Hallo Barbara,
Das war auch mein Bezug zum Thema 9 ermorderte
Kinder - hier geistert ja so ein bisschen die These rum, dass
die Ossis so dermaßen menschenverachtend sozialisiert wurden,
dass da nur sowas bei rauskommen kann…und das ist mir dann
doch zu platt und wirklich zu arrogant - so als können sowas
im echten Wessidemokratenland nicht passieren.
doch, es kam vor, es kommt vor und es wieder vorkommen, im Osten wie im Westen, hier und da, in Europa in USA in der Welt…leider!
(btw: um noch ein neues Fass aufzumachen:smile:): Ich stelle mal
die These auf, dass die Zwangsheidnisierung da eher eine Rolle
spielt, wenn es um das Menschenbild, die Achtung vor dem Leben
und gerade auch Kindstötung geht. Da gibt es im Westen durch
die Kirchen bedingte Tabus, die auch bei sehr verzweifelten
Frauen mächtig wirken.
OK, wobei die (katholische) Kirche eben bei der Frage „Kind“ nun wirklich keine Hilfe ist…aber richtig, Werte auch hier
Ich vermute mal, dass z.B die
Abtreibungsraten im Osten höher sind. Aber das ist nur eine
Vermutung.
es gibt Statistiken, habe ich aber nicht bei der Hand
Die Frau, die 9 Kinder ermordet hat, halte ich für
psychisch krank. Unabhängig vom politischen System, das ist
mir zu platt, das daruf zu reduzieren.)
DAS denke ich auch! allein die Ursache in der DDR zu suchen ist offensichtlich Unsinn, allein den Alkoholmissbrauch zu nehemen ebenso, hier muss ein zusätzlicher Faktor sein, psychisch krank (wobei ich davon NIX versteh, nicht mal Bahnhof…), aber in jedem Fall ist hier die juritische Auseinandersetzung verdammt schwierig; in der haut der Richter Staatsanwälte Rechtsanwälte möcht ich nicht stecken; das Wahlvolk draußen schreit „burn the witch“ und im Gericht soll ein Urteil gefält werden…
nur warum will sich heute niemand im Osten mehr daran
erinnern? ggf. weil alle dachten, die werbungsrelevante
Ramafamilie (soziologische Randgruppe der intakten Familie mit
zwei Kindern) würde schlagartig über ihr Land kommen - mit
Sicherheit unterstützt durch Wahlversprechen Kohls - aber hier
liegt die Ursache…die Leute wollten! die Freiheit ohne zu
wissen, welche Bürde die Freiheit dem Einzelenen auferlegt;
und wir Wessis sind mit der Bürde der Vielfalt groß
geworden…
ja, da sehe ich auch die Ursache der großen Enttäuschung - ich
sehe aber auch, dass sich gerade der Westen auch genau so
definiert hatte bis 89 - als soziale Marktwirtschaft. Dieses
Friede, Freude, EierkuchenSystem ist aber mittlerweile
zusammengebrochen - was es auch dem Wessi schwer macht noch
gerne Demokrat zu sein.
mit offengesagt nicht!
Was *mir* wiederum zeigt, dass auch
gerade im Westen Demokratie in erster Linie über
wirtschaftliche Prosperität definiert wurde.
unzweifelhaft gehen Liberalität /Demokratie und soziale Marktwirtschaft nur zusammen, das Eine oder das Andere ist undenkbar. und darin liegt die Krux der Problematik Deutschlands; wir haben uns vom Gleichgewicht der Kräfte wegentwickelt hin zu einer sozialen Wohlstandsstaatsgesellschaft ohne jede individualität, nur noch stattliche Begrenzung und Zwänge, keine liberales Miteinander, nur noch soziale Gleichmacherei, für mich ist es undenkbar „gleich“ zu sein…
Demokratie macht halt mehr Spaß, wenn
alle Arbeit haben und jedes Jahr zweimal nach Mallorca fahren
können.
Das Leben macht halt mehr Spaß…nicht nur die Demokratie…
Gruß
Ralf