Von welchen Preis sprechen wir hier bei einem 5kWh Speicher?
Was kann und sollte man hier als Nutzer selbst machen? Jeden Monat einmal die Paneele abwaschen…?
Tja, was kostet ein Auto?
Zuerst muss der Speicher entweder genau für die bestehende Anlage geeignet sein (Anschluss an den vorhandenen Hybrid-Wechselrichter), oder er muss eigenständig arbeiten können (AC-Speicher).
So zahlst du für einen Huawei-Akku mit 5kWh noch 2300€, für einen BYD 1800€, für einen AC-gekoppelten Marstek 1100€, für einen Sungrow 1700€.
Aber du musst halt gucken, was überhaupt technisch geht, beispielsweise kannst du an einen Huawei-Wechselrichter nur Huawei Akkus anschließen - oder AC-gekoppelte Geräte mitbetreiben.
Bei genug Neigung ist selbst das praktisch nie notwendig. Da läuft der Dreck mit dem Regen zusammen ab.
Genau aus diesem Grund haben wir damals den Speicher gleich mit der Anlage zusammen installieren lassen. Wir haben uns gedacht, der Anbieter wird wohl besser wissen als wir, welcher Speicher mit seiner Anlage am besten funktioniert. Da ist mir dann nämlich schon wichtiger, dass alles rund läuft und alle Teile gut miteinander arbeiten, als dass ich vielleicht ein paar hundert Euro weniger zahle und dann aber schneller irgendetwas kaputt geht oder nicht ganz funktioniert, weil es einfach nicht zu hundert Prozent zusammenpasst.
Es gibt da eine simple Sache:
Ein Speicher, der direkt am Wechselrichter angeschlossen wird (also mit Gleichspannung ge- und entladen wird) passt entweder zum Wechselrichter und funktioniert dann zu 100%. oder er passt nicht und funktioniert rein gar nicht.
Es gibt da keine Grauzone, es gibt kein „passt besser“ oder „passt weniger gut“.
Ein Speicher, der nicht am Wechselrichter angeschlossen wird (also mit Wechselspannung ge- und entladen wird), ist dagegen immer eine schlechtere Lösung. Sie passt an jedem beliebigen Wechselrichter (weil so ein Speicher gar nicht mit dem Wechselrichter verbunden wird), aber man hat höhere Umwandlungsverluste und eine fehlende Integration in das Überwachungssystem der PV-Anlage.
Wir haben ein Huawei LUNA2000 5 kWh-Modul im Keller. Bei den meisten Händler soll ein weiteres so um 1.500/1.600 Euro kosten, wobei es auch Anbieter gibt, die dafür unter 1000 Euro wollen bzw. sogar 7 kWh für unter 1000 anbieten. Das ist mir aber etwas suspekt.
Die verkaufen eventuell ein Luna 2000 5 C0. Das ist das Leistungsmodul auf den Akkupaketen - ohne Akku.
Ich habe tatsächlich in einem Forum die Anlage eines Nutzers gesehen, dem hatte man echt nur dieses Modul installiert - und er fragte, warum der Akku nicht funktioniere. Na, weil er gar keinen hatte.
Bei dem hier ist das ganz sicher so:
Huawei LUNA2000-5kW-C0 Leistungssteuermodul für PV Speicher
Bei dem hier vermutlich auch:
Huawei LUNA2000-5KW-C0 Power Module - Volt On Shop, 679,99 €
Allerdings finde ich die Darstellung verbal und grafisch schon geradezu bewusst irreführend.
Gibts da wirklich so viele Unterschiede? Bzw. wenn ja, wo sind die Unterschiede?
Gehen wir mal davon aus, dass sie alle für die Anlage geeignet sind, wo besteht der Vorteil eines Spiechers für 2300€ gegenüber dem um 1100€?
Solange man nicht Brutto mit Netto Kapazität vergleicht und darauf achtet wie viel Strom man in den Akku einspeisen kann bzw. gleichzeitig rausnimmt - müsste es ja ziemlich gleich sein.
Kommen die von den Herstellern angegebenen Zyklen ungefähr so hin oder gibts da auch gröbere Abweichungen?
Wenn du dein Nutzerverhalten angeben kannst und sie das dann auch berücksichtigen, kennt sich bestimmt der Profi besser aus als jemand, der sich eben mal kurz etwas im Internet dazu durchliest.
Ich denke aber, wenn X_Strom damit öfter zu tun hat, dann wird es da genug Menschen geben, die glauben, sie kennen sich dennoch besser aus als der Profi:)
Gut, denen kann man dann auch nur schlecht helfen.
Ganz allgemeine Frage (ja ich weiß, ich stell es extra recht naiv) - wenn alles so klar ist und man alles genau ausrechnen oder zumindest schätzen kann - wieso gibt es dann trotzdem immer wieder Anlagen, die nicht passen?
Ist sicher eine kleine Zahl und der Großteil ist wohl sehr zufrieden aber woran scheitert es beim Rest?
Weil dann würde es ja vorwiegend darum gehen, genau diese Fehler zu vermeiden. Dann kann ja nichts mehr schief gehen.

Ganz allgemeine Frage (ja ich weiß, ich stell es extra recht naiv) - wenn alles so klar ist und man alles genau ausrechnen oder zumindest schätzen kann - wieso gibt es dann trotzdem immer wieder Anlagen, die nicht passen?
Weil man entweder bei der Einschätzung der örtlichen Gegebenheiten einen Fehler gemacht hat ( z.B. nicht gewusst hat, dass gegenüber ein Hochhaus gebaut werden soll, das dann die PV beschattet,…) - oder weil man sein eigenes Nutzungsverhalten berufsbedingt nicht anpassen kann (intensiven Stromverbrauch möglichst nur tagsüber) oder weil man zB. nicht berücksichtigt, dass die PV Anlage im Winter je nach Wetterlage nur sehr wenig produziert, oder wir haben mal plötzlich zwei völlig verregnete Sommer hintereinander, so dass die PV-Anlage sich auch da schwer tut mit der Produktion .
Es können sich auch die Lebensumstände ändern (ungeplanter Nachwuchs, Nachwuchs zieht aus, Partner verstirbt, Anschaffung eines E-Autos, plötzlich doch vier Pedelecs im Haus…).
Es gibt immer Dinge, die die Produktivität und Nutzung beeinflussen können, auf die wir aber im Vorfeld keinen oder nur bedingt Einfluss haben.
Deswegen sind das alles nur Näherungswerte

Gibts da wirklich so viele Unterschiede?
Bei manchen Herstellern von Wechselrichtern hast du kaum eine Wahl. So gibt’s bei Huawei nur zwei Modellreihen, deren Unterschiede sind schnell erklärt.
Bei Sungrow ist es ähnlich.

Anlagen, die nicht passen?
Was heißt „nicht passen“?
Dass sie die Erwartungen nicht erfüllen?
Ich weigere mich, Ertragsprognosen und Autarkiegrade zu „errechnen“.
Das ist unseriöses Glaskugellesen. Statt dessen gebe ich vorsichtige Schätzungen.
Ich habe 2025 bislang 10,7 MWh Ertrag gehabt und erwarte 12 MWh bis zum Jahresende.
2024 hatte ich insgesamt 10,5 MWh erzeugt.
Die verschiedenen „Ertragsrechner“ hatten mir damals rund 13,5 MWh prognostiziert. Sie kannten den Kirschbaum nicht und hatten wohl erwartet, dass mein Nachbar aus Ehrfurcht vor meiner PV-Anlage sein Haus abreißen lässt.
Nun, Baum und Nachbarhaus stehen noch.
Also bei den Online-Rechnern muss man sowieso immer im Hinterkopf behalten, dass das nur Schätzwerte sind – mal bessere und mal schlechtere. Manche Rechner, wie der, den ich oben erwähnt hatte von der Norddeutschen Solar, verwenden zum Beispiel Satellitenbilder der spezifischen Adresse, um Faktoren wie Ausrichtung, Verschattung, etc. einschätzen zu können. Die sind dadurch sicherlich etwas besser als ein Rechner, der nur mit Pauschalen rechnet, aber im Endeffekt kommt bei allen nur eine grobe Schätzung heraus.
Was die Anlagen an sich betrifft, könnte ich mir auch gut vorstellen, dass falsche Erwartungen einer der Gründe sind, warum Leute fälschlicherweise glauben, dass ihre Anlage nicht wie geplant funktioniert. Ansonsten macht es natürlich auch etwas aus, ob man die Anlage auch mit dem Gedanken an die Zukunft geplant hat oder nicht. Also wenn dann kurz nach der Installation ein E-Auto und eine Wärmepumpe dazukommen, sieht der Ertrag prozentuell eben nicht mehr so aus wie davor. Gibt sicher noch andere Gründe, aber das sind die ersten, die mir einfallen.

verwenden zum Beispiel Satellitenbilder
Praktisch alle Berechnungssysteme verwenden Luftbilder, meistens von Google Maps.
Mir ist bekannt, dass diese Ortho-Luftbilder oft fälschlich als Satellitenbilder bezeichnet werden.
Ich benutze für die Auslegung meist die Webanwendung von K2 (einem Montagesystem-Hersteller). Es werden aber immer noch Angaben zur Dachneigung benötigt, optimal sind tatsächlich vor Ort aufgenommene Maße.
Ich habe mir extra dazu eine Drohne angeschafft.

dass das nur Schätzwerte sind
Und dann liefert Enpal sowas:
Auf die kWh genau. Mein Physiklehrer hätte mich geschlagen.
Ich habe da auch reale Werte.
An Stelle von Enpals Lösung mit 6,97 kWp haben wir auch das Westsüdwest Dach belegt und kamen damit auf 12,76 kWp.
Im Jahr 2024 betrug der Ertrag 8,33 MWh.
Das einfacher zu belegende Südsüdost-Dach (billiger!) wird von einem Berg und von Bäumen teilweise beschattet.
Genau wie Enpal kamen wir auf 17 Module für das Südsüdost-Dach, haben aber hochwertigere Module mit 450 Wp an Stelle von 410 Wp verbaut (10% mehr). Der Ertrag dieser Dachseite betrug tatsächlich 2024 5,3 MWh (400 kWh weniger trotz 10% mehr Leistung).