Martinsumzüge macht man in Gedenken an den (katholischen) Heiligen Sankt Martin an dessen Namenstag - oder zeitlich in der Nähe dieses Tages.
Frau Karrenbauer als Mitglied der Christlich-Demokratischen Union bedauert, dass dieser religiöse Hintergrund verlorengeht, indem der Brauch mancherorts mit dem neutralen, nicht religiösen Begriff „Lichterprozession“ bezeichnet wird (das wiederum mag dem zunehmenden Atheismus in der Gesellschaft geschuldet sein).
Oder damit, daß manche glauben, den Festtag bzw. die dazugehörige Veranstaltung entchristianisieren zu müssen, um unsere nicht-christlichen Mitbürger nicht irgendwie zu verletzen oder zu Beleidigungen oder was auch immer.
Sowas kann man auch voraus eilenden Gehorsam nennen und das finde ich volkommen unangebracht. Wer nach Europa kommt weis, dass der Kontinent überwiegend christlich geprägt ist und warum sollen also Traditionen die mehr (manche) oder weniger (manche) darauf zurück zu führen sind plötzlich umbenannt werden? Oder hat schonmal jemand davon gehört, dass deutsche Auswanderer nach z.B. Thailand, Türkei oder Indien verlangt haben, dass aus Rücksichtnahme auf ihren Glauben die jeweiligen Landestraditionen mit anderer Benennung zu erfolgen haben? ramses90
Ich habe auch noch nichts davon gehört, daß Muslime verlangt hätten, die Martinszüge umzubenennen. Auf so etwas kamen für meine Begriffe bisher nur Deutsche. Letzte Woche jedenfalls sah man hier durchaus auch Muslime alt und jung in der örtlichen katholischen Kirche, wo man sich zur Auftaktveranstaltung für den örtlichen Martinsumzug traf.
Es gibt auch Christen, die den Brauch nicht nach dem Heiligen Martin benannt sehen wollen - nämlich Protestanten. Deshalb heißen diese Umzüge in vielen evangelischen Kindergärten bereits seit Jahrzehnten „Laternenfest“ o.ä.
Kommt darauf an, wen Du fragst. Den Kindern ist es sicherlich egal, wofür es anschließend Süßigkeiten gibt. Mal ganz davon abgesehen, daß so Dinge wie Nächstenliebe und Barmherzigkeit m.W. auch dem Islam nicht fremd sind (vgl. Fest des Fastenbrechens am Ende des Ramadan).
Ja, und es gibt auch protestantische Geistliche, die Halloween als Götzenanbetung sehen und öffentlich erklären, daß ein guter Christ mit so etwas nichts am Hut zu haben hat. Bekloppte gibt es überall - offensichtlich.
Der Hintergrund dazu ist die in den letzten Jahren häufig verbreitete Behauptung, dass Martinsumzüge, Weihnachtsmärkte und andere mit christlichen Festen verknüpfte Bräuche aus Rücksicht auf Muslime/Flüchtlinge umbenannt werden. Dies ist aber nicht der Fall - es gab bereits schon seit langem alternative Bezeichnungen für diese Feste.
streitet euch bitte nicht. Es ging nur um die Bedeutung der Wörter und Verständnis des Textes. Es hat weder mit Christlichem oder nicht Christlichem, noch mit Politischem und nicht Politischem zu tun.
Die Meinung einer unbedeutenden Kita in Bad Homburg soll eine seriöse Quelle sein? Zumal sie selbst erklären, das der Begriff nicht offiziell verwendet wird. Na dann gute Nacht.