Für den Staat und das Gemeinwesen stellt sich das Problem aber
anders. Unser Staat kann so wie er verfasst ist nicht einfach
sagen: zahlt Abgaben oder auch nicht, ich regele das einfach
mal nicht - wird schon gut gehen.
Da hast du sicherlich recht. Aber unser Ausgangsposting beschäftigt sich ja mit den Pflichten und moralischen Skrupeln des Einzelnen.
Deine Aussage unterstellt, dass es im Bereich der
Sozialversicherungspflicht zuviel staatlichen Druck gibt. Ich
glaube aber nicht, dass es unseren Sozialsystemen besser ginge
wenn man dort weniger kontrolliert.
Auch hier bin ich deiner Meinung, was das derzeitige System betrifft.
Aber wahrscheinlich
stellst du damit die Form staatlich organisierter
Pflichtversicherung an sich als Überregualtion in Frage.
Ja, darauf läuft es wohl hinaus - selbst wenn mir das zunächst nicht bewusst war.
Da
will ich dir nicht komplett widersprechen, aber das führte
dann hier zu weit und meine Äußerung war auch eher
systemimmanent gemeint.
Wir verstehen uns.
Wenn ein Staat
Regeln erlässt muss er auch dafür sorgen, dass sie befolgt
werden, ansonsten sollte er die Regel gleich ganz lassen.
Ich bin mir da nicht sicher (Laotse fällt mir wieder ein).
Ich würde mich zumindest sehr wundern,
wenn meine Volksvertreter ein Gesetz erlassen, dass keiner
Kontrolliert und wo Verstösse dann ja auch keine Konsequenzen
hätten. Was sollte sowas?
Naja, die 10 Gebote, die Moses da dem Volk Israel übergab, wurden auch nicht immer eingehalten. Ob das jedesmal geahndet wurde, weiß ich nicht.
In
diesem Fall wären dann nämlich nur die Gesetzestreuen die
Dummen.
Sind sie wirklich nur die Dummen? Ergibt sich nicht eine innere Freiheit und innere Genugtuung aus dieser Harmonie? Ich meine das nicht ironisch, ich bin mir aer dessen auch nict sicher.
Schwarzarbeiter sind schlicht und ergreifend Betrüger,
die sich auf Kosten anderer bereichern, denn sie nehmen die
Leistungen des sozialen Netzes ja gerne in Anspruch, wollen
aber ihren Teil nicht dazu beitragen.
Ich denke, das ist nicht immer so. Ich glabe, die meisten Schwarzarbeiter haben wenig Geld und leben in schwierigen Verhältnissen.
Das U-Bahnbeispiel hinkt gewaltig
Hier ist mir nebenbei nicht klar, wieso das ein
„Dummenfangspruch“ ist.
Ich wollte darauf hinaus, dass die U-Bahn-Gesellschaft hier auf Schleichwegen ihre Kunden dazu animieren will, zu Denunzianen zu werden (zugespitzt formuliert) - und hier wären wir dann beim Ausgangsproblem.
Eben genau wie ich die „dicken Fische“ der freien Wirtschaft
mit der Schwarzarbeit nicht so recht zusammenbringe.
Dort wo sich Unternehmer durch Schwarzarbeit bereichern,
erwischt es sie auch und zwar härter als den Schwarzarbeiter.
Hier muss man vielleicht auch wieder den Kleinstunternehmer vom „dicken Fisch“ unterscheiden. Und meiner Erfahrung nach sind es gerade nur kleinste Unternehmen, die es riskieren, mit Schwarzarbeitern zu arbeiten, weil sie selbst in finanziellen Nöten sind. Ein großer Fisch hat dieses Risiko garnicht nötig. Er kann mit seinem Riesenkapital ganz anderen ruck auf die Welt ausüben. An dieser Stelle möchte ich jetzt (statt Laotse) diesmal Brecht zitieren:
„Was ist ein Banküberfall gegen die Gründung einer Bank!“
Gruß,
Branden