Moin Wolfgang,
In tibetischen Tempeln wird nicht getanzt…
Dein Einwand erschüttert meine Aussagen im Kern
.
Na zumindest wäre ein Tempeltänzer in Tibet genau so arbetislos wie in D 
Meine letzte Tibet-Expedition ist schon eine Weile her, die
Aufzeichnungen gingen im Schnee des Kunlun Shan verloren,
Das ist eine Katastrophe, handelte es sich dabei doch um die vermutlich weltweit einzigen Beweise für tibetischen Tempeltanz 
so
daß ich als Quelle der Erkenntnis auf die Schnelle nur dies
anbieten kann:
http://www.pachamama-austria.org/index.php?option=co…
Falls du hier auf Bhakti Devi anspielst: Die Dame ist Inderin und vermutlich Hindu, aber was solls, ziehn wir ihr ein paar Felle über und ein gelbes Mützchen auf, dann passt das schon,
Dabei fällt mir ein: In den 70ern und 80ern gehörte Hamburg zu
den Hochburgen verschiedener buddhistisch angehauchter
Gruppen. Nach meiner Beobachtung waren das die Anfänge der
heute boomenden Esoterikwelle. Der sehr auf Äußerlichkeiten
bedachte Mummenschanz wurde jedem Klischee gerecht, mit den
passenden Gurus und erleuchtet dreinschauenden Arhats. Die
Zeitgeisterscheinung schwappte bis in die Hamburger Uni. Im
Rahmen welchen Studiengangs weiß ich nicht mehr, aber es gab
dort sogar Tempeltanz-Seminare.
Muss ne tolle Zeit gewesen sein 
Als ich an die Uni kam, hatten sich die 70er schon das Hirn weggekifft und bei „Spiritualität“ dachte jeder erstmal an Alkohol. Aber vielleicht lag das auch an meinem asozialen Studiengang.
Gleichzeitig fanden alljährlich Studentendemos statt. Die
Themen waren immer die gleichen und reichten von Plakaten
gegen den Schah von Persien bis zum Anprangern des
Leistungsdrucks an den Hochschulen. In weiten Kreisen galt es
als verpönt, sich mit den Niederungen eines Studiums der
Ingenieur- oder Naturwissenschaften zu beschäftigen. Wer etwas
auf sich hielt, studierte Sozialpädagogik, trug Vollbart,
Wallemähne oder einen Zopf, stand marxistischen Gruppen nahe,
fabulierte über Stamokap und bediente sich der Terminologie
der erwähnten Guru-Anhänger. Eine lustige Mixtur. Auf der
anderen Seite des stark polarisierten Spektrums kursierten
bissige Sprüche über Studenten des Tibetanischen Tempeltanzes,
verknüpft mit der Frage, wovon diese Leute leben wollen und
der sogleich mitgelieferten Antwort, nämlich vom Ausbilden
neuer Tibetanischer Tempeltänzer. Dabei war der tibetanische
Tempeltanz nur die Metapher für die Mode, möglichst brotloses
Zeug zu studieren.
Tja. Das war vermutlich der erste und einzige Ansatz, eingen ganz neuen Bestandteil der tibetischen Kultur außerhalb von Tibet ohne Beteiligung von Tibetern zu gründen. Schade, dass sich das offenbar nicht gehalten hat. Vermutlich waren die Tibeter davon nicht wirklich überzeugt, diese Ignoranten 
Lieben Gruß
Marion