Kater hat Verdacht auf Tumor in der Leber

Hallo,

ich stehe vor einer schweren Entscheidung. Unser Kater ist jetzt 20 Jahre alt, eigentlich für sein Alter noch recht fit (er frisst uns noch die Haare vom Kopf) und munter. Er schafft es zwar nicht mehr auf die Küchenschränke zu springen, aber ins Bett klappt es noch einwandfrei. Er läuft wie ein Schäferhund der HD hat, also die Hinterbeine lassen schon etwas nach. Und manchmal kippt er um und braucht dann ein paar Sekunden, bis er die Orientierung wiedergefunden hat. Fressen und Betteln kann er noch wie ein Weltmeister.
Hört sich vielleicht etwas heftig an mit den Beschwerden, aber man bedenke eben das Alter und ich habe das Gefühl, dass es ihm gut geht.
Er hat krass in den letzten Monaten abgenommen, war nur noch Haut und Knochen - ist aber eben auch „normal“ für das Alter. Mit den Zähnen hatte er schon immer so seine Probleme und musste deswegen bereits 5x beim Tierarzt unter Narkose behandelt werden (zuletzt vor 2 Jahren).
Letzte Woche habe ich festgestellt, dass der Bauch dicker wird. Und am Sonntag habe ich mit Erschrecken festgestellt, dass der Bauch heftig an Umfang zugenommen hat. Also bin ich gestern mit ihm zum Tierarzt. Der Tierarzt röntgte ihn am Bauch und meinte, dass Lunge und Herz sehr gut aussehen würden. Auch die Luftröhre sei frei, gerade und durchgängig. Die restlichen Organe Magen, Leber, Niere usw.) konnte er nicht erkennen, weil alles in einer Flüssigkeit liegt. Daraufhin punktierte er den Bauch und konnte anhand der Flüssigkeit zumindestens feststellen, dass es nicht die Katzenkranklheit VIP ist und es sich auch nicht um Urin handelt. Trotz des angeschwollenen Bauches meinte der Tierarzt, dass unser Kater unterernährt sei und die Zähne gemacht werden müssten.
Schließlich nahm er unserem Kater Blut ab und heute informierte er uns über das Ergebnis: alle Werte eigentlich sehr gut, bis auf leicht erhöhte Entzündungswerte (die auf die Flüssigkeit im Bauchraum sicherlich zurückzuführen sind) und stark erhöhte Leberwerte. Er vermutet einen Tumor in bzw. an der Leber.
Als weitere Therapie hat er nun einen Ultraschall vorgeschlagen, damit die Diagnose eindeutig bestimmt werden kann und auch die weitere Therapie zu bestimmen. In diesem Zusammenhang müsste der Kater allerdings in Narkose gelegt werden und dabei könnte der Tierarzt gleichzeitig die Zähne mitmachen. Er habe jedoch keine Bedenken bei einer Narkose, weil unser Kater einen guten Herz-/Kreislauf hätte und der Tierarzt sei sich auch sicher, dass der Kater die Narkose komplikationslos übersteht.
Ich bin nicht erst seit gestern bei dem Tierarzt und vertraue ihm eigentlich auch. Ich will letztlich auch nichts unversucht lassen (wir reden hier auf keinen Fall über irgendwelche Kosten - Geld spielt hier überhaupt keine Rolle).
Meine Frage nun:

  1. Ich bin mir unschlüssig, ob ich den Kater überhaupt in Narkose legen lassen. Habe Panik, dass er nicht mehr wach wird.
  2. Klar weiss ich, wenn ich das nicht mache, leidet der Kater vielleicht oder verhungert irgendwann, weil er Zahnschmerzen hat und nichts mehr fressen kann. Sollte er aber tatsächlich einen Tumor in der Leber haben, wird eine OP sicherlich sinnlos sein.

Es ist nun die Frage, warte ich bis der Kater leidet und lasse ihn anschließend einschläfern oder lasse ich den Ultraschall unter Narkose machen und verlängere sein Leben um ein paar Monate, die vielleicht für ihn dann nur eine Qual ist.
Wie denkt ihr darüber?

Es hört sich vielleicht einiges ziemlich sachlich hier an, aber ich habe den Kater von klein auf und hänge sehr an ihm (er hat den gleichen Status bvei mir wie meine Kinder). Er steht mit meinen Kindern an erster Stelle und ist bei uns zu Hause der Boss. Wir haben noch einen 2. Kater, der ebenfalls mittlerweile 20 Jahre alt ist (der ist aber mehr als putzmunter und unsere Zerstörungsmaschine).
Würde mich über Denkansätze sehr freuen!

Hallo,

nach meiner Einschätzung können dein Kater und du eigentlich nur gewinnen, wenn du ihn in Narkose legen und untersuchen bzw. behandeln lässt.

Sollte er tatsächlich nicht mehr aus der Narkose aufwachen, dann hat er einen sanften Tod gehabt, der ihm potentielles Leid erspart hat. Angsichts seines hohen Alters würde ich persönlich mich sicher damit trösten können, dass die Natur klug war und ihn auf diese Weise vor unnötiger Qual geschützt hat. Gleichzeitig hätte ich die Gewissheit, alles in meiner Macht Stehende für ihn getan zu haben. Aus Erfahrung weiß ich, dass dieses Gefühl den Abschied manchmal leichter macht.

Wenn alles gut geht, kann er behandelt werden und vielleicht noch ein Weilchen eine gute Zeit bei dir haben.

Und wenn die Untersuchung zu dem Ergebnis führen sollte, dass es besser wäre, ihn gehen zu lassen, fällt es dir vielleicht auch leichter, die Entscheidung zu treffen, vor der sich jeder Tierbesitzer fürchtet.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

Die restlichen Organe Magen, Leber, Niere usw.) konnte er
nicht erkennen, weil alles in einer Flüssigkeit liegt.

stark erhöhte Leberwerte.

Als weitere Therapie hat er nun einen Ultraschall
vorgeschlagen, damit die Diagnose eindeutig bestimmt werden
kann und auch die weitere Therapie zu bestimmen.

eine Ultraschalluntersuchung wäre bestimmt sinnvoll. Außer bei extrem unkooperativen Katzen ist dafür normalerweise keine Narkose nötig.

Er habe jedoch keine Bedenken bei einer Narkose,
weil unser Kater einen guten Herz-/Kreislauf hätte und der
Tierarzt sei sich auch sicher, dass der Kater die Narkose
komplikationslos übersteht.

Ich hätte bei den beschriebenen Befunden enorme Bedenken in Bezug auf eine Narkose.
Herz/Kreislaufsystem sind bei alten Katzen selten die kritischen Faktoren. Viel häufiger kommt es zu postnarkotischem multiplem Organversagen aufgrund eines entgleisenden Leberstoffwechsels - das sind dann die Patienten, die sprichwörtlich mit sanierter Mundhöhle ins Gras beißen.

Ich würde an deiner Stelle das Abdomen sonographisch untersuchen lassen und dann nach Möglichkeit versuchen, dem Kater medikamentös ein möglichst komfortables Leben zu verschaffen.

Gruß

Johnny

Troll oder trollig?
Hallo,

einmal rin in die Kartoffeln und einmal raus aus den Kartoffeln.
Na was nun?

Zwei Beiträge weiter unten geht´s Deim Kater doch bestens!
/t/kater-erbricht-jeden-tag/6218023/11

VG René

Hallo René,

Zwei Beiträge weiter unten geht´s Deim Kater doch bestens!
/t/kater-erbricht-jeden-tag/6218023/11

dabei handelt es sich allerdings um einen anderen Kater - steht ja auch im Posting :wink:

Gruß

Johnny

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Hilfestellung für UP
Hallo Johnny,

hät ja fast gesagt „hast Du nicht mehr alle Latten am Zaun“, aber Du hast Recht, hab diesen langen Post leider nur überflogen. Daher hab ich auch die zweite Mietz überlesen! :frowning:

Daher hier
/t/die-entscheidung-ist-so-schwer/6178472/10

ein Beitrag von mir, der die Nierenproblematik mit anspricht!

Sorry UP!
Meiner wurde nicht 20! :frowning:(

Mänöh! 20. Er wäre heute noch da! *Pfütze in Auge*

VG René

Wenn man so lange ein Tier hat, dann ist das natürlich fast ein Familienmitglied. Aber ganz ehrlich: Die Krankheitsgeschichte bei deinem 20 Jahre alten Kateropa hört sich nach einer Endlosgeschichte an. Selbst wenn du einen Tumor feststellen läßt und diesen dann entfernen läßt, wird dann die nächste Geschichte kommen. Da kommt oft der Tumor wieder, oder ein anderes Organ ist dann betroffen.

Mein Tipp ist sicher hart, trotzdem ich würde den Kater solange es ihm noch einigermaßen gut geht weiter pflegen. Und wenn die Schmerzen zu groß werden, würde ich ihn erlösen. Weitere OPs würde ich ihm ersparen.