Hi,
Du sagst:
Das ist doch ganz allein seine Sache.
Und auch
Muss er auch nicht oder würdest Du Dir vorschreiben lassen,
was Du mit Deinem Eigentum machen sollst?
verstehe ich nicht. Beides sagt das Selbe aus.
Ganz genau. Beides sagt dasselbe aus. Du hast es selber betont (indem du dich wiederholt hast) und ich es hervorhebe.
Selbstredend kann der Vater mit seinem Eigentum machen was er
will. Aber es geht nicht darum was er damit meachen will,
sondern was mit seinem Eigentum geschehen wird, wenn er sein
Wille nicht mehr kundtun kann. Und das sind für mich zwei paar
Stiefeln.
? Nein, er legt doch gerade fest, was mit seinem Eigentum
passieren soll, wenn er seinen Willen nicht mehr kundtun kann.
Wäre dem nicht so bräuchte er auch keinen Vertrag zu machen.
Was willst du damit sagen? Du wiederholst meine Aussage, sonst nix.
Zum einen: warum gehst Du davon aus?
Weil es eine Möglichkeit ist. Und weil wir es nicht wissen, vermute ich ja mal…
Viele, die ich kenne,
haben ihr Haus selbst gebaut und finanziert.
Das wäre eine zweite Möglichkeit, klar.
Zum anderen: Wenn
ich etwas gebe, dann gebe ich das freiwillig, dann muß ich
auch damit rechnen, das der Andere nach seinem Gutdünken damit
macht, was er für richtig hält.
Genau. Aber wenn ich etwas gebe, dann habe ich das selbst nicht mehr. In dem Fall, nicht nur das, sondern er braucht das auch selbst nicht.
Ausserdem er nötigt seinen Kindern eines Handels, die sie weder wollen, noch nachvollziehen. Und zudem sorgt für Enttäuschung, schlechte Beziehungen und Sorgen (vorallem am Ende einer Schwangerschaft).
Möchte ich das nicht, dann muß
ich eben dafür sorgen, daß das nicht passiert, z. B. durch
Vor- und Nacherbschaft.
Genau. Aber du kannst dich nicht empören, wenn jemand sehr entäuscht ist, wenn du etwas an ihn vorbei weiterschenkst. Und erst recht nicht, wenn derjenige diese Umgehung (durch seinen eigenen Unterschrift) nicht unterstützen will. Das würde ich auch nicht tun. Aber ich weiß, dass meinen Eltern so etwas nicht einmal in dem Sinn kommt.
Würde mein Kind aus so einem Grund
den Kontakt zu mir abbrechen, wäre ich so enttäuscht, das ich
dafür sorgen würde, das es auf keinen Fall etwas von dem Haus
bekommen würde, beispielsweise durch Schenkung oder Verkauf
des Hauses.
Dann würde ich dir freundlich aber bestimmt dazu einladen zu hinterfragen, warum derjenige die sonst so wunderschöne Beziehung zu dir abgebrochen hat. Denn es geht nicht darum was DU mit deinem Eigentum machst, sondern darum dass du sie nötigst etwas zu tun was sie eindeutig nicht wollen. Und das nicht weil die Kinder an sich selbst denken, sondern weil sie auch auf ihre Nachfahren denken (die übrigens ebenfalls Nachfahren des Hausbesitzers sind).
Langsam aber sicher beschleicht mich das Gefühl, dass der Vater nicht weiß was er wirklich von seinen Kindern verlangt. Und erst recht nicht sind ihm die Konsequenzen davon bewußt.
Wenn das aber nicht so gewünscht wird?
Das weiß du nicht. Es ist nur eine weitere Möglichkeit.
Sondern? Ich verstehe einfach dieses Anspruchsdenken nicht.
Es hat nichts mit Anspruchsdenken zu tun. Es geht um verletzte Gefühle und Enttäuschungen.
Wie gesagt es ist schön, wenn einem etwas hinterlassen wird.
Aber die Beziehung in Frage zu stellen, weil das vielleicht
nicht so sein könnte, kann ich nicht nachvollziehen.
Nicht wegen Enterben ist die Beziehung merklich abgekühlt, sondern wegen der Entäuschung. Mir würde ähnlich gehen. Die zeitliche Reihenfolge wäre: Erst geht mein Vater (weil er stirbt); dann das Haus das ich mit so vielen schönen Erinnerungen verbinde und dann wohnen dort mir (völlig) unbekannte Menschen. Ist das was der Vater wirklich will?
Es gibt bestimmt eine Möglichkeit, alle einigermaßen zufrieden zu stellen. Aber die geht ganz sicher nicht über das „eigenwilliges Enterben“ durch den Kindern. Das zu verlangen ist was ich auch nicht nachvollziehen kann.
Schöne Grüße,
Helena