Latente Angst vor Vergewaltigung

Hallo,

in einem abgeschlossenen Artikel im Partnerschaftsbrett steht der Satz:

Ich kenne keine Frau, die nicht latente Angst vor einer
Vergewaltigung hat.

Zum einen ist der besagte Artikel geschlossen, zum anderen ist es wohl wirklich ein anderes Thema, deshalb neuer Thread, anderes Brett.

Ich bin weiblich und kann sagen, dass ich diese Angst nicht habe.
Nun kann man sich natürlich darüber streiten, wie latent etwas ist und mir einfach entgegenhalten, dass diese Angst so tief liegt, dass es mir erfolgreich gelingt, sie zu verdrängen.
Oder vielleicht fehlt mir einfach die nötige Phantasie.

Oder: der Satz ist falsch.

Ich bin an sich kein sehr ängstlicher Mensch. Als ich neulich nachts allein 8km nach Hause gelaufen bin (teils Wald, teils Landstraße) hatte ich keine Angst (auf der Landstraße ein leicht ungutes Gefühl, weil es da keinen gescheiten Seitenstreifen zum Laufen gab).
Wenn ich wirklich mal allein in einer Gegend bin, wo ich Angst bekomme, dann bekomme ich Angst dafür eines über die Rübe zu bekommen und bestohlen zu werden. Diese Angst ist aber definitiv keine Angst, sexuell angegangen zu werden.

Nur um zu zeigen, dass ich durchaus Erfahrung in dieser Richtung habe (wenn auch wenig und nicht sehr gravierend): mit 19 wurde ich mal von einem Exhibitionisten, den ich (auf Ratschläge aus der Emma vertrauend) anherrschte, er solle mich in Ruhe lassen und ich sei nicht interessiert, auf den Boden geworfen und er hat versucht mit festzuhalten. Ich habe mich gewehrt (nicht sehr effektiv), aber so laut gebrüllt, dass er die hosenhochziehend schnell das Weite suchte.
Mir war damals schon klar, dass ich Glück hatte.
Ich war auch eine kurze Zeitlang mit 17 mit einem gewalttätigen Partner zusammen.

Und trotzdem: ich halte die Aussage für falsch. Oder bin ich eine so außergewöhnliche Ausnahme?
Haben die meisten anderen Frauen diese latente Angst?

Gruß
Elke

Hallo Elke,
so ganz trifft es dein Thema nicht, aber kürzlich stellte ich eine Frage zum Thema Opferwahrscheinlichkeit und Geschlecht. Vielleicht interessiert dich das ja; besonders die Antwort von NickH fand ich hilfreich.

/t/opfer-werden-geschlechtsabhaengig/5876190

Ich kenne keine Frau, die nicht latente Angst vor einer
Vergewaltigung hat.

Kann ich mir nicht recht vorstellen bei den Frauen die ich kenne. Vielleicht auch (mal wieder?) eine Generationenfrage, womit ich keine Altersabhängigkeit meine? Oder mir hats noch (fast) keine erzählt.

Ich bin weiblich und kann sagen, dass ich diese Angst nicht
habe.

Was sicher auch mit deiner Persönlichkeit und deinen Lebenserfahrungen zusammenhängt.

Nur um zu zeigen, dass ich durchaus Erfahrung in dieser
Richtung habe (wenn auch wenig und nicht sehr gravierend): mit
19 wurde ich mal von einem Exhibitionisten,

Vielleicht hat dich grade das positiv geprägt, weil du weißt wie ein realer „sexueller Angriff“ abläuft. Die Vergewaltigung nachts im Wald vom Buhmann ist sicher anteilsmäßig eher selten, z.B. im Vergleich zu familiären Übergriffen.

den ich (auf

Ratschläge aus der Emma vertrauend) anherrschte,

LOL :smile:

VG
J~

Hallo,

/t/opfer-werden-geschlechtsabhaengig/5876190

Les ich nachher, danke.

Ich kenne keine Frau, die nicht latente Angst vor einer
Vergewaltigung hat.

Ich bin weiblich und kann sagen, dass ich diese Angst nicht
habe.

Was sicher auch mit deiner Persönlichkeit und deinen
Lebenserfahrungen zusammenhängt.

Vielleicht eine Kombination davon (und noch einigem anderen).
Ich kann mich an eine Situation in Saudi erinnern. Wir hatten als Gruppe gerade so 15 Zelte aufgebaut, die meisten waren danach zu einem Orientierungslauf aufgebrochen. Ich blieb im Zeltlager wegen der Kinder, außer mir noch drei Frauen, die fußkrank/unfit/unlustig waren. Also weit und breit nur wir vier Erwachsene und drei kleine Kinder. Da kam ein Jeep mit Beduinen angerauscht, fünf Männer, alle mit Gewehren, die sie abschossen, damit sind sie zwischen unseren Zelten durchgebrettert.
Natürlich habe ich geguckt, wo die Kinder sind (schon allein, damit sie nicht unter die Räder kommen), und dann habe ich gewartet, bis die Typen hielten, sie grinsten, schossen und präsentierten mich dann mit einem toten Adler, den sie mir als Gabe zum Abendessen präsentierten (das alles, ohne dass sie viel Englisch sprachen oder ich Arabisch). Achja, angezogen war ich natürlich ganz und gar nicht passend (d.h. T-shirt und kurze Hosen). Dann sind unter Schreien und Knallerei wieder weggefahren.
Die anderen drei Frauen waren tödlich beleidigt, weil ich keine Angst hatte (nicht nur keine gezeigt hatte). Wie gesagt, vielleicht bin ich nur phantasieloser als die anderen.
Ich erzähle das, weil ich zeigen will, dass es nicht nur an meiner Lebenssituation liegt, andere in durchaus ähnlichen Situationen, die ich durchaus auch als „gestandene Frauen“ bezeichnen würde, reagierten in der gleichen Situation verängstigt.

Vielleicht hat dich grade das positiv geprägt, weil du weißt
wie ein realer „sexueller Angriff“ abläuft.

Mag sein.

Die Vergewaltigung
nachts im Wald vom Buhmann ist sicher anteilsmäßig eher
selten, z.B. im Vergleich zu familiären Übergriffen.

Auch das ist durch Statistiken belegt, allerdings haben Menschen / Frauen dennoch Angst z.B. allein im Wald zu sein. Ich werde so oft gefragt, ob ich keine Angst habe, allein im Wald zu joggen oder zu laufen. Es erscheint mir einfach unlogisch, dass im tiefen Wald einer stundenlang hockt bis eine einsame Wandersfrau vorbeigelaufen kommt, die er dann anfallen will. Aber es geht anderen anders.
Ich möchte mich auch keinesfalls über diese Angst lächerlich machen (für diejenigen, die sie haben, ist sie sehr real). Auch ist es kein Verdienst meinerseits, dass ich mich da nicht fürchte. Ich bin einfach so.
Aber wenn ich in dunklen Straßenschluchten mal bedroht gefühlt habe, dann nie vor sexueller Gewalt, nur vor Gewalt an sich.

den ich (auf

Ratschläge aus der Emma vertrauend) anherrschte,

LOL :smile:

Nun ja, zufällig hatte ich wenige Wochen zuvor einen Artikel dort gelesen, wie man auf verschiedene sexuelle Angriffe reagieren solle und ich habe lehrbuchmäßig (bzw. zeitschriftenartikelmäßig) auf den Exhibitionisten reagiert. Pech halt, dass „mein“ Exhibitionist diesen Artikel nicht gelesen hatte.

Gruß
Elke

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Hallo Elke.

Ich kenne keine Frau, die nicht latente Angst vor einer
Vergewaltigung hat.

Zum einen ist der besagte Artikel geschlossen, zum anderen ist
es wohl wirklich ein anderes Thema, deshalb neuer Thread,
anderes Brett.

Ich will unsere MOD ja nicht kritisieren, aber wenn das ein anderes Thema ist, dann weiß ich nicht.

Partnerschaft gehört zum menschlichen Verhalten und dazu gehört natürlich auch der grundsätzliche Umgang der Geschlechter miteinander.
Sicher kann man das auch hier schreiben, oder meinetwegen in Gender, aber im anderen Brett lesen halt weit mehr.

Ich finde es schade.

Zu deiner Frage selbst, will ich jetzt mal nichts sagen.
Ich kenne bei Frauen eigentlich beide Varianten.

Gruß, Nemo.

hallo,

Ich will unsere MOD ja nicht kritisieren, aber wenn das ein
anderes Thema ist, dann weiß ich nicht.

Hatte nichts mit der Mod zu tun.
Hatte damit zu tun, dass der Thread dort abgeschlossen war und da ich sowieso einen neuen aufmachen musste, um diesen Teilaspekt zu beleuchten, wollte ich gleich ins besser passende Brett umziehen.

Partnerschaft gehört zum menschlichen Verhalten und dazu
gehört natürlich auch der grundsätzliche Umgang der
Geschlechter miteinander.

Dann können wir auch zu Genderstudies gehen. Ich halte das Thema aber hier für besser aufgehoben.

Sicher kann man das auch hier schreiben, oder meinetwegen in
Gender, aber im anderen Brett lesen halt weit mehr.

Quantität ist nicht gleich Qualität.
Meine Erfahrung sagt mir, dass hier eine Diskussion nicht so leicht zu etwas abgebogen wird, was ich nicht will und die blöden Bemerkungen sind seltener, die Diskussion mithin fruchtbarer.

Zu deiner Frage selbst, will ich jetzt mal nichts sagen.
Ich kenne bei Frauen eigentlich beide Varianten.

Das nützt mir jetzt überhaupt nichts.

Gruß
Elke

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Hallo Elke,

nachdem du mich zitierst, muss ich natürlich auch was dazu sagen :smile:. Vorab: Ich würde mich ebenfalls nicht zu den ängstlichen Menschen zählen. Ich gehe angstfrei allein im Wald spazieren, egal ob tagsüber oder nachts. Und ich habe ziemlich viele Ecken der Welt bereist und angstfrei Dinge getan, die durchaus reale Gefahren bargen. Ich kann mit Waffen umgehen und bin überzeugt, dass ich sie im Fall der Fälle auch einsetzen könnte. Ich bin nie vergewaltigt worden, befand mich allerdings öfter in Situationen, in denen ich ausgeliefert war.

Und doch gab es da immer mal wieder Momente, da hat es mich kalt erwischt. Merkwürdigerweise auch dann, wenn die realistische Einschätzung der Situation gar keine wirkliche Gefahr beinhaltete. Der erste, heiße und beinahe Panik auslösende Impuls war: „Jetzt ist es soweit.“ Und die Angst, die dahinter stand, war nicht die vor Raub oder Tod, sondern die vor einer Vergewaltigung.

An diese Momente erinnere ich mich ab dem Teenageralter - also vor der Zeit, als ich realen Gefahren begegnet bin, die mich möglicherweise beeinflusst haben könnten. Sie waren bei weitem nicht allgegenwärtig - aber eben immer mal wieder präsent.

Ich habe von vielen Frauen gehört, dass sie genau diese Angst teilen - oft ebenfalls ohne jemals entsprechende Erlebnisse gehabt zu haben. Den Grund sehe ich darin, dass uns „Mädchen“ von Kindesbeinen an eingeimpft wird, dass wir uns diesbezüglich hüten müssen. Und ich bin sehr gespannt, was deine Frage an weiteren Antworten bringt.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Elke,

ich kann mich dir voll und ganz anschließen. Ich kenne diese Angst auch nicht. Seitdem ich nicht mehr so intensiv Kampfsport betreibe habe ich zwar ähnlich wie bei dir eher die Befürchtung niedergerschlagen und beraubt zu werden aber die Angst vergewaltigt zu werden habe ich nicht. Vielleicht hat das auch damit zu tun, dass durch den Kampfsport eine gewisse Einstellung vorhanden ist und ich mir sicher bin, dass ich diese auch nach Außen austrahle.

Gruß

Samira

Hallo,

deine Ängste sind deine Ängste. Auch dein Erfahrungsaustausch mit anderen Frauen.
Aber du behauptest, alle Frauen hätten diese Angst, so als sei es ein Naturphänomen. Oder von mir aus auch ein eingeimpftes Kulturphänomen.
DAS bezweifle ich einfach.
Ich glaube, ich bin für mein Alter recht typisch erzogen worden, im Gegenteil, mein Vater war 47 als ich auf die WElt kam, also eher einer älteren Generation zuzurechnen.
Und ich kenne diese Angst vor einer Gewaltigung eben nicht annähernd, hab sie noch nie gekannt.

Ich höre gerade ein Hörbuch, einen dänischen Krimi. Darin kommt ein Vergewaltiger und Mörder mit einem inneren Dialog zu Wort. Er denkt: „Jetzt hat sie Angst, vor dem, was schlimmer ist als der Tod. Aber es ist nicht schlimmer als der Tod. Auch wenn sie es so gelehrt bekommen. Es ist vorbei (er hat sie gerade vergewaltigt und setzt nun zum Morden an). Aber jetzt kommt das, was wirklich so schlimm ist wie der Tod.“
Eben dieses „schlimmer als der Tod“ - das entzieht sich meiner Gefühlswelt. So schlimm eine Vergewaltigung ist, ich kann mir trotz allem Schlimmeres vorstellen (auch Dinge, die schlimmer als der Tod sind).

Gruß
Elke

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Hallo,

Aber du behauptest, alle Frauen hätten diese Angst

Mitnichten. Ich habe geschrieben, dass alle Frauen, die ich kenne, diese Angst kennen. Wobei ich zugegebenermaßen einräumen muss, dass ich nicht jede Frau, auf die ich jemals getroffen bin, danach gefragt habe. Wohl aber die Frauen aus meinem Bekannten- und Verwandtenkreis und meine Schülerinnen.

Aber selbstverständlich wird außer Geburt und Tod vermutlich nichts auf der Welt alle Menschen betreffen.

Schöne Grüße,
Jule

Interessante Frage.

Mir persönlich fällt auf, dass es einen Zusammenhang zu geben scheint zwischen Prüderie und der Angst vor sexueller Gewalt. Je mehr beispielsweise ein Kind in einem sexuell tabuisierten Umfeld aufwächst, umso mehr wird ihm Angst vor dem „bösen Mann“ eingeimpft. Diese Angst setzt sich bis in das Erwachsenenalter hinein fort. Umgekehrt finden sich kaum sexuell aufgeklärte bzw. unverklemmte Frauen, die mit einer ständigen Furcht vor einer potentiellen Vergewaltigung durch die Straßen laufen.

Bezeichnenderweise findet man diesen Zusammenhang auch innerhalb der sexuellen Phantasie, wo oftmals Prüderie mit eingeimpften Verboten mit Vergewaltigungsphantasien einhergeht.

Hallo!

Umgekehrt finden sich kaum
sexuell aufgeklärte bzw. unverklemmte Frauen, die mit einer
ständigen Furcht vor einer potentiellen Vergewaltigung durch
die Straßen laufen.

Kannst Du das irgendwie belegen?

Dieses Thema bringt oft so Meinungen mit sich, dass Frauen, die Angst vor sexuellen Übergriffen haben, doch sicher so „arme Opfer“ sind (womöglich noch selbst schuld wegen Opferhaltung), prüde erzogen oder einfach total ängstlich, schwach, nicht selbstbewusst genug. Das gefällt mir nicht.

Ich bin weder prüde erzogen, noch mangelt es mir an Selbstbewusstsein, und eine Opfer-Ausstrahlung habe ich schon gar nicht. Und dennoch:

Als junge Erwachsene ist es mir oft passiert, dass ich von Männern sexuell „angegangen“ wurde. Das ging von Kommentaren über meine Oberweite über Grabschereien bis hin zum tatsächlich gewaltsamen Übergriff. Immer im öffentlichen Raum, nie im näheren Umfeld, die Männer zwischen 15 und 70, alles Fremde.

Jedes einzelne dieser Erlebnisse ist mir bis heute, viele Jahre später, im Detail in Erinnerung. Das KANN ich gar nicht wegstecken. Denn ich WEISS aus Erfahrung, dass es diese Männer gibt, die unter Umständen zuschnappen.

Dass mir diese Dinge passiert sind, lag ganz sicher nicht daran, dass meine Mutter mich vorm „bösen Mann“ gewarnt hat. Aber dass sie mir passiert sind (ich war einfach öfters zur falschen Zeit am falschen Ort) ist der Grund dafür, warum ich diese latente Angst durchaus habe.

Für mich ist die Gefahr von sexuellen Übergriffen genauso real und begründet wie die von Handtaschenraub in Rom. Das hat nichts mit prüde sein oder genereller Überängstlichkeit zu tun.

Yasammez

Hallo,
Aber du behauptest, alle Frauen hätten diese Angst

Mitnichten. Ich habe geschrieben, dass alle Frauen, die ich
kenne, diese Angst kennen.

Du hast recht, du schriebst wörtlich:

Ich kenne keine Frau, die nicht mit der latenten Angst vor einer
Vergewaltigung lebt.

Tut mir leid, dass ich falsch zitiert habe.
Allerdings musst du zugegeben, dass man das wesentlich weitergreifender interpretieren kann.

Gruß
Elke

Hi,

Eben dieses „schlimmer als der Tod“ - das entzieht sich meiner
Gefühlswelt.

wirklich? Dann gibt es ja IMHO auch gar keinen Grund für die Angst, die du nicht hast.
Kennst du eigentlich vergewaltigte Frauen und hast mal mit ihnen über ihr erlebtes gesprochen?

Nachtgrüße
J~

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Was heißt in dem Zusammenhang „latent“?

Wenn die Frage hier im Psychobrett gestellt wird, dann kommt eigentlich nur die Tiefenpsychologie in Betracht. Im diesem Sinne reden wir von unbewusster Angst. Ist sie unbewusst, dann würde eine Abfrage unter Frauen rein gar nichts bringen, weil zumindest jene Frauen nichts dazu sagen können, die keine tiefenpsychologische Therapie durch laufen haben. Selbst wenn damit nur ein unter Umständen vorbelasteter Personenkreis erfasst wird, müsste es dann schon handfeste Studien dazu geben, weil das dann eigentlich recht trivial ist. Das scheint es aber nicht zu geben.

Ich behaupte von mir, diese Angst nicht zu haben oder ich habe sie nicht so, dass ich sie irgendwie in irgendeiner Art mit mir herumschleppe. Ich bin vergewaltigt worden im Teenageralter im weiteren Sinne im häuslichen Umfeld. Ich habe mich vorher und hinterher ohne Probleme in der Dunkelheit bewegt, ich konnte egal wo in Parkhäusern parken usw. Wenn Ängste hochkamen, dann sehr konkret auf Räumlichkeiten bezogen. Ich habe eigentlich nie generell Probleme im Umgang mit Männern gehabt. Auch das weder vorher noch hinterher.

Unwohlsein und Unruhe in bestimmten Situation kenne ich auch nur allgemein vor Gefahrensituationen, wo dann Vergewaltigung neben Körperverletzung, Raub etc. steht.

Hallo Eklastic,

eine eingeimpfte Angst Vergewaltigt zu werden muss ich für meine Person verneinen, obwohl ich aus meinem eigenem Umfeld mehrfach zum Opfer gefallen bin. Dies kann ich dir versichern lag aber nicht daran das ich latente Angst davor hatte oder brüde aufgezogen wurde.
Ich bin daher der Meihnung, das es auf die eigenen Charakterstärken ankommt, ob man in stätiger Angst, damit rechnet, Vergewaltigt zu werden, wenn man einen abgelegen Weg geht oder eine dunkle Gasse passieren muss um nach Hause zu kommen. Ich kenne mehrere Frauen und junge Mädchen, die nie damit gerechnet hätten und doch zum Opfer wurden.
Viel wichtiger jedoch ist meiner Meihnung nach, wie kann den Opfern geholfen werden solch einen Übergriff zu verarbeiten, den da fehlt es leider.

Mit freundlichen Grüssen Grübelgirl

Hallo,

Eben dieses „schlimmer als der Tod“ - das entzieht sich meiner
Gefühlswelt.

wirklich? Dann gibt es ja IMHO auch gar keinen Grund für die
Angst, die du nicht hast.

Eben. Für mich nicht.

Kennst du eigentlich vergewaltigte Frauen und hast mal mit
ihnen über ihr erlebtes gesprochen?

Nicht in rauen Mengen, aber einige wenige.
Gruß
Elke

Hallo,

Was heißt in dem Zusammenhang „latent“?

Nun, das kann - wie du erwähnst das bedeuten::

Wenn die Frage hier im Psychobrett gestellt wird, dann kommt
eigentlich nur die Tiefenpsychologie in Betracht. Im diesem
Sinne reden wir von unbewusster Angst. Ist sie unbewusst, dann
würde eine Abfrage unter Frauen rein gar nichts bringen, weil
zumindest jene Frauen nichts dazu sagen können, die keine
tiefenpsychologische Therapie durch laufen haben.

Aber die Frage kam ja aus einem anderen Brett (Liebe und Partnerschaft) und ich glaube, latent war nur als umgangssprachlich verstanden, also im Sinn von kurz unter der Oberfläche, immer bereit aufzutauchen. Wenn das anders gemeint war, bitte ich, J. es klar zu stellen.

Danke für deine Schilderung.

Gruß
Elke

Du vermischt zwei vollkommen unterschiedliche Dinge.

Meine Ausführungen bezogen sich ausschließlich auf subjektive Ängste, du schreibst von der Viktimisierung.

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Wenn latent als unterschwellig aber ständig vorhanden gemeint ist, kann ich das erst recht nicht verstehen.

Vielleicht hat das tatsächlich etwas mit der Erziehung zu tun. Als ich Kind war, ich weiß nicht mehr genau wie alt, es dürfte so 5. 6. Klasse gewesen sein, gab es in unserem Viertel eine Exhibitionisten, der über Monate hin sein Unwesen trieb. Meine Eltern, besonders meine Mutter, hat darauf relativ besonnen reagiert und eigentlich nur die schon vorher bekannten Vorsichtsregeln noch einmal betont. Und wir haben etwas mehr darauf geachtet, Schulwege nicht alleine zu machen.

Es gab aber auch andere Mütter, die haben einen hysterischen Stress gemacht. Ich kann mich erinnern, dass zumindest noch in der Schulzeit das auch die Mädchen waren, die auch später noch durch besondere Ängstlichkeit aufgefallen sind. Eine Freundin von damals hatte zum Beispiel eine Mutter, die ständig dran war zu mahnen: alles was normal zur Entwicklung eines Mädchens gehört, also Lippenstift, Röcke, gerne auch kürzer, usw. durfte nicht sein. Sie bekam immer zu hören, dass dann die Männer nur so über sie her fallen würde. „Du beschwörst das Unglück herbei.“ Wer so aufwächst, das muss doch Spuren hinterlassen.

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Ich bin vergewaltigt worden und kenne auch das „schlimmer als der Tod“-Gefühl. Trotzdem habe ich keine latent und ständig vorhandene Angst, erneut vergewaltigt zu werden.

Und jetzt? Was soll das denn? Irgendwie scheint, du hast hier so eine Klischeereaktion im Kopf, die du als Reaktion auf eine Vergewaltigung erwartest. Diesem Klischee entspricht übrigens keine der mir bekannten Vergewaltigungsopfer. Da kenne ich einige davon, ich habe über eine Zeit Gruppentherapie gemacht.

Die Ängste die entstehen, sind nicht immer logisch, das haben Ängste so an sich. Aber dass eine Frau, die in ihrem Wohnzimmer von der anbahnenden Bekanntschaft vergewaltigt wird nun Angst vor einer Vergewaltigung hat, wenn sie durch den einsamen Park läuft, ist mir noch nicht untergekommen. Es war in der Gruppe auch nur ein kleiner Teil Frauen, die eine generelle Angst vor Männern entwickelt haben.

Außerdem geht das hier ohnehin an der Ausgangsfrage vorbei. Es ging darum, dass jede Frau angeblich diese latente Angst habe. Das scheint ja ganz offensichtlich nicht der Fall zu sein.

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