Erbärmlich zum zweiten
Hallo Nebox,
eine kleine Entschuldigung vorab für mein vorheriges Posting, aber beim ersten Lesen schossen mir nur ganz egozentrische Gedanken durch den Kopf:
Wie ginge es mir in meiner jetzigen Situation (mein Mann hat Krebs und wird ab nächster Woche drei ca. 30-40 cm lange Narben haben), wenn ich solche Freunde, wie Du die Deinigen einschätzt, um mich hätte? Erbärmlich!
Wie müsste sich mein Mann fühlen, wenn ich ihm in dieser Situation zu verstehen gäbe, dass er „entstellt“ sei? Erbärmlich!
Woher bekäme ich die Kraft, das alles durchzustehen, wenn mir diese „Entstellung“ aufstöße? Wie fühlte ich mich? Erbärmlich!
Und zu den Muttermalen: Ich habe eine Riesen-Anzahl davon (wir kommen hier schon in den dreistelligen Bereich). Ich muss regelmäßig zur Krebsvorsorge, auch da mein Vater an Hautkrebs gestorben ist.
Ich bin zwar kein Mediziner, kann aber das wiedergeben, was mir immer von den Hautärzten gesagt wurde: Die „großen Alten“ sind zumeist ungefährlich (davon habe ich einen auf der Wange, einen auf dem Oberschenkel und einen auf der BRUSTWARZE - stelle Dir hier mal eine operativen Entfernung vor!). Die Male, die mir bisher prophylaktisch entfernt wurden, waren neue Kleine.
Die warzenähnlichen Male habe ich mir wegmachen lassen (zwei hat mein Vater rausgebrannt), aber nur aus einem einzigen Grund: Sie haben mich mit der Platzierung am Hals „genervt“, da Ketten daran gescheuert haben oder ich sie beim Haare kämmen verletzt habe. Bösartig war keines davon.
Die Leberflecken-Landschaft gehört zu mir, mich hat sie nie gestört und sie ist meinen Partnern (glücklicherweise) auch nie aufgestoßen.
Ich möchte Dir hier nur einen Rat mitgeben: Unterscheide bitte zwischen dem, was Dich stört (und frage Dich warum), was für Deine Freundin gefährlich sein kann und was Deine Freunde denken könnten.
Und besonders Letzteres scheint nun einmal Dein Hauptproblem zu sein.
Liebe Grüße
Kathleen