Keule

denke es wäre ein Schlag mitten ins Gesicht gewesen. So nach
dem Motto wir wollen euer Geld nicht.

Die Entscheidung war sehr knappt. Trotz wirtschaftlicher Not
wollten sehr viele Menschen das Geld nicht.

Ich habe kein Problem mit dem Geld. Wer Zwangsarbeit verrichtet hat enteignet wurde etc. der hat auch ANrecht auf Entschädigung. Und wer nicht sonderlich dumm ist nimmt es auch an. Stolz ist hier völlig fehl am Platz.

Ich hab aber grad an Peets Beitrag und anderen Beiträgen gemerkt, dass ich hier das Ausgangsposting gar nichtverstanden habe. Deswegen habe ich auch die Intention deiner Frage gar nicht verstanden was das jetzt für einen Zusammenhang mit dem Thema hat.

Ich habe den Begriff der Ausschwitzkeule allgemeinsprachlich genommen und nicht wie er Bei Balser verwendet wurde.

Und allgemeinsprachlich wird es für alle Sätze, Begrifflichkeiten benutz, die bei dem Adressaten die Erinnerung an das Geschehene hervorrufen sollen…das aber ohne dass eine entsprechende Situation vorliegt. ZB wenn beim Waffenverkauf an die besondere Rolle erinnert wird oder beim Irakrieg jetzt auch beim (so wie ich denke kommenden) Irankrieg.

In der Hinsicht nahm ich auch die Ausgangsfrage auf und hab damit völlig am Thema vorbei geschrieben:smile: Na ja egal.

Aber da wäre auf Israel Druck ausgeübt worden unter dem
Vorwurf dass man auch verzeihen können sollte.

Genau so vermute ich das auch. Daher ist es unverständlich,
warum jetzt über diese Zahlungen gemeckert wird. Ich würde
soweit gehen zu sagen, daß diese Zahlung für den Zahler
wichtiger war als für den Bezahlten.

Zahlungen sind für Zahler in solchen Fällen immer wichtiger als für die Opfer. So ne Art „Selbstrehabilitierung“ ist es nämlich.

MfG

Hallo dataf0x,

  1. gewöhnlich ist es keine moralische Forderung, allgemein
    „Opfer“ oder deren Nachkommen grundsätzlich von auf andere
    Dinge bezogener Kritik auszunehmen

Das ist keine Forderung sondern eine Frage des guten
Geschmacks.
Ein banalerer Vergleich: In einer Firma wird ein
bestimmter Mitarbeiter systematisch gemobbt und fertiggemacht
bis er kündigt. Als Gründe kannst du dir vorstellen, daß er
dick ist, die falsche Partei wählt oder auf Damenboxen steht.
Du kannst dir auch eine Schulklasse vorstellen, die einen
Schüler so fertigmachen, daß er die Schule wechselt. Und dann
stell dir vor, nach 10 Jahren treffen diese Mitarbeiter ihr
ehemaliges Opfer wieder - und ertappen ihn dabei, wie er einen
Kellner zur Schnecke macht. Und dann sagt einer der ganz
heraussragenden Mobber: „Hey gerade DU solltest das nicht tun.
Hast du nicht aus der Vergangenheit gelernt?“

Was würdest davon halten? Wie fühlt sich wohl der ehemalige
Gemobbte?

ich glaube, Dein Beispiel passt grundsätzlich nicht, denn wollte man es generalisieren, dann würde herauskommen: A soll nicht das Verhalten B an X kritisieren, das er selbst an ihm begangen hat.

Die Generalisierung meines Satzes ist aber:
gewöhnlich ist es keine moralische Forderung, einen X, an dem ein Verhalten C begangen wurde, grundsätzlich von Kritik an seinem Verhalten D,E,F,… auszunehmen.

  1. es dürfte als allgemein-menschlich gelten, bisweilen von
    der Geldgier getrieben zu werden, und öfter mal eher
    unbrauchbare Argumente für politische Interesse zu gebrauchen;
    so etwas ist überall in der Welt feststellbar; worin besteht
    die Wichtigkeit, die „Nachkommen der Überlebenden des
    Massakers“, wie Du es bezeichnest, davon grundsätzlich
    auszunehmen?

Das ist die Aufgabe für interne Kritik - in diesem Fall
israelische Kritik (und die gibt es).

das weiß ich;
aber das Recht auf eine „interne Kritik“ kann niemand unwidersprochen beanspruchen;

sicherlich ist eine „externe Kritik“ in einigen Fällen unberechtigt oder unproduktiv, aber, denke ich, hängt dies eben von dem jeweiligen Sachverhalt, Verhalten ab, der/das kritsiert wird, und nicht von der Person, die kritisiert wird.

Wie könnte man das zu einer allgemeinen Regel erheben: „Kritik darf nur „interne Kritik“ sein, Selbstkritik“?

Viele Grüße
franz

Antiamerikanismus finde ich genau so wenig witzig.

nun, ich auch nicht, aber mir fehlt grad der thematische bezug zu meiner antwort?

gruß

  1. gewöhnlich ist es keine moralische Forderung, allgemein
    „Opfer“ oder deren Nachkommen grundsätzlich von auf andere
    Dinge bezogener Kritik auszunehmen; warum ist dies hier der
    Fall?

Ist es nicht. Ich erwarte nur eine differenzierte Haltung, und gewisses Verständnis für die israelische Politik, vor allem aber erwarte ich das Unterlassen stereotyper Unterstellungen gegenüber den Nachkommen der Überlebenden.

Wie man meinen bisherigen Beiträgen entnehmen konnte, bin auch ich gegen den Siedlungsbau; schwadroniere dabei aber nicht darüber, wie schlimm doch Israel das Völkerrecht mit dem Siedlungsbau missachtet und niemand sie daran hindert weil die UN von den USA dominiert werden und dass ja das Land sowieso gestohlen sei etc.pp.

Allein die ewigen Klischees verleiten mich dazu, Israel selbst in Fragen zu verteidigen, in welchen ich nicht konform gehe mit der Politik der aktuellen israelischen Regierung. Denn zu oft zielt die Kritik an israelischer Politik weniger auf die israelische Politik an sich als vielmehr auf die Existenz Israels als solche - und die Juden, als solche.

  1. würdest Du diese Forderung für die anderen „Opfergruppen“
    des Holocausts auch erheben?

Natürlich. Aber Behinderte, Sinti und Roma, Homosexuelle oder Kommunisten haben halt keinen Staat, dessen Handeln als Projektionsfläche latenten und offenen Hasses dienen könnte. Dementsprechend sorgen sie für weniger Aufregung. Zynisch könnte man sagen, dass es in Deutschland ja niemanden interessiert, wenn da mal ein paar tausend Zigeunger (darf man das Wort eigentlich benutzen? Höre nur widersprüchliches) für die Erinnerung an ihr Leiden kämpfen.

Das singuläre am Holocaust ist ja nicht, dass wie in anderen faschistischen Systemen Minderheiten aus machtpolitischen Gründen unterdrückt und systematisch verfolgt wurden, sondern dass eine komplette Ethnie für die Projektion des Hasses auf den Kapitalismus an sich und alles „unvölkische“, was mit ihm verbunden wurde, herhalten musste und bis in den letzten Winkel der Erde ausgerottet werden sollte.
Deswegen ist ja auch die schlangenzüngig eingeforderte „religiöse“ Toleranz gegenüber den Juden so sinnlos. Antisemiten geht es ja nicht um die jüdische Religion, von der sie keine Ahnung haben; sondern um die Vermutung, die Juden steckten hinter allen Übeln des globalen Kapitals.

  1. es dürfte als allgemein-menschlich gelten, bisweilen von
    der Geldgier getrieben zu werden, und öfter mal eher
    unbrauchbare Argumente für politische Interesse zu gebrauchen;
    so etwas ist überall in der Welt feststellbar; worin besteht
    die Wichtigkeit, die „Nachkommen der Überlebenden des
    Massakers“, wie Du es bezeichnest, davon grundsätzlich
    auszunehmen?

Weil ich diese Unterstellung einfach nur ekelhaft finde. Auch gegenüber anderen Leuten/Ethnien übrigens. Auch im privaten. Wer Leid erfährt und darauf hinweist und eine WIEDERGUTMACHUNG (allein dieses Wort, wie KANN man die Vernichtung einer Familie, Jahre der Folter und der Zwangsarbeit mit GELD „wiedergutmachen“?!) fordert, ist doch wohl nur (allzusehr) im Recht: Man muss doch sogar dafür bezahlen, wenn man jemandem versehentlich in die Karre fährt. Aber VORSÄTZLICHEN Massenmord soll man nicht bezahlen?!

Natürlich gibt es das Phänomen der Viktimisierung ganzer Staaten - man will ja medial auf der besseren Seite stehen. In der Opferrolle kommt man halt besser rüber; ist ja nicht nur in Palästina so (man erinnere sich grad etwa an russische Gaskonzerne, die es wagen, Weltmarktpreise für ihr Produkt einzufordern und denen gleich von unseren Medien die niederträchtigsten Absichten für ihr armes armes Nachbarland unterstellt werden).

Und sicherlich gibt es auch in Israel die Bestrebung, ausschließlich das eigene Leid zu präsentieren und dabei fremdes auszublenden. Aber das geschieht mittels aktueller Geschehnisse - hat je ein israelischer Politiker gesagt „weil wir als Staat dem Holocaust entstammen, haben wir das Recht, im Nahen Osten zu tun zu lassen was wir wollen“?
(WEnn ja bitte ich um Quelle. Aber bitte keinen rechtsradikalen Hinterbänkler oder wirrköpfigen Siedler hervorkramen, sondern Entscheidungsträger.)

Aber wozu auch - es bieten doch der aktuelle Konflikt und die Kriege seit Staatsgründung genug Stoff für jene Viktimisierung, aber auch genug reale Rechtfertigung für die Israelische Verteidigungspolitik.

  1. ist dieses grundsätzliche Ausnehmen nicht ein sehr
    problematisches Vorgehen, wenn man bedenkt, dass der Weg vom
    Ausnehmen zur Ausnahme zur Ausblendung vielleicht ein kurzer
    ist?

Um’s Ausblenden schreit ja der Durchschnittsdeutsche schon seit Jahrzehnten. Je mehr er nach „Normalität“ schreit, umso weniger kann er sie bekommen - schon durch sein eigenes Verhalten.
Ist ja im privaten nicht anders: Wenn Du richtig scheiße gegenüber jemandem baust, liegt es sicherlich nicht an dir, vom andern „Normalität“ einzufordern.

  1. ich könnte mir vorstellen, Du begründest die Notwendigkeit
    des Ausnehmens mit der „völligen Unvergleichkeit des
    Holocausts“, seiner Sonderstellung im historischen Ablauf der
    Abscheulichkeiten;

ist es nicht u.U. aber vielleicht eine paradoxe Form der
(ungewollten) Leugnung des Holocausts, wenn man ihn zur
totalen Ausnahme macht, ihn nicht in seiner „Normalität“
erkennt, in seinem Eingebettet-Sein in die Welt des 20./21.
Jhdts., in seiner grundsätzlichen Wiederholbarkeit, seiner
Paradigmatizität?

Sowenig wie Antisemitismus schlichter Rassismus ist, sowenig finde ich, kann man den Holocaust in jene traurige Realität - oder Normalität - der Genozide des 20. Jahrhunderts einreihen.
Aber über das Thema gibt es viele kluge Bücher, die ich sicherlich nicht in den paar Zeilen, die ich hier habe, an Klugheit übertreffen können werde.

Gruß

Das Ziel jedoch ist weit profaner.

naja, als bwl’er muss man wahrscheinlich einfach stets an geld denken - kannst ja mal das verschlissene humankapital und die von ihm erbrachte leistung saldieren und dann mal schaun, ob das ergebnis wahrhaftig den vielbeschworenen schlussstrich rechtfertigt, der den ewigen nörgler-juden den moralischen zeigefinger nimmt.

… - hat je ein israelischer Politiker gesagt „weil
wir als Staat dem Holocaust entstammen, haben wir das Recht,
im Nahen Osten zu tun zu lassen was wir wollen“?

Sinngemäß Ja. Golda Meir:

„Die späte Golda Meir hat das einmal auf die Spitze getrieben als sie sagte, nach dem Holocaust hätten die Juden das Recht zu tun, was immer sie wollten.“

Quelle:
http://www.taz.de/pt/2005/11/01/a0163.nf/text

Gruß

bs"d

Hallo.

  1. gewöhnlich ist es keine moralische Forderung, allgemein
    „Opfer“ oder deren Nachkommen grundsätzlich von auf andere
    Dinge bezogener Kritik auszunehmen; warum ist dies hier der
    Fall?

Ging es nicht darum, Opfern und ihre Nachkommen bei Kritik zu ganz anderen Dingen nicht mit der Vergangenheit der Tat in Verbindung zu bringen, ja ihnen nun diese Tat vorzuhalten? Genau dieser Aspekt macht ja einen grossen Teil der deutschen Israelkritik aus, dass dauernd von den Kritikern ein Zusammenhang zur Schoah hergestellt wird. In jedem anderen Kontext wäre der Mehrheit sofort klar, dass diese Argumentation geschmacklos und unangebracht ist. Bei Kritik an Israel muss das immer begründet werden. So ja nun auch hier.

Sehr schön hier datafox Beispiel mit dem „dicken“ Mobbingopfer.

  1. würdest Du diese Forderung für die anderen „Opfergruppen“
    des Holocausts auch erheben?

Ja, warum auch nicht?

  1. es dürfte als allgemein-menschlich gelten, bisweilen von
    der Geldgier getrieben zu werden, und öfter mal eher
    unbrauchbare Argumente für politische Interesse zu gebrauchen;
    so etwas ist überall in der Welt feststellbar; worin besteht
    die Wichtigkeit, die „Nachkommen der Überlebenden des
    Massakers“, wie Du es bezeichnest, davon grundsätzlich
    auszunehmen?

Es ging wohl hier auch nicht um ein solches Ausnehmen, sondern darum innen insbesondere und speziell hier Geldgier vorzuhalten. Diese Besonderheit innerhalb dieser Kritik zusammen mit den alten antisemitischen Vorurteilen diesbezüglich zeigen ebenso die Gefühlskälte und Unmenschlichkeit des Kritikers auf.

Auch hier könnte man fragen, warum ansonsten klar ist, dass niemand ein „dickes“ Mobbingopfer anschliessend ein bestimmtes Verhalten aufgrund seines Dickseins vorhält. Auch hier wiederum die Frage, warum so selbstverständliches Diskussionsverhalten hier wiederum begründet werden muss?

  1. ist dieses grundsätzliche Ausnehmen nicht ein sehr
    problematisches Vorgehen, wenn man bedenkt, dass der Weg vom
    Ausnehmen zur Ausnahme zur Ausblendung vielleicht ein kurzer
    ist?

Nun, wenn mir der erste irgendwie argumentativ aufzeigt, was dieser Zusammenhänge bei der Diskussion sachlich bringen, dann würde ich dir zustimmen. So sind es aber nur dumme Randbemerkungen, die meist alles andere als sachlich sind.

  1. ich könnte mir vorstellen, Du begründest die Notwendigkeit
    des Ausnehmens mit der „völligen Unvergleichkeit des
    Holocausts“, seiner Sonderstellung im historischen Ablauf der
    Abscheulichkeiten;

Nein, ich würde obiges als normales, angemessenes und vor allem menschliches Umgangsverhalten bezeichnen, dass nichts im Besonderern mit Juden oder der Schoah zu tun hat.

Aber wie schwer vielen dieses fällt und sich nicht nur auf Juden beschränkt, zeigt ja der aktuelle Fall Osthof. Wie tief muss eine Gesellschaft schon gesunken sein, wenn öffentlich über ein Entführungsopfer dessen Geisteszustand (wohlgemerkt nach der Entführung!) diskutiert wird.

ist es nicht u.U. aber vielleicht eine paradoxe Form der
(ungewollten) Leugnung des Holocausts, wenn man ihn zur
totalen Ausnahme macht, ihn nicht in seiner „Normalität“
erkennt, in seinem Eingebettet-Sein in die Welt des 20./21.
Jhdts., in seiner grundsätzlichen Wiederholbarkeit, seiner
Paradigmatizität?

Nu, es geht hier ja um Israelkritik welche sich mit dem Holocaust paart zum Beispiel dadurch, dass neben der Kritik gleich eine Holocaustkeule ausgemacht wird. Dieses reisst in deinem Sinne den Holocaust in die Normalität ja geradezu Alltäglichkeit und das wie nichts anderes verharmlost in dann auch wieder. Und ich gehe nach wie vor davon aus, dass dieses bewusst oder unbewusst bei vielen hier das Ziel ist. Dafür sprechen dann auch noch andere Agumentationsmuster welche hinzukommen.

Kol tuw,
Eli

bs"d

Hallo franz.

Die Generalisierung meines Satzes ist aber:
gewöhnlich ist es keine moralische Forderung, einen X, an dem
ein Verhalten C begangen wurde, grundsätzlich von Kritik an
seinem Verhalten D,E,F,… auszunehmen.

Nu, genau dies wurde hier ja eben auch nicht gefordert. Sonderbar das die Forderung eben den Holocaust in diese Kritik nicht unsachlich einzubringen, gleich immer als Unterdrückung jeglicher Kritik verstanden wird.

Kol tuw,
Eli

bs"d

Ich habe kein Problem mit dem Geld. Wer Zwangsarbeit
verrichtet hat enteignet wurde etc. der hat auch ANrecht auf
Entschädigung. Und wer nicht sonderlich dumm ist nimmt es auch
an. Stolz ist hier völlig fehl am Platz.

Ähm, es ging hier NICHT um Zwangsarbeit sondern um die Vernichts von Menschnleben. Hierfür - und das kann ich gut verstehen - wollten viele Israelis kein Geld von den Deutschen.

Kol tuw,
Eli

Du schriebst, dass wir mit unserem pro-Israel-Engagement womöglich unsere moralische Überlegenheit demonstrieren wollten.

Darauf bezieht sich meine Antwort.

Hallo,
Ich kenne nicht den exakten Hintergrund von den Zahlungen. Ich bin davon ausgegangen, dass sie für das gesamte Spektrum der Verbrechen an den Juden gezahlt worden sind und nicht „nur“ wegen der Ermorderung. Also wurde die Zwangsarbeit etc. nicht entschädigt?

Wenn es nur wegen der Vernichtung war, dann hätte ich auch kein Problem damit (wär ich Jude). Ich weiss dass ENtschädigung im Falle von Toten Menschen für einige „unmoralisch“ erscheint. Aber ich sehe da ethisch gesehen überhaupt kein Problem.

Weil durch die Zahlung soll ja nicht der Wert der Ermordeten quasi „beziffert“ werden sondern es geht einfach darum dass man eine SChuld an dem Tod eingesteht und den Überlebenden durch die Zahlungen das Weiterleben „erleichtert“.

Wir hatten dieses Thema der Entschädigungen im Religionsbrett mal angeschnitten. Im Islam ist es völlig normal, dass Mörder den Überlebenden eine ENstchädiguung für den Toten zahlen. Deswegen fällt es mir vielleicht leichter so etwas nicht als unmoralisch zu sehen.

Wie gesagt ich finde das völlig normal.

Die letzte Entscheidung liegt natürlich bei den Opfern, ganz konkret bei den Überlebenden.

MfG

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Du schriebst, dass wir mit unserem pro-Israel-Engagement
womöglich unsere moralische Überlegenheit demonstrieren
wollten.

Darauf bezieht sich meine Antwort.

ach so, das. nuja, das war ja eher ein zielloser gedankensprung.

… - hat je ein israelischer Politiker gesagt „weil
wir als Staat dem Holocaust entstammen, haben wir das Recht,
im Nahen Osten zu tun zu lassen was wir wollen“?

Sinngemäß Ja. Golda Meir:

„Die späte Golda Meir hat das einmal auf die Spitze getrieben
als sie sagte, nach dem Holocaust hätten die Juden das Recht
zu tun, was immer sie wollten.“

Dem Zitat würde ich natürlich widersprechen, je nach Kontext. Wenn das die Antwort auf die Frage eines Journalisten war, die z.b. „darf Israel Präventivschläge durchführen, wenn es dadurch eine militärische Niederlage gegen seine arabischen Nachbarn und die Vernichtung seiner Bevölkerung verhindern könnte?“ lautete, wäre mein Widerspruch aber sehr viel geringer.

Ich würde das Zitat gerne verifiziert sehen, im Kontext - kann dazu keine weiteren Quellen finde. So ist das ja eine Aussage aus dritter Hand.

Aber wie dem auch sei - Golda Meirs Politik ist diesem ihr zugeschriebenen Zitat ja nicht gefolgt.

Gruß

Was ist Geldgier?

Amis ballern rum,
Franzosen sind Feinschmecker und temperamentvoll,
Briten haben tolle Schnurbärte,
Deutsche sind fleissig und gründlich
Russen trinken alle Wodka…

Das sind alles Vorurteile.

Bist Du sicher, dass spontane Assoziationen beim Wort Israeli
auch „Wodka“, „fleissig“ oder „temperamentvolle Liebhaber“
sind?

Nein, weil keiner in Israel war LOL!

Sicherlich gibt es Vorurteile noch und nöcher über Israelis,
vor allem als Touristen: Laut, frech, machen überall
Schwierigkeiten, treten in Gruppen auf und fressen wie die
Bären. Frauen haben gefärbte Strähnchen, viel Makeup und
knallenge Kleidung. Erkennt man auf 10km!

Es funktioniert wirklich! Sitz mal vor einer Sehenswürdigkeit und spiele Nationenraten. Bevor du die Touris reden hörst auf deren Nationalität tippen. Funktioniert bei Engländern, Franzosen, Deutschen, Norwegern, Schweden und eigentlich allen Europäern zuverlässig. Amis, Japaner, Afrikaner Chinesen, etc. da braucht man nicht mal auf die Klamotten und das Gehabe achten.

Der Punkt, den ich unterstreichen will ist, dass es eben sehr wohl Unterschiede zwischen den Nationen gibt. In Aussehen, Lautstärke, Rücksichtslosem Aufführen, Frisur, Kleidung, etc. ists mit obigem Spiel bewiesen. Wenn aber obige Punkte eine Klassifikation zulassen, warum sollte dann ausgerechnet in Punkto Geldgier oder allgemeiner in Punkto Charakter alle gleich sein?

Ich hoffe der Unterschied zum antisemitischen Weltbild
ist dir einigermaßen klar.

Von der Tatsache *dass* Unterschiede da sind auf die existens *negativer* Unterschiede weiterzugehen ist nur ein klitzekleiner Schritt.

Philosophisch: Was ist schon negativ? Für die einen ists Sparsamkeit, für die anderen Geiz :smile: . Mag sein, dass für die Israeli oder andere hier Mitdiskutierende „Geldgier“ etwas ganz Selbstverständliches oder sogar etwas Gutes ist.

Nick

bs"d

Hallo sina.

Also wurde die Zwangsarbeit etc. nicht entschädigt?

Diese Entschädigungen wurden nur gegenüber den einzelnen Betroffenen gemacht und dieses zum Teil auch sehr spät und mit viel Widerstand.

Kol tuw,
Eli

hi sina,

Ich hab aber grad an Peets Beitrag und anderen Beiträgen
gemerkt, dass ich hier das Ausgangsposting gar nichtverstanden
habe.

ich bin zwar nicht kleinlich, aber mein name hier ist „pit dralon“, und ich signiere mit „pit“. „peet“ ist ein anderer user (hier auch der moderator), der mit meiner persönlichen einstellung vermutlich sehr wenig zu tun haben möchte.

lg, pit

Hallo Pit,
Geh doch einfach mal davon aus, dass ich exakt den Menschen meinte, dessen Namen ich geschrieben hatte :smile:
Lg zurück

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Eines der beschämendsten Kapitel der nahen Vergangenheit.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Ich kenne nicht den exakten Hintergrund von den Zahlungen. Ich
bin davon ausgegangen, dass sie für das gesamte Spektrum der
Verbrechen an den Juden gezahlt worden sind und nicht „nur“
wegen der Ermorderung. Also wurde die Zwangsarbeit etc. nicht
entschädigt?

hallo sina,

unter dem titel „Reparations-/wiedergutmachungszahlungen an Israel?“ wurde hier im inlandsbrett letzten november ausführlich informationen zusammengetragen:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

eine sehr ausführliche zusammenstellung sind die staatsbriefe, die in einer der antworten verlinkt wurden:
http://www.staatsbriefe.de/1994/2000/business_rev.htm

dort ist nachzulesen, daß die entschädigung der zwangsarbeiter im Bundesentschädigungsgesetz (BEG) i. d. F. des BEG-Schlussgesetzes vom 14. September 1965 geregelt wurde und mit 79,6 milliarden DM erfolgte. interessant auch der passus über die anzahl der entschädigten zwangsarbeiter und die hochrechnung und verteilung der geflossenen gelder.

zitat:
Die bei den Stiftungsfonds-Verhandlungen von deutscher Seite hingenommenen Hochrechnungen von Lobbyisten und Anwälten, sie verträten 135 000 ehemalige Zwangsarbeiter, erscheinen höchst zweifelhaft. Der US-Historiker Norman Finkelstein, dessen Eltern selbst in einem KZ arbeiten mußten, hält allenfalls eine Zahl von 25 000 möglichen Anspruchstellern für realistisch und beschuldigt die Jewish Claims Conference, von Deutschland in den 50er Jahren gewährte Gelder zur Entschädigung von meist jüdischen Zwangsarbeitern (damals 80 Mio. US-$) veruntreut zu haben: „Es ist tragisch, aber die gleichen Verhandlungen wie heute fanden schon einmal statt - und das mit den gleichen Leuten", sagte unlängst Finkelstein der Berliner Zeitung. „Umgehend, nachdem die ersten Zahlungen Deutschlands auf den Konten der JCC eingingen, fing man an, ihren Verwendungszweck neu zu definieren. Ein Großteil der Gelder floß dann an jüdische Gemeinden in arabischen Ländern."

lg, pit

ach so? okay! owt
.