Kindstötungen im Osten - Schönbohm´s Kommentar

Punkt.
Prost Mahlzeit
Bernd

Zu Zeiten der Prohibition wären diese Kindermorde auch unmöglich gewesen. Die Mutter hätte keine Möglichkeit gehabt sich während der Geburt zu besaufen. Außerdem sollte die Videoüberwachung flächendeckend ausgedehnt werden.

Kommunismus…und dann hören Mütter auf Ihre Kinder zu töten? Gut, aber dafür müssen die Kinder dann mit 11 in die Vorschularmee und an der Mauer auf die eigenen Leute schießen, klasse Vorstellung.

was hast du geraucht?

Realität ist die Wahrheit derer, die mit Drogen nicht umgehen können

Tschüss
Ralf

Hallo, die Retour-Kutsche könnte lauten:
„Neun Kinder umbringen ist nur im abfaulenden, parasitären und
menschenunfreundlichen Kapitalismus möglich und unumgänglich“.
Punkt.

Das erste Kind hat sie 1988 umgebracht…

Grüße,

Mathias

Hallo Branden,
auch wenn die entsprechenden empirischen Beweise fehlen und ob die Frau von der DDR falsch geprägt wurde oder nur ne krankhafte Säuferin ist oder doch eine kaltblütie Killerin…wir werden es - ausser juristisch - wahrscheinlich nie erfahren.

Ich denke ähnlich wie Du, die staatliche frühkindliche Entwicklung in der DDR führt offenbar zu einer gewissen Neigung zu Gewalt gegen „Anderes“; Prof. Pfeiffer hat bereits 1999/2000 die Naziszene ostdeutschlander Jugendlicher analysiert und die faschistoide Gleichmacherei der DDRschen Kindergärten, Vorschulen, paramilitärischen Ferienlager etc. als Ursache erkannt; hier liegen Parallelen zur 9fachKillerin offen, die Pfeiffer wahrscheinlich dazu bringen, Schönbohm zu unterstützen.

Aber seien wir beide ehrlich; wir (ich, geb in Düsseldorf 1988 nach WestBerlin vor der grünen Trachtentruppe geflüchtet, jetzt seit 1993 in Brandenburg gern lebend) sind vom ersten Tag an westdeutscheuropäisch geprägt, durchunddurch demokratisch liberal sozialverantwortlich freiheitsliebend multilingual multinational; klassisches westdeutsches sozialliberales Bildungsbürgertum… im besten Sinne, zweifelsfrei, aber wir werden uns in die ostdeutschen Eigenbefindlichkeiten nie hineinversetzen können, hier ist eine Grenze des Verständnisses, die wir (und die übrigen Westdeutschen) nie überschreiten werden, traurig nur, dass unseren Kindern die Chance auch verwehrt sein wird die Grenze aufzulösen, da die „Grenzsteine“ - offenbar von beiden Seiten - gedanklich auf die nächste Generation übertragen werden…und da helfen offenbar auch keine „blühenden Landschaften“…

Gruß
Ralf

geschmacklos
Ist Gysi nichjt.

Berlin ist da komplizierter
Hallo Ralf

Aber seien wir beide ehrlich; wir … klassisches westdeutsches
sozialliberales Bildungsbürgertum… im besten Sinne,
zweifelsfrei, aber wir werden uns in die ostdeutschen
Eigenbefindlichkeiten nie hineinversetzen können

Das is ein spannendes Thema, das Du da jetzt anschneidest. Ich denke auch öfters in diese Richtung, muss allerdings zu sagen, dass ich mich nie ganz mit den Wessis (übrigens ja ein Ausdruck, den wir Berliner für die Leute aus Westdeutschland erfunden haben und der dann einfach mal so nonchalant von den Ossis auch auf die West-Berliner ausgeweitet wurde, selbstverständlich ohne meine Akzetanz:wink:)
identifizieren konnte.
Wenn mich einer fragt, ob ich ein Wessi oder ein Ossi bin, muss ich passen oder kann nur sagen: „Weder noch“. Ein Stück weit sind mir nämlich beide GENAUSO fremd bzw. auch genauso nahe… Ein Schweizer oder ein Österreicher ist mir jedenfalls NICHT feremder als ein Mensch aus dem Ruhgebiet, aus Schwaben oder Bayern - oder eben Sachsen.
Es grüßt Dich
Branden

mit einer prise arroganz…
…Anfang der 90er habe ich in Frankreich studiert und da war gerade diese schreckliche Hatz auf die Vietnamesen im Fernsehen, bei dem es zu den (glaube ich) ersten Toten durch Ausländerfeindlichkeit im Osten kam. Alle Franzosen damals waren der Meinung, dass das nichts mit dem „alten“ Westdeutschland zu tun hat, das sie kennen. Ich habe sehr lange eher Gemeinsamkeiten mit Franzosen empfunden (sind ja auch keine 70 km weg von meiner alten Heimat) - in Lebensart und Lebensgefühl, Einstellung überhaupt - als zu Ostdeutschen. [nicht, dass es in Frankreich und West-Deutschland keine Angriffe auf Ausländer geben würde, gell? Aber mir ging es jetzt eher um die Selbstwahrnehmung damals. Und bald kam ja dann auch Mölln…]

Alles in allem finde ich es aber hochgradig arrogant zu meinen, die West-Deutschen hätten das Demokratieverständnis und die Toleranz mit Löffen gegessen, während die Ost-Deutschen da ja erstmal lernen müssten. Immerhin haben die Ost-Deutschen einen der wenigen friedlichen Revolutionen hin zu mehr Demokratie hinbekommen - was ziemlich einmalig ist in der Geschichte. (wir Wessies haben dazu die Amerikaner gebraucht) Falsche Erwartungen in Sachen „blühende Landschaften“ haben ja vor allem westdeutsche Politiker geweckt. Und alles in allem befürchte ich, dass weder im Osten noch im Westen besonders viele Menschen wirklich tolerant, liberal und demokratisch denkend sind. (da muss ich mir hier nur das Forum angucken, gute Güte!) Gerade in West-Deutschland ist echter Liberalismus kaum vorhanden - bzw. wurde historisch immer auf Wirtschaftsliberalismus reduziert. Die bürgerlichen Werte und Pflichten, die damit auch zusammenhängen, ohne die Liberalismus nicht leben kann, sind im Westen auch nicht lebendiger. (oder doch nicht wesentlich…). Wie gesagt: Lies hier nur regelmäßig mit - und du siehst, wie weit es mit Toleranz und Demokratie her ist im Denken der Menschen…und die meisten hier sind „Wessies“.

grüße,

barbara

P.S. stimmt, die West-Berliner (bin mit einem verheiratet:smile:) haben diesbezüglich noch mal eine ganz andere Befindlichkeit als die „West-Deutschen“ - ich find’s ja jedesmal lustig, wenn dann hier von
„West-Deutschland“ gesprochen wird - bis heute - und damit alles gemeint ist, was früher politisch West-Deutschland war. Daran erkennt man immer den gebürtigen Berliner oder den assimilierten Einwanderer:smile:.

Einige witzige, kleine Eigenarten haben sich die Rosinenbomberkinder und Frontstädter dabei bis heute bewahrt:smile:)…

Hi Branden,
JA!
„blöder Wessi“ war eine der ersten Verballiebkosungen, die ich von den Ureinwohnern erfahren durfte, dicht gefolgt von „detkannjawohlnichwahrsein“ und „ickgloobeickspinnewa“.
Aber wundert die Spaltung? WestBerliner waren drei Dinge gewöhnt

die Reise durch die Zone „machnsemolnpassähnlischesgesich“
8% Berlinzulage netto aufs brutto
und zollfreies Einkaufen unter der Friedrichstraße

alles weg…

nicht dass ich traurig wäre, nein im Gegenteil, aber es zeigt die nostalgische Verklärung der Vergangenheit.

hüben und drüben

Gruß
Ralf

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Hallo Barbara,

Arroganz würde ich es nicht nennen, denn die benötigt ein Überlegenheitsgefühl, nein, ich denke eher kritische Selbstanalyse.
Ich versteh weiterhin nicht, warum wir - die Deutschen - uns ständig unserer Gemeinsamkeiten erinnern müssen, das Benennen der Unterschiede - insbesondere zwischen den Biographien West und Ost - hat immer den Makel der Leugnung der Einheit.
Aber: ich bin kein Ossi, ich bin Überzeugungswessi
und dazu muss ich stehen dürfen; im gleichen Maße muss es mir erlaubt sein, ostdeutsche Befindlichkeiten bennenen und kritisieren zu dürfen, ebenso wie französische italienische spanische russische türkische israelische westdeutsche…
aber nein, ich bin ja ein unsolidarischer Wessi, der die Brüderundschwestern vergisst…
Nein, den Schuh zieh ich mir nicht an.

viele Grüße
Ralf

Hallo Ralf,

Arroganz würde ich es nicht nennen, denn die benötigt ein
Überlegenheitsgefühl, nein, ich denke eher kritische
Selbstanalyse.

Komisch nur, dass du bei deiner „kritischen“ Selbstanalyse ziemlich gut wegkommst, währen der Ossi als solcher eher als schwarze Gegenfolie herhalten muss. Das ist zumindest meine Wahrnehmung deiner Aussage weiter oben.

grüßli,

barbara

p.s. ich wurde hier im forum schon als volksverhetzerin gegen ossis bezeichnet, dürfte also über den verdacht erhaben sein, irgendeinen verklärten blick auf die ehemaligen brüder im osten zu haben:smile:…diese pauschal positive blick auf den angeblich so toll demokratischen Westen find ich allerdings weiterhin ziemlich arrogant - und vor allem nicht gerade sehr ehrlich. schau mal genauer hin bei deiner kritischen selbstreflexion…

*die nur dieses dämliche Schwarz-Weiss-Denken bescheuert findet*

Hallo Ralf,

Hallo Barbara,

Arroganz würde ich es nicht nennen, denn die benötigt ein
Überlegenheitsgefühl, nein, ich denke eher kritische
Selbstanalyse.

Komisch nur, dass du bei deiner „kritischen“ Selbstanalyse
ziemlich gut wegkommst, währen der Ossi als solcher eher als
schwarze Gegenfolie herhalten muss. Das ist zumindest meine
Wahrnehmung deiner Aussage weiter oben.

OK, zugegeben! aber ich bin der festen Überzeugung, dass die westdeutschdemokratischen Werte den ddrsozialistischen überlegen sind, insoweit gebe ich dir recht, wenn du dies als einseitig kritisierst!

ich bin mit dir ebenso einer Meinung, wenn du die 89er Revolution des Ostens als historisch übergeordnet einstufst - einen solchen Akt haben wir NIE erlebt - aber zeigt nicht eben diese Befreiung vom Joch der undemokrtischmalitaristischen Unterdrückung, dass der Wunsch der Ostdeutschen nach Freiheit und Liberalität es war was sie antrieb?
nur warum will sich heute niemand im Osten mehr daran erinnern? ggf. weil alle dachten, die werbungsrelevante Ramafamilie (soziologische Randgruppe der intakten Familie mit zwei Kindern) würde schlagartig über ihr Land kommen - mit Sicherheit unterstützt durch Wahlversprechen Kohls - aber hier liegt die Ursache…die Leute wollten! die Freiheit ohne zu wissen, welche Bürde die Freiheit dem Einzelenen auferlegt; und wir Wessis sind mit der Bürde der Vielfalt groß geworden…

grüßli,

barbara

Gruß
Ralf

PS langsam stellt sich die Frage, was diese interessante Diskussion noch mit der Irren 9fachKillerin zu tun hat…

Hallo Ralf,

OK, zugegeben! aber ich bin der festen Überzeugung, dass die
westdeutschdemokratischen Werte den ddrsozialistischen
überlegen sind, insoweit gebe ich dir recht, wenn du dies als
einseitig kritisierst!

Dieser Meinung bin ich auch - es ging aber darum, inwiefern diese normativ guten Werte denn wirklich im Westen gelebt werden - bzw. im Osten nicht anerkannt werden. Wenn ich mir die Wahlbeteiligungen auch im Westen anschaue, ist das ja auch nicht so dolle. Das war auch mein Bezug zum Thema 9 ermorderte Kinder - hier geistert ja so ein bisschen die These rum, dass die Ossis so dermaßen menschenverachtend sozialisiert wurden, dass da nur sowas bei rauskommen kann…und das ist mir dann doch zu platt und wirklich zu arrogant - so als können sowas im echten Wessidemokratenland nicht passieren.

(btw: um noch ein neues Fass aufzumachen:smile:): Ich stelle mal die These auf, dass die Zwangsheidnisierung da eher eine Rolle spielt, wenn es um das Menschenbild, die Achtung vor dem Leben und gerade auch Kindstötung geht. Da gibt es im Westen durch die Kirchen bedingte Tabus, die auch bei sehr verzweifelten Frauen mächtig wirken. Ich vermute mal, dass z.B die Abtreibungsraten im Osten höher sind. Aber das ist nur eine Vermutung. Die Frau, die 9 Kinder ermordet hat, halte ich für psychisch krank. Unabhängig vom politischen System, das ist mir zu platt, das daruf zu reduzieren.)

nur warum will sich heute niemand im Osten mehr daran
erinnern? ggf. weil alle dachten, die werbungsrelevante
Ramafamilie (soziologische Randgruppe der intakten Familie mit
zwei Kindern) würde schlagartig über ihr Land kommen - mit
Sicherheit unterstützt durch Wahlversprechen Kohls - aber hier
liegt die Ursache…die Leute wollten! die Freiheit ohne zu
wissen, welche Bürde die Freiheit dem Einzelenen auferlegt;
und wir Wessis sind mit der Bürde der Vielfalt groß
geworden…

ja, da sehe ich auch die Ursache der großen Enttäuschung - ich sehe aber auch, dass sich gerade der Westen auch genau so definiert hatte bis 89 - als soziale Marktwirtschaft. Dieses Friede, Freude, EierkuchenSystem ist aber mittlerweile zusammengebrochen - was es auch dem Wessi schwer macht noch gerne Demokrat zu sein. Was *mir* wiederum zeigt, dass auch gerade im Westen Demokratie in erster Linie über wirtschaftliche Prosperität definiert wurde. Das war also auch das Selbstbild der Wessis, das sie in den Osten transportiert haben. Kein Wunder, dass die Ossis wiederum jetzt das Gefühl haben, eine ziemlich blöde Katze im Sack gekauft zu haben bei der Wiedervereinigung. Demokratie macht halt mehr Spaß, wenn alle Arbeit haben und jedes Jahr zweimal nach Mallorca fahren können.

grüßli,

barbara

Liebes westdeutsches Schwesterchen!

p.s. ich wurde hier im forum schon als volksverhetzerin gegen
ossis bezeichnet, dürfte also über den verdacht erhaben sein,
irgendeinen verklärten blick auf die ehemaligen brüder im
osten zu haben:smile:…

Du solltes mal die Bücher deines ostdeutschen Bruders Thomas Rosenlöchner lesen http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3518124285
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3518116355

Wieso eigentlich _ehemalige_ Brüder im Osten? Wieso überhaupt Brüder und Schwestern? Ich wäre ja lieber ein Bruder von z.b. Serdar Somuncu als von Helmut Kohl …

Gruss Jan

Proleten-Kommentar

Schönbohm hatte maßgeblich die SED-Regierung der DDR und eine
„erzwungene Proletarisierung“ für Verwahrlosung und
Gewaltbereitschaft im Osten verantwortlich gemacht.

Wie seht Ihr das?

Schönbohm hat bis zur Wende im Westen gewohnt, was will der schon von der DDR wissen bzw. deren Auswirkungen auf die heutige Gesellschaft im Osten. Dieser Mensch ist in meinen Augen genauso beschränkt wie dieser bayerische Sozialwissenschaftler, der Zusammenhänge zwischen dem Rechtsradikalismus im Osten und dem „Töpfchenzwang“ im DDR-Kindergarten erkannt haben wollte.

Zustimmung erhielt Schönbohm hingegen vom hannoverschen
Kriminologen Christian Pfeiffer. „Schönbohm hat Recht“, sagte
Pfeiffer der in Erfurt herausgegebenen „Thüringer
Allgemeinen“. Das Risiko für Kinder zwischen null und sechs
Jahren, von ihrer Mutter getötet zu werden, liege im Osten
laut Statistik drei Mal höher als in den alten Bundesländern.

Falls man dieser Statistik überhaupt trauen kann, sagt sie trotzdem nichts aus. In Bayern ist die Pädophilen-Quote vielleicht auch höher als im restlichen Bundesgebiet - und da kommt auch keiner daher und erklärt daß es an der vielen Weißwurst liegt.

Wenn man von einer Proletarisierung des Ostens sprechen kann, dann liegen die Ursachen hierfür in der Abwanderung nach der Wende in den Westen.

Grüss Gott,

(btw: um noch ein neues Fass aufzumachen:smile:): Ich stelle mal
die These auf, dass die Zwangsheidnisierung da eher eine Rolle
spielt …

Zwangsheidnisierung? In meiner Schulklasse waren weit über 50% evangelisch. Mein grösster Schock als Erstklässler war, das welche aus meine Klasse ankammen und zu mir sagten „Der Pfarrer will das du mit in die Religionsstunde kommst!“ - seit dem bin ich immer ganz, ganz schnell an der Kirche vorbei gelaufen …

Gruss Jan

Liebes ostdeutsches Brüderchen:smile:!

Du solltes mal die Bücher deines ostdeutschen Bruders Thomas
Rosenlöchner lesen
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3518124285
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3518116355

oh, Danke für den Tipp, kenn ich nicht, werd ich mir gleich mal bestellen!

Wieso eigentlich _ehemalige_ Brüder im Osten? Wieso überhaupt
Brüder und Schwestern? Ich wäre ja lieber ein Bruder von z.b.
Serdar Somuncu als von Helmut Kohl …

Na, weil man sich doch die liebe Verwandschaft nicht aussuchen kann:wink:…das war eher so ironisch bezogen auf das damalige "Ostblock-"Wording:smile:. Und ehemalig? Nicht auf das Verwandschaftsverhältnis bezogen, sondern auf den Ost-West-Gegensatz. Weil ich schon der Meinung bin, dass diese Ost-West-Geschichte am ausfranzen bzw. verwischen ist. Zumindest im täglichen Umgang miteinander erlebe ich diese Trennung nicht mehr als so „trennend“, wenn du verstehst, was ich meine:smile:. Allerdings habe ich auch eher mit Ossis zu tun, die entweder mittlerweile seit Jahren im Westen leben - oder jünger sind und da gibt es mittlerweile einfach auch 15 Jahre verbindendes, gemeinsames…mehr gemeinsames, als trennendes. Diese Mauer in den Köpfen gibt es sicher noch, vor allem bei Wessis und Ossis, die geografisch und anderweitig bedingt wenig bis gar keinen Kontakt zu ihren „Geschwisterchen“:smile:) haben.

grüßli,

barbara

Hallo Barbara,

Das war auch mein Bezug zum Thema 9 ermorderte
Kinder - hier geistert ja so ein bisschen die These rum, dass
die Ossis so dermaßen menschenverachtend sozialisiert wurden,
dass da nur sowas bei rauskommen kann…und das ist mir dann
doch zu platt und wirklich zu arrogant - so als können sowas
im echten Wessidemokratenland nicht passieren.

doch, es kam vor, es kommt vor und es wieder vorkommen, im Osten wie im Westen, hier und da, in Europa in USA in der Welt…leider!

(btw: um noch ein neues Fass aufzumachen:smile:): Ich stelle mal
die These auf, dass die Zwangsheidnisierung da eher eine Rolle
spielt, wenn es um das Menschenbild, die Achtung vor dem Leben
und gerade auch Kindstötung geht. Da gibt es im Westen durch
die Kirchen bedingte Tabus, die auch bei sehr verzweifelten
Frauen mächtig wirken.

OK, wobei die (katholische) Kirche eben bei der Frage „Kind“ nun wirklich keine Hilfe ist…aber richtig, Werte auch hier

Ich vermute mal, dass z.B die
Abtreibungsraten im Osten höher sind. Aber das ist nur eine
Vermutung.

es gibt Statistiken, habe ich aber nicht bei der Hand

Die Frau, die 9 Kinder ermordet hat, halte ich für
psychisch krank. Unabhängig vom politischen System, das ist
mir zu platt, das daruf zu reduzieren.)

DAS denke ich auch! allein die Ursache in der DDR zu suchen ist offensichtlich Unsinn, allein den Alkoholmissbrauch zu nehemen ebenso, hier muss ein zusätzlicher Faktor sein, psychisch krank (wobei ich davon NIX versteh, nicht mal Bahnhof…), aber in jedem Fall ist hier die juritische Auseinandersetzung verdammt schwierig; in der haut der Richter Staatsanwälte Rechtsanwälte möcht ich nicht stecken; das Wahlvolk draußen schreit „burn the witch“ und im Gericht soll ein Urteil gefält werden…

nur warum will sich heute niemand im Osten mehr daran
erinnern? ggf. weil alle dachten, die werbungsrelevante
Ramafamilie (soziologische Randgruppe der intakten Familie mit
zwei Kindern) würde schlagartig über ihr Land kommen - mit
Sicherheit unterstützt durch Wahlversprechen Kohls - aber hier
liegt die Ursache…die Leute wollten! die Freiheit ohne zu
wissen, welche Bürde die Freiheit dem Einzelenen auferlegt;
und wir Wessis sind mit der Bürde der Vielfalt groß
geworden…

ja, da sehe ich auch die Ursache der großen Enttäuschung - ich
sehe aber auch, dass sich gerade der Westen auch genau so
definiert hatte bis 89 - als soziale Marktwirtschaft. Dieses
Friede, Freude, EierkuchenSystem ist aber mittlerweile
zusammengebrochen - was es auch dem Wessi schwer macht noch
gerne Demokrat zu sein.

mit offengesagt nicht!

Was *mir* wiederum zeigt, dass auch
gerade im Westen Demokratie in erster Linie über
wirtschaftliche Prosperität definiert wurde.

unzweifelhaft gehen Liberalität /Demokratie und soziale Marktwirtschaft nur zusammen, das Eine oder das Andere ist undenkbar. und darin liegt die Krux der Problematik Deutschlands; wir haben uns vom Gleichgewicht der Kräfte wegentwickelt hin zu einer sozialen Wohlstandsstaatsgesellschaft ohne jede individualität, nur noch stattliche Begrenzung und Zwänge, keine liberales Miteinander, nur noch soziale Gleichmacherei, für mich ist es undenkbar „gleich“ zu sein…

Demokratie macht halt mehr Spaß, wenn
alle Arbeit haben und jedes Jahr zweimal nach Mallorca fahren
können.

Das Leben macht halt mehr Spaß…nicht nur die Demokratie…

Gruß
Ralf

naja, ich habe nur damals erlebt, wie eine ostdeutsche Brieffreundin, die gegen den Wunsch der Eltern sich hatte konfirmieren lassen, schulisch und beruflich ziemlich viele Steine in den Weg gelegt wurden. Auch historisch gesehen sind solche Ersatzrituale wie die Jugendweihe klar gegen die Kirche und deren Rituale gerichtet gewesen - und das wurde auch entsprechend (erfolgreich) propagiert.

Und das Ergebnis ist ja heute klar zu sehen: Beispiel Bestattungen: Eine deutlich höhere Anzahl an anonynmen und Feuerbestattungen (bis zu 98 % in manchen ostdeutschen Städten! Im Schnitt so 75 %, das entspricht auch dem Prozentsatz in Berlin)als z.B. im kirchlich-katholisch geprägteren Süddeutschland. Wie gesagt, für das Thema Abtreibungen weiß ich es nicht, aber ich vermute auch hier eine höhere Zahl.

grüßli,

barbara

fehlende Statistik
Hallo Barbara,

hier vielleicht ein erster Anhalt

http://www.mamma.ch/de/hintergrund_deutschland.htm

Gruß
Ralf

Schönbohm hat bis zur Wende im Westen gewohnt, was will der
schon von der DDR wissen bzw. deren Auswirkungen auf die
heutige Gesellschaft im Osten. Dieser Mensch ist in meinen
Augen genauso beschränkt wie dieser

bayerische Sozialwissenschaftler,

Professor Pfeiffer unterrichtet in Hannover! und das ist bekanntlich nicht in Bayern.

der Zusammenhänge zwischen dem
Rechtsradikalismus im Osten und dem „Töpfchenzwang“ im
DDR-Kindergarten erkannt haben wollte.

aber richtig, wer damals die Scheiße des Nachbarn in der Nase hatte kriecht heute jedem Scheißnazi in den Arsch, man ist den Geschmack aus frühester Kindheit gewohnt

Falls man dieser Statistik überhaupt trauen kann, sagt sie
trotzdem nichts aus.

ach so, sie ist falsch weil sie Antiost ist, jaaa

Wenn man von einer Proletarisierung des Ostens sprechen kann,
dann liegen die Ursachen hierfür in der Abwanderung nach der
Wende in den Westen.

HÄÄÄH? die Proleten sind abgewandert oder geblieben? oder was?