Hallihallo,
Das war deine Aussage und nun kehren wir wieder zur
Grundaussage zurück: Sie wollen es! Nur weil du
glaubst, dass die Mädchen keine eigenständigen Menschen sind,
die selber denken können, muss es noch lange nicht stimmen!
Hab ich nie behauptet. Ich behaupte nur, dass Leute wie du,
die die Auswirkungen von Gesellschaftlichem Druck oder
Gruppendruck nicht wahrhaben wollen, reichlich naiv sind.
Komisch ist doch, dass du den gesellschaftlichen Druck, der von einer Minderheit ausgeht (den Muslimen) so hoch bewertest, während du den Druck, der tatsächlich von der Mehrheitsgesellschaftlich ausgeht nicht nur verharmlost, du suchst seine Etablierung in Form von Gesetzen!
Das
Problem sind nicht die Mädchen, sondern die Dämogogen,
die verbreiten […]
Ahja, dann sollte man diesen Dämagogen das Handwerk legen.
Nein, sollten wir nicht. In dieser Gesellschaft hat nämlich
jeder die Freiheit, sich nach Belieben unterdrücken zu lassen,
sofern es sich um einen mündigen Erwachsenen handelt.
Mir ist lediglich daran gelegen, dass Menschen, die sich
dieser Repression entziehen wollen, dazu auch die Möglichkeit
erhalten.
Nein, du willst den Frauen verbieten , ein Kopftuch zu tragen! Merkst du den Unterschied denn nicht? Das eine wäre wie bisher den Mädchen/Frauen beide Optionen (und viele andere auch) offenzulassen, das andere ihnen vorzuschreiben, was sie anhaben müssen!
du schonmal erlebt, wie moslemische Mädchen, die kein Kopftuch
tragen, von ihren männlichen moslemischen Mitschülern angegangen
werden ? Nein ? Natürlich nicht, dergleichen kommt in deiner naiven,
heilen Moslemwelt ja nicht vor.
Zum einen habe ich [das] tatsächlich nicht erlebt,
In welchem muslemischen Elfenbeiturm bewegst du dich
eigentlich ?
Ich habe es schonmal dargestellt: Selbst in unserer Moschee gibt es Frauen, die kein Kopftuch tragen. Kein weiterer Kommentar. Ich versuche von der Realität zu berichten, du hast deine Horrorvisionen noch nicht erfolgreich auf die Wirklichkeit projizieren können.
Widerum wären sie das
Problem, dann hätte man sich mit ihnen auseinandersetzen
müssen. Das ist nicht der Fall!
Das ist hauptsächlich deshalb nicht der Fall, weil es noch
viel zu viele vermeintlich gutmeinende Menschen in D gibt, die
der Meinung sind, dass Repression von Mädchen durch
muslemische Männer/Jungs irgendwie zum Teil ihrer Kultur
gehört und somit toleriet werden muss.
Aber auch du schlägst nichts konstruktives vor: Was du befürwortest ist die weitere Unterdrückung und Benachteiligung der muslimischen Frauen! Was das mit den von dir dargestellten „Tätern“ zu tun hat, bleibt fraglich!
Auf der anderen Seite: in unserer lokalen Moschee sind Frauen
mit und ohne Kopftuch aktiv. „Beide“ werden akzeptiert und
respektiert. Und es gibt keine Probleme mit den muslimischen
Männern.
Woher willst du das wissen ? Meine Erfahrung mit muslimischen
Frauen ist, dass die letzten, die von ihren Schwierigkeiten
erfahren, die muslimischen Männer sind. Diese Frauen haben
schlichtweg Angst vor ihren eigenen muslimischen Männern.
Deine Erfahrung? Aus welchen Erfahrungen berichtest du hier? Ich kann nur sagen, in der Moschee betreiben wir u.a. Sozial- und Familienberatung (auch wenn nur laienhaft) und dort beschweren sich schonmal Frauen, wenn ihre Ehemänner sie schlecht behandeln, aber noch keine hat sich wegen des Kopftuchs beschwert, ganz im Gegenteil: manche fragen, wie sie ihren Männern näher bringen können, dass sie ein Kopftuch tragen wollen. Ich will nicht ausschliessen, dass es auch die Fälle gibt, die du beschreibst, aber die Balance muss hier in der Darstellung noch geschafft werden und die wirklichen Ursachen müssen bekämpft werden, nicht irgendwelche Schreckgespenster (à la Kopftuch).
Also die Malerei, die du da betreibst, wo Muslime sich wie
Affen im Wald verhalten, ist so nur deiner Phantasie
entsprungen.
Ja sicher, weil nicht sein kann was nicht sein darf. Mit
dieser Kopf in den Sand Haltung wirst du jedenfalls nicht für
mehr Verständnis bei der Nicht-muslimischen Bevölkerung in D
sorgen.
Tut mir leid, aber dieser Vergleich hinkt stark, denn ich habe keine Angst, mich den Tatsachen zu stellen; ich versuche sie nur rational zu beurteilen.
indem man moslemischen Männern ein für alle mal klarmacht,
dass auch Frauen ohne Kopftuch eine Ehre haben und integer sind.
Das geschieht bereits.
Ja, sicher gibt es auch den aufgeklärten und gebildeten Islam
in D. Aber die Mehrheit der in D lebenden Muslime ist nunmal
weder aufgeklärt, noch gebildet, und für die ist eine Frau
ohne Kopftuch, und insbesondere eine Muslima ohne Kopftuch
nichts anderes als ein Flittchen.
Ok, erst wenn sie ihr Oberteil auszieht, ist sie ein Flittchen?!
Davon abgesehen, ab wann man ein Flittchen ist (das sollte auch für Männer funktionieren), bleibt ein Gebot im Islam, dass Frauen ihren Kopf zu bedecken haben.
Frauen ohne Kopftuch haben ihre eigene
Entscheidung gemacht. Leider akzeptierst du diese, aber nicht
die der kopftuchtragenden Frauen! Wenn du einsiehst, dass
Frauen mit Kopftuch integre, ehrbare und vor allem selbst
entscheidende Frauen sind, dann sind wir wieder auf einem
level.
Die Frauen sind mir relativ wurscht.
Danke! Das ist wirklich sehr konstruktiv!
Zu ihrem Vorteil geh ich
erstmal davon aus, dass sie ein Kopftuch aufgrund von Zwang
tragen.
„zu ihrem Vorteil“??? Welcher Vorteil? Durch diese Annahme kommst du zum Schluss, dass sie kein Kopftuch tragen dürfen! Wie vorteilhaft ist das denn für sie?
Sollten sie das Kopftuch tatsächlich aufgrund der
Überzeugung tragen, dass sie dadurch ehrbarer wären, als
Frauen ohne Kopftuch, wie ich z.B. oder andere Frauen in D,
dann können sie mir mal gestolen bleiben. Ganz sicher wünsche
ich mir Frauen mit so einer Einstellung jedoch weder als
Lehrerin meiner Kinder noch würde ich so jemanden in meinem
Unternehmen einstellen.
Kannst du bitte mit dem „ehrbar“ aufhören? Es gibt genügend Menschen in Deutschland, die von sich denken, dass sie besser wären, als andere; die verbietest du doch auch nicht?! Wichtig ist nur, dass du einsiehst, dass die Mehrheit der muslimischen Frauen ein Kopftuch aus eigener Überzeugung tragen. Und zwar sind sie überzeugt, dass sie ein Kopftuch tragen sollten. Kannst du damit leben?
Wenn - wie du es beschreibst - die nichtmuslimischen
Frauen von den männlichen muslimischen Jugendlichen als
Freiwild betrachtet werden, dann ist das ihre Sichtweise, die
sich nicht bestätigen würde, wenn sie diese versuchen würden
ins Bett zu bringen und es nicht schaffen!
Wenn eine Frau vor den Nachstellungen bestimmter Männer in
dieser Gesellschaft nur dann sicher ist, wenn sie sich ein
Kopftuch umschlingt (ganz egal mit wem sie letztendlich ins
Bett geht oder nicht, darüber sagt nämlich auch das Kopftuch
nichts aus), dann ist eins in dieser Gesellschaft ganz sicher
überflüssig, nämlich diese Sorte Männer.
Also alle Bauarbeiter raus, alle Penner raus, alle Männer im Allgemeinen raus.
Du versuchst verzweifelt von der anderen Seite zu argumentieren. Deine Aussage - soweit ich sie verstehe - ist, „Eigentlich braucht Frau kein Kopftuch (in Deutschland)“. Das kannst du gerne vertreten, aber wenn sie trotzdem ein Kopftuch tragen möchte, sollte das doch ihre Entscheidung sein!
Ich sehe Harmonie nicht als oberstes Ziel der Gesellschaft.
Was ist dann das oberste Ziel einer Gesellschaft?
Das oberste Ziel dieser Gesellschaft ist die Sicherung
der freiheitlich/demokratischen Grundrechte. Und das schließt
den Schutz dieser Gesellschaft vor Einflüssen, die diese
Grundrechte einschränken wollen, mit ein.
Grundrecht, wie etwa religiös sein und trotzdem keine Nachteile daraus zu bekommen? Oder Grundrechte wie das Recht auf Individualität? Oder vielleicht das Grundrecht, dass man unschuldig bleibt, bis man nachweislich für schuldig erklärt wird?
Wenn du nicht erkennen willst, dass sich das muslemische Leben
in D nicht auf die schöne heile Eierkuchenwelt beschränkt, die
du hier jedem weismachen willst, und die Auswüchse ignorierst,
insbesondere die, welche die Repression von moslemischen
Frauen angeht, dann brauchen wir in der Tat nicht
weiterdiskutieren.
Ich hab kein Problem damit, sie zu sehen, aber ich will auch nicht, dass sich solche radikalen Meinungen wie deine durchsetzen, denn dann heisst es wirklich gute Nacht Deutschland - mal wieder. Was die sozialen Probleme angeht, so sind sie nicht nur unter Muslimen anzutreffen, sondern in der gesamten Gesellschaft. Man kann sie aber nicht mit weiterem Zündstoff bekämpfen. Man muss den harten Weg gehen, jedes Problem einzeln und in Kleinarbeit zu lösen. Das heisst, soziale Einrichtungen stärken, Zusammenarbeit mit den verschiedensten Organisationen intensivieren usw… Eine einseitige Darstellung, wie du sie ständig lieferst, wird uns keinen Schritt weiterbringen, ganz im Gegenteil, das wird uns nur um ein Jahrhundert in der gesellschaftlichen Entwicklung zurückwerfen.
Gruss, Omar Abo-Namous