Kopftuch versus Ordenstracht?

Elke, Dir gehen anscheinend die Argumente aus.

Was für Argumente? Ich hatte lediglich beanstandet,
dass du dich auf 15 Kollegen berufst und andere
Meinungen missachtest.

Oder kannst
(willst) Du meine Frage nicht beantworten?

Wenn du damit dein „warum?“ meinst - da gibt es andere,
die das besser beantworten können. Ich bin keine Muslima.
Ich kann nun schreiben, dass ich denke, dass es damit
zu tun hat, dass Frauen nicht aufreizend vor fremden
(=nicht zur engsten Familie gehörend) Männer herumlaufen
sollen.
Aber das ist mein Verständnis und hat keinerlei Aussagekraft,
warum Moslems das wirklich tun. Es hat im Übrigen auch
absolut nichts damit zu tun ,was ich von dieser Ansicht halte.

Und was deine anzügliche Frage vom „Argumente ausgehen“ betrifft:
du bist nicht mit einem Wort darauf eingegangen, wie es mit
den Dingen aussieht, die du mir unterstellt hast und die
ich mit Textzeilen meinerseits widerlegt habe.

Und ansonsten: kann ich mich nur sina anschließen.
Sieht nicht so aus, als seist du ihr rhethorisch gewachsen.

Elke

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Gerne - hier meine Antwort!

Nein ich weiche nicht. Ich haue dir Schritt für Schritt deine
Argumentation um die Ohren.

*schmunzel* na da bin ich gespannt… Bis jetzt merke ich davon ausser Dein Ausweichen auf die anscheinde Kernfrage hinter gesamten Kopftuchdebatte nichts.

Die baute nämlich auf den Unterschied zwischen dem Kopftuch
der Nonnen und der Muslime.

Nonnen (und Mönche wohlgemerkt!) tragen eine „Ordenstracht“. Muslimas (ausschließlich Frauen!) ein Kopftuch. Beides schon einmal zwei unterschiedliche Dinge.

Da habe ich zuerst angesetzt und gefragt wie du dazu kommst,
zu sagen, dass es nicht religiös begründet sei. Wir haben dann
gesehen, dass du keine Korankenntnisse hattest und dein
Kollege Volkan auch nicht.

Wobei mir immer noch kein Muslim hier erklären kann, woher sich das Gebot im Koran begründet. Ob mein Kollege Ahnung hat oder nicht, das solltest Du Dir aus der Ferne besser nicht anmaßen. Ich tu es ja bei Dir auch nicht, oder?? Ein bisschen Respekt bitte.

Damit fällt diese Argumentation von dir weg.

Ach? Ich denke, ich habe eine Reihe Argumente beigebracht, die Du leider nicht entkräften konntest, da bisher nur gesagt wurde, wo hinsichtlich „Bedeckung“ im Koran etwas zu lesen ist. Das impliziert jedoch keine religiöse Begründung. Es ist ein Gebot - nicht mehr und nicht weniger. Welcher religiöse Grund oder Zweck dahinter steckt, hast Du mir bisher noch nicht sagen können/wollen. So lange dies anscheinend nicht möglich ist, gehe ich davon aus, daß es sich bei einem Kopftuch nicht um ein religiöses Symbol handelt. Das sehe ich ganz sachlich und emotionslos. Wie gesagt - mir ist es egal, was Muslima tragen oder nicht tragen, mich würde einfach nur interessieren, warum sie es tragen.

Und danach wollte ich dein anderes Argument diskutieren:
"Die Entscheidung, eine Ordenstracht zu tragen ist frei und
basiert ausschließlich auf religiöse Motive. "
Und deswegen die Rückfrage von mir…:
„By the way Sieh mal ich weiss nicht warum Die Nonnen etc.
Kopftücher tragen. Erzähl uns doch mal warum sies tun. Auf
welche Verse sie sich stützen.“

Ich sehe hierin immer noch ein rhetorisches Auswichmanöver Deinerseits. Aber selbstverständlich werde ich Dir dies gerne näher erläutern.

Frauen (natürlich auch Männer) treffen eine freie Entscheidung, sich einem religiösen Orden anzuschließen. Ausdruck dieser religiösen Entscheidung (die bereits eine 1.700 jährige Geschichte und Tradition hat und auf Eremiten im Judentum zurückgeht, um Gott näher zu sein, ihn zu suchen und sich ihm gänzlich darzubringen.) ist das „Kenntlichmachen“ durch eine äußere Tracht, die heute jedoch den vielen Nonnen und Brüdern freigestellt ist zu tragen.

Die meisten mir bekannten (und jetzt wirst Du sicher wieder aufschreien) jüngeren Schwestern oder Brüder tragen die Tracht nur noch zu religiösen Festen oder Hochtagen oder im religiösen Kontext. Ältere Nonnen tragen die Tracht aus Tradition häufig auch im Alltag. In kontemplativen Kongregationen (wie BenediktinerInnen, ZisterzienserInnen, KarmeliterInnen etc.), die in der Regel mal mehr - mal weniger von der Außenwelt abgeschieden leben, wird das ganze Leben als religiöses Leben definiert, wodurch die Ordenstracht auch ständig getragen wird.

So basiert das Tragen der Tracht auf eindeutig religiösen Motiven - die Tracht an sich ist jedoch kein religiösen Symbol. Als Ordensgemeinschaften vor über 1 1/2 tausend Jahren entstanden sind, war das Ordensgewand eine äußere Abkehr an die Umwelt. Man trug grobe Tücher und Gewänder, um sich auf einer Ebene mit Armen und Bedürftigen zu stellen. Dies stand im Kontext mit dem Gelübde der Armut/Demut.

Dadurch hinkt deutlich auch der Vergleich mit dem Kopftuch - wo ich ja festgestellt habe, daß es sogar unter Muslimen strittig ist, ob es „nur“ in Kleidungsstück, ein religiöses Symbol, einem Gebot entsprechend oder eine religiöse Tradition ist.

Du und Omar habt den Standpunkt vertreten, daß die Mehrheit der Muslime die Bedeckung als notwendig erachtet. Die mir bekannten (ja - ich weiß, es ist nur eine kleine Auswahl von in Deutschland lebenden Muslime, allerdings mit unterschiedlichem religiösen Hintergrund und Tradition) bestreiten dies bzw. sagen mir auf Rückfrage, das man das so wie ihr das darstellt, nicht verallgemeinern kann. Nun - was soll ich glauben? Den Menschen, die ich kenne, die ich face-to-face gefragt habe oder Dir, die und dessen Hintergrund ich nicht kenne?

Denn du bist hier nicht der König. Nur weil du gewisse
Sichtweisen hast heisst das nciht dass diese nicht hinterfragt
werden dürfen. Also jetz müsstest du erklären, warum und
inwiefern die Nonnentracht religiös begründet ist, auf welche
Verse in der Bibel dies zurückgeht.Denn das hast du behauptet.

Die Ordenstracht wird nicht auf einen Bibelvers begründet (und hat in diesem Zusammenhang auch niemand behauptet!), sondern auf die einzelnen Ordensregeln (Ordensgesetz), basierend auf die Regel des Hl. Benedikts oder des Hl. Augustinus. Siehe auch hier: http://www.kloster-ettal.de/regel/ (Kapitel 55, Absatz 4ff).

Und wenn du das gemacht hast, müsste man noch diskutieren, ob
hinter der Nonnentracht nicht ein „subtiles Männerbild“ steht,
schließlich war dies ein anderes Argument von dir gegen das
muslimische Kopftuch.

Na da stossen wir an die Grenzen. Da ja Ordenstracht sowohl von Männern wie von Frauen getragen wird, hat sich die Fragen nach einem „subtilen Männerbild“ erledigt. Jedoch wird ausschließlich von Frauen verlangt, daß sie sich bedecken müssen. Warum ist das so?

Sollte ich nach Deinem Empfinden Deine religiösen Gefühle verletzt haben, dann möchte ich mich dafür hier entschuldigen.

Gruß, Kris

Hallo Kris,

Nein. Kopftuch = politisch zweifelhaftes Symbol mit strittigem
religiösen Bezug (sogar innerhalb des Islam höchst
umstritten!). Ordenstracht = Ausdruck religiösen Lebens in
einer christlichen Tradition. Zwei völlig unterschiedliche
Dinge. Das was Du da hineininterpretierst, ist eher subjektiv.

Genau das meine ich;
politisch zweifelhaft und strittig = böse
religöses Leben in christliche Tradition = gut

Aha - DAS ist also DEINE Ansicht? Interessant… ich sehe das anders.

Kris

Hi,

Die Frage ist wohl: Was ist „und ähnliches“? Ist ein Kruzifix
um den Hals „und ähnliches“?

Zum Beispiel, ja. Abzulehnen wären aber auch Sticker mit „I love SPD“ oder „Atomkraft, nein danke“.

Ein Fisch auf dem Auto?

Na ja, das Auto wird wohl nicht im Klassenzimmer parken. :smile: Falls aber doch, dann ab mit dem Fisch.

Aber im Prinzip stimme ich Dir voll und ganz zu: Religion und
hoheitliche Aufgaben sollten strikt getrennt werden.

Da gibt’s aber noch sehr viel zu tun…

Viele Grüße
WoDi

Hallo Kris,

Wobei mir immer noch kein Muslim hier erklären kann, woher
sich das Gebot im Koran begründet. Ob mein Kollege Ahnung hat
oder nicht, das solltest Du Dir aus der Ferne besser nicht
anmaßen. Ich tu es ja bei Dir auch nicht, oder?? Ein bisschen
Respekt bitte.

Es wäre schön, wenn Du den Respekt, den Du hier für Dich wünscht, auch anderen Diskutanten entgegenbringen würdest.

Frauen (natürlich auch Männer) treffen eine freie
Entscheidung, sich einem religiösen Orden anzuschließen.
Ausdruck dieser religiösen Entscheidung (die bereits eine
1.700 jährige Geschichte und Tradition hat und auf Eremiten im
Judentum zurückgeht,

Im Judentum gab und gibt es weder Eremiten noch Mönchtum und Klosterwesen.

Viele Grüße

Iris

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Und was ist mit den Essenern??
Hallo Iris,

Es wäre schön, wenn Du den Respekt, den Du hier für Dich
wünscht, auch anderen Diskutanten entgegenbringen würdest.

Respekt kein Thema. Kuschelei definitiv nicht.

Frauen (natürlich auch Männer) treffen eine freie
Entscheidung, sich einem religiösen Orden anzuschließen.
Ausdruck dieser religiösen Entscheidung (die bereits eine
1.700 jährige Geschichte und Tradition hat und auf Eremiten im
Judentum zurückgeht,

Im Judentum gab und gibt es weder Eremiten noch Mönchtum und
Klosterwesen.

DAS solltest DU eigentlich besser wissen, Iris!

Die Essener - um nur die bekannteste jüdische Gruppierung in diesem Kontext zu nennen - werden als eine Art Vorläufer späterer Mönchsgemeinschaften angesehen. Sie waren zwischen 150 v. Chr. bis 70 n. Chr. neben anderen jüd. Gruppen (z. B. Pharisäern, Sadduzäern, Zeloten) eine weitere bedeutende jüdische Gruppierung. Sie lebten getrennt vom offiziellen Tempeljudentum und sahen sich als „Neuer Bund“ in Einsamkeit, Armut, Gütergmeinschaft und Askese (siehe auch Jer 31,31-34). Schon in den Jahrhundeten vor und nach Christus gab es zumeist Männer, die sich unter extremen Bedingungen in die Wüste zurückzogen, um Gott zu dienen. Ab dem 3. Jhd. nach Christus nahm diese Praxis im Judentum ab. Stattdessen gingen nun christliche Eremiten entweder alleine (Anachoreten) oder als Gemeinschaft (Zönobiten) in die Wüste. Heutzutage gibt es keinerlei jüdische Tradition, die mit den Essenern vergleichbar wäre. Dennoch basiert die Tradition der christlichen Eremiten und der späteren Mönchsorden u. a. auf diese jüdisch-essenische Tradition.

Gruß, Kris

[MOD] Off-Topic bitte per Mail weiterführen
So ihr Beiden,

ich bitte Euch hiermit weitere Nettigkeiten per Mail und nicht hier auf dem Brett auszutauschen.

Herzlichen Dank.

Y.-

NB: Der nachfolgende Thread wird gelöscht.

Hallo Kris,

Im Judentum gab und gibt es weder Eremiten noch Mönchtum und
Klosterwesen.

DAS solltest DU eigentlich besser wissen, Iris!

So iss es - ich weiß es auch besser als Du!

Die Essener -

darauf habe ich gewartet :wink: - das mußte kommen!!!

um nur die bekannteste jüdische Gruppierung

genau: Gruppierung, nicht mehr und nicht weniger.
Nicht jede Form von religiösem Gemeinschaftsleben ist eine klösterliche, ob es nun Essener, religiöse Kibbuzim, Jesus-People oder tanzende Derwischgruppen sind.

Die Essener werden durchaus unterschiedlich eingeordnet, manche Wissenschaftler sehen sie als Untergruppe der Pharisäer andere haben andere Annäherungen.

in
diesem Kontext zu nennen - werden als eine Art Vorläufer
späterer Mönchsgemeinschaften angesehen.

Ja, aber aus einer christlich geprägten Sicht, wobei das Interesse ist, eine Kontinuität zu konstruieren vom „alten Testament“ zum „Neuen Testament“. Die christlichen Seiten, die von den Essenern als Vorläufer heutiger Klostergemeinschaften schreiben, stellen zugleich Moses, Elia u.a. als Vorläufer eremitischen Lebens dar.

Der Schwerpunkt des Lebens der Essener lag auf Torah-Lernen sowie auf einer besonderen Einhaltung der Regeln ritueller Reinheit. Da das Konzept der rituellen Reinheit im Christentum nicht vorhanden ist und Torahlernen auch keine Hauptbeschäftigung klösterlichen Lebens ist, ist das eine christliche „Konstruktion“.

Sie waren zwischen
150 v. Chr. bis 70 n. Chr. neben anderen jüd. Gruppen (z. B.
Pharisäern, Sadduzäern, Zeloten) eine weitere bedeutende
jüdische Gruppierung.

Du schreibst selber sehr richtig: „jüdische Gruppierung“.
Wobei ich Dir nicht zustimme, ist „bedeutende“ jüdische Gruppierung.
Die Essener waren zahlenmässig und inhaltlich - aus jüdischer Perspektive - ein ziemlich marginales Phänomen.

Es mag sein, daß sie aus christlicher Sicht eine „bedeutende jüdische Gruppierung“ waren. Dann wäre das aber eine theologische Einschätzung, und es könnte interessant sein, zu erfahren, wie es zu dieser Bewertung seitens der christlichen Theologie kommt.

Zu Zeiten von Philo von Alexandrien soll es 4000 Essener gegeben haben - einfach mal als zahlenmässiger Anhaltspunkt.

Sie lebten getrennt vom offiziellen
Tempeljudentum

Schon das weist sie als Randphänomen aus

und sahen sich als „Neuer Bund“ in Einsamkeit,
Armut, Gütergmeinschaft und Askese (siehe auch Jer 31,31-34).

In Jeremia 31,31-34 ist nicht die Rede von Armut, Gütergemeinschaft und Askese. Da heißt es in der Übersetzung von Naftali Herz Tur-Sinai:

(31)„Nicht wie den Bund, den ich mit ihren Vätern geschlossen am Tag, da ich sie an der Hand faßte, um sie aus dem Land Mizraim zu führen, wo sie dann meinen Bund übertraten, wiewohl ich ihr Herr geworden, Spruch des Ewigen.
(32)Sondern dies ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel schließen will nach jenen Tagen, ist des ewigen Spruch: Ich lege meine Weisung auf sie und schreibe sie in ihr Herz. Dann werde ich ihnen Gott und sie mir Volk sein.
(33)Dann lehrt nicht mehr einer den andern und einer den Bruder sprechend: §Erkennet den Ewigen“. Denn sie alle werden mich kennen. Von ihrem Kleinsten bis zum Größten! ist des Ewigen Spruch. Denn ich verzeihe ihre Sünde und ihrer Schuld will ich nicht mehr gedenken.

Mir erschließt sich nicht, wie man aus dieser Stelle das Ideal eines klösterlichen Lebens ableiten will.

In jüdischen Lexika gibt es unter „Kloster“, „Mönch“, „Orden“ keine Einträge.

Ein solches Ideal ist dem Judentum fremd, weil ein zentraler Wert über die Jahrhunderte Familie ist. Das erste Gebot in der Torah heißt: „Seid fruchtbar und mehret Euch“.

Schon in den Jahrhundeten vor und nach Christus gab es zumeist
Männer, die sich unter extremen Bedingungen in die Wüste
zurückzogen, um Gott zu dienen.

Wie zum Beispiel die auf verschiedenen christlichen Seiten angeführten Personen Moses und Elia? Ein zeitlich befristeter Rückzug zur Vorbereitung auf eine besondere Aufgabe macht noch keinen „Eremiten“ oder „Klosterbruder“ aus Elias oder Moses.

Ab dem 3. Jhd. nach Christus
nahm diese Praxis im Judentum ab. Stattdessen gingen nun
christliche Eremiten entweder alleine (Anachoreten) oder als
Gemeinschaft (Zönobiten) in die Wüste. Heutzutage gibt es
keinerlei jüdische Tradition, die mit den Essenern
vergleichbar wäre.

Ich denke, wir haben hier wieder das gleiche Phänomen, wie bereits im Thread wo nach den Geboten des Islams von Dir aus christlicher Perspektive interpretiert wurde.
Der Schabbat ist nicht der jüdische Sonntag, der Rabbi nicht der „Pfarrer bei den Juden“, Pessach ist nicht das „jüdische Osterfest“ und die Essener sind auch keine „jüdischen Mönche“. Und es obliegt ganz alleine dem Judentum die Definitionshoheit darüber.

Dennoch basiert die Tradition der
christlichen Eremiten und der späteren Mönchsorden u. a. auf
diese jüdisch-essenische Tradition.

Eher wohl auf einer christlichen Fehlwahrnehmung, Vereinnahmung dessen, was sie als „jüdisch-essenische Tradition“ wahrzunehmen glaubt.

In christlichen Darstellungen über die Essener tauchen nämlich bestimmte Fakten, die mit einem zölibatären, männlichen Klosterleben nicht vereinbar sind, nicht auf.

Es gab nämlich durchaus essenische Gruppen, die nicht-zölibatär lebten (Josephus). Auch gab es essenische Gruppen, denen Männer und Frauen angehörten. Jochanan der Essner war ein General in den Römischen Kriegen. All das mit dem christlichen Verständnis eines Klosterlebens nicht vereinbar.

In heutiger moderner Soziologen-Terminologie würde man die Essener vermutlich eher als eine Form von „Männerbünden“ sehen.

Viele Grüße

Iris

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lebender beweis fuer evolutionstheorie
hi chris,

ich wundere mich schon lange, dass sich unsere maenner nicht schon laenger gegen dieses abstruse maennerbild wehren… ich finde es ebenfalls eine beleidigung unserer maennlichen welt gegenueber.

andererseits: die unbeherrscht johlenden tuerken am strassenrand sind doch der lebende beweis fuer die evolutionstheorie :smile: wir koennten es ja mal im bio-brett posen…

gruessli
coco

_______________
MOD: überflüssiges Zitat des beantworteten Artikels entfernt

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Schade. [MOD: Teile gelöscht]
Hallo Iris,

Ich denke, wir haben hier wieder das gleiche Phänomen, wie
bereits im Thread wo nach den Geboten des Islams von Dir aus
christlicher Perspektive interpretiert wurde.
Der Schabbat ist nicht der jüdische Sonntag, der Rabbi nicht
der „Pfarrer bei den Juden“, Pessach ist nicht das „jüdische
Osterfest“ und die Essener sind auch keine „jüdischen Mönche“.
Und es obliegt ganz alleine dem Judentum die Definitionshoheit
darüber.

[…]

Eher wohl auf einer christlichen Fehlwahrnehmung,
Vereinnahmung dessen, was sie als „jüdisch-essenische
Tradition“ wahrzunehmen glaubt.

Darauf habe ich nur gewartet. Das berühmt-berüchtigte Totschlagargument aus jüdischem Mund, wenn Christen es wagen (!) die jüdische Tradition anzutasten bzw. ihre eigenen Wurzeln aus der jüdischen Tradition oder Glaubenswelt zu definieren (kenne ich ja schon mittlerweile aus anderen Postings von Dir). Lassen wir es dabei,

[MOD: zynische Verhöhnung gelöscht]

Sorry MOD, aber ist von meiner Seite weder beleidigend, noch respektlos gemeint, sondern auf so einer Basis kann man einfach nicht diskutieren.

Gruß, Kris

Eher wohl auf einer christlichen Fehlwahrnehmung,
Vereinnahmung dessen, was sie als „jüdisch-essenische
Tradition“ wahrzunehmen glaubt.

Darauf habe ich nur gewartet. Das berühmt-berüchtigte
Totschlagargument aus jüdischem Mund, wenn Christen es wagen
(!) die jüdische Tradition anzutasten bzw. ihre eigenen
Wurzeln aus der jüdischen Tradition oder Glaubenswelt zu
definieren (kenne ich ja schon mittlerweile aus anderen
Postings von Dir).

Das hat mit „anzutasten wagen“ nichts zu tun, sondern mit deiner fehlenden Kenntnis über die Anfänge des christlichen Mönchtums. Es hat seine Quellen NICHT in jüdischen Traditionen.

Sorry MOD, aber ist von meiner Seite weder beleidigend, noch
respektlos gemeint

Wenn du das nicht so meinst, dann schreib es doch nicht so!

sondern auf so einer Basis kann man einfach nicht diskutieren.

Ganz richtig. Wer sich nicht belehren lässen will, kann nicht diskutieren. Iris hat sich redlich Mühe gegeben, dich aufzuklären.

Metapher [MOD]

Die Ordenstracht wird nicht auf einen Bibelvers begründet (und
hat in diesem Zusammenhang auch niemand behauptet!), sondern
auf die einzelnen Ordensregeln (Ordensgesetz), basierend auf
die Regel des Hl. Benedikts oder des Hl. Augustinus. Siehe
auch hier: http://www.kloster-ettal.de/regel/ (Kapitel 55,
Absatz 4ff).

OK. Fassen wir zusammen:
Du hast behauptet das Kopftuch sei nicht religiös motiviert, da es nicht im Koran stehen würde.

WIr lernen hier dass das Kopftuch der Nonnen nicht in der Bibel steht, sondern auf irgendeine Regel eines „heiligen“ Menschen! zurückgeht. Also Menschensatzung kein göttliches Gebot.

Danach müsste das Kopftuch der Nonnen ebenfalls die religiöse Motivierung abgesprochen werden. Wohlgemerkt nach deiner Logik.

Oben meintest du, damit wollten die Nonnen sich abgrenzen von dem normalen Leben und sich in Armut üben und deswegen die Kleidung. Abgesehen davon dass ich den Zusammenhang zwischen Kopftuch und Armut nicht verstehe (Denn Kopftuch ist kein Zeichen von Armut sondern eher die Stoffe die gewählt werden etc.)…

Dieses „Armut“-Argument, dass man sich solidarisch zeigen will mit den Armen, das ist nicht in erster Linie ein „religiöses Agument“. Denn dies ist eine politische Sichtweise. Das man den Armen sich zugehörig fühlt etc.

Es ist ein politisches Statement.

Danach müsste die Nonnentracht in USA ganz verboten werden, weil dieses Statement der Nonnen ganz klar gegen die politische kapitalistische Sichtweise entgegensteht.

EIne ganz andere Sache ist, was du gar nicht angesprochen hast. Du sagst das Kopftuchgebot sei strittig unter den Muslimen. Dafür gibts du deine Kollegen als Quelle etc an. Nehmen wir mal an, es wäre tatsächlich so. Kann dies der Grund sein, warum die religiöse Motivierung der Muslimas abgesprochen wird?

Denn genau dies ist doch noch schlimmer bei den Nonnen der Fall. Innerhalb des Christentums tragen nur die Nonnen Kopftücher. Alle anderen christlichen Frauen (zb evangelische Pfarrerinnen tragen auch kein Kopftuch) tragen kein Kopftuch und negieren irgendein solches religiöses Gebot.

Das heisst das Kopftuch ist wohl, wenn!, dann eher im christlichen Raum nur von einer Minderheit als religiöse Notwendigkeit eingestuft.

Soviel zu deinem Argument das Kopftuch sei innerhalb der muslimischen Welt „umstritten“.

Na da stossen wir an die Grenzen. Da ja Ordenstracht sowohl
von Männern wie von Frauen getragen wird, hat sich die Fragen
nach einem „subtilen Männerbild“ erledigt. Jedoch wird
ausschließlich von Frauen verlangt, daß sie sich bedecken
müssen. Warum ist das so?

Nein. Bedeckung wird von Männern und Frauen verlangt. Nur das Kopftuch muss nur die Frau tragen. Und das ist genauso wie bei den Nonnen und den Mönchen. Denn auch da tragen NUR DIE FRAUEN das Kopftuch. Ich habe noch keinen Mönch mit einem Kopftuch gesehen. Und darum gehts.

Sollte ich nach Deinem Empfinden Deine religiösen Gefühle
verletzt haben, dann möchte ich mich dafür hier entschuldigen.

Nö. Bin nicht empfindlich. Ich mags nur nicht, dass man Menschen von einer beruflichen Karriere ausschließen will. Vor allen Dingen, wenn sie jahrelang für diesen Beruf studiert haben.

Dann hätte man oder soll man direkt diese Menschen von dem Studium ausschließen. Es kann nciht sein, dass man sie wie blöde studieren lässt, Prüfungen ablegen lässt, und dann wenn sie in den Beruf gehen wollen „ein Problem“ mit ihnen kriegt.

Normal dauert so ein Studium, wenns gutläuft, 4-5 Jahre, dann kommt die Refendarzeit (dauert glaub ich 2 Jahre?) . egal wie mans sieht. Da stiehlt man einer jungen Frau 6-7 Jahre ihres jungen Lebens.

MfG

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Ok, ich will es einfach mal versuchen – auch wenn ich ehrlich gesagt nicht glaube, dass du meine Begründungen akzeptieren wirst :frowning:
Denn du verlangst von mir von vornherein meine wichtigste Grundlage, die Anweisung aus dem heiligen Quran in Verbindung mit der Sunna, außen vor zu lassen.
Ich schreibe es trotzdem: Der Hauptgrund, warum ich das Kopftuch trage, ist: „Weil es so vorgeschrieben ist.“

Meiner Meinung nach hat Glauben sehr viel mit Vertrauen zu tun.
Die meisten der islamischen Ge- und Verbote lassen sich logisch erklären, bei den anderen vertraue ich darauf, dass Gott für uns das Richtige vorgeschrieben hat und dass Er es einfach besser weiß als wir.

Als Beispiel: Das Verbot Alkohol zu trinken, weil dieser berauschend wirkt. Die negativen Folgen des Alkoholkonsums sind alltäglich und nicht von der Hand zu weisen (gesundheitliche Schäden, Abhängigkeiten, Verkehrsunfälle, Streitigkeiten, Gewaltanwendung bis hin zu Mord und Vergewaltigung,…)

Als Gegenbeispiel: Das Verbot Schweinefleisch zu essen. Es gibt einige Begründungsversuche - etwa, weil das Schweinefleisch nicht gesund sei etc. – aber eine letztendliche Antwort haben wir nicht. In diesem Fall vertraue ich eben auf Seine Anweisung und verzichte auf das Schweinefleisch. Ohne Diskussion :smile:

Das Kopftuch wird leider oft ausschließlich als Symbol der Unterdrückung der muslimischen Frau gesehen. Wie du im Verlauf der Diskussion gesehen hast, ist die Verhüllung aber ein Göttliches Gebot und kann somit doch nicht ungerecht oder unterdrückend sein. Weshalb sollte unser Schöpfer so etwas tun?

Im Folgenden liste ich mal ein paar Begründungen für die Vorteilhaftigkeit einer verhüllten Frau auf, wobei ich nochmal darauf hinweisen möchte, dass es nicht um „DAS Kopftuch“ geht, sondern um das gesamte Erscheinungsbild einer Muslima.
Dies beinhaltet sowohl das Bedecken des Kopfes wie auch des restlichen Körpers.

  • Gemäß den islamischen Vorschriften sollen voreheliche Beziehungen streng vermieden werden. Eine Frau, die ihre weiblichen Reize ganz bewusst zeigt, bringt die Männer dazu auf unerwünschte Gedanken zu kommen und Gefahr zu laufen, eine Sünde zu begehen. Gerade für unverheiratete Männer ist es wohl eher quälend, ständig etwas präsentiert zu bekommen, was sie eben noch nicht haben. Die Verhüllung trägt u. a. dazu bei, dass Männerblicke nicht unnötig angelockt werden und Versuchungen nicht unnötig entstehen.

  • Eifersuchtsszenen, wie sie in Deutschland bspw. manchmal auf offener Straßen zu sehen sind, werden ebenfalls vermieden. Für die anderen Männer gibt es halt ebensowenig zu gucken, wie für den eigenen Mann.

  • Auf andere Frauen bezogen ist die Verhüllung von Vorteil, wenn eine Frau sich vielleicht als nicht hübsch empfindet oder eventuell sogar eine Entstellung oder Behinderung hat. Eine solche Frau wird nicht ständig durch die anderen mit ihren eigenen (vermeintlichen) Unzulänglichkeiten konfrontiert; Neid der Frauen untereinander wird also vermieden.

  • Immer wieder wird die Schönheit der Frau in den Vordergrund gestellt anstelle ihres Intellekts. Oftmals wird suggeriert, dass Erfolg nur mit dem „entsprechenden“ Aussehen möglich sei und dass nur spargeldünne Mädchen attraktiv wären. Dadurch entsteht gerade für junge Mädchen der Eindruck, sie müssten gewissen Idealen nacheifern.
    Negative Folgen sind: psychische und physische Probleme (bspw. Essstörungen, sogar Suizidversuche, …), oft ist auch Ladendiebstahl durch diesen Zwang „mithalten zu müssen“ motiviert.
    Eine verhüllte Frau zwingt ihr Gegenüber sich auf das, was sie sagt, zu konzentrieren und nicht auf – andere Dinge. Das Äußere tritt in den Hintergrund.

Die oben angeführten Gründe sind m. E. vorteilhaft für Mann und Frau als Individuen sowie für die Gesellschaft an sich. In keinem Fall wird eine Auffassung vertreten, die den Mann zum triebgesteuerten Tier degradiert noch wird die Verhüllung zur Unterdrückung von Frauen instrumentalisiert. Vielmehr soll sie dazu beitragen, Unerwünschtes wie außereheliche Beziehungen, Neid, Eifersucht, … zu vermeiden.

Und: Das Ganze soll natürlich nicht heißen, dass (muslimische) frau sich in einen Kartoffelsack zu hüllen hat. Ich persönlich mag klassisch elegante Kleidung und die kann ich ohne Probleme islamisch korrekt anziehen.

Salam alaikum, Liebe Grüße
Yvo

P.S.: Rechtgläubig kann auch eine Frau ohne Kopftuch sein, obwohl sie eine der islamischen Vorschriften nicht befolgt. Schließlich hat jeder von uns seine Schwächen, Fehler usw., niemand ist perfekt.
Andersherum muss eine Frau, bloß weil sie ihren Kopf bedeckt hat, nicht unbedingt „die Beste“ sein.
Das Urteil darüber sollten nicht wir uns bilden, sondern - du weißt schon wer :wink:

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Das hat mit „anzutasten wagen“ nichts zu tun, sondern mit
deiner fehlenden Kenntnis über die Anfänge des christlichen
Mönchtums. Es hat seine Quellen NICHT in jüdischen
Traditionen.

Natürlich. S. u.

Ganz richtig. Wer sich nicht belehren lässen will, kann nicht
diskutieren. Iris hat sich redlich Mühe gegeben, dich
aufzuklären.

Warum soll ich mich belehren lassen, wenn der Gegenstand der Belehrung rundweg falsch ist??? Das christliche Mönchtum hat seine Wurzeln so wie ich und jeder andere dies aus theologischer Fach-Literatur entnehmen kann (u. a. Geschichte des christlichen Ordenslebens von Leonard Holtz, Orden und Klöster. Das christliche Mönchtum in der Geschichte von Georg Schwaiger, Gemeinschaft im Dialog von Timothy Radcliff und weitere Quellen). Was Iris dazu schreibt, ist sicher interessant, entbehrt aber jeder Grundlage. Über Quellen schweigt sich Iris ja aus. Daher…

Wenn hier Fakten nicht zählen, warum dieses Forum, Metapher? Aus jüdischer Sicht mag Iris subjektiv Recht haben, aus christlich-historischer Sicht eben nicht.

Gruß, Kris

Klarstellung
In dem Posting sind ne Menge inhaltliche Fehler enthalten; ich werde versuchen, hier Klarheit zu schaffen.
Hallo Sina,

WIr lernen hier dass das Kopftuch der Nonnen nicht in der
Bibel steht, sondern auf irgendeine Regel eines „heiligen“
Menschen! zurückgeht. Also Menschensatzung kein göttliches
Gebot.

Richtig. Es ist die Regel des Hl. Benedikt - den Gründer der monastischen Gemeinschaften. Weiteres wurde ja auch nicht behauptet.

Danach müsste das Kopftuch der Nonnen ebenfalls die religiöse
Motivierung abgesprochen werden. Wohlgemerkt nach deiner
Logik.

Nein - falsch verstanden. Die Entscheidung in eine Ordensgemeinschaft einzutreten ist eine religiöse Entscheidung. Die Ordenstracht ist kein religiöses Symbol, da „nur“ äußere Präsenz dieser Entscheidung. Quasi „Mitgliedsausweis“ des Ordens.

Oben meintest du, damit wollten die Nonnen sich abgrenzen von
dem normalen Leben und sich in Armut üben und deswegen die
Kleidung. Abgesehen davon dass ich den Zusammenhang zwischen
Kopftuch und Armut nicht verstehe (Denn Kopftuch ist kein
Zeichen von Armut sondern eher die Stoffe die gewählt werden
etc.)…

Wieder falsch verstanden. Die Ordenstracht besteht eben nicht nur aus einem Schleier (kein Kopftuch!), sondern aus der gesamten Tracht. Sie rührt darüber hinaus aus dem historischen Kontext. D. h. das was man vor einigen Jahrhunderten allgemein trug entspricht in der „einfachen“ Variante, der Ordenstracht. Und dieser Unterschied zwischen höfischem Gewand und dem einfachen Ordensgewand sollte die Solidarität zu den Armen versinnbildlichen.

Dieses „Armut“-Argument, dass man sich solidarisch zeigen will
mit den Armen, das ist nicht in erster Linie ein „religiöses
Agument“. Denn dies ist eine politische Sichtweise. Das man
den Armen sich zugehörig fühlt etc.

Nein - wieder falsch verstanden. Solidarität mit den Armen ist im christlichen Gebot der Nächstenliebe inkludiert und daher für Christen ein religiöses Gebot.

Es ist ein politisches Statement.

Falsch. S.o.

Danach müsste die Nonnentracht in USA ganz verboten werden,
weil dieses Statement der Nonnen ganz klar gegen die
politische kapitalistische Sichtweise entgegensteht.

??? Den Zusammenhang verstehe ich nicht… Ist also die USA nur von Kapitalisten bewohnt? Wenn ich mich recht entsinne, gibt es auch in der USA ein politisches System namens Demokratie. Das es hier in den letzten Jahren immer mal wieder dabei „Probleme“ gab, ist nicht abzustreiten. Aber was hat das bitte mit der Ordenstracht zu tun? Interessante Argumentation.

EIne ganz andere Sache ist, was du gar nicht angesprochen
hast. Du sagst das Kopftuchgebot sei strittig unter den
Muslimen. Dafür gibts du deine Kollegen als Quelle etc an.

Nein. Ich gebe diverse muslimische Menschen unterschiedlicher Herkunft und Tradition (Schiiten, Sunnite und eine Alevitin) in meinem Freunde, Bekannten und Kollegenkreise an, mit den ich mich über dieses Thema unterhalten habe. Und ich lasse mir das Wort nicht im Munde herumdrehen! D.h. alle meinten übereinstimmend, daß es unterschiedliche Einstellung und Interpretationen des Kopftuch-Gebotes gibt. Einige halten sich daran, andere sagen, daß es nicht verbindlich ist. Oder sind das jetzt alles Ungläubige???

Nehmen wir mal an, es wäre tatsächlich so. Kann dies der Grund
sein, warum die religiöse Motivierung der Muslimas
abgesprochen wird?

Dies habe ich nicht behauptet. Die religiöse Motivation mag bei den Muslimas vorhanden sein - das kann ich nicht beurteilen. Was mich verwundert, ist die Tatsache, daß selbst Muslime behaupten, der Hintergrund dieses Gebotes sei kein religiöser, sondern ein politischer oder sagen wir besser sozio-kultureller Beweggrund, indem dieses Gebot als Machtsintrument Männer gegen Frauen mißbraucht wird. Ich kann diese Argumentation nachvollziehen und habe dies hier zur Diskussion gestellt. Bisher konnte mir noch kein Muslim einen weiteren Grund nennen. Ich hatte Dich schon mehrfach gebeten, mir Deine Sicht der Dinge zu erläutern aber leider konnte ich Deine Antwort bisher noch nicht lesen. Also frage ich nochmal - welchen Grund gibt es, daß Muslima dieses Kopftuch tragen??

Denn genau dies ist doch noch schlimmer bei den Nonnen der
Fall. Innerhalb des Christentums tragen nur die Nonnen
Kopftücher. Alle anderen christlichen Frauen (zb evangelische
Pfarrerinnen tragen auch kein Kopftuch) tragen kein Kopftuch
und negieren irgendein solches religiöses Gebot.

Es gibt kein religiöses Gebot im Christentum, welches das Tragen eines Kopftuches für Frauen (oder Männer) vorschreibt. Die hier häufig verwendete Bibelstelle aus dem Korintherbrief vom Apostel Paulus trifft hier nicht zu, da hier vor dem Hintergrund eines hellenistischen Menschenbildes das Verhältnis Mann/Frau reflektiert wird. Ein solches Menschenbild existiert nicht (mehr).

Das heisst das Kopftuch ist wohl, wenn!, dann eher im
christlichen Raum nur von einer Minderheit als religiöse
Notwendigkeit eingestuft.

Selbstverständlich. Die Ordenstracht wird nur von Ordenschristen getragen. Und dies sogar heutzutage mehrheitlich freiwillig (wie Du sicher meinen Erläuterungen entnommen hast!). Wo ist hier die neue Erkenntnis?

Soviel zu deinem Argument das Kopftuch sei innerhalb der
muslimischen Welt „umstritten“.

Soviel zu was? Ich habe immer noch keine Beweggründe von Dir lesen können. Allerdings genügend Beweggründe anderer Muslime, die Du ja nicht gelten lassen möchtest. Warum nicht? Ich würde mich sehr für Deinen Beweggrund interessieren.

Nein. Bedeckung wird von Männern und Frauen verlangt. Nur das
Kopftuch muss nur die Frau tragen.

Warum?

Und das ist genauso wie bei
den Nonnen und den Mönchen. Denn auch da tragen NUR DIE FRAUEN
das Kopftuch. Ich habe noch keinen Mönch mit einem Kopftuch
gesehen. Und darum gehts.

Da muß ich Dich leider enttäuschen. In einigen Mönchsorden (Zisterziennser u. a.) tragen die Männer (heute jedoch nur noch vereinzelt) eine traditionelle Kopfbedeckung, die der jüdischen Kippa ähnlich ist. Das gleiche findest Du bei einem Bischof, Kardinal oder dem Papst. Aber auch dies ist nicht verpflichtend, sondern frei gestellt. Sie gehört zu einigen Ordenstrachten dazu, wie der Schleier bei den Nonnen.

Nö. Bin nicht empfindlich. Ich mags nur nicht, dass man
Menschen von einer beruflichen Karriere ausschließen will. Vor
allen Dingen, wenn sie jahrelang für diesen Beruf studiert
haben.

Ich möchte niemanden von seiner beruflichen Karriere ausschließen. Warum auch? Ich habe im Ursprungsposting lediglich darauf verwiesen, daß der Vergleich Ordenstracht versus islamisches Kopftuch nicht möglich ist und für die öffentliche Debatte und den daraus resultierenden Rechtsstreit vor dem BVGer nicht herangezogen werden kann.

Damit es nicht nochmals untergeht - Sina, bitte beschreibe Du uns doch - offensichtlich als Muslima - Deinen Beweggrund für das Tragen des Kopftuches.

Danke und Gruß,

KRis

:o)
Yvo - ich danke Dir! Du bist hier die bisher einzige Muslima, die versucht, ihren Beweggrund in Worte zu fassen. Das finde ich mutig und ehrlich von Dir.

Es geht hierbei im übrigen nicht darum, ob ich es akzeptiere oder nicht, sondern einfach die Tatsache, daß Du es erläuterst. Auch wenn ich mit der Begründung persönlich Schwierigkeiten habe, was aber nicht am Kopftuchgebot hängt, sondern grundsätzlich, wenn etwas befolgt werden soll, „nur“ weil es irgendwo steht (und damit meine ich nicht nur den Koran, sondern genauso die Bibel).

Für mich persönlich (und das ist nur meine Meinung!) ist es wichtig, Gebote zu hinterfragen, warum dies oder jenes verlangt wird. Ich versuche eine gewisse Logik in die Gebote zu entdecken. Daß Du das ähnlich siehst, hast Du ja mit dem Gebot, auf Alkohol zu verzichten oder kein Schweinefleisch zu essen bekräftigt (was ich übrigens ähnlich sehe).

Was ich darüber hinaus bemerkenswert finde, ist Dein Postscriptum. Du sagst, daß eine Frau nicht automatisch entehrt oder unwürdig ist, wenn sie sich nicht bedeckt. Das finde ich gut.

Grüsse, Kris

Hi Iris,

In Jeremia 31,31-34 ist nicht die Rede von Armut, Gütergemeinschaft und Askese.

Mir erschließt sich nicht, wie man aus dieser Stelle das Ideal eines klösterlichen Lebens ableiten will.

Natürlich nicht. Den Zitathinweis, den Ausdruck „Neuer Bund“, wie auch beinah den gesamten Absatz hat Kris schlicht fast wortwörtlich aus
http://de.wikipedia.org/wiki/Essener

abgeschrieben.

Gruß

Metapher

1 „Gefällt mir“

off topic - Wiki
Hi Metapher,

Wiki selbst kann ja nichts dafür, aber bei
Wiki abschreiben wird richtiges Modedelikt.
Bei uns an der Schule gabe es einige Eltern, die
nicht mit dem Namen einer Klasse (unsere Klassen
heißen z.B. Orange Squirrels oder Blue Dolphins) ein-
verstanden waren. Ein Vater schickt doch tatsächlich
einen richtig gut durchdachten Essay, warum der gewählte
Name unpassend für eine Grundschulklasse war. Richtig
gut geschrieben, clever, gespickt mit literarischen
Zitaten.
Einem Kollegen war es zu gut und er hat gecheckt
und wurde bei Wiki fündig: der Essay war Wort für Wort
abgeschrieben (natürlich, wie hier, ohne die Quelle
zu nennen).
Nun muss man bei der Korrespondenz im normalen
Leben noch nicht unbedingt damit rechnen, dass jemand
gleich Quellen nachsieht, aber es im Internet oder
gar bei werweisswas zu versuchen, zeugt von Dreistigkeit
oder Dummheit.

Jedenfalls danke für deine Wachsamkeit. In Zukunft werde
ich wohl auch öfter bei Wiki nachgucken, um sicher zu
machen, dass ich nicht von einem Plagiat beeindruckt bin.

Gruß
Elke

Richtig. Es ist die Regel des Hl. Benedikt - den Gründer der
monastischen Gemeinschaften. Weiteres wurde ja auch nicht
behauptet.

Es sollte deutlich machen, dass wenn die Nonnen sich auf einen heiligen Menschen berufen für ihren Kopftuch und die Muslimas auf den Koran, das dann hier bei den Muslimas eine höhere religiöse Notwendigkeit herrscht (nach dem Selbstempfinden der Personen natürlich).

Also wenn eine Nonne Kopftuch nicht trägt, dann folgt sie basierend auf ihrem Selbstverständnis lediglich ihren eigenen Gefühlen ohne gegen Gott zu sein. Eine Muslima hingegen verletzt ein religiöses Gebot von Gott.

Hier ist also eine andere Art von Intensität der religiösen Motive vorhanden, und damit wären die religiösen Motive bei der Muslima intensiver als bei einer Nonne. Also „mehr religiös“ motiviert.

Nein - falsch verstanden. Die Entscheidung in eine
Ordensgemeinschaft einzutreten ist eine religiöse
Entscheidung. Die Ordenstracht ist kein religiöses Symbol, da
„nur“ äußere Präsenz dieser Entscheidung. Quasi
„Mitgliedsausweis“ des Ordens.

Lol. Natürlich ist es ein „religiöses SYmbol“. wenn ich eine Nonne sehe, dann weiss ich sofort => Sie ist Christin. Und das reicht auch aus vor Gericht. Es geht darum, ob sie einer Religion als zugehörig erkennbar ist.

Nein - wieder falsch verstanden. Solidarität mit den Armen ist
im christlichen Gebot der Nächstenliebe inkludiert und daher
für Christen ein religiöses Gebot.

Ja und das Kopftuch ist im islamischen Gebot des Bedeckens inkludiert. Zudem in dem Gebot der Bescheidenheit, in dem Gebot der Nichtachtung des weltlichen Lebens, in dem gebot sich immer daran zu errinnern dass Schönheit etc vergänglich sind.

Das sind aber alles „papalapap-Sachen“. Man könnte sicherlich stundenlang darüber phlisophieren, was so eine Kleidung ausdrückt und ausdrücken soll.

Aber letzlich bleibt es immer daran hängen, zwischen Aussen- und Innenwirkung.

Mir symbolisiert das Nonnenkopftuch zb nicht die Nähe zur Armut (weil es einfach keinen Zusammenhang hat Kopftuch tragen hat nichts mit Armut zu tun es gibt so viele Leute die arm sind ohne Kopftuch)…Danach akzeptiere ich das nicht. Zumindest wenn ich deine Selbstherrlichkeit nachahme.

Aber wenn die Nonnen es so sehen, also eine andere Innensicht haben, dann muss ich es akzeptieren. Ich kann sie dann nciht zulabern, aber Armut hat nichts damit zu tun, warum trägt ihr das usw.

Also letzlich bleibt es für mich dabei: Die Tragende definiert die Wirkung maßgeblich selbst für sich.

Es ist ein politisches Statement.

Falsch. S.o.

Doch wenn es die Nähe zu Armen Menschen symbolisieren soll, dann ist es ein politisches Symbol. Ob dieses in erster Linie politisches (!) Statement in zweiter Linie ihren Grund in einer religiösen Sicht hat interessiert nicht. Fakt ist, dass sie auch eine politische Aussage hat.

??? Den Zusammenhang verstehe ich nicht… Ist also die USA
nur von Kapitalisten bewohnt? Wenn ich mich recht entsinne,
gibt es auch in der USA ein politisches System namens
Demokratie. Das es hier in den letzten Jahren immer mal wieder
dabei „Probleme“ gab, ist nicht abzustreiten. Aber was hat das
bitte mit der Ordenstracht zu tun? Interessante Argumentation.

Demokratie hat nichts mit Kapitalismus zu tun. Eine Demokratie kann auch mit anderen Wirtschaftssystemen kombiniert werden.

Nein. Ich gebe diverse muslimische Menschen unterschiedlicher
Herkunft und Tradition (Schiiten, Sunnite und eine Alevitin)
in meinem Freunde, Bekannten und Kollegenkreise an, mit den
ich mich über dieses Thema unterhalten habe. Und ich lasse mir
das Wort nicht im Munde herumdrehen! D.h. alle meinten
übereinstimmend, daß es unterschiedliche Einstellung und
Interpretationen des Kopftuch-Gebotes gibt. Einige halten sich
daran, andere sagen, daß es nicht verbindlich ist. Oder sind
das jetzt alles Ungläubige???

Das weiss Allah. Und dieses „nicht verbindlich“ ist interessanter. Was heisst nicht „verbindlich“? Ich mein, wenn man es als " muss man nciht machen" meinte, natürlich muss man es nicht. Es gibt so viele Frauen die es nciht machen.

Dies habe ich nicht behauptet. Die religiöse Motivation mag
bei den Muslimas vorhanden sein - das kann ich nicht
beurteilen. Was mich verwundert, ist die Tatsache, daß selbst
Muslime behaupten, der Hintergrund dieses Gebotes sei kein
religiöser, sondern ein politischer oder sagen wir besser
sozio-kultureller Beweggrund, indem dieses Gebot als
Machtsintrument Männer gegen Frauen mißbraucht wird. Ich kann
diese Argumentation nachvollziehen und habe dies hier zur
Diskussion gestellt. Bisher konnte mir noch kein Muslim einen
weiteren Grund nennen. Ich hatte Dich schon mehrfach gebeten,
mir Deine Sicht der Dinge zu erläutern aber leider konnte ich
Deine Antwort bisher noch nicht lesen. Also frage ich nochmal

  • welchen Grund gibt es, daß Muslima dieses Kopftuch tragen??

Ok. Wenn du es nicht beurteilen kannst und es Muslimas gibt die es aus religiösen Gründen tragen dann akzeptier das einfach.

Und was diese Menschen um dich angeht.

Ich kann dir 100% versichern, dass genau diese Menschen aus einer „politischen“ Motivation heraus das sagen was sie sagen. Gerade unter Türken gibt es eine bestimmte politische Gruppe, die für einen strengen Laizismus steht, und diese Leute „behaupten“ (!) es sei nicht religiös sondern politisch.

Und zwar hat das den Hintergrund, dass in der Türkei das Kopftuch und auch die islamischen Kleider nach dem 1.WK verboten wurden. Eine bestimmte islamische Kleidung durftes du nicht mal auf der Straße anziehen. Und es gab ganz strenge Regeln gab was Laizismus angeht.
Es wurde wirklich alles verboten was den Islam angeht.

Mein Opa war ein Koranlehrer und er durfte das nicht machen. Er hat im Dorf heimlich den Koran gelehrt. Wäre er erwischt worden hätte ihn die Todesstrafe erwartet wegen „verfassungsfeindlichen Aktivitäten“.

Also ganz schlimme Bedingungen.

Gegen diese Bedingungen hat sich in der Türkei eine islamische Opposition gebildet und hat sich dagegen erhoben und bis jetzt noch immer dabei. Und diese Laizisten behaupten deswegen, das Kopftuch wäre das Symbol von dieser politischen (islamischen)Opposition. Aber letzlich haben sie natürlich Unrecht, weil das Kopftuch war und ist immernoch -trotz ihrer Unterdrückung - ein Zeichen des türkischen Volkes und ihrer Religion.

Frag doch mal deine Freunde, warum die Frauen vor der Gründung des türkischen republik Kopftücher trugen. Was für eine Politische Motivierung stand dahinter. Damals gabs keinen laizismus also kann es nicht die politische Motivierung gewesen sein, die Verfassung und die Republik Türkei zu stürzen.

Also diese ganze „politisch motiviert“ Argumentation ist ein Vorwurf der türkischen Laizisten, die bis heute noch den Beweis schulden.

Nein. Bedeckung wird von Männern und Frauen verlangt. Nur das
Kopftuch muss nur die Frau tragen.

Warum?

Aus dem selben Grund warum es bei Nonnen und Mönchen auch so ist*g

Da muß ich Dich leider enttäuschen. In einigen Mönchsorden
(Zisterziennser u. a.) tragen die Männer (heute jedoch nur
noch vereinzelt) eine traditionelle Kopfbedeckung, die der
jüdischen Kippa ähnlich ist. Das gleiche findest Du bei einem
Bischof, Kardinal oder dem Papst. Aber auch dies ist nicht
verpflichtend, sondern frei gestellt. Sie gehört zu einigen
Ordenstrachten dazu, wie der Schleier bei den Nonnen.

Ja siehst du. Schon wieder merkt man dass du dich nicht informiert hast.
Du sagst es gibt in eingen Mönchsorden eine traditionelle Kopfbedeckung…Weisst du was es im Islam gibt?

In der Sunna des Propheten gibts es den Takke (türkischer Begriff), das ist auch so ähnlich wie die Kippa, wird nur anders getragen (Muslime tragen es nicht nur am Hinterkopf sondern ziehen das runter bis zur Stirn), d.h. jeder Mann sollte diese takke tragen (Siehe Link was der Junge auf seinem Kopf trägt).
http://www.hakyolu.net/icerik/Fikih/Dinim_islam/Abde…

Es gehört auch zur SUnna des Propheten über dieser Takke einen „männlichen Kopftuch“ zu tragen. (Siehe Bild auf dem Link)
http://www.uwe-funkat.de/islamische-kleidungen/index…
Das gehört zur SUnna des Propheten. Ein Muslim sollte dies tragen.

Aber durch die Sakularisierung in der Türkei wurde mit dem Kopftuch der Frauen auch das Tragen der Kopfbedeckung der Männer verboten.

Türkische Männer die es tragen, werden vereinzelt immernoch in der Türkei verhaftet. Es gibt Gefängsnisstrafe drauf.

Auch bzg.dieser Kopfbedeckung wird das Argument gebraucht, man wolle damit ein „politisches Statement“ gegen die Türkische Republik abgeben und gehöre der „Opposition“ an.

Also auch hier gibts keinen wesentlichen Unterschied.

Damit es nicht nochmals untergeht - Sina, bitte beschreibe Du
uns doch - offensichtlich als Muslima - Deinen Beweggrund für
das Tragen des Kopftuches.

Ich trage kein Kopftuch. Ausser mir wird das Kopftuch von allen weiblichen Mitgliedern meiner Familie getragen und die sind alle so unpolitisch wie ein Schrank.

Laut Türkischen Laizisten wären meine Mama und meine Schwester eine Gefahr für die Türkische Republik und müssten bekämpft werden und ich würde alle Berufe ausüben die ich wollte. Aber ich weiss, dass meine Eltern mit der Türkei zufrieden sind, weil sie nicht politisch sind, und ich eher mit der islamischen Oposition sympathisiere.

Also ich kann dir sagen, dass es nicht politisch motiviert ist, sondern religiös. Für Näheres müsstest du dann eine Kopftuchtragende Muslima fragen: Yvo hat dir schon mal gesagt, dass sie Kopftuch trägt. Und hat auch versucht unter diesem Thread ihre Motive deutlich zu machen. Wer Ohren hat der höre*g.

PS: Ich bezeichne die islamischen parteien als Opposition obwohl eine von ihnen aktuell die Regierungspartei stellt, weil sie immernoch unter Militärüberwachung stehen und auch wenn sie an der Macht ist von den Laizisten als „verfassungsfeindlich“ gesehen wird.

MfG

Link funktioniert nicht…
Tschuldigung. Mein zweiter Link geht auf die Hauptseite. Aber dieser Kopftuch für Männer ist das was die Arabischen Männer auf den Köpfen tragen, wird glaub ich im deutschen als „palästinenser Schal“ Bezeichnet. Ich weiss nicht, wie man das genau nennt.

MfG