… Konsequenz!
Hallo Christian, hallo Wolfgang!
Exakt, den einzig richtigen Weg gibts nicht. Und da es den nicht gibt, kann ihn auch niemand kennen (is aber ne Binsenweisheit).
Allerdings ists genauso falsch, die gesamte derzeitige Wirtschaftsmisere einzig und allein dem Staat ans Zeug zu flicken. Also lässt sich die Wirtschaftskrise auch nicht [nur] damit lösen, wenn am Staat dieses und jenes herumgedoktort wird. Kein Frage, aufgeblähte Verwaltungen sind abzubauen. Keine Frage, Verwaltungstrukturen sind zu überdenken und als überflüssig erachtete sind zu beseitigen.
Ein Grund, warums nicht so wirklich läuft, liegt in der länderweise unterschiedlichen Steuerpolitik. Wir haben 20% MWSt und Ihr jammert schon über … wieviel Prozent gleich?
Was es bräuchte, sind [wenigstens] europaweit (EU-weit) einheitliche Steuersätze. Monaco würd dann als Steuer-Schlupfloch ausfallen. So mancher Sportler würd jammern, aber im Sinne der Steuergerechtigkeit gehört denen sowieso mal auf die Zehen gestiegen.
Ein weiterer Grund sind die vielen Verwaltungsebenen in der EU. Brauchts wirklich so viele (als Bsp.: EU, Österreich, Salzburg, bei mir oder auf Dtl gemünzt: EU, Dtl, Bayern, München)? Mindestens die 2. Ebene (von links *g*) ließe sich imo einsparen, obs realisierbar ist, steht auf einem anderen Blatt Papier.
„Einnahmen erhöhen“ muss nicht [nur] heißen, „Steuern erhöhen“, kann und soll auch heißen, Steuerschlupflöcher schließen, kann und soll auch heißen „Steuerrecht vereinfachen“. Nein, das Flat-Tax-Modell ist zwar einfach, aber höchst ungerecht. Steuerrecht bedeutet sowieso immer einen Spagat zwischen Gerechtigkeit und Effizienz.
„Einnahmen erhöhen“ heißt auch, Unternehmen daran zu hindern, „günstige“ Regelungen in ärmeren Staaten auszubeuten. Nur zwei Beispiele, es gibt zig: Adidas lässt seine Schuhe in China nähen. Der Näherin dort wird ein erbärmlicher Lohn gezahlt (weil keine Gewerkschaft, weil Diktatur, weil schlechte Arbeitsrechte oder gar keine). Der reicht fürs Überleben (in China) nicht. Adidas verkauft seine Schuhe in Europa um ein Schweinegeld. Ergo: Adidas beutet Europa und die Näherin aus - die EU könnte sich wehren. Europa könnte Adidas einen derartigen Einfuhrzoll ins Kreuz knallen, dass die [wieder] in Europa fertigen.
Beispiel 2: Autobauer gehn nach Osteuropa, zum einen wegen der niedrigeren Löhne (die Autos wollens dann aber schon in Dtl verkaufen) und zum anderen wegen der oft fehlenden Umweltauflagen. Wären zum Beispiel einheitliche Auflagen, würde diese Überlegung (auch das ist Ausbeutung!) wegfallen. Im Übrigen steigen die Löhne mittlerweile auch in den neuen EU-Ländern. Wohin werden die Autobauer dann ausweichen? Nach Bulgarien und Rumänien wahrscheinlich.
Grund für diese Einnahmeausfälle in Dtl ist eine verfehlte oder auch vielfach fehlende Wirtschaftspolitik der EU. Es würde auch an Dtl liegen, diese endlich durchzusetzen.
Ausgaben verringern heißt z. B. Personalausgaben
reduzieren und Zahlungen an Hilfeempfänger herunter fahren.
Zahlungen an sozial Bedürftige noch weiter zu reduzieren (sie sind ohnehin schon tief), halte für einen sozial- und wirtschaftspolitischen Offenbarungseid.
Dabei gibt es kein entweder oder, vielmehr müssen alle zur
Verfügung stehenden Methoden benutzt werden.
Nein, es müssen keineswegs alle Methoden genutzt werden. Allerdings werden sich die Methoden durchsetzen, die den geringsten Widerstand erwarten lassen. Und Arme haben blöderweise keine Lobby!
Dummerweise greifen einige Maßnahmen nur mit jahrelanger
Verzögerung.
Das haben alle volkswirtschaftlichen Maßnahmen so an sich.
Das sind Sünden aus früherer Zeit, jetzt hilft nur noch der Blick
nach vorne.
Immer nur zu jammern, dass da „Sünden aus früherer Zeit wären“ hilft zum einen nicht und zum anderen ists als Erklärung für den Wirtschafts- und Finanzzustand einfach unvollständig.
Mehr Einnahmen müssen her. Man kann sich aussuchen, wen man
belasten will.
Konsequente Wirtschaftspolitik zu betreiben würd erheblichen Druck nehmen.
Eine Anhebung der Umsatzsteuer von 16 auf 18,5% verteuert
Konsumartikel um weniger als 2%. Etwa Posten wie Miete sind
nicht betroffen, so daß der verursachte Anstieg der
Lebenshaltungskosten bei einskomma… läge. Mal allen
Ernstes: Ist das ein Aufreger?
Irgendwie ist das eh lustig (siehe oben), wir haben 20 Prozent MWSt.
Gruß
auch einen Gruß
Wolfgang
Wolkenstein