Jüdischer Extremist erschießt vier Araber

Hallo Elimelech,

Jetzt haben wir natürlich ein Problem.

Haben wir? Ich dachte, dieses hätten erst einmal die Opfer und
deren Angehörigen. Warum auch wir?

Kurze Antwort: „Terrorismus“ ist doch eine
Vokabel, die auf Islamisten und ihre Taten
zutrifft, welche in erster Linie Juden töten
wollen, nur weil sie „Juden“ sind und in
zweiter Linie den Westen hassen; ob seiner
Lebenweise oder Israelunterstützung.

Daher ist es (bisher) auch o.k., „Terroristen“,
ihre Unterstützer, ja sogar ihre Angehörigen
hart zu bestrafen - und zwar in willkürlichen
Graden - je nach Ermessen und Stimmung. Denn
Terroristen sind die Exponenten des bösen Prinzips,
des Islamismus etc.

Das Problem, das ich beschreibe, ist
also demnach ein semantisches. Was bedeutet
„Terrorist“? Muss man in Zukunft fragen
„ist es ein jüdischer Terrorist“?

Ich meine „War on Terror“ und solche
„planetaren“ Meinungsbilder.

Grüße

CMБ

zweierlei maß

Das bedarf keiner „Suche“.

ist aber schon bezeichnend, daß seit jahren hier über attentate auf israelische zivilisten geschwiegen wurde (was war in netanja vor einigen wochen?), aber sofort dutzende threads aus dem boden schießen, wenn einmal in 10 jahren ein jüdischer terrorist ein attentat verübt.

und selbst wenn dann sofort klar sein müßte, wie die schande so einer bluttat in der jüdischen bevölkerung eingeschlagen hat und wie sehr alle betroffen sind, bis in das vielgescholtene militär, wird weiterhin nach dem haar in der suppe gesucht. und wenn man das haar nicht findet, dann erfindet man einfach eines und beruft sich auf hypothetische spielereien und analogien („man müßte seiner familie das haus abreißen“ blabla).

das ist einfach ZU offensichtlich.

gruß
dataf0x

Hallo datafox,

Du hast es erfasst, jetzt zeigt sich
ob es „zweierlei Maß“ geben wird oder nicht.

und selbst wenn dann sofort klar sein müßte, wie die schande
so einer bluttat in der jüdischen bevölkerung eingeschlagen
hat und wie sehr alle betroffen sind, bis in das
vielgescholtene militär, wird weiterhin nach dem haar in der
suppe gesucht. und wenn man das haar nicht findet, dann
erfindet man einfach eines und beruft sich auf hypothetische
spielereien und analogien („man müßte seiner familie das haus
abreißen“ blabla).

Es ist die simple Anwendung der Reziproziät,
welche ich hier bemühte.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Reziprozit%C3%A4t)

Vielleicht hat der „jüdische“ Terrorist am Ende
(durch seine mehr symbolische handlung) viel mehr
für das Verständnis der „Feinde“ getan als wir
jetzt absehen können, wer weiss …

Grüße

CMБ

du beschwörst ein problem herauf wo keines ist. natürlich sind islamisten terroristen. natürlich sind terroristen solche, die willkürlich menschen umbringen, weil sie X sind. auch ist wahr, daß die weitaus größte menge derartiger anschläge im relevanten gebiet (da wo wir leben) von islamisten ausgeht.

aber komischerweise hat weder der israelische ministerpräsident noch der israelische generalstabschef noch irgendwelche anderen medienwichtigen vertreter in diesem lande ein problem damit, den herren von schfaram zu nennen was er ist: 1. ein terrorist 2. ein mörder.

was ist also jetzt dein problem?

gruß
dataf0x

Es ist die simple Anwendung der Reziproziät

würde israel nach diesem muster verfahren, hätte israel null prozent arabische mitbürger. oder wieviele prozent juden leben denn in den umgebenden arabischen ländern? außerdem müßte man regelmäßig bomben in schulbusse legen, alle moscheen dem erdboden gleichmachen und das judentum als einzige mögliche lebensart durchsetzen. bäh koscherer macdonalds - das wäre menschenrechtsverletzung pur! wenn reziprozität das prinzip wäre, gäbe es halt keine araber mehr. punktum. ich hoffe du merkst jetzt, daß das unsinn war mit der reziproztiät.

Vielleicht hat der „jüdische“ Terrorist am Ende
(durch seine mehr symbolische handlung) viel mehr
für das Verständnis der „Feinde“ getan als wir
jetzt absehen können, wer weiss …

das war nicht das erste mal das so etwas passiert ist. zum „verständnis“ trägt das nicht bei. niemand hat verständnis für so jemanden! das ist abscheulich und eine schande.

gruß
dataf0x

Moin,

immerhin hab ich in den israelischen Medien bislang keine Hinweise gefunden, dass der Attentäter von der israelischen Gesellschaft oder auch nur nennenswerten Teilen der israelischen Gesellschaft als „Held“ gefeiert wird.

Wenn wir schon mal beim Herausstreichen von Unterschieden sind.

Gruß
Marion

Hallo Semjon.

Kurze Antwort: „Terrorismus“ ist doch eine
Vokabel, die auf Islamisten und ihre Taten
zutrifft, welche in erster Linie Juden töten
wollen, nur weil sie „Juden“ sind und in
zweiter Linie den Westen hassen; ob seiner
Lebenweise oder Israelunterstützung.

Ja? Mein Begriff eines Terrorist hat nichts damit zu tun, dass er Muslim ist. Somit scheint es mir, dass du hier ein Problem hast.

Daher ist es (bisher) auch o.k., „Terroristen“,
ihre Unterstützer, ja sogar ihre Angehörigen
hart zu bestrafen - und zwar in willkürlichen
Graden - je nach Ermessen und Stimmung.

Was hat das jetzt wiederum damit zu tun, dass es sich deiner Meinung nach dabei um Muslime handelt? Und wer sagt dir, dass dieses Okay ist?

Das Problem, das ich beschreibe, ist
also demnach ein semantisches. Was bedeutet
„Terrorist“? Muss man in Zukunft fragen
„ist es ein jüdischer Terrorist“?

Nu, das Problem habe ich nun wirklich nicht, noch gehe ich davon aus, dass dieses hier ausser dir viele teilen werden.

Scholem,
Eli

Nein, das besorgen die Israelis freundlicher-
weise selber, einem ihre Vorstellung von
„Gerechtigkeit“ deutlich unter die Nase
zu reiben. Das bedarf keiner „Suche“.

Muss ich daraus nun schliessen, dass du ihre Gerechtigkeit nicht teil, welche diesen Israeli als Terroristen bezeichnet? Oder was soll dieses bezogen auf deine Frage uns hier nun sagen?

Hallo

immerhin hab ich in den israelischen Medien bislang keine
Hinweise gefunden, dass der Attentäter von der israelischen
Gesellschaft oder auch nur nennenswerten Teilen der
israelischen Gesellschaft als „Held“ gefeiert wird.

vgl. http://www.haaretz.com/hasen/spages/609587.html

Wenn wir schon mal beim Herausstreichen von Unterschieden

I hereby predict: „Das wird sich ändern“.
(Kann mich auch irren)

Grüße

CMБ

Hallo Elimelech & auch datafox

Ja? Mein Begriff eines Terrorist hat nichts damit
zu tun, dass er Muslim ist. Somit scheint es mir,
dass du hier ein Problem hast.

Das wird mir hier zu anstrengend, da überall
neue Antworten auf meine Antworten aufpoppen.

Nur so viel: ich bin sicher, dass für Dich, für
datafox und auch für die (meisten) anderen hier
solche Erwägungen und Unterschiede nicht sehr
zutreffen mögen.

Was mich dagegen interessiert, ist die (immer
simplifizierende und generalisierende) Meinungs-
bildung in der Masse. Für meine Erwägungen ware
z.B, relevant, was hierzulande z.B. in der Bild
steht oder in anderen Medien für israelisches
Märchenland.

Bei den israelischen und amerikanischen Medien
sollte man noch etwas warten, bis sich gesetzt
hat, was die Produzenten meinen, was die Kon-
sumenten lesen wollen.

Mein Problem also: wie wird der „jüdische Terrorist“
in die relevanten (sehr viele Menschen erreichenden)
Medien eingewebt. Was bewirkt er. Und warum.

Für heute erstmal schluss.

Grüße

CMБ

aber es gibt unter den Islamisten Terroristen.

Dass gerade Du mit solchen rassistischen Vorurteilen arbeitest, wo Du doch jede Generalisierung ansonsten als Rassimus oder Antisemitismus bezeichnest zeigt auch, wie wenig es in der Sache um Menschen, um Freiheit und um Leben aller Betroffenen geht.

du beschwörst ein problem herauf wo keines ist. natürlich sind
islamisten terroristen. natürlich sind terroristen solche, die
willkürlich menschen umbringen, weil sie X sind. auch ist
wahr, daß die weitaus größte menge derartiger anschläge im
relevanten gebiet (da wo wir leben) von islamisten ausgeht.

aber komischerweise hat weder der israelische
ministerpräsident noch der israelische generalstabschef noch
irgendwelche anderen medienwichtigen vertreter in diesem lande
ein problem damit, den herren von schfaram zu nennen was er
ist: 1. ein terrorist 2. ein mörder.

was ist also jetzt dein problem?

Grüsse Günter

aber es gibt unter den Islamisten Terroristen.

Dass gerade Du mit solchen rassistischen Vorurteilen
arbeitest

keine gelegenheit auslassen mir eins reinzuwürgen und jedes wort auf die goldwaage zu legen, nicht wahr? und natürlich der rassismusvorwurf darf nicht fehlen. mich würde mal interessieren was islamismus und deren anhänger mit einer rasse zu tun haben sollen.

ich bleib dabei. islamisten sind entweder nicht konsequent oder terroristen. falls es dich intressiert: von kach halte ich exakt dasselbe.

gruß
dataf0x

vgl. http://www.haaretz.com/hasen/spages/609587.html

was willst du eigentlich noch? da steht jewish terrorist.

übrigens. auch interessant, daß das detail des lynchens bisher gar nicht thema war. aber so geht „die andere seite“ eben mit mördern um. was anderes ist nicht zu erwarten. zählt natan sadeh jetzt als selbstmordattentäter?

I hereby predict: „Das wird sich ändern“.

das hat sich bei goldstein bereits nicht geändert.

gruß
dataf0x

Moin,

I hereby predict: „Das wird sich ändern“.
(Kann mich auch irren)

Ich denke nicht, dass sich das ändern wird. Und zwar muss ich das nicht „predicten“, sondern könnte das gegebenenfalls sogar begründen.

Das „israelische“ Selbstverständnis ist nunmal ein ganz anderes, als das „palästinensische“. Auf der einen Seite hast du eine Bevölkerung, bei der das Gefühl des „verfolgt seins“ einen großen Teil der gesellschaftlichen Identität ausmacht. Dies gepaart mit dem Wunsch, für alle Juden auf der Welt einen Rückzugsort zu schaffen und zu verteidigen ist nunmal etwas ganz anderes, als das Selbstverständnis einer Bevölkerung, die gegen eine Besatzungsmacht kämpft und ihr Land zurück will.

Im ersten Fall stellt ein terroristischer Attentäter die gesamte nationale Identität samt der Rechfertigung für das Vorgehen gegen die Palästinenser in Frage, schlechte Voraussetzungen für Heldenglorifizierung. Im zweiten Fall ist das Ergebnis der Tat ein paar „Besatzer“ weniger. Das taugt schon eher.

Gruß
Marion

ist aber schon bezeichnend, daß seit jahren hier über
attentate auf israelische zivilisten geschwiegen wurde (was
war in netanja vor einigen wochen?)

Um was ging es denn in der „Diskussion“ über das Schweigen des Papstes, an der du dich mit halbgaren Vermutungen beteiligt hast und, wie andere auch, das Interesse an der Diskussion verlierst, wenn jemand den Unterstellungen und dem Halbwissen seriöse Information entgegensetzt?

aber sofort dutzende
threads aus dem boden schießen, wenn einmal in 10 jahren ein
jüdischer terrorist ein attentat verübt.

An den fünf Dutzend Beiträgen zu dieser unsinnigen Diskussion bist du ja in bewährter Schlagabtausch-Manier mit nahezu zwei Dutzend Beiträgen beteiligt.

und selbst wenn dann sofort klar sein müßte, wie die schande
so einer bluttat in der jüdischen bevölkerung eingeschlagen
hat und wie sehr alle betroffen sind, bis in das
vielgescholtene militär, wird weiterhin nach dem haar in der
suppe gesucht.

Da muss ich dir ungeteilt zustimmen. Wem das nicht sofort klar ist, dem fehlt es an Intellekt sowohl als an Einfühlungsvermögen.

Diese ganze Diskussion ist dermaßen verfehlt, dass einem der Atem stockt.

Hier ist eben einer durchgeknallt, wie es alle paar Wochen irgendwo beliebig in der Welt geschieht, das bekommt doch jeder mit, der auch nur die Bild-Zeitung liest.

Daran irgendeine auch nur im entferntesten weiterführende Diskussion über Israel oder den Nahost-Konflikt anknüpfen zu wollen, ist einfach aberwitzig (übrigens mit einer deutlichen irrationalen Parallelen zu der Diskussion drüben über Kindsmörderin und Ostdeutschland).

Was mir an dem ganzen Vorfall aber zu denken gibt und was ich gleichwohl diskussionswürdig finde, ist der lynchende Mob, falls man den als ein doch sehr beängstigendes Indiz für die Brutalisierung und Verrohung einer Gesellschaft nehmen kann.

Grüße
Oranier

was ich
gleichwohl diskussionswürdig finde, ist der lynchende Mob,
falls man den als ein doch sehr beängstigendes Indiz für die
Brutalisierung und Verrohung einer Gesellschaft nehmen kann.

das habe ich mir nicht getraut anzusprechen, da man mir wieder verharmlosung, ablenkung und relativierung unterstellen würde.

wie du richtig bemerkt hast, war dieses nicht unwichtige detail niemals hier thema.

gruß
dataf0x

Hallo datafox,

… diskussionswürdig finde, ist der lynchende Mob,
falls man den als ein doch sehr beängstigendes Indiz für die
Brutalisierung und Verrohung einer Gesellschaft nehmen kann.

das habe ich mir nicht getraut anzusprechen, da man mir wieder
verharmlosung, ablenkung und relativierung unterstellen würde.

wie du richtig bemerkt hast, war dieses nicht unwichtige
detail niemals hier thema.

Erstaunlicherweise hast Du vor wenigen Stunden
zu dem von mir einen Zweig weiter oben eingeworfenen
Thema „Lynchjustiz“ und deren mögliche „Auswirkungen“
auf das „israelisch-palästinensische Meinungsbild“
etwas geschrieben, wenn auch nicht unbedingt etwas
Beantwortbares :wink:

Wie wird denn dieser Fakt im öffentlichen Bewusstsein,
so Du das empfangen kannst, wiedergegeben?

Grüße

CMБ

Wie wird denn dieser Fakt im öffentlichen Bewusstsein,
so Du das empfangen kannst, wiedergegeben?

als das was zu erwarten war.

gruß
dataf0x

was ich
gleichwohl diskussionswürdig finde, ist der lynchende Mob,
falls man den als ein doch sehr beängstigendes Indiz für die
Brutalisierung und Verrohung einer Gesellschaft nehmen kann.

das habe ich mir nicht getraut anzusprechen

Das hätte ich mir schlecht vorstellen können, dass es so etwas hier gibt.

da man mir wieder
verharmlosung, ablenkung und relativierung unterstellen würde.

Die Aussage verstehe ich, ehrlich gesagt, in dem Zusammenhang nicht.

wie du richtig bemerkt hast, war dieses nicht unwichtige
detail niemals hier thema.

Was hier zum Thema wird, bestimmst du ja nicht unwesentlich mit, im offensichtlichen Gegensatz zu mir, dessen, wie ich meine, sachkundige und dadurch manchmal etwas längere Antworten, die bei weitem nicht halb so oft geklickt werden wie deine flotten Statements, auch von dir unbeantwortet bleiben.

Mehr als die Frage, ob man den lynchenden Mob als ein doch sehr beängstigendes Indiz für die Brutalisierung und Verrohung einer Gesellschaft nehmen kann, kann ich als Impuls für eine solche Diskussion nicht leisten.

Wenn man darauf nur die Antwort hat: War hier kein Thema, dann bleibt es ggf. „kein Thema.“

Grüße
Oranier

Moin,

spätestens dann, wenn ich lese, dass israelische Sicherheitskräfte versuchen das Leben auch palästinensicher Attentäter zu schützen, bin ich gerne bereit, dieses Thema zu diskutieren.

Gruß
Marion