Hallo Jessica Noll!
Ihr habt ein ganz klassisches Problem, dessen Ursache so einfach beschrieben ist, wie es aber auch schwer sein wird, es zu beheben.
Das Wasser stammt von Euch und wird im Schlaf durch Atmung und Schwitzen produziert. Bei 14 Grad Zimmertemperatur ist die Temperatur direkt am Fenster oder an der Scheibe noch sehr viel niedriger, denn dort ist die kälteste Stelle im Raum.
Vorausgesetzt, dass die Lüftung wie beschrieben einwandfrei die Luft im Zimmer austauscht, was bei 30 Minuten richtig geöffneten Fenstern der Fall sein sollte, nimmt die Raumluft von Euch beim Schlaf die Feuchtigkeit auf und kann diese durch Abkühlung an den Fenstern nicht mehr halten. Es kommt zum Niederschlag (Kondensat, Tau).
Wann und in welcher Stärke es zum Niederschlag kommt, ist abhängig von der Menge Wasser, die an die Luft abgegeben wird, wie viel Luft im Raum ist, welche Temperatur die Raumluft hat und um welches Maß die Raumluft im Bereich der Fenster herabgekühlt wird. Also gibt es zur Problembeseitigung folgende Optionen:
- Wasserabgabe reduzieren (meistens kaum möglich)
- Luftmenge im Raum vergrößern (meistens kaum möglich)
- Raumluft erwärmen (mehr heizen)
- Fensterfläche erwärmen (modernere Scheiben, mehr heizen)
Dass die anderen Fenster nicht das gleiche Problem haben, liegt einfach daran, dass
- die Raumluft dort höher ist (und mehr Wasser halten kann),
- durch Heizung unter den Fenstern die Fenster gewärmt werden,
- nachts keine Personen Wasser an die Raumluft abgeben,
- oft auch die Räume durch offene Türen „mehr“ Raumluft durch internen Luftaustausch zur Verfügung haben.
Die Sorge mit dem Schimmel und der Schuldzuweisung durch den Vermieter ist nicht ganz unbegründet, denn eine „gesunde“ Bauphysik mit moderner Isolation ist schon allein aufgrund der Bestimmungen der DIN auf eine Funktionalität bei 20 Grad Raumtemperatur ausgelegt. Wer bei 14 Grad schlafen will, muss entsprechend Maßnahmen ergreifen, um dieser Abweichung von der DIN entgegenzuwirken. Wir leben schließlich in Deutschland, wo im übertragenen Sinn selbst das „sorglose“ Schlafen in einer DIN geregelt ist…
Mit freundlichem Gruß,
Peter Ralf Lipka,
ActualVision ZILL-Fenster GmbH, Berlin.