Guten Abend. Mein Vater ist am 11.5. überraschend gestorben. Obwohl er sehr krank war, kam es für unsere Familie doch überraschend. Ich musste dem Arzt mitteilen, das mein Vater es nicht gewollt hätte nur noch an Maschinen zu hängen und das belastet doch sehr. Er war der erste Mensch den ich habe sterben sehen. In dieser Zeit hätte ich meine Freundin, die ich fast 30 Jahre kenne wirklich gebraucht. Alles was ich bekam war eine sms mit dem Wortlaut: Och das tut mir leid. Ich melde mich die Tage. Über eine Woche später rief sie dann an und erzählte mir irgendeinen Blödsinn .Das es doch schön sei das er gestorben ist und noch einiges andere mehr. Ich war wie erschlagen. Sehe ich das zu eng? Ich spiele mit dem Gedanken diese Freundschaft zu beenden. Es war ja nicht das erste Mal das Sie mich im Stich gelassen hat. Was meint Ihr? Im vorraus viele Dank.
Hi Thaline.
An Deiner Stelle wäre ich auch entäuscht und kann Dich voll und ganz verstehen. Wenn zumindest das Telefonat danach tröstend gewesen wäre… und eine Begründung, warum jemand sich so spät meldet hat wohl auch gefehlt (wenn überhaupt so etwas zu begründen ist). In einer Freundschaft ist man (meiner Meinung nach) genau in solchen Situation für einander da und da MUSS man sich auch die Zeit nehmen. Wenn man möchte geht das meines Erachtens auch.
Ich kann Deine Gedanken verstehen!
Gruß
snej
Du hast eine sehr leidvolle Erfahrung gemacht, und in solchen Momenten braucht man Freunde/ Freundinnen.
Hast Du Deiner Freundin gesagt, dass Du sie brauchst?
Vielleicht weiß sie gar nicht, wie es in Dir (wirklich) aussieht?
Liebe Grüße - iceage
@iceage & @Thaline
Hi iceage!
Du hast eine sehr leidvolle Erfahrung gemacht, und in solchen
Momenten braucht man Freunde/ Freundinnen.Hast Du Deiner Freundin gesagt, dass Du sie brauchst?
Vielleicht weiß sie gar nicht, wie es in Dir (wirklich)
aussieht?
Ja sicher! Wie soll sie denn auch nach 30 Jahren Freundschaft darauf kommen, dass der recht plötzliche Tod des Vaters nicht spurlos an Thaline vorübergegangen ist?
Oh Mann!
Aber liebe Thaline!
Mir ist etwas ähnliches passiert, mit einer Freundin, für die ich in den 9 Monaten ihrer Krebserkrankung jeden Tag da war. Als ich 3 Monate später an einem Burnout erkrankte, zog sie sich zurück und antwortete auf meine Nachfrage: „Na, dann kann ich dir eben nicht so viel Freundschaft geben wie du mir“!
Wahrscheinlich können manche Menschen das wirklich nicht.
Deine Freundin hat dich schonmal im Stich gelassen? Dann hast du wohl nur eine Wahl:
Entweder akzeptierst du, dass sie so ist, wie sie ist.
Oder - wenn dir in einer Freundschaft Beistand und Zuwendung wichtig sind - du beendest diese Freundschaft.
Es tut mir sehr leid, dass du deinen Vater verloren hast - und jetzt vielleicht auch noch eine Freundin. Aber sie war ja gar keine…
Alles Gute dir!
LiebeGrüßeChrisTine
Hallo,
erstmal mein aufrichtiges Beileid
Nun zu Deiner Freundin, mir ist ähnliches passiert als mein Dad gestorben ist, meine damalige beste Freundin war nachdem Sie davon erfahren hatte aufeinmal wie vom Erdboden verschwunden.
Als ich sie etwa 10 tage nach der Beerdigung traf und sie geradeaus fragte warum sie sich nicht gemeldet hatte, brach Sie in Tränen aus und gestand das Sie sich vollkommen überfordert gefühlt habe , da Sie ja wusste wie sehr ich an meinem Vater hing und Sie gab zu das sie nicht wusste wie Sie mit mir umgehen sollte.
Vielleicht geht es Deiner Freundin ähnlich und anstatt zu sagen " Du, ich kann gerade selbst damit nicht umgehen", hält sie sich eben von Dir fern.
Es ist sicherlich schade das Du Ihre unterstützung nicht hast aber warte wenn Du die Kraft hast noch mit der Kündigung dieser Freundschaft denn schließlich kannte Sie ja dann Deinen Vater auch 30 Jahre lang.
Alles Gute
Angela
Hi,
Ja sicher! Wie soll sie denn auch nach 30 Jahren Freundschaft
darauf kommen, dass der recht plötzliche Tod des Vaters nicht
spurlos an Thaline vorübergegangen ist?
Vielen Menschen ist es unangenehm, sich trauernd und verletzlich zu zeigen. Sie ziehen es vor, wenn die äußere Fassade gewahrt bleibt und willen sich von Dritten nicht einreden lassen, dass sie jetzt niedergeschlagen aussehen und um Hilfe bitten müssen. Ein Symptom ist dieses „Von Beileidsbezeigungen am Grabe bitten wir abzusehen“. Ich glaube sowas gibt es nur in Deutschland! Wo, zum Teufel, soll man denn trauern, wenn nicht am Grab???
Was ich damit sagen will: ich würde der Freundin nicht per se etwas Schlechtes unterstellen.
Manche Menschen wissen einfach nicht, wie sie sich verhalten sollen und haben Angst, etwas falsch zu machen. Man will sich nicht aufdrängen und jemanden zum drüber-reden zwingen, wenn der gerade lieber verdrängt.
Insofern: Bevor man der Freundin Boshaftigkeit unterstellt, sollte man abchecken ob es vielleicht nur Unsicherheit und eigene Hilflosigkeit ist.
Mir ist etwas ähnliches passiert, mit einer Freundin, für die
ich in den 9 Monaten ihrer Krebserkrankung jeden Tag da war.
Als ich 3 Monate später an einem Burnout erkrankte, zog sie
sich zurück und antwortete auf meine Nachfrage: „Na, dann kann
ich dir eben nicht so viel Freundschaft geben wie du mir“!
Das hat dich verständlicherweise enttäuscht. Aber vielleicht muss man es dennoch auch bei ihr verstehen. Sie hat viel durch gemacht und ist vielleicht nicht stark genug, ihrerseits direkt wieder 130% für andere zu geben. Vergiss’ nicht, dass man eine Krebserkrankung nicht nur körperlich, sondern auch seelisch bewältigen muss - und das ist MINDESTENS genauso schwer.
Gruß,
MecFleih
Hi,
tut mir leid, dass dein Vater gestorben ist. Vielleicht tröstet dich der Gedanke, dass er jetzt nicht mehr leidet, ein wenig…
Ich musste dem Arzt mitteilen, das mein Vater es
nicht gewollt hätte nur noch an Maschinen zu hängen und das
belastet doch sehr.
Ich würde es ganz anders sehen: du hast es geschafft, deinem Vater seine Würde zu lassen indem seinem Wunsch, nicht an Maschinen zu hängen, entsprochen wurde obwohl es für dich schwer war, dieses dem Arzt mitzuteilen. Indem du es dennoch getan hast, hast du ihm einen letzten großen Wunsch erfüllt und ihm die Ehre erwiesen. Darauf darfst du stolz sein!
Er war der erste Mensch den ich habe
sterben sehen.
Dann warst du bei ihm - und das wird er gespürt haben. Auch hier finde ich, dass du deine Sache gut gemacht hast, auch wenn - oder gerade weil - das für dich ganz schwer war.
Ich war wie
erschlagen. Sehe ich das zu eng? Ich spiele mit dem Gedanken
diese Freundschaft zu beenden. Es war ja nicht das erste Mal
das Sie mich im Stich gelassen hat.
Es gibt hier kein „richtig“ oder „falsch“. Am Ende muss dein Gefühl entscheiden.
Das, was Angela geschrieben hat, kann ich nur unterstützen. Vielleicht war/ist deine Freundin hilflos und weiß selber nicht genau, wie sie dir jetzt gegenüber treten soll…?
Wenn dein Eindruck aber ist, dass sie dich schon mehrfach im Stich gelassen hat, kannst du dieses natürlich nicht ignorieren.
Es geht ja nicht darum wer „Recht hat“, sondern dass es dir/euch gut geht in der Freundschaft. Wenn du das Gefühl hast, dass das nicht der Fall ist und es nicht an Missverständnissen liegt, solltest du die Freundschaft beenden. Überlege also erstmal ob es wirklich so ist oder nicht…
Alles Gute und viel Kraft,
MecFleih
Hallo!
Also ich muss sagen, ich kann deinen Ärger über ihr Verhalten schon gut verstehen. Normal würde man sich wünschen, dass einem die gute Freundin zur Seite steht und irgendwie die Schulter zum ausweinen ist.
Du hast jetzt leider nicht erwähnt ob du mit ihr schon darüber gesprochen hast, dass du ihr Verhalten nicht sonderlich toll findest.
Denn das würde ich zuerst tun, bevor ich vllt überstürzt eine Freundschaft beende. Sag ihr, dass du ihr Verhalten nicht gut findest/fandest. Aber lass sie sich erklären. Vllt hat sie auch Gründe warum sie sich so verhält. Weil ich denke, 30 Jahre sollte man nicht einfach so wegschmeißen.
LG
wahre Freunde
Hallo Thaline,
eine furchtbare Erfahrung und ich versichere Dir meine aufrichtige Anteilnahme.
In dieser Zeit hätte ich meine Freundin, die ich fast 30 Jahre kenne wirklich gebraucht.
Ja
Sehe ich das zu eng?
Nein, das empfindest Du völlig gesund.
Ich spiele mit dem Gedanken diese Freundschaft zu beenden.
Nein, mach das nicht. Aber mach Dir, wenn Dein Kopf für sowas wieder frei ist, ein paar Gedanken zu Freundschaften.
Diese Freundschaft ist eben nur eine, nun formulieren wir mal begrenzte Freundschaft und nicht oder nur sehr reduziert belastbar.
Wahre Freunde erkennst Du erst, wenn Du sie brauchst und es sind nie jene, von denen Du es erwartest.
Jene, von denen Du es erwartest, werden genau wie beschrieben reagieren.
Wie können wir damit umgehen? Ich denke, es gibt kein Universalrezept.
Ich habe, aus genau diesen sehr leidvollen Erfahrungen, für mich passende Schlüsse gezogen. Heute erkenne ich nur noch sehr wenige Freunde - in dem von mir beschriebenen Umfang. Alle andere sind jetzt eben gute Bekannte. Damit komme ich wesentlich besser klar. Von Bekannten erwarte ich eben nichts.
Meine wenigen Freunde kann ich belasten - sofern erforderlich, aber ich gehe sehr sehr vorsichtig damit um, denn diese Freundschaften sind mir sehr wertvoll und ich will sie nicht belasten, wenn es nicht unbedingt erforderlich ist. Sie können sich auf mich verlassen und auf mich stützen und wir wissen es gegenseitig - es bedarf keiner Versicherungen .
Ich wünsche Dir Kraft und gute Besserung
liebe Grüsse
Ray
Menschen
Hallo, Ray!
Wahre Freunde erkennst Du erst, wenn Du sie brauchst und es sind
nie jene, von denen Du es erwartest.
Jene, von denen Du es erwartest, werden genau wie beschrieben
reagieren.
Was für eine unglaubliche Plattheit!
So platt wie die Frage in einer anderen Antwort
Wo, zum Teufel, soll man denn trauern, wenn nicht am Grab???
WAHRE Freunde sind auch „nur“ Menschen.
Menschen mit Gefühlen, Menschen mit Belastungsgrenzen, Menschen mit einem eigenen Leben, Menschen mit Ängsten und Sorgen, mit eigenen Vorstellungen, mit eigenen Ansprüchen, Wünschen und mit einer eigenen Sichtweise auf die verschiedenen Dinge des Lebens.
Wahre Freunde sind vermutlich Menschen, mit denen man schon viel erlebt hat, mit denen man schon durch dick und dünn gegangen ist, mit denen man schon erfolgreich Konflikte gemeistert hat.
Aber auch wahre Freunde können meistens nicht Gedanken lesen und erkennen nicht zwingend eine Situation, in der sie dringend gebraucht werden. So kommt es, dass man auch von wahren Freunden nichts im Stillen erwarten muss (jetzt müsste sie doch wissen, dass ich sie brauche), sondern dass man ihnen sagen kann: „Ich brauche dich jetzt!“
Dann wissen auch wahre Freunde, dass es nicht damit getan ist, sich „die Tage“ zu melden.
Beste Grüße
Elli
Hallo Thaline,
Du bist von dieser Freundin enttäuscht: In einer für Dich äußerst schwierigen Situation stand sie Dir nicht zur Seite, obwohl Du gebraucht und Dir das gewünscht hättest.
Da Du Dich nicht zum ersten Mal in schwieriger Situation von ihr im Stich gelassen fühlst, stellst Du nach dieser neuerlichen Enttäuschung die Freundschaft in Frage und erwägst, sie zu beenden.
Bevor Du den Schritt vollziehst, sind allerdings m. E. 2 Punkte zu klären: Kann es sein, dass diese Freundin in derartigen Krisen schlichtweg überfordert ist und der Rückzug ihrem Selbstschutz dient - darauf weist m. E. hin, dass sie „irgendeinen Blödsinn“ am Telefon erzählte.
Wenn Du ihre Reaktion auf Krisen kennst, hast Du ihr eindeutig signalisiert (gesagt), was Du von ihr möchtest? Wenn nicht, scheint es (besonders wenn Erstgenanntes zutrifft) nicht nur symptomatisch, sondern vorhersehbar, dass sie sich zurückzieht.
In Krisen und besonders bei Todesfällen neigen Menschen zu ungewöhnlichem Tun - könnte es sein, dass diese Freundin sich aus Rücksicht (auf Dich) zurückzieht, weil sie davon ausgeht, dass in solcher Situation nicht sie einen Platz neben Dir hat? Will sagen, möchte Deine Freundin ggf. an Deine Seite gebeten werden, um nicht aufdringlich und indiskret zu wirken?
Bevor Du eine endgültige Entscheidung über diese Freundschaft triffst, solltest Du m. E. Dein eigenes Verhalten, Deine Rolle in der beschriebenen Situation reflektieren.
Hi,
auch von mir herzliches Beileid.
Aus der Entfernung kann das niemand so richtig beurteilen, zumal hier Deine Freundin niemand kennt.
Vielleicht erwartest Du mehr oder anderes von Deiner Freundin, als das, was sie Dir geben KANN.
Aber bevor man eine wirkliche Freundschaft beendet, sollte man doch miteinander reden. Sag Ihr doch einfach mal, dass Du Dir eine andere Reaktion von ihr gewünscht hast. Vielleicht erfährst Du dann auch denn Grund für ihr Verhalten.
Gute Freunde sind auch nur Menschen und Menschen machen eben Fehler.
Alles Gute in Deiner schwierigen Zeit.
D.
P.S.:
Irgendjemand sagte mal: Einen guten Freund erkennt man daran, dass er alles über einen weiß und trotzdem noch ein guter Freund ist.
?
Hi,
So platt wie die Frage in einer anderen Antwort
???
Was für eine Frage in was für einer Antwort?
Eine in einer Antwort inbegriffene Frage?
Es tut mir wirklich leid, aber ich fürchte Dir nicht helfen zu können, denn diese Logik will sich mir nicht erschliessen.
Wolltest Du vielleicht auf etwas antworten?
Wem wolltest Du etwas sagen?
Um was ging es Dir?
Kann ich Dir irgendwie helfen?
Freundliche Grüsse
Ray
Hallo,
"Es war ja nicht das erste Mal das Sie mich im Stich gelassen hat. "
Vermute, daß da noch mehr Sachen vorher im Argen waren, über die ihr hättet reden müssen.
Hallo Thaline!
Auch von mir: Mein Beileid.
Sie ist Deine Freundin - so hast Du sie zumindest genannt. Und Du würdest Dir wünschen, dass sie Dich unterstütz und bist enttäuscht, dass sie das nicht tut. Das kann ich alles nachvollziehen. Aber kündige jetzt um Gottes Willen nicht die Freundschaft! Damit tust Du Dir ganz bestimmt keinen Gefallen, denn dadurch raubst Du Dir ja erst recht die Unterstützung, die Du gerade jetzt bräuchtest.
Ich versuche mich mal in Deine Freundin zu versetzen. Da kann es ganz schön schwierig sein, mit einem trauernden Menschen umzugehen. Die Tatsache, dass Ihr Freundinnen seid, macht das unter Umständen sogar eher schwieriger als einfacher - weil sie selbst betroffen ist, weil Dein Leid ihr sehr nahe geht, weil sie Dich nicht verletzen will, … was weiß ich! Ich würde - wenn ich an ihrer Stelle wäre - auch nicht die Hand dafür ins Feuer legen, dass ich immer den richtigen Ton treffe. Stattdessen würde ich mir von Dir ganz, ganz deutliche Signale wünschen.
Du bist nicht in einer Situation, in der Du auf irgendjemanden Rücksicht nehmen musst. Hab einfach den Mut, ihr im Klartext das ins Gesicht zu sagen, was Du willst: „Ich brauch Dich! Bitte komm her, damit ich nicht so alleine bin! …“ oder so ähnlich.
Womöglich denkst Du Dir: „Warum weiß sie nicht, dass ich sie brauche?“ und sie denkt sich: „Ich würde ihr so gerne helfen, aber sie zieht sich zurück, also lasse ich sie lieber erstmal mit sich selbst ins Reine kommen…“ Am Ende hat keiner von Euch beiden was davon. Nur eine Freundschaft bröckelt - was gar nicht notwendig gewesen wäre, wenn Du nur gesagt hättest, was Du wirklich willst.
Ich kenne eine Geschichte, wo das genau so gelaufen ist - und es ist nie wirklich verheilt! Ich wünsche Dir, dass es bei Dir besser ausgeht!
Michael
Mach dir nix draus, Ray…
ich hab auch nicht verstanden, wass Elli meinte.
Ich fand deine Antwort gut.
Gruß,
Branden
Hallo!
Darf ich weiter helfen?
So platt wie die Frage in einer anderen Antwort
Was für eine Frage in was für einer Antwort?
Mit „Antwort“ war wohl dieses Posting von McFleih gemeint: /t/ist-das-noch-freundschaft/5201871/7
… aus dem Elli diese Frage zitiert:
Wo, zum Teufel, soll man denn trauern, wenn nicht am Grab???
Er hätte es seinen Lesern wohl einfacher gemacht, wenn er diese Zeile:
So platt wie die Frage in einer anderen Antwort
mit einem Doppelpunkt abgeschlossen und McFleih als Autor erwähnt hätte.
HTH, Michael
Hi!
Vielen Menschen ist es unangenehm, sich trauernd und
verletzlich zu zeigen. Sie ziehen es vor, wenn die äußere
Fassade gewahrt bleibt und willen sich von Dritten nicht
einreden lassen, dass sie jetzt niedergeschlagen aussehen und
um Hilfe bitten müssen. Ein Symptom ist dieses „Von
Beileidsbezeigungen am Grabe bitten wir abzusehen“. Ich glaube
sowas gibt es nur in Deutschland! Wo, zum Teufel, soll man
denn trauern, wenn nicht am Grab???
Ich glaube es geht nicht darum, daß man seine Trauer nicht zeigen möchte. Ich kann da nur für die Familie meines Mannes sprechen, die innerhalb eines Jahres zwei Angehörige plötzlich verloren haben. Sie waren in ihrem Schock und der Trauer so gefangen, daß Sie mit Beileidsbezeigungen schlicht überfordert waren und von einer Wahrung der Fassade waren sie meilenweit entfernt, im Gegenteil nur die entsprechenden Medikamente halfen ihnen überhaupt diese Beerdigungen durchzustehen.
Aber daran sieht man, das Menschen einfach unterschiedlich sind und die gleichen Bilder emotional anders umsetzen.
Ich würde mit der Freundin einfach sprechen, ihr die eigene Sicht der Dinge erklären. Vielleicht ist sie einfach unsicher.
Gruß
Tina
Hi Beta !
Wie Klarissa schon bemerkte:
- Sie wird das einfach nicht verkraften,
deswegen kneift sie. - Mit em schlechtesten Gewissen,
das sie haben kann. - Sie weiß zwar, daß es nicht fein ist,
da nicht zu erscheinen,
aber sie sitzt es gewissermaßen aus.
Das ist nicht auf Beerdigungen beschränkt.
Sie weiß auch (noch) nicht, daß ihr dieser ‚Fehltritt‘
für immer im Gedächtnis hängen bleiben wird.
Es ist so, daß sie es erst hinterher bemerkt;
dann ist eine Korrektur aber nicht mehr möglich.
Ob ihr dieser Gedanke in ihrem zukünftigen Leben Wonne bereitet,
mag ich doch arg bezweifeln.
Vielleicht hat sie dabei auch eine Lektion gelernt?
Nämlich daß durch Aussitzen gar nichts gewonnen ist.
Ursachen für das Verhalten mag es mehrere geben,
aber die wahrscheinlichste ist mm Minderwertigkeitskomplex.
Eine starke Persönlichkeit weiß,
daß der Tod nun mal unausweichlich ist, daß er (noch) zum Leben gehört,
und eine solche Persönlichkeit schämt sich auch nicht (öffentlich) zu flennen.
Eine schwache Person tendiert dagegen eher zu ‚oh mein Gott…‘ Panik.
Deswegen können beide Typen dennoch sehr sehr liebevoll sein.
Und noch ein Punkt:
Du hast keinen Anspruch darauf,
daß irgend jemand zu einer Beerdigung erscheint.
Jeder kann, ohne Gründe anzugeben, fernbleiben.
Ich würde ihr deswegen die Freundschaft nicht kündigen;
wozu auch - Du verlörest noch einen lieben Menschen.
Sollte sie aus diesem Wegbleiben gelernt haben,
dann hast Du eine ‚bessere, stärkere‘ Freundin als vorher.
Sprecht darüber in diesem Sinne.
Es bedarf von Dir ‚nur‘ großzügiges Denken.
Das kann Deine Freundin von Dir durchaus erwarten -
und ich denke, das wird auch so sein.
Gruss - pix
Danke
Hallo Michael,
ich danke Dir für die Erläuterung
Freundliche Grüsse
(…)