Richtig. Es ist die Regel des Hl. Benedikt - den Gründer der
monastischen Gemeinschaften. Weiteres wurde ja auch nicht
behauptet.
Es sollte deutlich machen, dass wenn die Nonnen sich auf einen heiligen Menschen berufen für ihren Kopftuch und die Muslimas auf den Koran, das dann hier bei den Muslimas eine höhere religiöse Notwendigkeit herrscht (nach dem Selbstempfinden der Personen natürlich).
Also wenn eine Nonne Kopftuch nicht trägt, dann folgt sie basierend auf ihrem Selbstverständnis lediglich ihren eigenen Gefühlen ohne gegen Gott zu sein. Eine Muslima hingegen verletzt ein religiöses Gebot von Gott.
Hier ist also eine andere Art von Intensität der religiösen Motive vorhanden, und damit wären die religiösen Motive bei der Muslima intensiver als bei einer Nonne. Also „mehr religiös“ motiviert.
Nein - falsch verstanden. Die Entscheidung in eine
Ordensgemeinschaft einzutreten ist eine religiöse
Entscheidung. Die Ordenstracht ist kein religiöses Symbol, da
„nur“ äußere Präsenz dieser Entscheidung. Quasi
„Mitgliedsausweis“ des Ordens.
Lol. Natürlich ist es ein „religiöses SYmbol“. wenn ich eine Nonne sehe, dann weiss ich sofort => Sie ist Christin. Und das reicht auch aus vor Gericht. Es geht darum, ob sie einer Religion als zugehörig erkennbar ist.
Nein - wieder falsch verstanden. Solidarität mit den Armen ist
im christlichen Gebot der Nächstenliebe inkludiert und daher
für Christen ein religiöses Gebot.
Ja und das Kopftuch ist im islamischen Gebot des Bedeckens inkludiert. Zudem in dem Gebot der Bescheidenheit, in dem Gebot der Nichtachtung des weltlichen Lebens, in dem gebot sich immer daran zu errinnern dass Schönheit etc vergänglich sind.
Das sind aber alles „papalapap-Sachen“. Man könnte sicherlich stundenlang darüber phlisophieren, was so eine Kleidung ausdrückt und ausdrücken soll.
Aber letzlich bleibt es immer daran hängen, zwischen Aussen- und Innenwirkung.
Mir symbolisiert das Nonnenkopftuch zb nicht die Nähe zur Armut (weil es einfach keinen Zusammenhang hat Kopftuch tragen hat nichts mit Armut zu tun es gibt so viele Leute die arm sind ohne Kopftuch)…Danach akzeptiere ich das nicht. Zumindest wenn ich deine Selbstherrlichkeit nachahme.
Aber wenn die Nonnen es so sehen, also eine andere Innensicht haben, dann muss ich es akzeptieren. Ich kann sie dann nciht zulabern, aber Armut hat nichts damit zu tun, warum trägt ihr das usw.
Also letzlich bleibt es für mich dabei: Die Tragende definiert die Wirkung maßgeblich selbst für sich.
Es ist ein politisches Statement.
Falsch. S.o.
Doch wenn es die Nähe zu Armen Menschen symbolisieren soll, dann ist es ein politisches Symbol. Ob dieses in erster Linie politisches (!) Statement in zweiter Linie ihren Grund in einer religiösen Sicht hat interessiert nicht. Fakt ist, dass sie auch eine politische Aussage hat.
??? Den Zusammenhang verstehe ich nicht… Ist also die USA
nur von Kapitalisten bewohnt? Wenn ich mich recht entsinne,
gibt es auch in der USA ein politisches System namens
Demokratie. Das es hier in den letzten Jahren immer mal wieder
dabei „Probleme“ gab, ist nicht abzustreiten. Aber was hat das
bitte mit der Ordenstracht zu tun? Interessante Argumentation.
Demokratie hat nichts mit Kapitalismus zu tun. Eine Demokratie kann auch mit anderen Wirtschaftssystemen kombiniert werden.
Nein. Ich gebe diverse muslimische Menschen unterschiedlicher
Herkunft und Tradition (Schiiten, Sunnite und eine Alevitin)
in meinem Freunde, Bekannten und Kollegenkreise an, mit den
ich mich über dieses Thema unterhalten habe. Und ich lasse mir
das Wort nicht im Munde herumdrehen! D.h. alle meinten
übereinstimmend, daß es unterschiedliche Einstellung und
Interpretationen des Kopftuch-Gebotes gibt. Einige halten sich
daran, andere sagen, daß es nicht verbindlich ist. Oder sind
das jetzt alles Ungläubige???
Das weiss Allah. Und dieses „nicht verbindlich“ ist interessanter. Was heisst nicht „verbindlich“? Ich mein, wenn man es als " muss man nciht machen" meinte, natürlich muss man es nicht. Es gibt so viele Frauen die es nciht machen.
Dies habe ich nicht behauptet. Die religiöse Motivation mag
bei den Muslimas vorhanden sein - das kann ich nicht
beurteilen. Was mich verwundert, ist die Tatsache, daß selbst
Muslime behaupten, der Hintergrund dieses Gebotes sei kein
religiöser, sondern ein politischer oder sagen wir besser
sozio-kultureller Beweggrund, indem dieses Gebot als
Machtsintrument Männer gegen Frauen mißbraucht wird. Ich kann
diese Argumentation nachvollziehen und habe dies hier zur
Diskussion gestellt. Bisher konnte mir noch kein Muslim einen
weiteren Grund nennen. Ich hatte Dich schon mehrfach gebeten,
mir Deine Sicht der Dinge zu erläutern aber leider konnte ich
Deine Antwort bisher noch nicht lesen. Also frage ich nochmal
- welchen Grund gibt es, daß Muslima dieses Kopftuch tragen??
Ok. Wenn du es nicht beurteilen kannst und es Muslimas gibt die es aus religiösen Gründen tragen dann akzeptier das einfach.
Und was diese Menschen um dich angeht.
Ich kann dir 100% versichern, dass genau diese Menschen aus einer „politischen“ Motivation heraus das sagen was sie sagen. Gerade unter Türken gibt es eine bestimmte politische Gruppe, die für einen strengen Laizismus steht, und diese Leute „behaupten“ (!) es sei nicht religiös sondern politisch.
Und zwar hat das den Hintergrund, dass in der Türkei das Kopftuch und auch die islamischen Kleider nach dem 1.WK verboten wurden. Eine bestimmte islamische Kleidung durftes du nicht mal auf der Straße anziehen. Und es gab ganz strenge Regeln gab was Laizismus angeht.
Es wurde wirklich alles verboten was den Islam angeht.
Mein Opa war ein Koranlehrer und er durfte das nicht machen. Er hat im Dorf heimlich den Koran gelehrt. Wäre er erwischt worden hätte ihn die Todesstrafe erwartet wegen „verfassungsfeindlichen Aktivitäten“.
Also ganz schlimme Bedingungen.
Gegen diese Bedingungen hat sich in der Türkei eine islamische Opposition gebildet und hat sich dagegen erhoben und bis jetzt noch immer dabei. Und diese Laizisten behaupten deswegen, das Kopftuch wäre das Symbol von dieser politischen (islamischen)Opposition. Aber letzlich haben sie natürlich Unrecht, weil das Kopftuch war und ist immernoch -trotz ihrer Unterdrückung - ein Zeichen des türkischen Volkes und ihrer Religion.
Frag doch mal deine Freunde, warum die Frauen vor der Gründung des türkischen republik Kopftücher trugen. Was für eine Politische Motivierung stand dahinter. Damals gabs keinen laizismus also kann es nicht die politische Motivierung gewesen sein, die Verfassung und die Republik Türkei zu stürzen.
Also diese ganze „politisch motiviert“ Argumentation ist ein Vorwurf der türkischen Laizisten, die bis heute noch den Beweis schulden.
Nein. Bedeckung wird von Männern und Frauen verlangt. Nur das
Kopftuch muss nur die Frau tragen.
Warum?
Aus dem selben Grund warum es bei Nonnen und Mönchen auch so ist*g
Da muß ich Dich leider enttäuschen. In einigen Mönchsorden
(Zisterziennser u. a.) tragen die Männer (heute jedoch nur
noch vereinzelt) eine traditionelle Kopfbedeckung, die der
jüdischen Kippa ähnlich ist. Das gleiche findest Du bei einem
Bischof, Kardinal oder dem Papst. Aber auch dies ist nicht
verpflichtend, sondern frei gestellt. Sie gehört zu einigen
Ordenstrachten dazu, wie der Schleier bei den Nonnen.
Ja siehst du. Schon wieder merkt man dass du dich nicht informiert hast.
Du sagst es gibt in eingen Mönchsorden eine traditionelle Kopfbedeckung…Weisst du was es im Islam gibt?
In der Sunna des Propheten gibts es den Takke (türkischer Begriff), das ist auch so ähnlich wie die Kippa, wird nur anders getragen (Muslime tragen es nicht nur am Hinterkopf sondern ziehen das runter bis zur Stirn), d.h. jeder Mann sollte diese takke tragen (Siehe Link was der Junge auf seinem Kopf trägt).
http://www.hakyolu.net/icerik/Fikih/Dinim_islam/Abde…
Es gehört auch zur SUnna des Propheten über dieser Takke einen „männlichen Kopftuch“ zu tragen. (Siehe Bild auf dem Link)
http://www.uwe-funkat.de/islamische-kleidungen/index…
Das gehört zur SUnna des Propheten. Ein Muslim sollte dies tragen.
Aber durch die Sakularisierung in der Türkei wurde mit dem Kopftuch der Frauen auch das Tragen der Kopfbedeckung der Männer verboten.
Türkische Männer die es tragen, werden vereinzelt immernoch in der Türkei verhaftet. Es gibt Gefängsnisstrafe drauf.
Auch bzg.dieser Kopfbedeckung wird das Argument gebraucht, man wolle damit ein „politisches Statement“ gegen die Türkische Republik abgeben und gehöre der „Opposition“ an.
Also auch hier gibts keinen wesentlichen Unterschied.
Damit es nicht nochmals untergeht - Sina, bitte beschreibe Du
uns doch - offensichtlich als Muslima - Deinen Beweggrund für
das Tragen des Kopftuches.
Ich trage kein Kopftuch. Ausser mir wird das Kopftuch von allen weiblichen Mitgliedern meiner Familie getragen und die sind alle so unpolitisch wie ein Schrank.
Laut Türkischen Laizisten wären meine Mama und meine Schwester eine Gefahr für die Türkische Republik und müssten bekämpft werden und ich würde alle Berufe ausüben die ich wollte. Aber ich weiss, dass meine Eltern mit der Türkei zufrieden sind, weil sie nicht politisch sind, und ich eher mit der islamischen Oposition sympathisiere.
Also ich kann dir sagen, dass es nicht politisch motiviert ist, sondern religiös. Für Näheres müsstest du dann eine Kopftuchtragende Muslima fragen: Yvo hat dir schon mal gesagt, dass sie Kopftuch trägt. Und hat auch versucht unter diesem Thread ihre Motive deutlich zu machen. Wer Ohren hat der höre*g.
PS: Ich bezeichne die islamischen parteien als Opposition obwohl eine von ihnen aktuell die Regierungspartei stellt, weil sie immernoch unter Militärüberwachung stehen und auch wenn sie an der Macht ist von den Laizisten als „verfassungsfeindlich“ gesehen wird.
MfG