Nicht merkwürdige paradoxe Beziehungsentwicklung
Aus Deinem Posting weiter unten:
Mir ist der familiäre Einfluss zwar klar,
ich weigere mich aber ein bisschen zu glauben,
dass sowas jemanden unwiderruflich prägt
und in seinem eigenen Verhalten so festlegt.
Doch, Caroll, das ist so.
Das kann Jahre - Jahrzehnte - dauern.
Mein voriges Posting hatte ich gelöscht,
weil es mir dann doch zu intim erschien.
Dennoch wiederhole ich hier die wesentlichen Punkte gerafft,
wie sie sich aus meiner eigenen Erfahrung ergeben/ergaben,
denn auch ich war so eine Type.
Ich würde auch nicht in der Vergangenheit suchen;
das bringt niemanden so recht zu Potte.
Dann weiß man u.U. was die Ursache sein könnte,
aber eine Änderung hat man deswegen noch lange nicht erreicht.
Ich empfehle deshalb, aus der Zukunft etwas zu machen;
denn das Leben spielt sich eindeutig in der Zukunft ab.
Viele werden mich hier persönlich (wieder-er-) kennen,
deshalb schrecke ich eigentlich vor diesem meinem Posting zurück,
aber wenn es nur einem Menschen helfen kann, dann sei’s drum:
Besonders kopfgesteuerte Menschen können so derart ‚unnahbar‘ sein.
Auch regelrechte Wechselbäder um sich austeilen.
Sie wissen es sogar, aber sie können nicht anders.
Du bist offensichtlich an so ein Exemplar geraten.
Nicht jeder Partner kann damit umgehen,
daher erklären sich die ‚wechselnden‘ kurzen Beziehungen.
Das heißt nicht, dass diese ‚kargen‘ Menschen
nicht den Hang zu Zutraulichkeiten hätten.
Im Gegenteil, sie vermissen diese Zutraulichkeit sehr.
Aber sie können aus ihrer Haut nicht hinaus.
Sie finden das ‚Gehabe‘ vielleicht ‚ganz interessant‘,
aber auch gleichzeitig abstoßend widerlich, nutzlos -
obwohl sie innerlich fühlen, daß es eigentlich das ist
was sie suchen - und auch geben (zulassen) könn(t)en.
Aber es geht -zum Teufel- einfach nicht. Es geht nicht!
Wie oben erwähnt, ich schreibe aus eigenem Erleben.
Also weiß ich garantiert, wovon ich schreibe.
Und es fällt mir verdammt schwer, eben weil ich mich in
Deinem Posting so verdammt wiedererkenne.
Nun, ich habe mich zwar geändert -regelrecht gegen meinen inneren Willen-;
aber trotzdem habe ich immer noch die gewisse Hemmschwelle,
jemanden -speziell Frauen- zu umärmeln.
Wenn sie nicht auf mich zukommen oder nicht ihre Absicht eindeutig zeigen,
daß sie mich total locker und aufgeschlossen finden,
dann kann ich derart abschreckend kühl sein,
dass ich mich selber nicht wieder erkenne, vor mir selber erschrecke.
Die ‚Kur‘ ?
Vielleicht hilft ‚demonstratives Vorleben‘ Deinerseits.
Aber auf jeden Fall, schmeisst das TV raus.
Es wird ihn quälen, weil er fühlt, daß er sich zu Dir
hingezogen fühlt, dass er Dich vernachlässigt,
aber nicht aus seiner Haut kann.
Daraus erklärt sich auch das unwirsche Verhalten im Bad.
Ich könnte mein Konto verwetten, daß er auch ein
schlechter -bis gar nicht- Tänzer ist, steif wie ein Ziegenbock;
wahrscheinlich dennoch ein blendender Unterhalter sein kann -
in seinem Beruf aber eine ausgezeichnete, erfolgreiche Kraft ist.
Das ist sein Ausgleich - aber er weiß es nicht.
Erklärt auch, daß er in der ersten Zeit sehr anhänglich sein konnte.
Aber jetzt ist es gut - jetzt kommst Du ihm ‚auf die Schliche‘,
auf seine innerste Seele - und das geht schon mal gar nicht.
Er müsste jetzt zugeben, daß er ‚stark/kalt‘ ist -
von unserer Seite, von Dir aus gesehen.
Er ist es aber nicht,
nur wird er es unter keinen Umständen zugeben (können).
Sein Ego verbietet es ihm - aber er weiß auch das nicht.
Eine verdammte Zwickmühle für ihn.
Bei ‚Bedrängnis‘ wird er regelrecht sauer- weiß aber auch nicht warum.
Ahnt nur, daß mit ihm ‚etwas nicht stimmt‘, daß er anders ist.
Auch anders als er selber es sich wünscht.
Schwer einen Rat zu geben,
obwohl ich ihn wirklich gern und zielführend gäbe.
Noch schwerer weil ich Deine Seite (mittlerweile) sehr wohl kenne;
eben weil ich mich ändern konnte, durfte.
Aber wie lockt man so einen Menschen regelrecht aus der Reserve?
Wie wurde ich gelockt, ‚geheilt‘?
Ich durfte feststellen, daß ich durchaus Schwächen (Macken?) haben
durfte und diese zugeben und zeigen durfte, nicht musste -
und trotzdem (gerade deswegen?) angenommen wurde.
Daß es gerade deswegen ‚lustig‘ wurde.
Auf keinen Fall hilft, ihm seine ‚Sturheit‘ vorzuhalten;
dann bist Du ihn nullkommanix los; ohne Kommentar spurlos weg.
Denn er weiß/ahnt von seiner ‚Schwäche‘ - und darauf trampelt niemand herum.
Und er hat sicher die gleichen Gefühle für Dich wie Du für ihn.
Er müsste aber seine ‚Blöße‘ zugeben, zeigen.
Eher geht so einer für immer knallhart trocken durch’s Leben.
Reden reden reden, zeigen zeigen zeigen.
Aber stets darauf achten, wann diese Schwelle überschritten werden könnte.
Dann wird das alles werden, wahrscheinlich sogar regelrecht über Nacht
als Knalleffekt - und Du hast einen Menschen an Deiner Seite,
wie Du ihn Dir besser und lieber nicht wünschen kannst.
Bedenke, dass aber ER da selber durch muss,
selber drauf kommen muss, sich zu öffnen - mit Drängeln wirst Du
ihn bald von ferne sehen - falls überhaupt noch jemals.
Das ist auch eine Sache NUR zwischen euch beiden,
kein anderer hat da was zu melden, NIEMAND.
Du hast Dir hier einen Rat für DICH geholt - gut.
Streiche das niemals! aufs Brot. Erwähne es nicht. Niemals.
Du wärest ihn u.U. 10 Sekunden später los.
Denn er würde sofort vermuten, daß Du alles breittrittst.
Im Internet, Herr die schlimmste Sünde bei ‚sowas‘.
Du als seine Herzensdame hast nicht den A…sch in der Hose,
nicht die Ideen, wie DU ihm beikommst.
Da käme !wahrscheinlich! erheblicher Erklärungsnotstand auf Dich zu.
Denn er hätte vor Dir sein Inneres auch nur einmal -zu Anfang- gezeigt,
und nun würde er sich ewig vor Dir schämen -vor wem denn dann noch? -
Und Dich deswegen niemals mehr sehen mögen.
Nochmal eindringlich:
Schmeisst den TV raus - komplett. Stellt’s wenigstens in den Keller.
So kommt er eher an’s Nachdenken, so registriert er eher seine eigenen Gefühle,
die er selber jetzt (noch) nicht kennt.
Selbst jedes gelegentliche TV lenkt ihn sofort davon ab,
über seine Gefühle nach zudenken, sie zu registrieren,
gedanklich auf Dich einzugehen.
Das menschliche Hirn ist bestrebt, (schwierige, intime) Dinge
durch Ablenkung (egal womit) zu überspielen,
sie nicht ans Licht kommen zu lassen.
Und sei es durch eifrige Arbeit.
Zum Schluß die Kehrseite der erfolgreichen ‚Kur‘:
Er wird Dich vergöttern, verwöhnen, herumtragen -
und er wird Dich unterbuttern.
Und Du wirst ihn nie wieder los.
Darüber bist Du Dir klar?
Gruss - und versuch’s -digi wünscht es euch sehr-