hat er ein Adverbial.

In den ersten drei Beispielen gibt es also tatsächlich zwei Akk.-Objekte.

Nun zu deinem Beispiel (ich ziehe es vor, bei Grammatikübungen die „Du“-Form zu wählen, statt der „Sie“-Form:

→ Ich lasse dich mir helfen, da ich …
Der „nackte“ AmI lautet hier:
→ Ich lasse dich (Akk.) helfen (Inf.)
Nun hat „helfen“ per. def. ein Dativ.-Objekt: jemandem helfen, und dieser Dativ muß dann natürlich intern in den AmI eingefügt werden, so, dass er jedenfalls hinter dem Akk.-Objekt des Ami zu stehen hat. Das ist genauso wie bei jeder anderen Bestimmung, die zum Infinitiv-Verb gehört:
→ Ich lasse dich mir helfen

Anderes Beispiel:
→ Ich sehe dich [in dem Buch blättern].
→ Ich sehe dich [dem Gesang der Nachtigall lauschen].
→ Ich höre dich [den Verkäufer nach dem Preis fragen].
→ Er lässt ihn [dem Gast aus dem Mantel helfen].
→ Du lässt mich [dir bei Grammatik-Fragen helfen].

Falsch(!) wäre also unbedingt
→ Ich lasse mir dich helfen.
denn ich lasse nicht „mir“, sondern „dich“, und zu helfen ist nicht „dich“, sondern „mir“.

Und kann ich „mir“ hier weglassen …?
Ich lasse Sie helfen, da ich es alleine nicht kann.

Nein, auf keinen Fall! Denn dann wäre nicht erkennbar, wem geholfen werden soll. Es könnte ja gemeint sein:
→ Ich lasse Sie meinem kleinen Bruder helfen, da ich es alleine nicht kann.

Das Beispiel:

Ich lasse mir helfen, da ich es allein nicht kann.

ist grammatisch natürlich korrekt. Aber nur, wenn unwichtig ist, von wem du dir helfen läßt. Das Verb „lassen“ führt nämlich nicht immer den AmI, genauso wenig wie „sehen“ und „hören“:
→ Ich lasse mir von dir helfen. [Objekt von lassen = helfen]
→ Ich lasse dich in Ruhe. [Objekt von lassen = dich]

Aber wenn ich „lassen“ mit einem Infinitiv habe, welches Pronomen darf
ich weglassen? Das Objekt von „helfen“ oder das Objekt von „lassen“?

Das Objekt von „lassen“ kann man nicht weglassen. Ebenso wenig wie bei den Komposita:
Etwas weglassen
Etwas zulassen
Von etwas ablassen

Das Objekt (oder das Adverbial) zu „helfen“ ist nicht grammatisch notwendig, aber zur Verdeutlichung des Kontextes doch.
→ Du lässt mich helfen. [= der „nackte“ AmI]
→ Du lässt mich (dir) helfen.
→ Ich lasse dich (deiner Kollegin) helfen.

Ich hoffe, ich konnte dir helfen :wink:

Gruß
Metapher

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Und noch zu deinem „jmd etwas wissen lassen“:

Im Unterschied zu „helfen“, das den Dativ führt, führt „wissen“ den Akkusativ. Klar.

Ja, beides sind Akkusative. Aber Vorsicht! Das „es“ ist hier ein Objekt-Stellvertreter! Es bezieht sich auf einen vorhergehenden (und daher eindeutigen) Inhalt:
→ „Hast du verstanden, was ich dir erklärte? Lass es mich wissen!“
Wenn du den Bezugsinhalt in einen nachgeordneten Nebensatz schiebst:
→ „Lass mich wissen, ob du verstanden hast, was ich dir erklärte.“
darf kein „es“ mehr stehen!

Also auch:
→ Lassen Sie mich wissen, ob Sie damit einverstanden sind.
Aber:
→ Sind Sie damit einverstanden? Lassen Sie es mich wissen."

Hier ist „Lassen Sie es mich wissen“ ebenfalls (wie in meiner vorigen Antwort) ein AmI. Aber es gibt eine Besonderheit, die mit der speziellen Funktion des Stellvertreter-„es“ zusammenhängt:
Der AmI heißt:
→ Lass mich (Akk.) wissen (Inf.)
Das Objekt zu „wissen“ ist „es“ oder „das“. Wenn du in der „Du“-Form schreibst, heißt es (genau wie unten erklärt):
→ Bist du damit einverstanden? Lass mich das wissen."
oder
→ Bist du damit einverstanden? Lass mich es wissen."
Aber das Letztere ist in der Umganssprache wenig elegant. Man sagt:
→ Bist du damit einverstanden? Lass es mich wissen."
Das „es“ wird vorgezogen, weil damit der Bezug des „es“ auf das Vorhergehende deutlicher ist. In der „Sie“-Form kann es jedenfalls nur heißen:
Entweder
→ Sind Sie damit einverstanden? Lassen Sie es mich wissen."
oder eben
→ Sind Sie damit einverstanden? Lassen Sie mich das wissen."

Nein, hier darf kein „es“ stehen, denn das Objekt zu „wissen“ steht ja im folgenden Nebensatz.

„Sie“ ist in dem Satz kein Objekt! Es ist schlicht der Imperativ in der Höflichkeitsform 3. Pers. Plur. In der „Du“-Form wird das klar:
→ Laß mich wissen, ob du damit einverstanden bist.
Und damit erkennst du die AmI-Konstruktion:
→ Laß mich (Akk.) wissen (Inf.), ob …
und der „ob…“-Satz ist Objektsatz zu „wissen“

Gruß
Metapher

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Guten Abend Metapher,

vielen herzlichen Dank. Es it eine tolle Erklärung, die dir wahrscheinlich viel Zeit gekostet hat. Das Verb „lassen“ hat jetzt klarere Konturen genommen. Deine Erläuterungen musste ich mehrmals lesen.

Grüße